Anlagenausbau für 2. Satelliten

Wenn der Balkon geerdet ist, dann ist es dein Mast auch - wenn nicht dann nicht

Du benötigst zwei Quattro-LNBs und eine entsprechende Unicablematrix mit 6...8 Frequenzen.
An deiner BK-Dose ersetzt du das weiterführende Kabel durch einen Abschlusswiderstand und setzt direkt daneben eine Unterputzdose zu der du auch das Kabel von der Unicablematrix legst und gehst mit diesem Kabel in eine geeignete 17...19dB Durchgangsdose und das weiterführende Kabel kommt nun an deren Ausgang. Nun nur noch die Dosen in den anderen Zimmern tauschen und fertig.
Du brauchst im Wohnzimmer nur einen Twinreceiver wenn du gleiczeitig aufnehmen willst - die zwei Satelliten sind trotzdem verfügbar.

guckpet (Beitrag #1) schrieb:

1. Ist mit der geplanten (Stahl-)Geländermontage über Klemmschellen die Erdung der Antenne gegeben?

Im Allgemeinen ist das nicht der Fall. Zwar können metallene Gebäudekonstruktionen im Einzelfall normkonform als Erdungsleiter verwendet werden oder ein Balkongeländer kann, wenn der Trennungsabstand zu einem Erdungsleiter nicht eingehalten wird, blitzstromtragfähig mit dem Erdungsleiter verbunden sein. Aber wenn dies nicht der Fall ist, wird über das Geländer keine Erdung der Antenne erreicht.

Alternative zur Erdung wäre nur, die Antenne im Schutzbereich (= mit allen Teilen max. 1,5 m von der Hauswand entfernt und dabei mind. 2 m unterhalb der Dachkanten) zu montieren, was i.d.R. nur innerhalb des Balkons möglich ist. Befände sich der Balkon nicht komplett innerhalb dieses Schutzbereiches, so müsste eine im Schutzbereich montierte Antenne zum Balkongeländer mind. 0,5 m Abstand einhalten (Das gilt z.B. auch für Regenfallrohre mit Verbindung zur Dachrinne außerhalb des Schutzbereichs.).

2. Kann ich die vorhandene Verkabelung nutzen? Wenn ja wie (per unicable?) ? Trotz Kabelmodem?

Wie bei Radio Eriwan: Im Prinzip Ja,

Aber: Grundvoraussetzung wäre, dass die Antenne entweder im Schutzbereich montiert oder normkonform geerdet wird. Nur dann kann man sich an das nicht ganz einfache Unterfangen wagen, Kabelinternet- und Satsignal zusammenzuschalten bzw. zusammenschalten zu lassen.

Eine Möglichkeit dazu wäre, das Kabelinternetsignal in einen rückkanaltauglichen Unicable-Baustein (wie z.B. JPS0901-12TN) einzuspeisen (Alternativ: Kombination mittels einer Sat/Terrestrik-Weiche) und Sat-Multimedia Kombiantennensteckdosen wie Delta BDM 24xx-85 zu verwenden.

Aber bevor nicht klar ist, ob man aus der Nummer mir der Erdung rauskommt, lohnt es mMn nicht, weiter ins Detail zu gehen. Außerdem müsste man mehr über die jetzige Installation wissen.

Hinter der MM-Dose zu kappen und so die Netze getrennt zu lassen, wäre zwar zu bevorzugen, aber nur dann eine Option, wenn die Dose für das Modem die letzte Dose eines Stranges wäre, der weitergenutzt werden soll bzw. muss und man ein Kabel von der Satanlage dorthin verlegen kann.

3. Der neu zu beschaffende HD-Receiver soll für beide Satelliten genutzt werden, daher muss es wohl ein Twin-Tuner sein?

Nein. Twinreceiver meint, dass der Receiver über zwei Tuner verfügt, um beispielsweise zwei Programme parallel aufzeichnen zu können. Die Umschaltung zwischen zwei Satelliten läuft bei Unicable innerhalb des Unicable-Protokolls ab und an konventionell gesteuerten Anlagen über DiSEqC-Befehle.

Vielen Dank für Eure Antworten.

Die jetzige Installation besteht aus einem Kabelanschluss mit 5 Dosen. An der 3. Dose hängt das Kabelmodem. Vorhanden, aber nicht installiert sind: 1 Sat-Antenne, 1 (Single)LNB, 1 Mast, 1 Sat-Receiver.

Zur Erdung: Nach Anbringen des Mastes am Geländer wäre die Antenne ausserhalb des Schutzbereichs. Das Geländer ist mit Abdeckblechen, diese mit der Regenrinne und diese mit dem Regenfallrohr verbunden. Wäre das eine ausreichende Erdung?

guckpet (Beitrag #4) schrieb:

Zur Erdung: Nach Anbringen des Mastes am Geländer wäre die Antenne ausserhalb des Schutzbereichs. Das Geländer ist mit Abdeckblechen, diese mit der Regenrinne und diese mit dem Regenfallrohr verbunden. Wäre das eine ausreichende Erdung?

Rein theoretisch könnte das der Fall sein, da unter bestimmten Voraussetzungen ein Regenfallrohr als Erdungsleiter verwendet werden darf und Blech bzw. Geländer blitzstromtragfähig mit dem Fallrohr verbunden sein könnten. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird aber keine Erdung hergestellt.

Die jetzige Installation besteht aus einem Kabelanschluss mit 5 Dosen. An der 3. Dose hängt das Kabelmodem.

Sollten diese Dosen in Reihe geschaltet sein (Dass es fünf Dosen gibt, ist alles andere als eine Beschreibung, mit der man etwas anfangen kann.) und könnten keine neuen Kabel verlegt werden, dann müsste man an den Ausgangspunkt der Verkablung herangehen und Kabelinternet mit Unicable-Sat zusammenschalten lassen (lassen = kann man faktisch nicht selbst machen).

Wenn irgend möglich: Kabel-TV-Installation bis zu Dose für das Modem unangetastet lassen und für Sat-TV Strippen ziehen.

Vorhanden, aber nicht installiert sind: 1 Sat-Antenne, 1 (Single)LNB, 1 Mast, 1 Sat-Receiver.

Mit einem Singel-LNB kann man für Mehrteilnehmerempfang nichts anfangen.

raceroad (Beitrag #5) schrieb:

Sollten diese Dosen in Reihe geschaltet sein (Dass es fünf Dosen gibt, ist alles andere als eine Beschreibung, mit der man etwas anfangen kann.)

Dass die in Reihe geschaltet sind hatte ich ja oben schon geschrieben. Oder was fehlt noch, damit du damit was anfangen kannst?

raceroad (Beitrag #5) schrieb:

Mit einem Singel-LNB kann man für Mehrteilnehmerempfang nichts anfangen.

Deswegen hab ich ja gefragt, was ich noch brauche. Du wolltest mehr über die jetzige Installation wissen, also hab ich aufgeschrieben was da ist.

Aber wenn es hier ein Experten-beweihräuchern-sich-selbst-Forum ist, dann bin ich offensichtlich falsch.

guckpet (Beitrag #6) schrieb:

Deswegen hab ich ja gefragt, was ich noch brauche.

Was man sonst noch für eine Einspeisung in das vorhandene Netz braucht, steht im Wesentlichen mehrfach oben:

• Zwei Quattro-LNBs (zur Montage an der Antenne noch ein für das Antennenfabrikat geeigneter Multifeedhaltler) und ein Unicable-Baustein zum Empfang zweier Satelliten.
  
• Entweder man verlegt acht Antennekabel (+ Potenzialausgleichsleiter) zum Ausgangspunkt der jetzigen Verkablung und speist das Kabelinternetsignal in einen rückkanalfähigen Unicable-Baustein ein (Geeignetes Modell wurde oben genannt.). Oder man installiert den Unicablebaustein in Antennennähe und verlegt nur ein Antennenkabel Richtung Ausgangspunkt der jetzigen Verkabelung und kombiniert mittels einer Sat-Terrestik-Weiche.
  
• Die Antennensteckdosen müssen entweder alle gegen die oben erwähnten Sat-Multimedia-Kombidosen getauscht werden, oder man tauscht nur bis zum Anschluss für das Modem und fügt dahinter ein Hochpassfilter mit DC-Durchgang ein.
  
• Da sich mit diesen Dosen sehr wahrscheinlich andere Dämpfungswerte an den Teilnehmeranschlüssen ergeben (Wollte man das quantifizieren, müsste man die Typen der jetzt installierten Dosen kennen, für eine geeignete Staffelung neuer Dosen auch die Distanzen zwischen den Dosen und die Eckdaten des verlegten Kabels.), muss selbst dann, wenn man mittels einer Sat/Terrestik-Weiche kombiniert, höchstwahrscheinlich durch einen rückkanalfähigen BK-Verstärker der Pegel wieder angepasst werden (Alternativ: Umbau der BK-Anlage außerhalb der Wohnung.). Das muss ein dafür autorisierter Techniker mit Messtechnik machen. Bevor man das Kabelinternetsignal mit dem Sat-Signal zusammenführt, muss das BK-Singal wegen abweichender Bestimmungen zur Ausführung des Potenzialausgleichs bei direkt geerdeten Antennen und BK-Anlage über ein galvanisches Trennglied geführt werden.
  
• Von einem Blitzschutzfachbetrieb muss die Antenne normgerecht geerdet werden.
  
• Falls es sich nicht um eigenes Wohneigentum handelt, wäre für diese Maßnahmen das Einverständnis von Vermieter bzw. Hausverwaltung (im Fall einer Eigentumswohnung vmtl. das der Eigentümergemeinschaft) einzuholen.

Aber wenn es hier ein Experten-beweihräuchern-sich-selbst-Forum ist, dann bin ich offensichtlich falsch.

Das zu beurteilen, überlasse ich Dir.