Erfahrungsbericht Yamaha RX-797

Seit einem dreiviertel Jahr bin ich Besitzer vom Yamaha. Angeschlossen ist der Rechner, ein CD-Spieler CDX-497 und ein Technics-Plattendreher SL-BD200. An Lautsprechern werden z. Zt. Canton CT-1000 betrieben.
Ich habe den Receiver damals gekauft, weil er relativ gute Kritiken bekam und ich keine Geräte mag, wo ich erst dem Modus einstellen muß, wenn ich die Höhen oder Tiefen verändern will.
Geräuschspannungsabstand etc ist sehr gut, nur trotz Erdung kommt ein kleiner Brumm vom Plattenspieler, den ich am Technics-Receiver nicht hatte.
Alle Features vom Yamaha aufzuzählen erspar ich mir, das kann man besser auf der Yamaha-Homepage sehen, aber was mir aufgefallen ist, kommt so.
Was gefällt mir: getrennter Wahlschalter für den Recout-Bereich, d.h. ein altes gutes Kassettenteil kann man gleich auf Qualität bei der Aufnahme überprüfen.
Der Tuner ist im direkten Vergleich mit dem älteren Technics nicht schlechter, obwohl das Tuner-Modul winzig erscheint. (Empfang von schwachen Sendern). Überzeugend: Im Standby-Modus nur 0,1W Stromverbrauch.
Subwoofer-Ausgang hat er, Vor- und Endverstärker lassen sich trennen. Der Endverstärker ist vollständig in diskreter Technik aufgebaut, die Endtransistoren kann man sogar für vertretbare Preise (< 2,50 Euro pro Stück) nachkaufen. Mit einem Schalter kann man die Betriebsspannung für die Endstufe einstellen, um so zwischen 4 Ohm und 8 Ohm Lautsprechern umzuschalten.
Leistung ist satt da, insbesondere mit den og. Canton-Speakern, die einen relativ hohen Wirkungsgrad haben.
Bei einer Dynamik-Leistung von 290W an 2 Ohm (kurzzeitig) könnte man auch in der Frequenzweiche schwierige Lautsprecher betreiben. Der eingebaute Prozessor hat einen Diag-Modus. Wenn das Gerät sich nicht anschalten lässt oder die Lautsprecher sich nicht durchschalten lassen, kann man sich den Grund anzeigen lassen (Übertemperatur, low voltage, high-voltage der Betriebsspannung, DC-Offset zu hoch etc). Dafür hat der Prozessor sogar eine eigene Stromversorgung.
Was ich nicht mag: Die Eingangsquelle muß mit einem Drehschalter gewählt werden. Da geht zwar nicht das Eingangssignal über den Schalter, aber erst drehen, bis im Display der richtige Eingang angezeigt wird, stört mich. Ich hätte lieber Taster für jeden Eingang. Unter aller S..: die Loudness-Funktion. Die ist zwar stufenlos. Man kann die aktuelle Laustärke damit bis -30 dB absenken und angeblich werden die mittleren Bereiche dabei mehr abgesenkt. Ich kann das so nicht empfinden. Ich habe mir das Schaltbild vom Gerät besorgt und bin drauf und dran, an der Stelle trotz Garantie einzugreifen.
Optik: Ich finde, das Gerät ist etwas zu voluminös gebaut. Ein oder zwei Zentimeter Höhe hätten mehr Eleganz gebracht.
Würde ich es nochmal kaufen? Ja, aber wenn es ein Gerät mit seinen Features gäbe, und das besser nach meinem Geschmack aufgebaut wäre - aber dieses Gerät gibt es nicht. Für 300 Euro muss man Kompromisse schliessen, und selbst für das fünffache gibt es nicht genau das, was ich will. Für den Preis ist das Gerät allemal sein Geld wert.
gst