CLOSED - Nur eine Antennendose in der Wohnung

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BigRoddi
Stammgast
#1 erstellt: 05. Jan 2012, 09:17
Hallo zusammen,

wir haben bei einem Bauträger eine Wohnung gekauft, die gerade in der Entstehung ist.
Da die Wohnung mitten in Köln ist und rundherum laut Telekom Entertain möglich ist habe ich die Verkabelung so gewählt, das in jedem Zimmer LAN Ports liegen, jedoch nur im Wohnzimmer eine Antennenbuchse.

ACHTUNG: Bitte keine Hasstiraden gegen die Telekom, ich bin Mitarbeiter

Nun muss ich zwangsläufig auf Satelit umsteigen.
Wir erhalten eine digitale Satelitenanlage auf dem Dach (zwei Schüsseln).
Entertain Sat kommt (eigentlich) nicht in Frage, da ich Entertain nur wegen Liga Total haben wollte, was über Satelit nicht ausgestrahlt wird, da hier die Exklusivrechte bei Sky liegen.

Frage daher: Was brauche ich nun, um ordentlich fernsehen zu können? Kann man Sat-Signal auch über LAN-Ports verteilen?

Eckdaten / Wunschliste (Prioritäten von oben nach unten):

* Astra HD+ Abo
* Rekorder mit Festplatte und 3D Blu Ray Player zum Kauf oder alternativ zur Miete (wie bei Entertain der Mediareceiver)
* Gleichzeitig gucken und was anderes aufnehmen (Twin-Receiver?)
* Irgendwie das Bild auch ins Schlafzimmer bekommen (damit ich nicht auf DVB-T gehen muss)
* In 5-10 Jahren das Bild auch in die Kinderzimmer bekommen

Wichtig: Preislich muss das Ganze am Finanzvorstand - auch bekannt als Ehefrau - vorbeikommen, daher wird wohl ein Panasonic DMR-BS885 oder Ähnliches schwierig.

Danke für eure Hilfe im Voraus.
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 05. Jan 2012, 09:32
Da LAN-Kabel ja nicht sonderlich dick sind und in Rohren verlegt sein müssen - sehe ich eigentlich kein Problem da zumindest noch Mini-Koax nachzuziehen und eine Sat-Dose daneben zu setzen.

Aber für deinen geplanten Endausbau benötigst du dann auch 4 Leitungen vom Multischalter zu deinem LAN-Verteilpunkt.

Über LAN selbst könnte man auch streamen - ist aber recht teuer und benötigt viel Platz in dem Verteilpunkt und ebenso die 4 Leitungen zum MS. Zudem wären dann die schönen LAN-verbindungen für Zusatdienste nicht nutzbar.
BigRoddi
Stammgast
#3 erstellt: 05. Jan 2012, 10:05
Das mit den 4 Leitungen zum Multischalter müsstest du mir noch erklären.
Aktuell ist es so, das in jedem Raum ein LAN Port ist (im Wohnzimmer zwei) und die LAN-Kabel alle im Abstellraum enden, wo ich ein Patchfeld installieren möchte um dann dort individuell festlegen zu können, wie welcher LAN Port genutzt wird (TV, Telefonie, Internet).

Verstehe ich dich richtig, das "nur" eine Antennenbuchse im Schlafzimmer eingesetzt werden muss und dann das entsprechende Kabel dort hingezogen werden muss?
Ist es ein Problem, das bereits der Estrich auf den Rohren liegt?
KuNiRider
Inventar
#4 erstellt: 05. Jan 2012, 10:22
Für Sat-Empfang benötigt jeder Empfänger eine eigene Leitung zum Multischalter - ein Twin-Receiver also sogar 2.
siehe FAQ-Sat-TV und nach deiner Aufzählung willst du 4 Empfänger haben. Daher müssen auch 4 Kabel vom MS in deine Abstellkammer gelegt werden. Für einen Neubau unsinnige Lösung wäre noch Unicable siehe FAQ-Unicable

Kommunikationskabel sind laut vorschrift austauschbar zu verlegen, somit sollte man von der Abstellkammer zu deinen LAN-Dosen noch min. ein (Mini) Koax einziehen können, dann daneben noch ein Loch für eine Unterputzdose klopfen, eingipsen und Sat-Dose montieren.
BigRoddi
Stammgast
#5 erstellt: 05. Jan 2012, 10:36
Habe gerade einmal mit dem Elektriker gesprochen.
Weder die Dose im Schlafzimmer noch die Nutzung eines Twin-Receivers ist möglich, da hierfür die notwendigen Kabel nicht gezogen wurden.
Laut Aussage vom Elektriker wurden die Kabel von der Satellitenanlage auf dem Dach in den Keller gezogen und von dort aus eben nur ein einziges Kabel in unsere Wohnung.
Kann das wirklich sein? Innerhalb der Wohnung das Signal aufzuteilen geht nicht?

Edit: So wie ich es erfahren habe geht die Aufteilung nicht, da nur ein Signal gesendet wird. Also y-Kabel nicht möglich.

Außerdem sind wohl die Kabel die in den Keller gehen in den Wänden fest verarbeitet und brandschutztechnisch vermörtelt.

Irgendeine Idee noch jemand? Ich bin verzweifelt.
Dachte ich kann in der neuen Wohnung Entertain mit Liga Total HD und 3D gucken und versetze mich jetzt mit Single Sat-Cable in die TV-Steinzeit zurück


[Beitrag von BigRoddi am 05. Jan 2012, 11:10 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#6 erstellt: 05. Jan 2012, 11:26

BigRoddi schrieb:
Außerdem sind wohl die Kabel die in den Keller gehen in den Wänden fest verarbeitet und brandschutztechnisch vermörtelt.

Dass ist hoffentlich nur gelogen denn auch da gilt die glasklare Vorschrift, dass die Kabel austauschbar verlegt werden müssen! Lass dir da nichts einreden, aus der Nummer kommt er nicht raus. Hat er wirklich fest verlegt, dann kann dein Elektriker dass nun auf eigene Kosten richtig machen.
Zudem muss er auch nach dem Stand der Technik bauen und dass ist mit einem Sat-Koax bei einem Neubau sicher nicht der Fall

Wenn er Geld und Zeit sparen will dann kann er dir ja kolo eine Unicable-Matrix mit 4 Frequenzen einbauen und oben einen Sat-3-fach-Verteiler - dann kannst du im Wohnzimmer deinen Twin und - mit den zusätzlichen Kabeln s. o. - im SZ und KZ je einen Einzel-Receiver (im Unicable-Modus) betreiben.
BigRoddi
Stammgast
#7 erstellt: 05. Jan 2012, 11:31
Hallo Kunirider,

danke für die Information.
Hast du zufällig auch diese Regelung bzw. Vorschrift zum Nachlesen?
Das wäre sehr hilfreich im Dialog mit Bauträger, Architekt und Elektriker.


[Beitrag von BigRoddi am 05. Jan 2012, 11:48 bearbeitet]
Dipol
Inventar
#8 erstellt: 05. Jan 2012, 14:35
Beim üblichen Bauträgerhaus wird bei den Beteiligten aber wenig Freude aufkommen.

Die DIN 18014 und 18015 werden ebenso oft aus Unkenntnis oder unangebrachter Sparsamkeit missachtet wie die Normen zu Blitzschutz, Erdung und Potenzialausgleich. Ich wundere mich auch bei einem Neubau nur noch, wenn keine Norm-Missachtungen vorliegen.

Hier eine ältere PPP von beda unter anderem zur DIN 18015: http://www.bedea.com...%2001-2009%20-02.pdf

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit ein Auszug aus meiner Hit-Liste der von mangelnder Normkompetenz verursachten alltäglichen Hirnlosigkeiten und Fehler:

  1. Der Fundament-/Ringerder wurde entgegen DIN 18014 nicht von oder nicht unter Aufsicht einer Elektrofachkraft verlegt und dokumentiert.
  2. Für Blitzschutz oder Antennenerdung sind keine eigene(n) äußere(n) Anschlussfahne(n) an den Fundament- oder Ringerder installiert, der Erdleiter kann nur noch suboptimal innen an der Haupterdungsschiene angeschlossen werden.
  3. Erdungspflichtige Antenne oder eine Fotovoltaikanlage ist/sind nicht nach dem Stand der Technik mit getrennte(n) Fangeinrichtung(en) nach EN 62305 bzw. EN 60728-11 geschützt.
  4. Innenverlegung blitzstromtragfähiger Erdleiter ohne Einhaltung des Trennungsabstandes und mit gefährlichen Näherungen zu anderen Leitungen bzw. Personengefährdung.
  5. Für die noch zulässige konventionelle Antennen-Direkterdung wurde ein 16 mm² Cu-Erdleiter in mehrdrähtiger Ausführung (war von 2004 bis 2011-05 definitiv untersagt) ohne blitzstromtragfähige Anschlussklemmen installiert (Betrifft besonders ungeeignete Banderdungsschellen und Haupterdungsschienen oder fehlende Rohrkabelschuhe).
  6. Potenzialausgleichsleiter mit mind. 2,5 mm² (geschützt) oder 4 mm² (ungeschützt) zwischen dem Antennenmast und Verteilbausteinen im UG fehlt, somit bei Antennendirekterdung kein normgerechter schleifenfreier PA nach EN 60728-11 mit ausschließlichem Erdungsanschluss am Mast möglich.
  7. Die Vorgaben der DIN 18015 bezüglich zugfähiger Kabelverlegung und der (Reserve-)Leerrohre zwischen DG und UG wurden missachtet.
BigRoddi
Stammgast
#9 erstellt: 05. Jan 2012, 15:33
Da steht ja überall drin das eine DIN Norm eine Empfehlung ist und keine rechtlich verbindliche Vorgabe ist.
Ergo kann der Bauträger das so ausgestalten wie er möchte.
Eine Frage habe ich dazu aber noch:

Ich schaue heute Abend nochmal in den Wortlaut der Baubeschreibung, aber ich meine dort steht zur Art der Verkabelung garnichts drin.
Was ist denn, wenn dort nichts drin steht, der "Standard"?
Es ist überall immer nur die Regel vom gehobenen Standard in der Baubeschreibung.

In ein paar Internetartikeln ist die Rede von VOB/B . Eine Baubeschreibung ist aber etwas Anderes oder?
Weil eine VOB/B wohl rechtverbindlich sein soll.
Dipol
Inventar
#10 erstellt: 05. Jan 2012, 15:53
Normen sind in der Tat nur Empfehlungen.

Aber jeder gewerbliche Auftragnehmer schuldet dem Auftraggeber ein Werk nach den Anerkannten Regeln der Technik. Und die leiten sich nun mal aus den geltenden Normen ab. Die Normen sind somit im gewerblichen Verkehr die Mindestanforderungen, beim Schallschutz sind die Gerichte jahrelang sogar über die Anforderungen der entsprechenden alten nicht mehr zeitgemäßen DIN hinaus gegangen.

Und die VOB bezieht sich ohnehin auf die Normen.
barsch,
Inventar
#11 erstellt: 05. Jan 2012, 16:00

Es ist überall immer nur die Regel vom gehobenen Standard in der Baubeschreibung.


Wenn nur ein verlegtes Antennenkabel pro Wohnung gehobener Standard ist,was ist dann ein normaler Standard Bau (komplett ohne Antennenkabel)?? Bei Kabel TV wäre die Lage anders.(hier würde 1 Koaxkabel reichen)
Gehobener Standard ist für mich pro Zimmer min. 1 Antennenkabel --im WZ zwei + zusätzlich Netzwerk in allen Zimmern.
Auf jeden Fall wird es jetzt schwer , das beim Bauträger durchzusetzten.
BigRoddi
Stammgast
#12 erstellt: 05. Jan 2012, 18:15
Hier mal der genaue Wortlaut der Baubeschreibung:

6. Elektroinstallation

Die Elektroinstallation erfolgt ab Hausanschluss und wird nach den VDE-Vorschriften ausgeführt. Die Unterverteilungen befinden sich jeweils in den Wohnungen.
Die Installationen in den Kellerräumen erfolgen als Aufputzinstallation. Die Installationen im Treppenraum, in den Wohnungen, auf den Balkonen und Terassen erfolgen als Unterputzkonstruktionen.
...
Es wird eine zentrale Sat-Anlage mit 2 Sat-Schüsseln eingebaut. Antennensteckdosen werden in allen Wohn- und Schlafräumen eingebaut.


Anmerkung meinerseits: Das nur EIN EINZIGER Antennenanschluss im Wohnzimmer angebracht wurde war mein Wunsch - auch wenn ich eigentlich eine Beratung erwartet hätte hinsichtlich des Twin-Tuners.

1.) Hilft mir die Formulierung in irgendeiner Weise weiter was die Verlegearbeiten angeht (sprich Rohre statt verputzen)?
2.) Ich habe morgen früh einen Vor-Ort-Termin mit Architektin und Elektriker. Was für Lösungsmöglichkeiten seht ihr denn noch die es gibt, OHNE die Wand aufzureissen, aber einen Twin-Receiver im Wohnzimmer zu nutzen?

Danke für eure Hilfe, ich bin stinksauer!! Und verzweifelt
barsch,
Inventar
#13 erstellt: 05. Jan 2012, 18:38

Antennensteckdosen werden in allen Wohn- und Schlafräumen eingebaut.


Je nach Anzahl der Räume ,sagt das widerum aus,das genau so viele Koaxkabel in die entsprech. Räume zuführen sind .
Da reicht ein einziges Kabel für die gesammte Wohnung nicht aus ,um es mit einer standard Sat-Verkablung zunutzen!
Also es hätten zumindest Im KZ SZ und WZ ein separates Kabel verlegt müssen sein. Was ja so nicht der Fall ist ,oder?
Das es nun im WZ nur ein Kabel gibt,hast du ja selbst so veranlast.

Mit nur einem Koaxkabel pro Wohnung könnte dennoch eine Satanlage funktionieren.Dazu müsste sie aber auf unicable ausgelegt sein. Bei dieser unicable Technik können bis zu 8 Receiver ohne Einschränkungen an einem Kabel eingesetzt werden.Ich glaube aber nicht,das es der Bauträger so geplant hat,weil die Kosten dafür um einiges höher sind ,als bei einer Sternverkabelung.


Es wird eine zentrale Sat-Anlage mit 2 Sat-Schüsseln eingebaut


Könnte aber auch heißen,das das Satsignal zu DVB-C umgesetzt wird.Ist bei großen Wohnanlagen nicht unüblich.
Dann widerum würde dein ein Kabel reichen.Das solltest du erst mal erfragen.
Dipol
Inventar
#14 erstellt: 05. Jan 2012, 19:00

barsch, schrieb:
Wenn nur ein verlegtes Antennenkabel pro Wohnung gehobener Standard ist,was ist dann ein normaler Standard Bau (komplett ohne Antennenkabel)?? Bei Kabel TV wäre die Lage anders.(hier würde 1 Koaxkabel reichen)
Gehobener Standard ist für mich pro Zimmer min. 1 Antennenkabel --im WZ zwei + zusätzlich Netzwerk in allen Zimmern.

Im Neubau ist auch bei BK-Anschluss eine wohnungsinterne Reihenverteilung nicht mehr Stand der Technik!

Wenn der Baubeschreibung ein Kabelanschluss zugrunde liegt, sind die Kosten einer aufwändigeren Satellitenantenne als Sonderwunsch vom Käufer zu tragen. In diesem Fall ist die Sat.-Antenne vertraglich zugesichert und somit ist es auch nicht das Problem des Erwerbers, wenn die Ausführung nicht normgerecht ist. Ein digitales Einkabelsystem ist in einem Neubau mit gehobener Ausstattung ganz sicher nicht State of the Art.

Anmerkung meinerseits: Das nur EIN EINZIGER Antennenanschluss im Wohnzimmer angebracht wurde war mein Wunsch - auch wenn ich eigentlich eine Beratung erwartet hätte hinsichtlich des Twin-Tuners

Twin-Betrieb ist auf dem Wohnzimmer-Anschluss mit einem TechniRouter Mini noch zumutbar, das ist das kleinste Problem. Aber eingeputzte Koaxkabel würde ich nicht akzeptieren.
barsch,
Inventar
#15 erstellt: 05. Jan 2012, 19:03

Im Neubau ist auch bei BK-Anschluss eine wohnungsinterne Reihenverteilung nicht mehr Stand der Technik!


Also heißt ,auch Sternverteilung bei Kabel TV ?

PS:
Twin-Betrieb ist auf dem Wohnzimmer-Anschluss mit einem TechniRouter Mini noch zumutbar


funktioniert der auch bei zwei Sat-Positionen ?


[Beitrag von barsch, am 05. Jan 2012, 19:05 bearbeitet]
Dipol
Inventar
#16 erstellt: 05. Jan 2012, 19:31

barsch schrieb:
Also heißt ,auch Sternverteilung bei Kabel TV ?

Reihenverteilungen sind nun mal weniger betriebssicher als Sternverteilungen. Auch wenn die KNB bis zu 3 Dosen in Reihe akzeptieren, im Neubau ist auch wohnungsintern Sternverteilung Stand der Technik.

barsch schrieb:
funktioniert der auch bei zwei Sat-Positionen ?

TechniSat Beschreibung:

Der TechniRouter Mini 2/1x2 wird an 2 Ausgänge einer bestehenden Multischalteranlage angeschlossen. Er generiert die 2 SCR-Frequenzen 1284 MHz + 1400 MHz und ermöglicht dadurch eine Twin-Funktions-Lösung oder eine Zweiteilnehmer-Lösung von bis zu 2 Orbitpositionen über ein Koaxkabel. Der TechniRouter Mini kann mit jedem Receiver betrieben werden, der "TechniRouter-ready" ist und das EN50494 Protokoll unterstüzt.
BigRoddi
Stammgast
#17 erstellt: 05. Jan 2012, 19:32

Twin-Betrieb ist auf dem Wohnzimmer-Anschluss mit einem TechniRouter Mini noch zumutbar, das ist das kleinste Problem. Aber eingeputzte Koaxkabel würde ich nicht akzeptieren.


Konzentrieren wir uns mal weniger auf die Formulierung "gehobener Standard" sondern vielmehr auf mein Zitat.
Hilft die Formulierung "nach VDE Vorschriften" irgendwie?
Worauf soll ich denn pochen?
Der Bauträger wird sagen "ist doch ihr eigenes Pech, wenn Sie nur eine Antennenbuchse haben wollten. In der Baubeschreibung steht für jeden Raum ein Anschluss, Sie wollten es anders haben."

Heißt VDE Vorschrift evtl. verbindliche Einhaltung von DIN Normen? Das würde helfen.
Alles Andere ist Spekulation bzw. Alternativlösungen innerhalb der Wohnung, wenn es anders gar nicht geht.

WICHTIG: Wände sind verputzt, Estrich ist in der Wohnung drin, wir wollen in 5 Wochen einziehen, daher ist aufreißen und neu verkabeln KEINE Option.
Dipol
Inventar
#18 erstellt: 05. Jan 2012, 20:01

BigRoddi schrieb:
Heißt VDE Vorschrift evtl. verbindliche Einhaltung von DIN Normen? Das würde helfen.

Die rechtskräftigen nationalen VDE- und die europaweit oder international übernommenen IEC-, CENELEC- oder Europa-Normen sind DIN-Nomen.

Beispiel: DIN VDE 0855-1 entspricht der DIN EN 60728-11. Und um die Verwirrung komplett zu machen: Die DIN 18015 betrifft Elektroinstallation, ist aber keine VDE-Norm.

BigRoddi schrieb:
WICHTIG: Wände sind verputzt, Estrich ist in der Wohnung drin, wir wollen in 5 Wochen einziehen, daher ist aufreißen und neu verkabeln KEINE Option.

Wie sagte doch schon Gorbi: Wer zu spät kommt ...

Dann mach dir mal schon ein Konzept für den Fall dass

  1. ein Antennenkabel ungewollt durchgenagelt oder durchbohrt wurde
  2. sich nach Ablauf der Gewährleistungsfrist heraus stellt, dass das verwendete Kabel nicht alterungsstabli ist und die Dämpfung ansteigt?

Bereits ein eingeputztes HQ-Koaxkabel ist für mich ein Grund für Abnahmeverweigerung. Ein eingeputztes Alu-Billigkabel unbekannter Alterungsstabilität kann zum Horror-Szenario werden.
BigRoddi
Stammgast
#19 erstellt: 05. Jan 2012, 20:04
Das habe ich bereits der Architektin mitgeteilt.
Ich habe ihr gesagt, was passiert denn wenn ein solches Kabel einmal defekt ist. Muss dann die Eigentümergemeinschaft auf eigene Kosten die Wände aufreißen weil der Bauträger ein paar Euro sparen wollte und keine Rohre genommen hat?

Natürlich kann man in so einem Fall die Abnahme verweigern, aber mit welcher Konsequenz? Und vor allem auf Basis welcher Informationen? Zu der Verlegung der Kabel ist ja in der Baubeschreibung nirgendwo die Rede. Eben nur der Bezug auf die Einhaltung der VDE Vorschrift.


Beispiel: DIN VDE 0855-1 entspricht der DIN EN 60728-11. Und um die Verwirrung komplett zu machen: Die DIN 18015 betrifft Elektroinstallation, ist aber keine VDE-Norm.


Heißt das, das in der Baubeschreibung zur Art der Verkabelung einfach GARNICHTS steht? Wenn dem so wäre, darf das so sein? Und wenn es so sein darf, was ist dann der "Standard"?


[Beitrag von BigRoddi am 05. Jan 2012, 20:05 bearbeitet]
Dipol
Inventar
#20 erstellt: 05. Jan 2012, 20:26
Google doch einfach mal "Anerkannte Regeln der Technik" und "Stand der Technik".
BigRoddi
Stammgast
#21 erstellt: 05. Jan 2012, 20:28

Dipol1 schrieb:
Google doch einfach mal "Anerkannte Regeln der Technik" und "Stand der Technik".


Ihr schreibt doch überall, das das keine rechtsverbindliche Sache ist, worauf soll ich ihn denn im Falle des Falles festnageln, wenn er und/oder der Bauträger sich verweigern?

Ich brauche was handfestes und/oder ne Lösung für mein Problem mit nur einem Antennenanschluss.

P.S.: Gegooglet habe ich schon längst, da steht eben überall, das diese DIN Sachen nichts verbindliches sind, genauso wenig wie die Formulierung "Stand der Technik", die eben weit gefasst ist, Interpretationsspielraum lässt und sogar duldet, wenn Elektriker unwissend handeln und den "Stand der Technik" nicht kennen.


[Beitrag von BigRoddi am 05. Jan 2012, 20:30 bearbeitet]
Dipol
Inventar
#22 erstellt: 05. Jan 2012, 20:56
Als Fernsehtechnikermeister und Betriebswirt des Handwerks bin ich nicht mal Schmalspurjurist. Da ich im meiner beruflichen Laufbahn sowohl als Fachbauleiter, wie auch in Boom-Jahren als Bauträger tätig war, weiß ich schon worum es geht. Die notorische Missachtung der DIN 18015 durch Installateuere und Bauträger verfolge ich schon seit mehreren Jahrzenten.

Also nochmals: Ein Bauträger schuldet seinem Käufer ein Werk nach den Anerkannten Regeln der Technik. Wenn die Mängel einen erträglichen Punkt übersteigen und eine Nachbesserung nicht mehr möglich oder zumutbar ist, muss man einen Fachanwalt konsultieren.

Ein Fachanwalt für Bauwesen sieht sich deinen Bauvertrag an, gleicht ab ob der mit dem AGB-Gesetz konform ist und legt dir Urteile vor. Das Einputzen von Kabeln hat schon manchen Bauträger oder Installateur in die Insolvenz getrieben, trotzdem geht das so weiter als wär nie etwas passiert.
BigRoddi
Stammgast
#23 erstellt: 05. Jan 2012, 21:24
Hallo,

habe eben mit einem Freund telefoniert, der früher mal Elektriker gelernt hat und ein paar Jahre in dem Beruf gearbeitet hat.
Er sagte mir, das es normal ist solche Kabel in der Wand zu verputzen, da dies brandschutztechnisch die beste Lösung ist und solche Kabel nur durch UV Strahlung kaputt gehen könnten (höhere Gewalt mal außen vorgelassen).
Wenn man das Ganze mit Leerrohren machen würde könnten diese schnell Feuer fangen und dann brennt der gesamte Weg anstatt nur ein kleiner Teil.

Stichwort dazu: VDE 100

Weiterhin hat er mir empfohlen, mein "Problem" mit einem VU+ Duo Receiver zu lösen.
Dieser könnte das Signal ins Netzwerk streamen, und dann könnte ich von dort aus mit entsprechenden Receivern in den anderen Räumen das Signal über LAN empfangen und gucken (Client-Server-Prinzip; ähnlich beim PC).

Gibt es dazu Meinungen, Anregungen? Ich bin echt überfordert mit sovielen Details und unterschiedlichen Aussagen.


[Beitrag von BigRoddi am 05. Jan 2012, 21:40 bearbeitet]
Dipol
Inventar
#24 erstellt: 05. Jan 2012, 22:58

BigRoddi schrieb:
habe eben mit einem Freund telefoniert, der früher mal Elektriker gelernt hat und ein paar Jahre in dem Beruf gearbeitet hat.

... und der mit der Normenflut ebenso überfordert ist wie die meisten seiner Gilde.

BigRoddi schrieb:
Er sagte mir, das es normal ist solche Kabel in der Wand zu verputzen, da dies brandschutztechnisch die beste Lösung ist und solche Kabel nur durch UV Strahlung kaputt gehen könnten (höhere Gewalt mal außen vorgelassen).
Wenn man das Ganze mit Leerrohren machen würde könnten diese schnell Feuer fangen und dann brennt der gesamte Weg anstatt nur ein kleiner Teil.

In Fachbauleiterfunktion habe ich mir schon so manchen sachkundefreien und normfernen Argumentations-Müll angehört, aber innerhalb einer Wohnung abstruses Brandschutzgeschwafel als Entschuldigung für Normverstöße ist mal was Neues. Dein Freund soll das doch bitte mal mit konkreten Normen belegen. Offenbar ist ihm kein Alterungsproblem von Koaxkabeln geläufig und von einem Kabelschaden durch einen einfachen Bildernagel hat er wohl auch noch nichts gehört.


BigRoddi schrieb:
Stichwort dazu: VDE 100

Von der VDE 0100-410 (Schutz gegen den elektrischen Schlag) bis hin zur VDE 0100-701 (Schutzbereich) geben diese Normenwerke nix her um Missachtungen der DIN 18015 zu rechtfertigen.

BigRoddi schrieb:
Gibt es dazu Meinungen, Anregungen? Ich bin echt überfordert mit sovielen Details und unterschiedlichen Aussagen.

Im Rahmen meiner Möglichkeiten ist alles gesagt und belegt, mach was mit einem Fachanwalt draus oder lass es.
MichelRT
Inventar
#25 erstellt: 06. Jan 2012, 09:46
Such Dir einen neuen Freund

Sowohl die Brandschutzgeschichte als auch die Sache mit dem VU+ Duo ist grober Unfug.
BigRoddi
Stammgast
#26 erstellt: 06. Jan 2012, 10:59
Habe eben einmal mit einem Anwalt meiner Rechtsschutzversicherung gesprochen (Telefonanwalt - also kein High Potential):

Generell müssen die "Regeln der Baukunst" eingehalten werden, wenn nichts Anderes in der Baubeschreibung steht.
Da dies nicht der Fall ist müssen diese also eingehalten werden, sprich Einhaltung der DIN Normen.

Wenn dem nicht so ist muss der Bauträger (und nicht der Elektriker) nachweisen, das die gewählte Bauweise in gleicher Art und Weise seine Funktion erfüllt und dies keinen Baumangel darstellt.

Das müsste ein Sachverständiger klären.
Dipol
Inventar
#27 erstellt: 06. Jan 2012, 11:34
Schau an, das Herz ist verständlicherweise in die Hose gerutscht, aber ängstliches Kuschen steht nicht mehr im Vordergrund.

Der Begriff "Regeln der Baukunst" ist zwar schon eine kleine Ewigkeit durch die Begriffe "Anerkannte Regeln der Technik" oder auch "allgemein anerkannte Regeln der Technik" abgelöst, aber inhaltlich bestätigt diese Rechtsaukunft meine Darstellung.

Eine Abweichung von den Anerkannten Regeln der Technik (= Normen) bedarf einer rechtskräftigen Individualvereinbarung oder die Ausführung muss nach dem Stand der Technik höherwertig sein. Einen Mehrwert kann man bei eingeputzten Koaxkabel wie auch einem nicht mehr zeitgemäßen Verteilsystem ausschließen.

Architekt und ein evtl. für das Elektro-Gewerk zuständiger Fachingenieur müssen gegen Fehlplanungen versichert sein.


[Beitrag von Dipol am 06. Jan 2012, 11:35 bearbeitet]
BigRoddi
Stammgast
#28 erstellt: 06. Jan 2012, 12:01
Und jetzt kommt das Highlight
Habe eben nochmal mit der Architektin gesprochen, die heute mit dem Elektriker (er ist Türke) vor Ort war.
Es wurde gemäß Baubeschreibung in JEDEM Wohnraum (Kinderzimmer, Schlafzimmer und Wohnzimmer) ein Sat-Anschluss verlegt. Dies wäre so vom Bauträger beauftragt worden.
Da wir mit dem Elektriker zwar etwas anderes abgesprochen haben, dies aber nur mündlich passierte, hat er die Dosen gelegt weil es in seinem Vertrag mit dem Bauträger so drin steht.

Außerdem sind alle Kabel in Rohren bin in den Keller verlegt worden. Lediglich die Stromkabel wurden in die Wand betoniert.

Ergo: Viel Lärm um nichts. Und warum? Keine Ahnung, hätte er mir das gestern selbst genau SO gesagt, hätte ich (und auch ihr) einen viel ruhigeren Tag verbracht. Euch danke für die Hilfe und Unterstützung.

Ergo: Kann geschlossen werden!!!
barsch,
Inventar
#29 erstellt: 06. Jan 2012, 12:09
Vieleicht sollte man sich auch mal als Bauherr auf der Baustelle sehen lassen.
BigRoddi
Stammgast
#30 erstellt: 06. Jan 2012, 12:15

barsch, schrieb:
Vieleicht sollte man sich auch mal als Bauherr auf der Baustelle sehen lassen. :L


Vielleichht sollte man, bevor man solche Sprüche losklopft, erstmal wissen wovon man spricht.
Ich bin mindestens zweimal die Woche vor Ort.
Allerdings liegen die Prioritäten beim Neubau für mich eher auf Bodenbelag, Küche, Keramikabteilung (Bad) und Interieur als auf Kabeln.

Bzw. habe ich die Verkabelung auf ein bestimmtes Produkt hin auslegen lassen, das ich nicht haben kann. Und das weiß ich erst seit 48 Stunden. Ergo bin ich erst dann aktiv geworden, weil bis dahin alles so aussah, als würde alles passen.

Und JA, ich baue das erste und hoffentlich letzte Mal und bin handwerklich recht unbeleckt, daher waren die Kabel für mich nicht gerade oberste Priorität - bis zur Falschaussage des Elektrikers gestern morgen.
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