Erfahrungsbericht: Eltax Concept 400 vs. Canton Fonum 300

Hallo Hifi gemeinde.
Dies ist mein erster Bericht diese Art, ich hoffe er wird einigermaßen lesbar
Wie kommt es zu einem Vergleich zwischen einem Paar Eltax Concept 400 und Canton Fonum 300?
Mein Start in die Hifi Welt begann 2007 als ich mir eine neue Anlage zum Geburtstag wünschte und mir kurz danach einen Yamaha Rx-397 aussuchte. Ein Einstiegsreceiver mit 2*55 Watt Leistung. Zu Weihnachten gab es dann die Eltax Konzept 400. Sie wurden mir hier im Forum als Einstieg für mich als fast budgetlosen Schüler empfohlen (mit einigem Zähneknirschen seitens der Community ). Im Laufe der Jahre hatte ich immer spaß mit den (nicht umgebauten) Eltax, Lautstärke und Bassdruck waren damals einfach super und haben einige Partys gut beschallt. Kürzlich rief mich mein Vater an und meinte er hätte zwei gebrauchte Canton in einwandfreiem Zustand für 25€ das Paar entdeckt. Ohne zu wissen um welche Ls es sich handelt habe ich ihm gesagt: Auf jeden Fall kaufen!!!
Die unbekannten Cantons stellten sich als ein Paar Fonum 300 heraus, welche laut Hifi Wiki im Zeitraum con 1988 - 1990 produziert wurden und damals um die 600€ das Paar kosteten. Ihr könnt euch meine Freude über dieses Schnäppchen sicherlich vorstellen . Betrieben werden sie weiterhin an dem Rx-397.

Verarbeitung:
Nach 20 Jahren sieht die Box immernoch top aus, lediglich die Folie ("Funier") hat sich an den Kanten wo verschiedene Anteile aneinanderstoßen etwas zurückgezogen, dass ein 1-2 mm großer Schlitz entsteht, durch den man den Mdf Korpus sehen kann.
Die Sicken sehen top aus, es lebe die Gummisicke!

Klang:
Der Klang ist kein Vergleich zu den Eltax. Wenn man beide Ls im Vergleich hört, denkt man dass die Eltax hinter einer dicken Matratze stehen. Der Bass ist bei den Eltax im Bereich von 80 Hz aufwärts ausgeprägter, hier hat die Box wohl nen Frequenzbuckel. Bemerkenswert (oder vielleicht auch nicht ) ist: Die große Eltax spielt nicht tiefer runter als die Kompakte Canton. Dazu sind die Eltax ziemlich "matschig"im Bassbereich. Als ich den präzisen Bass der Cantons hörte war das eine völlig neue Erfahrung für mich. Über den Hochtonbereich muss eigentlich gar nichts gesagt werden, hier liegen WELTEN zwischen den Lautsprechern. Als Sahnehäubchen können die Cantons auch wirklich laut spielen, ohne dass ich denke der Tieftöner springt gleich aus dem Gehäuse. Mehr Lautstärke brauche ich in meinen Mehrfamilienhaus definitiv nicht!
Eine letzte sehr beeindruckende Erfahrung gibts es noch: In manchen Liedern hört es sich so an, als würde der Sänger mit mir reden, genau mich ansprechen. Sowas gabs früher nicht. Bestes Beispiel dafür ist Alibi von 30 Seconds To Mars.

Ein kleines Manko an den Cantons habe ich aber feststellen können: Sie haben einen aufwändig konstruierten Bassreflex, der an der Front herauskommt. Wenn man isoliert tiefe Frequenzen an die Lautsprecher sendet (z.b. 60 Hz) trifft die Luft aus dem Bassreflex auf das Lautsprechergitter was sich so anhört wie wenn man auf z.b. einen Finger pustet. Im normalen Betrieb wird dieser Ton von der restlichen Musik überlagert, vielleicht stört es aber doch das Klangbild?! IM ersten Augenblick hat es mir jedenfalls einen ziemlich Schrecken eingejägt weil ich dachte, dass meine Tieftöner evtl kaputt sind.