Dynavox TPR-3 Ersterfahrung

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stephanwarpig
Stammgast
#1 erstellt: 13. Apr 2015, 09:07
Hallo Gemeinde,

nach langem Überlegen und praktisch ohne Erfahrungsberichte habe ich mir vor Kurzem den Dynavox TPR-3 Vorverstärker für meinen Plattenspieler als Phono-Verstärker zugelegt. Jetzt ist mein PS defekt (bereit für den Schrott) und ich hatte Zeit, das Gerät an anderen Quellen zu testen.

System (von der Quelle bis zu den LS):
Sony CDP-291
Dynavox TPR-3
Sony TA-F550 ES
Heco Victa Prime 702

Ich habe keinen Röhrentausch vorgenommen und der TPR-3 lief ca. 20 Stunden ein.

Verarbeitung:
Massives Gehäuse. Wirkt sehr wertig. Regler sind schön gefräst. Die Bohrungen sind sauber und gerade. Das Gerät riecht ein wenig nach Sachen, die man sicher nicht den ganzen Tag im konzentrierten Zustand einatmen sollte. Cinch-Anschlüsse sind sauber vergoldet und sitzen fest.

Klang:
Da kann ich nur subjektiv berichten. Mir hat der Klang ohne den Dynavox direkt an meinen 550 ES sehr gut gefallen. Klar, direkt und hochaufgelöst. Aber hielt man das Stereodreieck nicht ein, dann waren Instrumente und Gesang sehr ortbar und die Bühne war zerstört.
Beim ersten Anschließen des TPR-3 war ich äußerst enttäuscht. Ein Radiowecker hatte da wohl mehr Frequenzen. Nach einer Stunde Warmlaufzeit wurde es gefälliger. Im Vergleich zum direkten Anschluss an den Verstärker ist beim TPR-3 der Bassbereich etwas "verwaschener", ohne aber zu dröhnen. Dieses Fundament füllt den Raum. Im Mittenbereich ist der Vorverstärker ambivalent. Während Gitarren sehr gut und "fett" rüberkommen, verhält sich der Gesang etwas zurückhaltend. Besonders fällt das Zischen des S auf. Ich weiß nicht, ob das eine falsche Interpretation von mir ist, aber aus einem S wird ein SZ. Der Höhenbereich ist klar, aber nicht brillant; "klebt" nicht am Lautsprecher. Eine Hi-Hat (Walking on the Moon - The Police) verliert an Brillanz, wirkt aber präsenter.
Der Klang im allgemeinen ist vom Lautsprecher losgelöster und nicht auf eine absolut mittige Hörposition limitiert.
Ich bin hin und her gerissen, ob ich das Teil behalten soll und wie es sich nach 50 oder 100 Stunde Einspielzeit der Röhren verhält. Auch habe ich noch ein Paar russiche 6n3p-dr bei der Post zur Abholung bereit.
Wie sehen eure Erfahrungen aus? Da ich nicht gerade der Lötexperte bin, aber immer jemanden an der Hand habe, der sich damit auskennt, wäre ich auch für "Tuningpotential" offen.
M_K_F
Stammgast
#2 erstellt: 20. Nov 2018, 11:56
Schade, dass Dir keiner geantwortet hat.
Ich überlege auch gerade, mir den TPR-3 (oder den TPR 2) zuzulegen.
Hast Du Deinen behalten?
VG
stephanwarpig
Stammgast
#3 erstellt: 20. Nov 2018, 12:06
Ja, hab ihn behalten und die Röhren gegen russische Röhren getauscht. Des Weiteren sind durch einen Fachmann die Kondensatoren gegen hochwertige getauscht worden.
Den TPR 3 betreibe ich mit der Dynavox ET 100 Endstufe. In der Kombination sehr warm und angenehm. Leider rauscht die Kombi auch ein wenig mehr, als die meisten Vollverstärker.

Ich würde dir zum TPR 3 raten. Die eine Röhre im TPR 2 macht das Kraut nicht fett.


[Beitrag von stephanwarpig am 20. Nov 2018, 12:08 bearbeitet]
M_K_F
Stammgast
#4 erstellt: 20. Nov 2018, 14:06
Danke, auch und insbesondere für die schnelle Antwort.
Mit einem Rauschen könnte ich leben - da meine Goelette einen hohen Wirkungsgrad haben, wird wohl damit zu rechnen sein.
Ich hatte den Dynavox VR 70, da war es ein Brummen, das war mir dann allerdings doch too much.

Bei dem Angebot https://www.ebay-kle...n/995281485-172-4690 sind auch russische Röhren dabei.

Kommt wohl auf den Versuch an...
stephanwarpig
Stammgast
#5 erstellt: 20. Nov 2018, 16:32
Genau diese Röhren habe ich verbaut.
M_K_F
Stammgast
#6 erstellt: 25. Nov 2018, 08:45
So, mein TPR 3 ist mit den russischen Röhren eingetroffen.
Erster Höreindruck (ich habe extra stephanwarpig´s Beitrag nicht noch einmal gelesen, um unbefangener zu sein) im Vergleich zu meinem Verstärker Dual CV 1400/ Phonosektion:

In der Tendenz wird die Bühne in der Mitte konzentriert(er), was (natürlich) etwas zu Lasten der Breitendarstellung geht.
Generell meine ich, dass sich die Qualität erhöht, insbesondere in Sachen Klangklarheit.
Die Bässe sind etwas straffer, die Höhen etwas klarer. Mitten neutral.

Meine Zusammenfassung: nice to have, aber bei der Phonoeinheit eines CV 1400 nicht mandatory.
hwd63
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 09. Jan 2022, 17:32
Moin.

Wie ist euer Fazit vom Klang des Röhrenverstärker Dynavox TPR-3 im Vergleich zu einer Vorstufe von AVM "Die Vorstufe"??
Ich überlege diesen gegen eine AVM "Die Vorstufe" also das alte Schätzchen zu ersetzten.
Mag eher den warmen Klang als analytisch zu hören.
Deshalb meine Frage an euch, lohnt es sich.
Ich höre überwiegend CD's an einem Creek Evo 2 CDP mit einer NAD C272 Endstufe und JM Lab Cobalt 827 Lautsprecher.

Denn so langsam glaube ich, das der Vorverstärker auch schwächelt von den elektrischen Bauteilen her, leises knistern in den LS.

Ein Tuning am Dynavox TPR-3 würde ich auch nicht ausschliessen, was ich mir zutraue und auch kann.
Wenn es sich klanglich lohnt.

Gruß Werner
hwd63
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 04. Apr 2022, 12:24
Hallo.

Meine Entscheidung ist gefallen, der Dynavox TPR-3bleibt Bestandteil meiner Anlage und der AVM geht in den Ruhestand.
Ein ausführlicher Bericht und die Art der Modifikationen von mir ist hier zu lesen in diesem Forum.

Testebricht Dynavox TPR-3 von mir mit Modifizerung Röhre, Poti und Kondensatoren
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