FBAS signal nach Tuner einspeisen?

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Sniperheart96
Neuling
#1 erstellt: 29. Mrz 2024, 17:11
Hi,

ich habe hier einen Alten Schwarz Weiß röhrenfernseher aus dem Jahr 1958 von Nordmende. Um genaus zu sein, den Panorama 59.

Hier will ich jetzt das Bild einer Analogen Kamera drauf bekommen.

Mein Erster Ansat war, mit einem Modulator ein Signal zu erzeugen. Dafür habe ich Kanal 21 471.25Mhz eingestellt. Auf meinem Kathrein Messgerät empfange ich das Signal auch Problemlos, am TV habe ich weiterhin nur Rauschen.
Ich gehe von einem normalen Kabel mit F-Steckern auf einen adapter von BNC auf Bananenstecker und mit diesen gehe ich dann in den TV. Ich hab mir zwar zuerst folgende Weiche geholt
Weiche
die passt allerdings nicht in den TV rein. Aber selbst wenn die Impedanz nicht stimmt (auf dem Gerät steht Antenne 240/300Ohm), sollte das bei voller Signalstärke ja eigentlich kein Problem sein, da die Kabelstrecke auch nur ca. 1Meter beträgt.
Zum Sender einstellen, kann ich mithilfe eines Drehreglers von 2 bis 12 und UHF schalten, ich hab allerdings nicht herrausgefunden, welche Zahkl hier für welche Frequenz steht.
Ton habe ich auch keinen.

Die erste Frage wäre jetzt: Fällt euch irgendwas ein, was ich evtl. grundlegend Falsch mache oder liegt ein Defekt vom Gerät näher?
Die zweite Frage: Das gerät hat ja noch keinen Analogen videoeingang, kann ich aber einfach nach dem Tuner ein FBAS Signal einspeisen und so evtl. selber einen Analogen Chinch eingang setzten, oder haben die Alten Tuner noch ein anderes Format ausgegeben?

Die Rörhren leuchten soweit alle, und zwei Kondensatoren die Kaputt sind werden von mir noch ersetzt, die sollten aber meiner Meinung nach nicht kriegsentscheidend sein.

Schaltplan
Setup
Nahaufnahme Messgerät
EiGuscheMa
Inventar
#2 erstellt: 29. Mrz 2024, 20:56
Hey Sniperheart,

Kanal 21 (UHF) am Modulator einzustellen ist meines Erachtens der Fehler.

1958 gab es noch kein "Zweites" und dass der TV am Kanalschalter eine Position "UHF" hat bedeutet lediglich, dass man da einen UHF-Tuner anwählen kann, den man ab ca. 1961 als Zusatzgerät bekam.

Darauf war Dein Fernseher bereits vorbereitet, hatte aber selbst nur einen VHF-Tuner (Kanal 2-12)

Versuche einmal am Modulator Kanal 12 (VHF) einzustellen, falls das geht. Stelle den TV am Kanalwähler auch auf 12 und schaue ob sich etwas ändert.

Direkt in das Gerät einzugreifen um da etwa ein FBAS einzuspeisen kann ich nur dringend abraten. Diese alten Schätzchen hatten noch keine Netztrennung und dadurch lag das Chassis entweder auf Phase (240V) oder 0.

Zudem wäre die von Dir "eingekreiste" Stelle auch der falsche Punkt, da hier lediglich die Zwischenfrequenz (35 MHz) anliegt.


[Beitrag von EiGuscheMa am 29. Mrz 2024, 21:33 bearbeitet]
EiGuscheMa
Inventar
#3 erstellt: 29. Mrz 2024, 22:05
Ach da sehe ich gerade:

Da Du den Fernseher mit abgenommener Rückwand betreibst muss er unbedingt an einen Netztrenntrafo. !

Du spielst mit Deinem Leben, und das ist ernst gemeint.
Sniperheart96
Neuling
#4 erstellt: 29. Mrz 2024, 23:50
Vielen dank, bin schonmal deutlich weiter gekommen.
Bild

Allerdings sehe ich das Bild noch doppelt und es verschiebt sich immer wieder. Habe am Fernseher einen "Bild" Regler, mit dem ich das ganze schon deutlich kompensieren konnte. Aber so wie man es im Video sieht, ist es immer noch sehr unruhig und flackert auch extrem.
Kann natürlich sein dass letzteres früher auch einfach normal war.
Wo genau könnte hier das Problem her kommen?
EiGuscheMa
Inventar
#5 erstellt: 30. Mrz 2024, 07:55
Zeigst Du uns mal den Modulator?

Den habe ich ich in Verdacht.

Und auf jeden Fall musst Du die Verkabelung kürzer machen. Was Du da über den gezeigten Drahtverhau schickst ist immerhin Hochfrequenz mit über 100 MHz.

Du kannst auch testweise mal einen anderen Kanal als "12" versuchen.

Aber bitte unbedingt meinen Warnhinweis beachten!


[Beitrag von EiGuscheMa am 30. Mrz 2024, 08:03 bearbeitet]
Sniperheart96
Neuling
#6 erstellt: 01. Apr 2024, 20:29
Das ist ein Stereo RF modulator
Modulator
Auf dem Messgerät wird das Bild allerdings fehlerfrei angezeigt.
Was ich aber gemekrt habe, dass wohl doch einige mehr Kondensatoren risse o.ä. haben. Ich bin jetzt also erstmal dabei alle Bauteile zu dokumentieren, mir die Werte rauszusuchen und dann Stück für Stück zu erneuern.
Ich habe es auch mit verschiedenen Kanälen versucht, hat aber nicht viel geholfen.

Was ich mich jetzt noch Frage, kennst du evtl. quellen bei denen ich alte Bauteile ausfündig machen kann. Viele kondensatoren z.B. sind unzureichend beschriftet. Im Schaltplan steht nur die Kapazität. Ich würde aber gerne noch mitdokumentieren, was z.B. die Spannungsfestigkeit betrifft oder auch den genauen Typ. Obs ein Kunststoff oder Folienkondensator ist, oder NDK, HDK-Typ usw. .

Das heißt eine art Datenbank in der historische Bauteile aufgelistet wurden, wäre Wünschenswert. Gibt es sowas in der Richtung?
EiGuscheMa
Inventar
#7 erstellt: 01. Apr 2024, 21:10
So etwas ist mir leider nicht bekannt.

Gibt es denn zu dem Schaltbild keine Stückliste? Die war "damals" eigentlich üblich und in der waren die einzelnen Bauteile genauer bezeichnet als im Schaltbild. Bei Kondensatoren bspw. die Bauform und Spannungsfestigkeit.

Aber vielleicht hat ja her noch jemand eine Idee.


[Beitrag von EiGuscheMa am 01. Apr 2024, 21:16 bearbeitet]
Sniperheart96
Neuling
#8 erstellt: 01. Apr 2024, 21:19
Ja, aber in der Stückliste sind leider nicht alle Bauteile aufgelistet. Maximal 10% der Bauteile. Ich vermute mal, dass da nur die ganz besonderen Bauteile aufgelistet wurden und nicht jedes (damalige) 0815 teil.
EiGuscheMa
Inventar
#9 erstellt: 02. Apr 2024, 19:07
Der Modulator ist insofern verdächtig als er (wie aber wohl alle, die man für kleines Geld bekommt) ein Pal-Signal erzeugt.

Da der TV ja offenbar nicht richtig synchronisiert kann es durchaus sein dass ihn der für Pal nötige Burst hinter dem Horizontal-Synchronimpuls irritiert.
Farbfernsehen kam erst 10 Jahre später.

Möglicherweise ist auch einfach nur die Signalamplitude des Modulators zu groß, Wenn Du einen "Abschwächer" zur Hand hast könntest Du das Antennensignal damit verkleinern und schauen ob sich etwas ändert.

Statt auf Verdacht Kondensatoren zu tauschen würde ich dann aber, wenn es mein Gerät wäre, es an einem Trenn-Trafo betreiben und mit einem Oszilloskop Signalverfolgung betreiben.

Erfreulicherweise ist das Schaltbild gerade im Bereich der Synchronstufen mit zahlreichen Oszillogrammen ausgestattet, welche die Fehlersuche erleichtern.

Statt eines Kondensators kann ja durchaus auch eine Röhre (teil-) defekt sein oder sonst etwas.

Nur, wie bereits erwähnt: vor solchen Experimenten unbedingt das Gerät über einen Trenn-Trafo betreiben.
Keine Fernsehwerkstatt hat damals ohne den gearbeitet.


[Beitrag von EiGuscheMa am 02. Apr 2024, 19:15 bearbeitet]
sohndesmars
Inventar
#10 erstellt: 04. Apr 2024, 09:10
Nur zur Sicherheit (im wahrsten Sinne!): das gesamte TV-Chassis bei so alten Geräten steht je nach Netzsteckerposition vollständig unter Phase (230V). Da kann jede Berührung tödlich sein.
Und ja, diese alten Kisten kamen mit einem komplexen FBAS-Signal nicht klar. Filtern und/oder Verringern des HF-Signals ist da meist das Mindeste was hilft. Ein Balunsymmetrierglied für die Antennenimpedanzanpassung wäre auch sinnvoll......
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