DVB-S ohne Kabel verlegen übers Stromnetz

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mokkman
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Dez 2010, 15:55
Hallo!
Habe durch Zufall entdeckt, dass Devolo eine Lösung entwickelt hat, dass man Sat TV im DVBS2 Standart ohne Bohren und Kabellegen installieren kann.

http://www.devolo.de/microsites/hd-receiver/start.html

Ist das die einzige Lösung oder ist das momentan eine Alleinstellung des Herstellers? Hat jemand schon damit Erfahrungen gesammelt?

Und was ich nicht herausfinden konnte, ist wie es mit den Sendern bzw. Receivern aussieht? Es geht darum ein 3 Familien Haus übers Stromnetz mit SAT TV zu versorgen. Sendet ein Sender alle Signale simultan aus oder geschieht das nur selektiv zum gewünschten Sender? Also muss jeder im Haus dasselbe Programm ansehen oder kann jeder mit seinem Receiver sein eigenes Programm ansehen?

Und dann weis nicht, weil das recht teuere Stück ja auch keinen CI-Slot hat, ob man das braucht oder nicht...

Würde mich freuen, wenn schon jemand was dazu sagen könnte.

Beste Grüße
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 12. Dez 2010, 16:15
dLAN® TV Sat PC kann man nur in Verbindung mit einem Cumputer nutzen, es gibt ein ähnliches System von elgato.

Der einzige mir bekannte über dLAN zu versorgende Receiver ist der Sat 1300-HD von devolo.

Für drei Empfangsplätze bräuchte man auch drei dieser Systeme, da es unmöglich ist, das komplette Satsingal über das Stromnetz zu übertragen. Das wird also nicht ganz billig - gibt es denn keine Kabel? Ob es beim Betrieb meherer dLAN Router zu Konflikten kommt bzw. wie man die vermeiden kann, weiß ich nicht.
mokkman
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 12. Dez 2010, 16:22

raceroad schrieb:
dLAN® TV Sat PC kann man nur in Verbindung mit einem Cumputer nutzen, es gibt ein ähnliches System von elgato.

Der einzige mir bekannte über dLAN zu versorgende Receiver ist der Sat 1300-HD von devolo.

Für drei Empfangsplätze bräuchte man auch drei dieser Systeme, da es unmöglich ist, das komplette Satsingal über das Stromnetz zu übertragen. Das wird also nicht ganz billig - gibt es denn keine Kabel? Ob es beim Betrieb meherer dLAN Router zu Konflikten kommt bzw. wie man die vermeiden kann, weiß ich nicht.


Danke für die Antwort!
Also bei mir ginge es wirklich nur um eine Stand Alone Lösung für das reine TV Gerät.

Das Problem, weshalb ich dieses System in Erwägung ziehe, hängt mit den Kabeln zusammen. Momentan sehen wir noch über Kabelfernsehen, wobei es eben keine separaten Kabel im Haus gibt, sondern pro Wohnung nur ein Kabel, welches sein Signal durch Splittung an alle nötigen TVs weitergibt. Somit würde das ja mit dem Kabel nicht hinhauen, da man für SAT TV doch immer ein separates Kabel vom LNB braucht oder?

Und dann ist noch die Frage, weil im ganzen Haus ca. 7 der Systeme benötigt würden, ob es soviele Ausweichfrequenzen gibt, dass es nicht zu Störungen untereinander kommt.

Leider ist das alles etwas doof, da niemand die Wände aufreisen will, da das Haus vor ca. 5Jahren erst komplett renoviert wurde und nicht nochmal Schlitze klopfen und Löcher bohren will.

Gruß
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 12. Dez 2010, 16:28
Wenn Du ein Kabel von der Antenne zu der Stelle verlegen könntest, an der das BK-Kabel seinen Ursprung hat, das Deine Wohnung versorgt, könnte man dort prinzipiell sehrwohl ein Satsingal einspeisen. Mit einen Unicable-LNB wären sogar mehrere Receiver einsetzbar. Um etwas dazu sagen zu können, ob und wie sich das realieren ließe, müsste allerdings der Aufbau des Verteilnetzes in der Wohnung bekannt sein (z.B. Dosen alle in Reihe geschalten, oder über möglicherweise sogar unzugängliche Verteiler/Abzweiger versorgt).

An sich bietet so ein Wohnungsstern (= jede Wohnung wird zwar über ein separates Kabel versorgt, aber eben nur eines) schon ganz gute Voraussetzungen für einen Wechsel von Kabel- auf Sat-TV.


[Beitrag von raceroad am 12. Dez 2010, 16:31 bearbeitet]
mokkman
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Dez 2010, 17:28
Hallo raceroad!
Vielen Dank erstmal.
OK dann versuche ich die Lage momentan zu beschreiben:
Das Haus ist ein 3 Familienhaus (alles Verwandtschaft wodurch es keinen Stress geben sollte) mit 3 verschiedenen Wohungsebenen.
Unten im Keller wird der TV Empang des Hauses durch den Standartpostverteiler eingespeist. Von dort geht in jedes Apartment eine Leitung nach oben (bin mir aber nicht 100% sicher). Jedoch wird das Signal in den Apartments in Reihe geschalten und so weiter gegeben.

Das größte Problem sollte aber mitunter sein, wie man das Signalkabel von der Satellitenschüssel bzw. dem LNB bis nach unten in den Keller bekommt, das alte Signal abtrennt und durch das neue ersetz. Problematisch ist, dass man das Kabel durch 3 Decken bohren und verlegen müsste und das so von der Gemeinschaft schwer realisiert wird.

Optimal wäre eben eine Mischlöschung wie das Devolosystem, d.h. ich übertrage das Ausgangssignal vom LNB "kabellos" per Strom zum Grundverteiler nach unten. Aber das wird so leider nicht machbar sein oder?

Vielen Dank schonmal, denn langsam nervt dieses Hartz4 Fernsehen
raceroad
Inventar
#6 erstellt: 12. Dez 2010, 18:52
Wenn keine Möglichkeit gesehen wird, Kabel vom LNB zur Verteilstelle zu verlegen, ist Sat-TV für mehrere Empfangsplätze kaum zu realisieren. Was spricht außer einer suboptimalen Optik gegen einen außen angebrachten kleinen Kabelkanal (kann man auch hinter einem Regenfallrohr etwas verstecken)?

Diese dLAN-Systeme eigen sich wie gesagt nur für jeweils einen Receiver. Ob und wie sich mehrere Systeme parallel störungsfrei betreiben ließen, weiß ich nicht. Jedenfalls kann man nicht über nur eines dieser Systeme eine Mehrteilnehmer-Satanlage versorgen. Außerdem sind diese Systeme nicht gerade billig, und häufiger wird der direkte Einsatz eines Receivers (ich kenne nur ein Modell) und nicht eines PCs gefragt sein.

Falls doch zwar Kabel bis zur Einspeisung ins BK-Hausnetz, aber nicht innerhalb der Wohnungen verlegt werden könnten, muss für eine Umsüstung auf bzw. Ergänzung durch Sat wirklich 100%ig klar sein, wie aktuell verteilt wird. Im Zweifelsfall muss man hier den Rat eines kompetenten Fachbetriebes einholen.
mokkman
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Dez 2010, 19:45
So habe mich nochmal erkundigt, wie die Kabelstruktur im Haus aussieht! Also soweit eine "gute" Nachricht.
Das Signal kommt vom besagten Postverteiler und fängt in der untersten Wohnung an und schlängelt sich sukzessive dann durch die Apartments bis in die oberste Wohnung.

Soweit ich mich kundig gemacht habe ist es möglich, die Zuleitung des Kabels von "unten" zu kappen und den Kreislauf von "oben" zu machen, was heißen soll, dass man eine Schüssel installieren könnte und dieses Signal dann in das gesamte Hausnetz einspeisen könnte.

Jedoch habe ich jetzt auf die schnelle nichts wirklich zufriedenstellendes zum Theme Unicable LNB gefunden.
http://www.lnb-info.de/unicable_lnb.php

Und was kann ich hierunter verstehen?

Ein großer Nachteil des Systems besteht darin, das es nicht Multifeed fähig ist.
Es ist also nicht möglich, damit 2 oder mehr Satelliten gleichzeitig zu empfangen.


Heißt das, dass man nicht Eutelsat und Astra nutzen kann? Aber ich dachte immer, dass man seine Schüssel eh nur entweder aufs eine oder aufs andere einrichten kann.

Wenn der Rest passen sollte, ist auf jeden Fall zu beachten, dass 7 Fernsehgeräte mit einem unabhängigen Signal ausgestattet werden sollen, also nicht, dass das ganze Haus immer nur einen Sender gleichzeitig sehen kann.

Gibts hierfür was?
raceroad
Inventar
#8 erstellt: 12. Dez 2010, 20:31
So ein Unicable-LNB kann nur max. 4 Receiver versorgen (Twins zählen doppelt), während sich Unicable-Matrizen für bis zu 8 Receiver eigenen. Es gibt auch Matrizen zum Empfang zweier Satellitenpositionen. Diese sind allerdings teils merklich teuerer. Man sollte sich schon genau überlegen, ob das Angebot einer zweiten Satellitenposition diesen Mehraufwand überhaupt rechtfertigt. Sehr viele "interessante" deutschsprachige Sender, die nicht über Astra 19,2° ausgestrahlt werden, gibt es nicht: Suchergebnis KingOfSat. Anixe HD ist allerdings kürzlich auf Astra 23,5° gewechselt. Vollempfang von mehr als zwei Satellitenpositionen ist mit Unicable nicht machbar.

Eine Reihenschaltung von 7 oder gar 8 Antennendosen ist zwar machbar, das muss aber sehr genau geplant werden (Pegelberechnung, siehe z.B. Seite 6 der BDA eines Unicable-Bausteins). Ohne das Wissen um die Distanzen und die Qualität des vorhandenen Kabels ist das nicht zu leisten und im Zweifelsfall wieder ein Fall für den erfahrenen Fachbetrieb vor Ort.


[Beitrag von raceroad am 12. Dez 2010, 20:54 bearbeitet]
mokkman
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Dez 2010, 21:23
Danke erstmal!
Also an sich klingt die Lösung mit 8 Anschlüssen ganz gut, allerdings ist das mit der Dämpfung ja ein Musterbeispiel. Hier in meinem Fall wären die Leitungsabstände so NIE zu realisieren, was mich das Ganze wieder in Frage stellen lässt.

Gruß
raceroad
Inventar
#10 erstellt: 13. Dez 2010, 12:41
Noch einmal die Frage: Was spricht dagegen, wenigstens ein Kabel beispielsweise hinter einem Regenfallrohr versteckt nach unten zu führen? So könnte man den Strang in der Mitte teilen und von beiden Seiten (oben und unten) speisen.

Denn ganz unabhängig davon, ob es die Qualität des Kabels zulässt, sieben oder mehr in Reihe geschaltete Dosen auch mit Sat-TV zu versorgen, zeigen inzwischen so viele Threads hier im Forum, dass das Interesse am Einsatz von Twinreceivern recht groß ist. Bei Kabel-TV ist man es ja auch gewöhnt, parallel zum laufenden Programm ein anderes aufzuzeichnen zu können. Aber mit Einspeisung nur von oben könnte lediglich einer der sieben Receiver ein Twin sein, der erst die parallele Aufnahme ohne Senderbeschränkung möglich macht. Die beiden Tuner eines von einer "konventionellen" Satanlage über nur ein Kabel versorgten Twinreceivers können immerhin unabhängig voneinander wenigstens auf alle Sender einer der vier Signalebenen zugreifen, während bei nur einer Unicable-Nutzfrequenz selbst mit einem Twin nur der Zugriff auf die Sender eines Transponders möglich ist (was schon etliche Singlereceiver können).

Andere Baustelle: Falls

mokkman schrieb:
[...] die Zuleitung des Kabels von "unten" zu kappen und den Kreislauf von "oben" zu machen, [...]

Montage einer Satantenne auf dem Dach bedeuten soll: Dies macht eine bestimmungsgemäße Erdung des Antennenstandrohres erforderlich. Selbst wenn es schon eine geerdete Antenne auf dem Dach gibt, muss das keineswegs bedeuten, dass die Ausführung der Erdung den aktuellen Vorgaben entspricht. Für die Montage einer Satantenne an einem schon vorhandenen Mast kann man bzgl. der Erdungsmaßnahmen keinen Bestandsschutz geltend machen. Eine Antenne im Schutzbereich des Gebäudes hingegen muss nicht geerdet werden. Infos zu Erdung und Potentialausgleich u.a. bei Dehn.
mokkman
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 13. Dez 2010, 23:35
Wow das war echt viel Info auf einmal
Aber wieso soll ich ein Kabel an der Regenrinne entlang legen, wenn ich es unten mit dem alten "Kabelfernsehen"Signalkabel zusammenführen muss?
Die Idee wäre halt gewesen, dass man die Leitung von der Postbox komplett kappt und eben oben auf dem Dachboden eine neue Leitung legt und diese dann mit der obersten Wohnung zusammenführt, dass dann das gesamte Haus das Signal soweit bekommt. Aber nun komme ich nicht ganz mit, was du da mit Twin-Receiver meinst. Inwiefern kann ich das nutzen? Das ist ja nur nötig, wenn man etwas aufnehmen möchte oder? Und wie ginge das dann bei den 8 Geräten, d.h. ich bräuchte ja dann 16 verschiedene Signale oder?
Sorry für die Fragen, aber auf dem Gebiet bin ich absoluter Anfänger.

Besten Gruß
raceroad
Inventar
#12 erstellt: 14. Dez 2010, 01:07
Unicable kann max. 8 Receiver pro Leitung , wobei (steht schon in #8) Twins doppelt zählen. Ergo reicht ein Kabel von oben nur, um an max. einem der sieben Empfangsplätze einen Twinreceiver ohne Funktionsbeschränkung zur Aufzeichnung parallel zum laufenden Programm einzusetzen.

Wenn Du meinst, dass man sich auch auf längere Sicht damit arrangieren kann, reicht ein Kabel. Anderenfalls müsste man den Strang wie beschrieben aufteilen. Aufteilen machte es außerdem einfacher, an jeder Dose einen ausreichenden Betriebspegel bereitzustellen. Ohne Aufteilen wird das schwieriger – Du hast zumindest angedeutet, dass die Distanzen größer als im Installationsbeispiel der Unicble-BDA sind. Und das vorhandene BK-Kabel wird auch nicht unbedingt optimal für Sat geeignet sein.

Von welchen Entfernungen reden wir hier: Antenne > Einspeisung ins Hausnetzt > weiter zur siebten (?) Dose? Kabel schon 2-fach geschirmt? Innenleiter aus reinem Kupfer = Magnet bleibt nicht kleben? Durchmesser Kabelinnenleiter? Sizze.

Die Sache mit dem Regenfallrohr war nur ein Denkanstoß, wie man ein Kabel zwecks Aufteilung halbwegs unauffällig von der Antenne nach unten bringen könnte.

Edit: Obwohl das Funktionsprinzip eigentlich auch in der BDA verdeutlicht wird, kann das Lesen der FAQ-Unicable nicht schaden.


[Beitrag von raceroad am 14. Dez 2010, 01:09 bearbeitet]
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