Anschlussdose kaputt?

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tafkame
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 04. Aug 2010, 16:03
Hallo,

folgendes Szenario.

In dem Zimmer wo die Sat-Kabel vom LNB ankommen gibt es eine Unterputz Anschlussdose mit den Zwei klassischen Coax-Anschlüssen (Stecker, Buchse). Von dieser Dose geht ein Coax-Kabel in den Nebenraum und endet dort lose.

Ich möchte ein Kabel das vom LNB kommt per Coax-Stecker an diese Dose anschliessen. Im Nebenraum soll das lose Kabelende per F-Stecker in den Sat-Receiver.

So weit so gut, alles angeklemmt und Receiver sagt: "Kein Signal" und wird an einer Stelle ziemlich heiss. Als es dann angefangen hat leicht zu qualmen hab ich den vom Strom getrennt.

Also Vermutung: Kurzschluss. Multimeter ausgepackt und die Anschlussdose gemessen. Ergebnis (siehe Bild) Es besteht Durchgang zwischen dem Innenleiter des linken Anschlusses und dem Aussenleiter des rechten Anschlusses. Ich glaube diese Dose kann man nicht aufschrauben. Ist die Dose also defekt??
Ob die vorher mal funktioniert hat kann ich nicht sagen, da wir erst vor kurzem hier eingezogen sind.

Ist der Endwiderstand bei diesem Szenario hier notwendig?
Das Coax-Kabel, dass von der Dose abgeht ist bei "Eingang" angeschlossen, dient aber in der Tat als Ausgang, da das Signal von der Sat-Anlage weitergeleitet werden soll. Ist bei diesem Szenario aber egal oder?

Also was tun? Neue Dose besorgen?

raceroad
Inventar
#2 erstellt: 04. Aug 2010, 18:52
So geht das nicht . Man kann nicht einfach eine x-beliebige Antennendose verwenden - und die dann auch noch quasi rückwärts.

Falls Du aus optischen Gründen nicht die Dose ausbauen und die Kabel direkt miteinander verbinden möchtest, würde sich ein Tausch gegen die ESD 08 von Kathrein anbieten. Die ist als reine Steckverbindung konzipiert (ein Anschluss für das Koax-Kabel geht an die Koax-Buchse, der andere an den Koax-Stecker). Diese Dose kann man bedenkenlos auch zur Einspeisung verwenden.
tafkame
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 04. Aug 2010, 20:15
Danke schonmal für die Info.
Ich würde nur gern wissen, warum das in meinem Fall nicht funktioniert.
Was ist denn in so einer Dose für eine "Logik" drin?
In welche Richtung der Strom fliesst ist doch egal oder?

Und warum kann ich (auch ohne angeschlossenes Kabel) eine Verbindung zwischen Innenleiter des Steckers und Aussenleiter der Buchse messen?!?
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 04. Aug 2010, 21:04
An der Antennendose ist laut Bild am Stammleitungsausgang ein Abschlusswiderstand angeschlossen. Für Kabel-TV muss dieser Abschlusswiderstand nicht DC-getrennt sein. Folglich muss bei Anschluss eines Satreceivers an das freie Ende des Kabel an diesem Abschlusswiderstand eine Verlustleistung von rund 3 W vernichtet werden > Widerstand wird heiß, Satreceiver wird mit rund 200 mA belastet.

Falls der Receiver selbst zu heiß wird, verursacht schon die Dose einen Kurzschluss auf der Stammleitung (dann würde die Receiverspannung vermutlich zusammenbrechen und der Abschlusswiderstand nicht zu heiß werden).

Moderne BK-Durchgangsdosen arbeiten mit Richtkopplern. Dass Richtkopplerdosen einen Kurzschluss auf der Stammleitung verursachen können, wurde hier von KuNiRider schon geschrieben. Verstanden habe ich dies allerdings nicht. Der Richtkoppler selbst verursacht keinen Kurzschluss; einen Schaltplan einer Richtkopplerdose hätte ich auch gerne – keine Ahnung, welche Bauteile sich außer dem Richtkoppler noch darin verbergen.

Vom Prinzip her geht das mit einem Richtkoppler so: Man schmuggelt zwischen dem Dielektrikum eines Antennenkabels und dessen Abschirmung auf einer bestimmten Länge in Parallelführung einen Draht ein. An das eine Ende des Drahtes wird der Geräteanschluss der Dose angeschlossen (also Koax-Buchse oder Koax-Stecker), auf der anderen Seite dieses Drahtes sitzt Dosen-intern ein Abschlusswiderstand (zwischen Drahtende und Masse = Gehäuse der Dose). Auch dieser muss bei einer Dose für Kabel-TV nicht durch einen Kondensator DC-getrennt werden. Folglich ist mit einem Multimeter auch der endliche Wert dieses Abschlusswiderstandes zu messen.

Abgesehen von dieser ungewollten Belastung der Receiver-Gleichspannung fehlt bei einer BK-Dose der nötige Gleichspannungsdurchlass vom Anschluss für das Koax-Kabel zum Koax-Stecker der Dose. Vermutlich wird Dein Multimeter für diesen Weg einen sehr hohen (bis unendlichen) Gleichstromwiderstand anzeigen. Eine Sat-taugliche Durchgangsdose würde zwar Gleichspannungsdurchlass zwischen Sat-Anschluss und Stammleitung bieten, aber durch die eingebaute Diode nur in der für Deine Anwendung falschen Richtung.
Hansxy
Stammgast
#5 erstellt: 05. Aug 2010, 12:40
Ich möchte eine 4-Lochdose (2xKoax, 2xSat, 2Kabeleingänge) einbauen. Wie funktioniert die? Ist das rechte Kabel mit der rechten Koax+Sat-Buchse verbunden und links entsprechend? Werden demnach Radio- und Fernsehbuchse von je einem Eingangskabel getrennt versorgt?


[Beitrag von Hansxy am 05. Aug 2010, 12:43 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#6 erstellt: 05. Aug 2010, 13:02
Kommt auf die Dose an.

Jedes der beiden fest (also bauseitig) an die Dose anzuschließenden Kabel versorgt nur eine der beiden F-Buchsen für Sat (dürfte klar sein ).

Bei der SDD 4-00 von Axing sind die beiden Koax-Steckanschlüsse selektiv. Das bedeutet, dass am Koax-Stecker der Dose nur ein Fernseher und an der Koax-Buchse nur ein UKW-Tuner angeschlossen werden kann. Hierbei wird es höchstwahrscheinlich so sein, dass eines der zuführenden Kabel außer Sat beide Koax-Steckanschlüsse versorgt, das zweite ist dann ausschließlich für Sat zuständig. Es würde demnach reichen, Terrestrik nur auf ein Kabel aufzuschalten.

Anders sieht das bei der STD 2400 von DCT-Delta aus. Hier sind die beiden Koax-Steckanschlüsse breitbandig. An jeden davon könnte man einen Fernseher oder einen UKW-Tuner anschließen; es wäre also z.B. auch die Versorgung zweier Fernseher mit DVB-T (oder -C) möglich. Aus der angegebenen Anschlussdämpfung ergibt sich, dass jedes der beiden Versorgungskabel einen F- und einen Koax-Steckanschluss versorgt. Bei dieser Dose muss folglich Terrestrik auf beide Versorgungskabel aufgeschaltet werden.
Hansxy
Stammgast
#7 erstellt: 06. Aug 2010, 08:41
Naja, dann kommt man um Probieren nicht herum, denn zu messen wird da ja nichts sein. Ich habe die Transmedia FD9 CW. Wie ich gerade beim Hersteller sah:
Gleichspannungsdurchgang, Einzel, GA- BK- SAT-Anlagen,
Digital, Rückweg, Sonderkanal,
Ob das "Einzel" bedeutet, dass RF und TV jeweils einzeln an einem Kabel hängen?

A propos Kabel: Was sind den nun die Vor-/Nachteile zwischen dem verkupferten Stahl und dem reinen Kupfer als Seele?
Ich habe 125dB, 5-fach geschirmt mit 1,13 CCS(Stahl), 8,5mm außen. Das Geflecht ist mit einer klebrigen Masse umgeben. Wozu soll das gut sein?
raceroad
Inventar
#8 erstellt: 06. Aug 2010, 09:36

Hansxy schrieb:
Ich habe die Transmedia FD9 CW. Wie ich gerade beim Hersteller sah:
Gleichspannungsdurchgang, Einzel, GA- BK- SAT-Anlagen,
Digital, Rückweg, Sonderkanal,
Ob das "Einzel" bedeutet, dass RF und TV jeweils einzeln an einem Kabel hängen?

Das Datenblatt ist wenig aussagekräftig. Aus der Angabe "Einzel" kann man nicht schlussfolgern, dass pro zuführendem Kabel nur ein Steckanschluss versorgt wird. Damit dürfte eher eine Empfangsanlage für einen einzelnen Nutzer statt einer großen Gemeinschaftsanlage gemeint sein.


A propos Kabel: Was sind den nun die Vor-/Nachteile zwischen dem verkupferten Stahl und dem reinen Kupfer als Seele?
Ich habe 125dB, 5-fach geschirmt mit 1,13 CCS(Stahl), 8,5mm außen. Das Geflecht ist mit einer klebrigen Masse umgeben. Wozu soll das gut sein?

Den Kauf solcher Kabel kann man den Leuten einfach nicht austreiben, sorry .

Ist schon zig-mal in etlichen Beiträgen nachzulesen: 5-fach Schirmung braucht kein Mensch. Das volle Potential eines Kabels mit 125 db Schirmdämpfung schöpft man nur aus, wenn man statt einfachen F-Aufdrehsteckern Kompressionsstecker montiert und außerdem den min. zulässigen Biegeradius nicht unterschreitet. Nur haben sich an der Beschaffung von zu solchen 5-fach Kabeln passenden Kompressionssteckern auch schon anderen User die Zähne ausgebissen : Der Laie weiß oftmals gar nicht, was ein Kompressionsstecker ist. Und der Profi verwendet gute 3-fach geschirmte Kabel mit verklebter Folie (und kleinerem zulässigen Biegeradius). Ergo sind passende Stecker - wenn überhaupt - nur schwer zu bekommen.

Insbesondere wenn kein Netzteil-versorgter Multischalter eingesetzt wird, spielt der Gleichstromwiderstand des Kabels eine wichtige Rolle. Und der ist mit einem Innenleiter aus verkupfertem Stahl und einem Geflecht aus Aluminiumdrähtchen deutlich höher als mit einem Innenleiter aus reinem Kupfer und einem Geflecht aus verzinnten Kupferdrähtchen. Wird dann noch ein stromhungriges Quad-LNB über einen längeren Leitungsweg angeschlossen, darf man sich über Umschaltprobleme nicht wundern.

Oder kurzgefasst: 5-fach-Schirmung + StaKu-Innenleiter =

Diese klebrige Masse wird ein Gel sein, dass als Feuchtigkeitssperre dienen soll. Ob das im Einzelfall was bringen kann, weiß ich nicht.
Hansxy
Stammgast
#9 erstellt: 06. Aug 2010, 11:29
Zur Dose: Muss ich also probieren.
Zum Kabel: Mit dem Strom ist dank Multischalter mit Netzteil kein Problem zu erwarten. Ich dachte da eher an die Signalübertragung aber die findet ja an der Kupferoberfläche statt(Skineffekt). Ich hätte auch lieber volles Kupfer gehabt, nur habe ich es zu spät bemerkt.
Warum soll denn die Schirmung mit den Schraubsteckern nicht so gut sein? Übrigens ist das Geflecht nicht aus Alu, sondern aus Kupfer.


[Beitrag von Hansxy am 06. Aug 2010, 11:30 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#10 erstellt: 06. Aug 2010, 11:57
  • Obwohl Du nicht geschrieben hast, dass das Geflecht aus Aludrähtchen besteht, habe ich mir erlaubt, diesen Punkt vorsorglich gleich mit in meine Antwort einzubeziehen .
  • Der höhere Widerstand eines StaKu-Innenleites ist für das HF-Signal unkritisch. Aber durch die Erhöhung des Schleifenwiderstandes verringert sich die am LNB ankommende Schaltspannung (> Umschaltproblem, Ausfall der horizontalen Signalebenen möglich). Für diesen Gleichspannungsanteil gibt es im Kabel keinen Skin-Effekt; der Skin-Effekt geht auf von Wechselströmen erzeugte Wirbelströme im Leiter zurück.
  • Warum das Schirmungsmaß von Aufdrehsteckern signifikant schlechter und damit der Stecker in der Praxis häufig der Schwachpunkt einer Anschlussleitung ist, kann ich nicht anschaulich erklären. Fakt ist aber, dass man das Schirmungsmaß labortechnisch messen kann und sich dabei eben gezeigt hat, dass Aufdrehstecker eine niedrige Schirmdämpfung bieten.
  • Es gab an anderer Stelle hier im Forum schon ausführliche Diskussionen darüber, wie sich Konstruktionsdetails von Aufdrehsteckern bzw. unterschiedliche Montagemethoden auf das zu erzielende Schirmungsmaß auswirken ( >SuFu). Auch das finde ich nicht unbedingt leicht nachzuvollziehen.
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