Grace Design m903

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Werner_B.
Inventar
#1 erstellt: 23. Mrz 2013, 18:12
Hallo,

hier ein kurzer Erfahrungsbericht mit dem Grace Design m903:

Positiv:

  • alle elektrisch digitalen Eingänge sind galvanisch isoliert (incl. USB!) – kein Stress mit Masseschleifen
  • sehr sinnvolle Gains, z.B. Cinch > XLR +12dB, Cinch > Kopfhörer +12dB, dazu die Ausgangstrimmung mit +/-9.5dB – das deckt einen weiten Bereich ab
  • kann den guten, alten AKG K240DF sehr laut antreiben mit dem max. Gain von über 21dB (ab Cinch-Eingang)
  • relativ umfangreiche und vor allem sinnvolle Ausstattung (Balanceregelung, Einschaltlautstärke individuell pro Ausgang einstellbar, trimmbare Ausgangspegel, wahlweise synchronisiertes oder getrenntes Regeln der Ausgänge, Crossfeed, Fernbedienung optional, etc.)
  • gut bedienbar (selten gebrauchte Funktionen über Menü)
  • funktional sehr universell
  • vielfältig einsetzbar
  • ordentliche Verarbeitungsqualität (mit Schönheitsfehler)
  • Wiedergabequalität ohne Auffälligkeiten, neutral, äusserst geringes Rauschen
  • sehr gute Dokumentation (Homepage und Handbuch)

Negativ:

  • nichts gravierendes, nur ein paar Schönheitsfehler

Schönheitsfehler:

  • kein Power-Mute für die Monitorausgänge, der „Spike“ bzw. „Plop“ ist gleichwohl so schwach, dass man nicht um die Lautsprecher fürchten muss und auch nicht sofort umfällt; bei mir tritt das Problem ohnehin nicht auf aufgrund einer garantiert exakt gleichzeitigen Ein- und Ausschaltung des Grace und der Lautsprecher
  • der AKG K240DF geht zwar laut, dafür reicht der max. Gain von über 21dB (bei einer angeschlossenen -10dBV-Amateur-Quelle) gut aus; bis zur vollen Nennbelastbarkeit geht es allerdings nicht, der Grace kann nur bis 7.75V = 20dBu liefern, während der K240DF erst bei knapp 11V = 23dBu seine Nennbelastbarkeit erreicht – es fehlen nur 3dB, also nicht wirklich problematisch
  • nicht ganz perfekte, dafür robuste Fertigungsqualität, eben amerikanisch und keine Schweizer Präzision; auf meinem Gerät ist die Deckelplatte um den Bruchteil eines Grades verdreht (genug, um es sehen und eine scharfe Kante spüren zu können - dem Spaltmasspapst Piech wäre es sicherlich ein Gräuel)

Crossfeed:

Daran hatte ich keine Erwartungen, es war kein Entscheidungskriterium, ich kannte es nicht, sondern war nur mal gespannt, was das wohl bewirken würde. Die Wirkung ist in allen Punkten sehr subtil; bei manchen Stücken kann ich keinen Unterschied hören, bei manchen scheint der Bass kräftiger wiedergegeben zu werden, und bei anderen scheint die Singstimme im Kopf etwas nach vorn Richtung Stirn zu rücken (vielleicht einen cm?). Stimmen in der Stereo-Mitte erscheinen manchmal besser lokalisiert, weniger „zerfasert“. Generell erscheint mir die Bühne „kompakter“, weniger „zerrissen“ zwischen links und rechts. Die für Kopfhörer typische In-Kopf-Lokalisation bleibt. Für mich ist es eine Beigabe, aber nichts, was ich unbedingt haben müsste. Vielleicht ändert sich meine Meinung noch mit intensiverem Hören, in der Momentaufnahme erscheint es mir verzichtbar.

Klares Fazit:

DER ist gut genug für mich und darf bleiben; zwischen ihm und dem Benchmark DAC1 HDR (den hatte ich wieder retourniert) ist es eine klare, einfache Entscheidung, die Vorzüge sind überdeutlich: sinnvollere und flexiblere Gain-Struktur (treibt den K240DF laut genug an), USB galvanisch isoliert, reichhaltigere Ausstattung, einfachere Bedienung (die Kiste muss nicht zum Versetzen irgendwelcher schimmliger Jumper geöffnet werden).

Zum Benchmark siehe auch: http://www.hifi-forum.de/viewthread-100-1642.html - der neuere DAC2 HGC hat ebenfalls keine galvanische Isolierung am USB, und der Gain für den Kopfhörer ist noch niedriger (10.5 dB) als beim DAC1 HDR (13 dB gegenüber mehr als 21dB max. beim Grace) – schwach …

Gruss, Werner B.
Dilbert
Stammgast
#2 erstellt: 26. Mrz 2013, 17:23
Hallo

ich plane noch immer meinen Umstieg auf aktiv (der WAF-Faktor meiner Favoriten ist noch zu klein) und habe ein paar Vorstufen im Auge, wobei das Ziel ist, digitale und analoge Quellen verarbeiten zu können. Aktuell ist ein klassischer Vorverstärker mit Phono-Vorstufe und DAC-Modul mein Favorit (MOON 350P DP ~ 2,5k). Aber der kleine Grace gefällt mit ebefalls ausgesprochen gut und erfüllt meine Anforderung 2 analoge und drei digitale Quellen wahlfrei anschliessen zu können sowie direkt auch aktive Lautsprecher.
Da Du die "geringe" Leistung der Treiber angesprochen hast, die Frage ob das auch für die Main-Ausgänge gilt. Beim MOON sind es auch "nur" 8V bzw 16V (symmetrisch) und ich gehe davon aus, daß beim Grace ebenfalls die Ausganngsspannung am symmetrischen Ausgang doppelt so hoch ist, wie am asymmetrischen Ausgang.
Die zweite Frage ist die getrennte Regelung der beiden Ausgänge. Ich gehe davon aus, das ich damit den symmetrischen Ausgang regelbar und den asymmetrischen Ausgang auch mit fixem Pegel betreiben kann, z.B. zum Anschluss einer TB-Maschine. Kanst Du das bestätigen?

Grüsse

Dilbert
Werner_B.
Inventar
#3 erstellt: 27. Mrz 2013, 00:42
Hallo Dilbert,


Dilbert (Beitrag #2) schrieb:
... (MOON 350P DP ~ 2,5k).

Wenn Sie's nicht zwischenzeitlich geändert haben, hat der einen museumsreifen USB-Eingang mit max. 16 Bit / 48 kHz und wohl auch keine galvanische Isolation.


Dilbert (Beitrag #2) schrieb:
Da Du die "geringe" Leistung der Treiber angesprochen hast, die Frage ob das auch für die Main-Ausgänge gilt.

Lies bitte genau: das bezog sich auf den Benchmark, und bei dem auf die Kopfhörerausgänge, nix sonst.


Dilbert (Beitrag #2) schrieb:
Beim MOON sind es auch "nur" 8V bzw 16V (symmetrisch) ...

Die Spannung allein sagt nix, es kommt auch auf den Gain an. Wahrscheinlich reicht's aber ... 16V wäre eigentlich schon viel zu viel des Guten, eine K+H O300D verträgt beispielsweise einen Maximalpegel bis etwa 7.75V = 20 dBu.


Dilbert (Beitrag #2) schrieb:
... und ich gehe davon aus, daß beim Grace ebenfalls die Ausganngsspannung am symmetrischen Ausgang doppelt so hoch ist, wie am asymmetrischen Ausgang.

Kann ich jetzt nicht sicher bestätigen, ich hatte ja geschrieben Cinch > XLR 12dB, je 6dB bedeutet Verdopplung, das reicht gut hin ... In aller Regel ist es aber so, da einfach eine zweite Verstärkerstufe (eben symmetrisch) dazukommt.


Dilbert (Beitrag #2) schrieb:
Die zweite Frage ist die getrennte Regelung der beiden Ausgänge. Ich gehe davon aus, das ich damit den symmetrischen Ausgang regelbar und den asymmetrischen Ausgang auch mit fixem Pegel betreiben kann, ...

Nein, fix ist der Pegel nicht, aber man muss ihn ja nicht ändern. Einfach auf getrennte Lautstärkeregelung der Ausgänge umstellen und dann diesen unverändert lassen. Eine echte Fixierung gibt es nicht.

Ansonsten kann ich immer empfehlen, bei konkretem Interesse die Bedienungsanleitung von der Herstellerseite herunterzuladen, das klärt die meisten Punkte. Manchmal reisst es allerdings neue Fragen auf

Gruss, Werner B.


[Beitrag von Werner_B. am 27. Mrz 2013, 00:45 bearbeitet]
CHX1968
Stammgast
#4 erstellt: 05. Mrz 2014, 22:58
Hallo,

eine kurze Frage:

Ist die FB vom m902 identisch zur FB vom m903, bzw. kann die FB vom 902er auch am 903er ohne Einschränkungen betrieben werden?

Grüße
Werner_B.
Inventar
#5 erstellt: 05. Mrz 2014, 23:36

CHX1968 (Beitrag #4) schrieb:
... kann die FB vom 902er auch am 903er ohne Einschränkungen betrieben werden?

Darüber habe ich keine Kenntnis. Du könntest einfach direkt beim Hersteller anfragen, dann bekommst Du die Information ohnehin aus erster Hand.

Gruss, Werner B.
CHX1968
Stammgast
#6 erstellt: 10. Mrz 2014, 21:42

CHX1968 (Beitrag #4) schrieb:
..., bzw. kann die FB vom 902er auch am 903er ohne Einschränkungen betrieben werden?


Nur zur Info:
Ja, sie kann.
Werner_B.
Inventar
#7 erstellt: 10. Mrz 2014, 23:40
Gut, danke für die Rückmeldung @ CHX1968.
CHX1968
Stammgast
#8 erstellt: 16. Mrz 2014, 17:38
Eine Frage zum Zusammenspiel m903 und Sennheiser HD 650:

Macht es Sinn, den Gain der KH-Ausgänge im Falle des HD 650 auf den Maximalwert einzustellen, d.h. ca. 20 dBu (7.75 V)?
Der Sennheiser 650 hat eine Dauerbelastbarkeit von 500 mW und eine Nennimpedanz von 300 Ohm - somit müsste ich bei einem Gain von 7.75V eine Nennbelastbarkeit von 200 mW am HD 650 erreichen können?

Dank im Voraus.

Gruß
Werner_B.
Inventar
#9 erstellt: 17. Mrz 2014, 00:50

CHX1968 (Beitrag #8 ) schrieb:
Eine Frage zum Zusammenspiel m903 und Sennheiser HD 650:

Macht es Sinn, den Gain der KH-Ausgänge im Falle des HD 650 auf den Maximalwert einzustellen, d.h. ca. 20 dBu (7.75 V)?

Es ist ziemlich sinnlos, weil es Dir dann die Ohrli mit ca. 120 dB SPL wegbläst.


CHX1968 (Beitrag #8 ) schrieb:
... bei einem Gain von 7.75V eine Nennbelastbarkeit von 200 mW am HD 650 erreichen können?

7.75V ist eine Spannungsangabe, kein Gain. Gain wird in dB (relativ) angegeben. Die Nennbelastbarkeit des HD650 bleibt bei 500mW und geht nicht deshalb zurück, weil der Verstärker weniger Leistung liefert ...

Bei 65mW bzw. 4.42V geht der HD650 immer noch mit annähernd 115 dB SPL, das ist SEHR laut. Mir ist das ZU laut (und vor allem auch gehörschädigend).

Gruss, Werner B.


[Beitrag von Werner_B. am 17. Mrz 2014, 00:52 bearbeitet]
CHX1968
Stammgast
#10 erstellt: 17. Mrz 2014, 00:57
Das ist in etwa das, was ich mir schon gedacht hatte
Danke für deine Erläuterungen.
CHX1968
Stammgast
#11 erstellt: 17. Mrz 2014, 01:36

Werner_B. (Beitrag #9) schrieb:

CHX1968 (Beitrag #8 ) schrieb:
... bei einem Gain von 7.75V eine Nennbelastbarkeit von 200 mW am HD 650 erreichen können?

7.75V ist eine Spannungsangabe, kein Gain. Gain wird in dB (relativ) angegeben. Die Nennbelastbarkeit des HD650 bleibt bei 500mW und geht nicht deshalb zurück, weil der Verstärker weniger Leistung liefert ...


Hier hatte ich mich falsch ausgedrückt - natürlich geht die Nennbelastbarkeit des HD650 deshalb nicht zurück. Allerdings dürften max. 200 mW am KH ankommen bei einem Gain von ca. 20 dBu.
Werner_B.
Inventar
#12 erstellt: 18. Mrz 2014, 00:18

CHX1968 (Beitrag #11) schrieb:
... Gain von ca. 20 dBu.

Das hier stimmt noch nicht, der Rest schon dBu ist ebenfalls eine Spannungsangabe, KEIN Gain, Referenzspannung 0,7746 V, d.h. relativ zu dieser Referenzspannung sind es 20 dB mehr. Siehe auch hier beim guten, alten Sengpiel: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-db-volt.htm

Gruss, Werner B.
CHX1968
Stammgast
#13 erstellt: 18. Mrz 2014, 00:56
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