Mehrfamilienhaus auf SAT umrüsten (44Wohnungen)?

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Sonnenfahrer
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 07. Apr 2011, 09:24
Na, dann stell ich meine Frage mal im kompetentesten Forum, wie ich meine
Also, wir alle wollen wohl auf SAT umrüsten...

Bestandsaufnahme:

- 3 Mehrfamilienhäuser nebeneinander gebaut 1972

- bisheriger Kabelanschluss führt unten ins mittlere Haus (10 Wohnungen), läuft im Treppenhaus hoch, dann übers Flachdach in die beiden anderen Häuser (22 u. 12 Wohnungen) und dort dann jeweils von oben nach unten im Treppenhaus.

- auf jeder Etage ist ein Verteilerkasten, von dem ein Kabel in jede Wohnung führt [2-3 Whg/Etage]
(evtl. sind z.T. Leerrohre nutzbar)

-Wahrscheinlich muss das eine vorhandene Hauptkabel genutzt werden. (Wäre es wesentlich besser, wenn man in jede Etage ein eigenes Kabel vom Dach ziehen könnte?)

--------------------
Anforderung: -mindestens 2 TV-Anschlüsse pro Wohnung mit jeweils allen Programmen von Astra und Hotbird

-jede Wohnung wird sich die Sat-Receiver selbst besorgen.

Fragen:
Was ist anzuschaffen? Was wird es in etwa kosten?
Welche Geräte empfehlen sich?

Genügt ein Sat-Spiegel oder wären 3 besser?

klar, in den Wohnungen werden Sat-Dosen gesetzt werden müssen. Aber kann das alte Kabel überhaupt problemlos genutzt werden?
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 07. Apr 2011, 09:50
Die Angaben sind zwar etwas dürftig, aber im Groben kann ich sagen, dass das so nicht funktioniert
Es müssen viele Kabel neu gelegt werden.

Oben am Besten je Haus ein 1m-Spiegel (wenn Montage schwierig dann ein Spiegel in der Mitte mit optischen LNB) + UKW + DVB-T-Antenne. Dann oben je ein kleiner Mehrbereichsverstärker ein 9in16Kaskaden-Multiscwitsch gefolgt von einem 9in16 Endmultiswitch.
Und nun wird es spannend
Nun geht es mit 30Koaxkabel in das oberste (4.OG?) Stockwerk - dort gehen 2x2 Kabel in die Wohnungen -> mit 26 Koaxkabel in das 3.OG - dort gehen 3x2 Kabel in die Wohnungen -> mit 20 Koaxkabel in das 2.OG - dort gehen 3x2 Kabel in die Wohnungen -> usw bis EG

Mit einer Unicablelösung könnte man die Anzahl der Kabel die nach unten und in die Wohnung führen zwar halbieren - hätte aber deutlich höhere Materialkosten und viele TV mit eingebautem Sat-Tuner können diese Steuerung leider immer noch nicht ich würde es nicht empfehlen.
Lieber alternativ zwei ..drei Kabelkanäle an der Außenfassade
Dipol
Inventar
#3 erstellt: 08. Apr 2011, 07:45

Sonnenfahrer schrieb:
Bestandsaufnahme:

- 3 Mehrfamilienhäuser nebeneinander gebaut 1972

- bisheriger Kabelanschluss führt unten ins mittlere Haus (10 Wohnungen), läuft im Treppenhaus hoch, dann übers Flachdach in die beiden anderen Häuser (22 u. 12 Wohnungen) und dort dann jeweils von oben nach unten im Treppenhaus.

Wenn die Leitungen ungeschützt ohne aufgeständerte Fangleitungen verlegt wurden, sind das Blitzfänger. Solche Verlegungen kann man nur noch als kriminell bezeichnen.

Sonnenfahrer schrieb:
Aber kann das alte Kabel überhaupt problemlos genutzt werden?

Kabel die 1972 verlegt wurden, sind bezüglich Impedanz (60 statt 75 Ohm), ihrer hohen Grund-Kabeldämpfung nebst teilweise extrem zunehmender Alterung und wegen ungenügender Schirmdämpfung selbst für 862 MHz BK-Vollbandbetrieb technisch überholt. Stand der Technik sind dämpfungsarme Kabel mit geschäumten Dieelktrikum und Schirmdämpfung > Class A.

Der nachträgliche (?) Anschluss an das BK-Netz dürfte schon nach den damaligen Normen unzulässig gewesen sein. Einstens war die Post/Telekom als Aufsichtsbehörde auf beiden Augen blind, wenn der BK-Unternehmer Post/Telekom Altanlagen angeschlossen hat. Seit Einführung der SchuTSEV gilt aber nicht mehr die Devise "Wo kein Kläger, da kein Richter.

ZITATE:

Engelke vom ANGA-Competenz-Center
•Der Betreiber ist verpflichtet, die Überprüfung des leitergebundenen Übertragungsnetzes nachzuweisen, zu dokumentieren und entsprechende Unterlagen auf Verlangen der BNetzA vorzulegen.

FRK- Präventive / langfristige Maßnahmen
•Wiederholungsmessungen an den kompletten Anlagen und Protokollierung der Messwerte.
•Beseitigung erneut vorgefundener Leckstellen und deren Dokumentation.
•Aufbewahrung der Protokolle und Dokumentationen im Unternehmen zum Nachweis für die BNetzA.

ASTRO
•Der Umstellung von S04 und S05 auf digitale QAM-Signale muss eine EMV-Verträglichkeitsprüfung voran gehen. Der Betreiber muss die Einhaltung der zulässigen Störabstrahlung nachweisen.

FRK Frank Mietho
•Wichtig: Die Einspeisung digitaler Programme auf den Sonderkanälen S 2 bis S5 darf erst erfolgen, nachdem der Nachweis der Einhaltung der Grenzwerte erbracht wurde.

KuNiRider schrieb:

Lieber alternativ zwei ..drei Kabelkanäle an der Außenfassade

So wie das die BK-Netzbetreiber praktizieren, weil Kabellkanäle im Treppenhaus wegen der Brandlast nicht mehr zulässig sind. Aber dann bitte die Signalführung blitztechnisch verträglich vom UG her und nicht wieder über das Flachdach.

Nach EN 60728-11 und EN 62305 ist die Antenne nach dem Stand der Technik mit einer Fangstange zu schützen. Nur so sind galvanische Blitzstromeintragungen in das Netz zu verhindern.


[Beitrag von Dipol am 08. Apr 2011, 09:52 bearbeitet]
Sonnenfahrer
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 12. Apr 2011, 06:14

KuNiRider schrieb:

Mit einer Unicablelösung könnte man die Anzahl der Kabel die nach unten und in die Wohnung führen zwar halbieren - hätte aber deutlich höhere Materialkosten


Danke füe deine gute Info, KuNiRider

Aber Unicable scheint hier besser zu sein, da dann nicht außen am Haus verlegt werden muss. (Gerüste bis zum 6. Stockwerk sind teuer!)

Je ein 1m-Spiegel pro Mehrfamilienhaus ist möglich.

Wie funktioniert denn dann die Unicable-Lösung und was wird alles benötigt?
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 12. Apr 2011, 07:03
Auch die Multischalterlösung kann im Treppenhaus verteilt werden - bei so vielen Kabeln (auch Unicable!) ist der brandschutz zu beachten, vermutlich Blechkanal + Halogenfreie Kabel.

Wer hat was von einem Gerüst gesagt? Ein Staiger genügt

Unicable funktioniert so: http://www.hifi-foru...m_id=97&thread=13287

für die beiden kleineren Häuser würde dass dann so aussehen:

Oben am Besten je Haus ein 1m-Spiegel (wenn Montage schwierig dann ein Spiegel in der Mitte mit optischen LNB) + UKW + DVB-T-Antenne. Dann oben je ein kleiner Mehrbereichsverstärker + 2x JAS0906-3A

Nun geht es mit 12 Koaxkabel in das oberste (4.OG?) Stockwerk - dort gehen 2x Kabel (je 1) in die Wohnungen -> mit 10 Koaxkabel in das 3.OG - dort gehen 3 Kabel in die Wohnungen -> mit 8 Koaxkabel in das 2.OG - dort gehen 3 Kabel in die Wohnungen -> usw bis EG
Pro Wohnung dann z. Bsp. 2 Durchgangsdosen wobei an einer wahlweise auch ein Twin-Receiver genützt werden kann.
Exteren Receiver können inzwischen meistens das Unicable-Protokoll - im TV eingabaute Receiver nur bei Loewe / Metz / Technisat und vereinzelt bei Panasonic und Sony
Macht mal so grob für eins der kleinen Häuser ca 4000,-€ Material + viele Arbeitsstunden und dass mit 22 Wohnungen entsprechend doppelt so viel.
Dipol
Inventar
#6 erstellt: 12. Apr 2011, 07:08

Sonnenfahrer schrieb:
Aber Unicable scheint hier besser zu sein, da dann nicht außen am Haus verlegt werden muss. (Gerüste bis zum 6. Stockwerk sind teuer!)

Die Hinweise auf die hohe Kabeldämpfung und dass der Betrieb von 60 Ohm-Kabeln nach SchuTSEV unzulässig ist, haben offenbar keinen großen Eindruck hinterlassen.

Sonnenfahrer schrieb:
Je ein 1m-Spiegel pro Mehrfamilienhaus ist möglich.

Womit aber auch drei Antennenerdungen erforderlich sind. Ob das wirtschaftlich ist, hängt von den örtlichen Verhältnissen ab.

Sonnenfahrer schrieb:
Wie funktioniert denn dann die Unicable-Lösung und was wird alles benötigt?

Siehe FAQ.
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