ARD HD durch LTE / WLAN gestört

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Buck76
Neuling

#1 erstellt: 26. Sep 2016, 06:08

Hallo zusammen.

Seit einigen Wochen plagt mich der HD Empfang von ARD (Das Erste HD) auf meiner ASTRA 19.2 Satellitenanlage mit Multiswitch Anlage (2-Familienhaus) an einer 90er Schüssel mit 2 LNB (Hotbird / Astra 19.2).

Etliche Justierungsversuche haben zu keinem Ergebnis geführt. War ich auf dem Dach, war alles fein, war ich wieder unten, ruckelte und zuckelte es im ARD HD.

Nun ist mir nach dem Lesen einiger Beiträge hier etwas aufgefallen. Zeitgleich mit der Störung hatte ich die Internet Verbindung (wir haben leider nur LTE hier) umgestellt. Die LTE Antenne ist auf dem selben Mast wie die Schüssel (zeigt aber in eine andere Richtung) und die beiden LTE Koaxkabel gehen durch das selbe Leerrohr wie die der LNB Koaxialkabel (8 Stück) zum Multiswitch.

Außerdem habe ich auf dem Mast zwei Antennen für Richtfunkstrecken zu Nachbarhäusern aufgebaut (2,4 und 5 GHZ WLAN). Durch das selbe Leerrohr geht daher ein LAN Kabel mit POE Strom durch.

Nehme ich nun die komplette "Internetanlage" vom Strom, habe ich guten ARD HD Empfang. Nehme ich nur die Richtfunkanlage vom Strom, ist ARD HD weiterhin gestört. Andere Sender (liegen m.E. auf anderen Transpondern) sind davon gänzlich unberührt, wir haben dort guten Empfang).

Das würde bedeuten, dass die LTE Seite wohl die Probleme verursacht. Das LTE ist aktuell auf dem 1800 MHZ Band eingestellt und zeigt - wie gesagt - auf die gegenüberliegende Seite (von der Schüssel). Meine Frage(n) nun: Welche Möglichkeiten habe ich, um meinen ARD HD Empfang ohne größere Umbaumaßnahmen zu verbessern? Liege ich mit dem Stör-LTE in meiner Annahme überhaupt richtig? Oder sind die Kabel ggf. das Problem (oder der Multiswitch, der neben dem LTE Router sitzt)? Ich habe nun schon so viel Zeit investiert, dass ich die richtige Reihenfolge zur Entstörung nun einhalten möchte :-).

Danke euch für euer Feedback.

viele Grüße
Tom

Bollze
Inventar

#2 erstellt: 26. Sep 2016, 16:23

Der Erste HD- Transponder wird auf einer Mittenfrequenz von ca. 1744 MHz durch das Kabel geschickt.
Also, bei LTE 1800 MHz ist in diesen Bereich der Uplink, also die Frequenzen wo die LTE Antenne selbst zum Sender wird.

Schwachpunkt kann alles sein, ein schlecht geschirmtes LNB /MS, schlechte Anschlüsse oder ein schlechtes Kabel.
Bei den Anschlüssen sollte man auf gute Kontakt zwischen Abschirmung und Stecker achten. Bei älteren und angegammelten Anlagen kann eine Erneuerung der Anschlüsse die Schirmwirkung stark verbessern. Zu hohe Kontaktwiderstände sind schlecht für die Schirmwirkung und verschwinden dadurch wieder. Die Stecker sind fest auf die Anschlüsse zu schrauben, um Wackelkontakte zu vermeiden und ein hohe Langzeitstabilität zu erreichen. Info : Der ARD HD- Transponder geht über das Band Low/Horizontal.
Ich hab auch schon ziemlich schlecht geschirmte LNBs erlebt. Das ist besonders tragisch, da die ZF- Signale im LNB teilweise relativ schwach sind und damit leicht zu stören sind, bevor sie die ZF- Verstärker auf einen höheren Pegel bringt und auf die Anschlüsse des LNB legt.
Kabel kann von schlechter Qualität sein, hier würde ich dann zumindestens in der Nähe der LTE- Antenne auf hochwertige Kabel setzen, wie Kathrein LCD 111 oder die UV-beständigere Version dieses Kabel das LCD 115. Dazu professionelle und passende Stecker dranmachen, Selfinstall- Stecker z.B.
Kabel von LTE und SAT-ZF würde ich nicht zusammenlegen. Besonders wenn das LTE- Uplinksignal mit der vollen Sendeleistung durch das Kabel geschickt wird, also wenn die LTE Antenne beim Uplink passiv ist.
In allgemein sollte an LTE- Sendetechnik und SAT- Anlage so weit wie möglich räumlich trennen. Besonders in unmittelbare Nähe zählt jeder Zentimeter.
Also den LTE-Router dicht neben den MS zu bauen, ist keine gute Idee.

Bollze

[Beitrag von Bollze am 26. Sep 2016, 16:43 bearbeitet]

KuNiRider
Inventar

#3 erstellt: 26. Sep 2016, 20:58

Bollze hat ja schon alles toll erklärt

Echt hochgeschirmte Kabel (nicht die untauglich 5fach-geschirmten Schrottkabel) und Stecker sind sehr wichtig. Auch der Potentialausgleich muss sehr niederohmig sein, damit die Energie in den Schirmen auch abgeleitet werden kann.
Die LTE Antenne sollte so tief angebracht sein, dass der Sat-Reflektor als Schirmblech funktionieren kann und das LNB sicher im Funkschatten liegt.
Noch besser wäre es die Antennen räumlich zu trennen (wieder so, fass das LNB im Funkschatten ist!), Ist ja eigentlich mit einem Dachsparrenhalter kein Problem.

Buck76
Neuling

#4 erstellt: 27. Sep 2016, 06:44

Danke für die beiden sehr informativen Antworten. Ich werde nun etwas anfangen mit den Steckern und den Kabeln und der Position zu "expermentieren". Leider habe ich keine Option der kompletten Trennung der Antennen :-(.

Ich melde mich, wenn ich eine Lösung gefunden habe ...

Danke nochmal und viele Grüße