Pension in Montenegro

Hi und willkommen,

es sind formal nur 8 Kabel: von jeder Orbitposition 4 Stück, jeweils mit den getrennten "Ebenen":

Lowband horizontal
Lowband vertikal
Highband horizontal
Highband vertikal

Damit hast Du alle Transponder der Satelliten auf der jeweiligen Position und somit alle Programme im Griff.

Also: 1 Orbitposition = 4 Kabel, 2 Positionen = 8 Kabel, 3 Positionen = 12 Kabel, 4 Positionen = 16 Kabel.

Die Multischalter haben meist immer einen Eingang mehr (5, 9, 13, 17) - der ist für die Mitverteilung des terrestrischen Bereichs, also UKW 87.5 - 108 MHz, einst Analog-TV, nun DVB-T und ggf. DAB-Radio im Band III. Dazu brauchst Du - Empfangbarkeit entsprechender Angebote vorausgesetzt - natürlich noch die typischen Dachantennen für die jeweiligen Bereiche. Die einzelnen Antennen dann geeignet auf ein Kabel zusammenschalten (Bereichsweiche), dann in den terrestrischen Eingang des Multischalters. Manche Multischalter verteilen die Terrestrik nur passiv, das gibt dann extreme Dämpfung bei vielen Anschlüssen, da die ankommende Energie ja gleichmäßig auf die vielen Kabel in die Zimmer verteilt werden muß. Da braucht man dann oft einen Vorverstärker. Viele Multischalter haben den Verstärker für die Terrestrik eingebaut und versorgen ihn entweder dauerhaft über das Multischalter-Netzteil oder nur dann, wenn ein Receiver aktiv ist, über dessen Speisespannung.

In einer klassischen Verteilung gehen vom Multischalte rzu jeder Anschlußdose für Receiver genau 1 Kabel. Bei twindosen mit Anschlüssen für 2 Receiver oder Doppelreceiver sind es aber 2 Kabel - jeder Sat-Tuner braucht sein eigenes Kabel, da er je nach gewünschtem Programm vom Mltischalter durch Steuersignale auf dem Kabel eine de roben genannten "Ebenen" anfordert, die ihm der Multischalter durchstellt. 2 Receiver an einem Kabel (mit "T-Stück" oder hintereinandergeschaltet) funktioniert deshalb nicht, da nicht immer beide Programme aus der gleichen Ebene anfordern werden und sich dann gegenseitig ins Geschäft pfuschen.

Es gibt aber eine recht neue Einkabelverteilung namens SCR oder auch "Unicable" gemäß Norm EN50494 nebst Erweiterung JESS. Bei der ist es so, daß sich ein Receiver am UnicableSchalter anmeldet und vom Unicable-Schalter dann eine feste Frequenz zugewiesen bekommt. Auf dieser Frequemz wird alles abgewickelt - der Transponder mit den jeweils gewünschten Programmen wird vom Unicable-Schalter auf diese Frequenz umgesetzt und zur Verfügung gestellt. Vorteil: man kann mehrere Receiver an ein Kabel hängen, da jeder genau eine Frequenz zugewiesen bekommt und mehrere Frequenzen gleichzeitig mit unterschiedlichen Kanälen versorgt werden können. Das geht im neuesten Standard derzeit bis 12 Receiver pro Leitung. Da kann man wesentlich einfacher einfach mal paar Dosen auf einem Korridor in Reihe schalten, muß dabei freilich aber die Pegelfenster beachten.

Nachteil: man braucht Receiver, die Unicable / SCR und JESS fehlerfrei beherrschen. Ohne JESS sollten immer noch 8 Geräte in Reihe funktionieren, solange Unicable unterstützt wird. Bugs gibt es jedoch genug. Man ist also wesentlich empfindlicher bei der Auswahl der Receiver.

Wenn Du eine Pension baust, achte bitte auf Leerrohre für die Kommunikationskabel. Bitte keinesfalls in Mauerschlitze einputzen, sondern mechanisch stressfrei und beweglich lassen. Achte bitte weiterhin auf anständiges Koaxkabel, z.B. Kathrein LCD 95, 111 oder 115 (schwarz, UV-stabil, bevorugt für draußen), Preisner SK2000plus / SK2003plus, Wisi MK96, ...) und meide das überall beworbene vierfach oder fünffach geschirmte Kabel, vor allem Staku- oder CCS-Kabel (Stahlinnenleiter, nur Kupfer-beschichtet). Achte auf anständige Stecker, z.B. Cabelcon Selfinstall 4.9 (gelb) oder 5.1 (blau), je nach verwendetem Kabeltyp.

Achte bitte auch Blitzschutz und Potentialausgleich. Alle Kabelschirme, die vom Multischalter auf die Zimmer gehen, müssen mit dem Hauspotentialausgleich verbunden werden, nicht daß bei einem defekten Receiver Netzspannung aufs Gehäuse und damit auf den Antennenanschluß gerät und das dann in alle anderen Räume verschleppt wird.

Das Umschalten Astra auf Eutelsat funktioniert so, daß bei der "klassischen" Verteilung (je Receiver ein eigenes Kabel) der receiver 13 oder 18 Volt aufs Antennenkabel gibt und damit die Polarisationseben (vertikal, horizontal) anfordert, dazu bei bedarf noch ein 22-kHz-Signal überlagert, um den Multischalter zum Umschalten ins jeweilige Highband zu veranlassen - und dann noch mit DiSEqC-Steuerbefehlen ("Position", "Option") zum Wechsel zwischen den Satelliten veranlaßt. Die Receiver müssen dazu DiSEqC können (sollte für 4 LNBs immer der Fall sein) und man macht den Suchlauf für beide Satellitenpositionen nacheinander. Dann sind im Speicher auch die DiSEqC-Werte hinterlegt und immer wenn man auf ein entsprechendes Programm zappt, schickt der Receiver automatisch Steuercodes raus an den Multischalter, damit der die passende Leitung durchstellt.

Ach so: als LNBs bitte quattro-Typen mit 4 getrennten Ebenenausgängen verwenden. Die funktionieren nur mit Multischaltern, beim direkten Receiveranschluß kommen je nach LNB_Ausgang immer nur 1/4 der verfügbaren Transpondern.

Receiver für zumindest normales DiSEqC gibt es bis hin zu solchen oder solchen Mini-Geräten, die komplett hinter dem TV verschwinden können, per HDMI angeschlossen werden, leider natürlich ein separates Netzteil benötigen und eine separate Fernbedienung mitbringen

Aber bitte - warum sollte es in Montenegro keine TVs mit eingebautem Triple-Tuner (so bewirbt man die Dinger zumindest in Deutschland) geben? Das ist nun in fast allen TVs drin und eine unglaubliche Erleichterung, keine Extrakiste, nur eine Fernbedienung. Such mal bitte im Geschäft nach TVs, die neben dem normalen Antennenanschluß (IEC) auch eine F-Buchse besitzen. Das sind die mit dem Schraubanschluß fürs Kabel. Die sind fast immer an Sat-Tunern (DVB-S) verbaut.