Heco Metas 500 vs. Magnat Quantum 605 vs. Canton GLE 470 vs. Magnat Quantum 555

Ich möchte mit hiermit zu meinem "großen" Test äußern

Kandidaten:
1.) Heco Metas 500
2.) Magnat Quantum 605
3.) Canton GLE 470
4.) Magnat Quantum 555

(in absteigender Reihenfolge meines Geschmackes)

Testumgebung:
- Raumgröße: ~30m² (mit 5m Reihe an Vorhängen an der Seite des linken Lautsprechers - vermutlich gedämpfte Höhen dadurch)
- Verstärker: Denon PMA-700 AE

Testverfahren:
Den besten aus den 4 Lautsprechern ermitteln und den Rest im A-B Vergleich gegen den Sieger antreten lassen.

Bevorzugtes Einsatzgebiet:
- Hardrock & Heavy Metal
- Techno
- weiters sollen die Lautsprecher für den Universaleinsatz geeignet sein, da ich sie auch von meinem TV-Receiver gefüttert werden.

Ziel:
- max. 400€ für ein Paar Lautsprecher.
- Lautsprecher mit viel Bass die nicht zu dunkel klingen

So nun zu den Kandidaten, beginnen wir bei den "schlechtesten" Lautsprechern (laut meiner subjektiven Meinung, diese würde ich unter gewissen Umständen trotzdem weiterempfehlen)

- Magnat Quantum 555
Kosten: 200€
Verarbeitung: Mittelmäßig - Funier an Rändern teilweise schon leicht abgeschunden, Einfassung der Chassis mit ungleichmäßigen Spaltmaßen, Anschlussterminal ist ok für die Preisklasse.
Positiv: Leistungsstarker Lautsprecher (ich meine hohe Effizienz) mit tollem Bass
Negativ: Wirkt als ob der Sound enorm im Bereich der Tiefen untergeht
Fazit: Angesichts des Preises ein Top Lautsprecher, Musikalisch trotzdem ungeeignet da es wirkt als ob er hinter einem Vorhang steht. Wer aber nur 200€ Budget hat bekommt eine Kaufempfehlung!

- Canton GLE 470
Kosten: 370€
Verarbeitung: Verarbeitungsfehler habe ich keine gefunden. Allgemein wirkt die Front der Lautsprecher nicht so hochwertig, da der Anblick an Kunstoffkomponenten erinnert.
Positiv: Bringt die Höhen eines Gitarrensolos (zu) gut rüber, eventuell verhindert die Bassreflexröhre an der Front Dröhngeräusche.
Negativ: Genau das was ich als Pluspunkt gewertet habe ist auch als Minuspunkt aufzuführen. Ich habe mich selbst aufgrund meiner Wurzeln im Hardrock als Liebhaber von Höhen eingeschätzt, jedoch bringen die Canton die Höhen für meinen Geschmack sehr spitz rüber. Hätte ich mir diese LS behalten hätte ich mich bald wieder für neue entscheiden müssen, denn ein zwei Stunden Konzert hätte ich nur mit Ohrenschmerzen durchgehalten! (Verwundert mich selbst, denn ich habe den LS bei Bestellung schon vorab als meinen Favoriten eingeschätzt!)
Fazit: Wer es gerne (sehr) hell mag und trotzdem gerne auch mal die Basedrumm mehr oder weniger gut hören will kann zugreifen.

- Magnat Quantum 605
Kosten: 360€
Verarbeitung: Gemischte Gefühle tun sich bei mir auf. Das erste Paar welches ich bestellt habe war Schrott. Ein LS wurde vermutlich fallen gelassen und hatte eine Beschädigung des Holzes an der Seite. Bei diesem LS spielte nurmehr der Hochtöner. Der andere Lautsprecher hatte eine kleine Welle in der Sicke des Tiefmitteltöners. Bei Zimmerlautstärke war ein Flattern bzw. Krachen wahrzunehmen. Die zweite Bestellung hat dann wunderbar geklappt. Beide LS waren sehr gut verarbeitet. Die Front wirkt hochwertig mit Klavierlack, wobei die Stoffbespannung von Magneten gehalten wird. Durch die Keramikbeschichtung der Membranen hat man einen edlen schwarz-weiß Look. Der Anschlussterminal ist gut, aber nicht perfekt – Die kurzen Kabelstücke an den Steckern wirken nicht besonderst hochwertig. Eine Metallschiene würde das besser lösen!
Positiv: Die Höhen kommen sehr angenehm bei meinen Lauschern an, nicht zu präsent - nicht nach oben beschnitten. Bass präzise, im oberen Bereich um 100Hz zu betont, nach unten hin fehlt was. Die Mitten klingen eher heller.
Negativ: Wie schon gesagt, der Bass fehlt mir zu meiner Referenz - Druck kann man mit diesem LS allemal machen (und zwar sehr viel), relativ starke Oberbassbetonung!
Fazit: Die Magnat Quantum 605 sehe ich als Allrounder an, denn sie haben ein relativ gutes Bassfundament und gute Höhen, jedoch fehlt mir der Tiefbass. Die Mitten sind ganz ordentlich.

- Heco Metas 500
Kosten: 340€
Verarbeitung: Ein Traum in dieser Preisklasse! Alle meine Familienangehörigen sind da einer Meinung! Der Lautsprecher wirkt pompös, die Form ist wie ein Sarg was mir im Vergleich zu den anderen Kästen sehr gut gefällt. Nimmt man die Stoffbespannung ab sieht man schön eingefasste Treiber die die Erwartung an den Klang sehr hoch legen. Die Funier ist an den Kanten sehr gut verarbeitet – vermutlich bekommt man es ohne übermäßigen Aufwand auch nicht besser hin. Der Anschlussterminal ist groß, stabil und ebenfalls sehr hochwertig verarbeitet – definitiv der beste Terminal aller Kandidaten.
Positiv: Im Vergleich zur Quantum 605 (diese nehme ich jetzt als einzigen nennenswerten Gegenspieler her) ist das Bassfundament um einiges tiefer und druckvoller. Die Höhen sind präsent, nicht zu spitz, sehr angenehm und wirken nicht beschnitten. Die Höhen der Metas klingen etwas angenehmer als die der Magnat Quantum 605. Die Mitten kommen aufgrund des guten Bassfundaments sehr gut rüber, wirken nicht zu hell (im Vergleich zur Canton 470) und nicht dumpf (Im Vergleich zur Quantum 555)
Fazit: Dieser Lautsprecher lässt meine Wohnung (insgesamt >70m²) beben wenn ich es aufgrund meiner Playlist wünsche. Lasse ich AC/DC live rocken bin ich begeistert von den ausgewogenen Höhen die mir nach 2 Stunden nicht in den Ohren schmerzen. Insgesamt hört sich der Lautsprecher für mich als absolut langzeittauglich an - sie werden mich im Hochtonbereich nicht nerven.
Insgesamt der linearste unter den Kandidaten, der dickste bzw. wuchtigste (irgendwo muss der Tiefbass ja auch herkommen) und der ausgewogenste.
DER Lautsprecher unter meinen Testkandidaten den ich mit etwas Abstand an der Spitze sehe, gefolgt vom Magnat Quantum 605 (weniger Tiefbass und etwas heller abgestimmt). Ich glaube dass kaum jemand in dieser Preisklasse einen TOP Lautsprecher erwartet - aber der Heco kommt klanglich aus einer anderen Preisklasse – zu recht!

Angemerkt sein noch dass mir der Preis bis zu meiner Grenze egal war, Hauptsache unter 400€! Außerdem wollte ich nur 2,5 Wege testen um keinen Kandidaten zu benachteiligen (ein zusätzliches Basschassis bringt natürlich auch mehr im Tieftonbereich).


Kritik in jeder Hinsicht erwünscht!