"Quer durchs Regal" bei Saturn: Magnat Monitor Vs. Quadral Quintas + Heco Victa

Ich war heute mal aus Langeweile bei Saturn in der Hamburger Innenstadt und habe mich da im „HiFi Studio“ einmal quer durchs Regal gehört. Dank selbstbedienungstafel war das auch sehr einfach.

Als Verstärker diente ein Yamaha A-S 700 mit dem passenden CD Player.
Die Musikstücke waren von Amy Winehouse, Norah Jones Pink Floyd und einigen anderen Interpreten, deren Stücke ich jedoch nicht kannte. Eben das, was die Mitarbeiter da so auf ihre CDs brennen.

Angefangen habe ich mit einem mir bis dahin unbekannten Lautsprecher:

Quadral Quintas 404.

Billigste Verarbeitung, unsauber eingesetztes Bassreflexrohr, die schwarze Folie, welche das Holz imitieren soll hat etwa die Qualität von Ebay Billigboxen. Zudem erstaunlich flach für eine Standbox. Einmal falsch angesehen, kippt die Box um. (Kein Scherz)

Der Klang: Ein Versagen auf ganzer Linie. Für 129 Euro Stückpreis wirklich eine Zumutung. Der Bass unkontrolliert und alles andere als tief, die Mitten überpräsent und der Hochton zu schrill. Von 2 17cm Tieftönern hätte ich auch im Billigsegment mehr erwartet.
Nein wirklich, ich bin eigentlich ein Freund von günstigen Lautsprechern und höre auch seit Jahren mit Quadral (Argentum und Shogun) aber was sich Quadral bei dieser Boxenserie gedacht hat ist mir schleierhaft.

Daneben stand für 99 Euro Stückpreis die Magnat Monitor Supreme 800.
Die Verarbeitung weckt keine Emotionen, ist bei genauerem hinsehen aber wirklich akzeptabel. Im Gegensatz zur Quadral passt hier einfach alles zusammen. Die Kanten sauber, das Frontgitter sitzt fest (Bei der Quadral war selbst dies ein Minuspunkt) und die Optik schlicht, aber ansehnlich.
Ebenfalls mit 2 170mm messenden Tieftönern ausgestattet (als 2,5 Wege Konzept) geht es hier richtig zur Sache. Die Bässe in Norah Jones „Sunrise“ gingen richtig tief und waren für 99 Euro Stückpreis auch erstaunlich sauber abgebildet.
Wirklich hinzugewonnen hat die Box jedoch auch obenrum. Habe ich die Monitor 880 noch als recht unausgewogen in Erinnerung, bietet die Supreme 800 hier ein stimmigeres Bild. Die Stimme nervt nicht und das Zippen der Gitarre kommt in einer ungewöhnlichen Klarheit rüber. Ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll. Ich war einfach angetan. Das Gesamte Klangbild war sehr ausgewogen, kein Bereich wirkte künstlich in den Vordergrund gestellt. Mag auch sein, dass dies an dem Yamaha Verstärker lag, der ja eher neutral sanft abgestimmt sein soll. Nun denn. Zur Magnat passt das.

Das Duell geht eine Etage höher in die nächste Runde. Hier gegen im Billigen Segment die Magnat Monitor Supreme 200 gegen die Heco Victa 300 an.
Die Magnat schlägt mit 69 Euro pro Stück aufs Konto, die Heco kostete (glaube ich) 89 Euro pro Stück.

Kurz Vorweg: Die Magnat gewinnt diesen Vergleich.

Denn die Magnat hat, ähnlich wie ihre große Schwester untenrum einfach mehr Druck und vor allem sauberen Druck und wirkt obenrum nicht so aufdringlich. Die Heco kann nicht so tief. Ihr Bass wirkt im Gegensatz zur Magnat unkontrolliert. Und hinzu kommt noch der meiner Meinung nach übertönte Hochton. Das Klangbild stimmt nicht. Aufdrehen war mit der Heco nicht drin. Schade, denn von den teureren Serien Metas und Celan war ich besseres gewohnt. Schade, dass diese Gene nicht an die Victa weitergegeben wurden.

Die Verarbeitung ist bei beiden Modellen etwa gleich gut.
Ich muss zugeben, dass mir die Form der Victa noch nie so gefallen hat. Die Magnat Monitor Supreme 200 ist auch nicht wirklich hübsch, wirkt äußerlich aber erwachsener. Und man kann sie wirklich sau laut aufdrehen. Pink Floyd mit „Another Brick in the Wall Pt.2“ kam, sehr zur Freude eines Saturn Mitarbeiters, mit derart viel Druck aus dem Regal. Echt Sauber. Für 69 Euro pro Stück geht einfach nicht mehr. Schön, dass Magnat ihre Billigserie so konsequent fortführt. Schon der Vorgänger Monitor 220 machte eine ähnlich gute Stimmung. Wobei mir die neue 200er etwas gutmütiger in den Ohren lag.

Beide Duelle entscheidet Magnat für sich. Im günstigen Preisbereich haben die es einfach drauf. In höheren Klassen (Quantum) gebe ich anderen den Vorzug, aber dazu in einem anderen Teil.