Schraube festgefressen – beengt – Kriechöl + Zange versagen (Pics)

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henrik2000
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Nov 2021, 18:13
Hallo,

wie bekommt man diese festgefressene Schraube noch heraus?

Beim Beamer Epson EH-TW3800 von 2009 nimmt man die Lampe samt Plastik-Lampenkäfig heraus. Eine der zwei Schrauben des Lampenkäfigs lässt sich mühelos drehen (alle Fotos unten). Die andere Schraube zeigt etwas Rost und ist so festgefressen, dass sie sich keinen Millimeter bewegt, mit allen möglichen Vierkant- und Zweikantschraubendrehern. Das Gewinde ist danach etwas ruiniert.

Die Problemschraube sitzt in sehr beengter Umgebung. Ich habe schon probiert:

- Kriechöl WD-40 ca. 10x, mit Warten (zwischendurch bei Beamergebrauch wurde es heiß)
- Schraube mit Spitzflachzange freidrehen, geht nicht (an der unproblematischen Schraube geht es)
- Schraube mit Phasenprüfer o.ä. leicht anheben und "freiwackeln" (bringt nix)
- die leichtgängige Schraube ganz entnehmen und am Lampenkäfig wackeln

Was soll man jetzt noch tun? Freisägen? Dabei könnte man auch andere Teile des Beamers beschädigen, v.a. die Beamer-seitige Verankerung für das Lampengehäuse (vermutlich aus Plastik).

Ich würde vermuten, dass die Problemschraube in einem *Plastik* gewinde sitzt, nicht in einem Stahlgewinde, weiß es aber nicht genau. Sollte die Problemschraube bei einem Freilegungsversuch ganz kaputtgehen, habe ich identischen Ersatz aus einem älteren, bereits ausgebauten Lampenkäfig.

Nachdem der Beamer neulich mal mit Fehlercode ausfiel, hat er sich von selbst berappelt und funktioniert derzeit seit Tagen bestens. Ein gleichwertiges Gerät kostet rund 1000 Euro, und ein Upgrade auf ein moderneres Gerät interessiert mich nicht. Da tausche ich lieber irgendwann Lampenkäfig+Lampe aus – nur wie, wenn die Schraube so festgefressen ist?

Unten zeige ich:

- das Gehäuse mit Problemschraube (rot) und Noproblemschraube (grün) und beengter Umgebung
- die Problemschraube noch mal größer
- ein *altes* *ausgebautes* Lampengehäuse von der Seite (nicht von oben), bei dem man die Tiefe der Problemschraube (rot) erkennt
- verwendete Spitzflachzange, mit der sich die Problemschraube auch nicht freidrehen ließ

Es sieht aus, als ob dort Unterlegscheiben unter den Schrauben liegen. Aber die Unterlegschrauben sitzen fest am Schraubenkopf. Dort an diesen breiten Tellern habe ich die Spitzflachzange angesetzt.

Wie bekommt man diese festgefressene Schraube wohl noch heraus?

Danke!

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RealJEDI
Stammgast
#2 erstellt: 25. Nov 2021, 18:23
Hi,

hatte ich vor einem halben Jahr auch: nach 4,5 Jahren/2300h wollte die letzte Schraube der Lampe in meinem VW550 auch ums Verr*cken nicht raus.
Bin zu meinem Nachbarn und der hatte ein Set zum Schrauben rausdrehn: mit einem grossen Kopf (und LInksdrehen) wurde oben eine definierte Delle geschaffen. Dann langsam mit Linksdrehen und dem "Bohrer", bis sie sich bewegt.
Solche Sets kosten nicht die Welt (und nun hab ich auch eins).

Ciao,
Alex


[Beitrag von RealJEDI am 25. Nov 2021, 18:25 bearbeitet]
Barchetta1966
Inventar
#3 erstellt: 25. Nov 2021, 18:30
Vielleicht ein Loch in den Schraubenkopf bohren und dann die Schraube mit einem Linksausdreher lösen...


[Beitrag von Barchetta1966 am 25. Nov 2021, 18:30 bearbeitet]
fplgoe
Inventar
#4 erstellt: 25. Nov 2021, 19:05
Ich hoffe, an die einfachste Lösung, einen wirklich korrekt sitzenden Schraubendreher, hast Du gedacht? Größe, Philips bzw. Pozi-Version?

Es gibt nichts schlimmeres, als Schraubendreher-Köpfe, die schon beim Ansetzen wackelig sitzen und seitwärts Spiel haben. Du kannst das mit der gelösten Schraube am Schraubendreher testen. Rutscht der Schraubendreher in den Kopf und bewegt sich weder seitwärts, noch radial, sitzt er gut. Hat er irgendwie Spiel, ist es eine falsche Größe oder Bauform.

Ich sage das bewusst so deutlich, weil ich das auch schon oft erlebt habe, dass ein gut sitzender Schraubendreher echt Wunder bewirken kann. Bei den Flachkopfschrauben kannst Du jeden Versuch mit Zangen vergessen. Notfalls hilft nur ausbohren. Wobei das in einem elektronischen Gerät mit der entstehenden Späne immer noch ein Glücksspiel ist.

MoS² Öl? Nicht wirklich, oder?
henrik2000
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Nov 2021, 07:57
Hallo zusammen,

Danke für alle Tipps! Diese Vorschläge hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm.

Ich hätte auch einen hilfsbereiten Technikernachbarn und eine kleine Autowerkstatt nahbei. Ob die mich bei der örtlichen Coronalage gern dahaben, bezweifle ich aber.

Ob ich den perfekt passenden Schraubendreher habe, kann ich gar nicht sagen. Jedenfalls sitzen einige von ihnen wie angegossen in der anderen, leichtgängigen Schraube.

Die Bits zum Rausdrehen müsste ich mir erst besorgen, wg. örtlicher Inzidenzen nur online.

Einen passenden Bohrer habe ich vermutlich da. Wenn ich damit das Gerät repariert oder zerstört habe, melde ich mich wieder.
henrik2000
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 26. Nov 2021, 13:55
Hallo, Danke noch mal für alle Tipps! Weil ich die Bohrer eh im Haus hatte, habe ich den Schraubenkopf angebohrt – er wurde gesprengt, und ich konnte das bisher blockierte Lampengehäuse herausheben!
Allerdings steckt der Schraubenstift (kopflos) noch immer im Plastikgewinde. Ich habe ihn mit Kriechöl begossen, gewartet, und konnte jetzt – weil ohne Lampengehäuse viel mehr Platz war – auch mit einer stärkeren Zange versuchen, den Schraubenstift herauszudrehen.
Das ging aber nicht. Der Schraubenstift bewegt sich keinen Millimeter nach links, rechts, oben oder unten. Ich kann nicht drehen und ich kann nicht nach oben ziehen (eh klar). Ich kann ihn auch nicht zur Seite ziehen (dort habe ich wohl was vom Plastik kaputtgemacht, aber es reicht nicht, um den Schraubenstift dort herauszuholen).
Wie könnte man jetzt den Schraubenstift noch entfernen? Durch meine Versuche mit der Zange habe ich das herausguckende Ende weiter verkleinert und angespitzt, es bietet kaum noch Anfassfläche, ca 1,5 mm hoch oder weniger. Soll ich den Stift brutal von der Seite anbohren?
Wohlgemerkt läuft der Beamer auch so – es reicht, wenn man den Lampenkäfig mit der anderen, problemlosen Schraube fixiert. Aber lieber würde ich auf beiden Seiten fixieren. Es gibt jetzt auch eine neue Warnmeldung per Blink-Code, "Gerät zu heiß, tu was, sonst wird abgeschaltet". Bisher schaltete es sich aber trotz der Warnung nicht ab. (Der Luftfilter ist ok.)
Die Bilder unten zeigen (Tipp/Klick zum Vergrößern):
•Raum für Lampenkäfig im Beamer, nachdem Lampenkäfig entnommen werden konnte. Man sieht die Fassungen für die kaputte (unten) und für die problemlose Schraube.
•Schraubenstift ohne Kopf näher (das Loch neben dem Schraubenstift ist eine Fehlbohrung von mir)
•Zange, mit der ich versucht habe, den Schraubenstift zu drehen oder zu ziehen – nichts ging
Wer noch einen Vorschlag hat – Danke!

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Barchetta1966
Inventar
#7 erstellt: 26. Nov 2021, 14:03
Aua...also spätestens jetzt würde ich mit einem Körner oder einer harten, spitzen Schraube versuchen, eine Körnung in die abgerissene Schraube zu setzen. Dann in die Schraube bohren und mit einem feinen Linksausdreher heraus würgen.
henrik2000
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 26. Nov 2021, 14:07
Danke, Barchetta!
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 26. Nov 2021, 14:23
Moin,

Leider ist da durch dein "Kombizangengeknabber" nicht mehr viel Gewinde übrig, denn für solche Zwecke hätte man es noch mit einer Gripzange versuchen können.

Bei dem Rost wirst du aber vmtl eh nicht um ein Ausbohren herumkommen. Dabei aber klein anfangen und dann, nach und nach größere Bohrer nehmen. Einen Gewindeschneider wirst du auch noch brauchen.
Gegen Späne sollte man einen Magneten daneben befestigen/halten.

Aber ist diese Schraube überhaupt so wichtig? Würde es nicht ohne sie auch funktionieren?
Barchetta1966
Inventar
#10 erstellt: 26. Nov 2021, 14:50
Na ja, das Gewinde der Schraube ist doch weiter unten. Das konnte man doch auf dem einen Bild von der alten, ausgebauten Lampe sehen.
Erst kommt ein langes Stück Schaft, dann fängt das Gewinde erst an.
henrik2000
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 26. Nov 2021, 14:59
Rabia, Barchetta, Danke!

Ich muss dazu sagen, dass ich von Anfang an mit dem 3-mm-Bohrer bohren musste. Die anderen Bohrer waren zu kurz, ich kam damit nicht in den engen Schacht zwischen Lampengehäuse und Beamerumgebung bis zum Schraubenkopf (jedenfalls nicht mit meiner Bohrmaschine, die ziemlich normal ist glaube ich).
Der 3-mm-Bohrer ist 5,6 cm lang und erreichte damit die Problemstelle *knapp*, wenn er nur ganz knapp im Bohrerschaft sitzt. Die dünneren Bohrer sind teils nur 4,5 cm lang, damit kam man nicht an die Schraube ran. Durch den etwas großen 3-mm-Bohrer habe ich wohl gleich mehr Verwüstung angerichtet als wünschenswert (dazu kommt meine Grobmotorik+Ungeduld). Aber auch viele andere Werkzeuge würden nicht in diese Engstelle kommen, solange das Lampengehäuse noch festsitzt (s. Foto ganz oben).

"Aber ist diese Schraube überhaupt so wichtig? Würde es nicht ohne sie auch funktionieren?"
---
Ja, wie gesagt funktioniert es momentan auch ohne sie. Aber nachdem ich das Gerät schon mal "auf der Werkbank" und mich mit den Innereien befasst habe, will ich es soweit mir möglich in Ordnung bringen. Sicher ist es nicht verkehrt, das Gehäuse auf beiden Seiten festzuschrauben.

Ich fürchte nur, wenn ich weiter mit meinem Talent herumstümpere (trotz Eurer Erklärungen), mache ich vielleicht beim Entfernen der feststeckenden Schraube das Plastikgewinde so kaputt, dass eine neue Schraube nicht mehr reingeht. Immerhin kann ich jetzt, wo das Lampengehäuse weg ist, mit diversen anderen Werkzeugen dahin, u.a. auch mit dem 2-mm-Bohrer, der vorher zu kurz war.
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 26. Nov 2021, 15:03
@Barchetta1966

In der Tat ...

Wenn man es nun "von unten" mit der Gripzange versucht, dann wird vmtl auch diese Stück abgedreht, oder die eingesetzte Gewindehülse setzt im Kunststoff über, oder der Kunststoff zerbricht gar ..... Versuch macht kluch

Wenn es also auch ohne die Schraube geht dann würde ich da gar nichts dran machen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 26. Nov 2021, 15:05 bearbeitet]
George_Lucas
Inventar
#13 erstellt: 26. Nov 2021, 16:05
Nur mal so aus Interesse: Wie kann sich am Lampenkäfig Rost (!) bilden?
henrik2000
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 26. Nov 2021, 17:54
Hallo zusammen,

Danke nochmal für alle Tipps. Ich krieg's nicht hin, die Schraube zu körnen und direkt anbohren führt auch nicht weiter (jedenfalls zu nichts Konstruktivem, jedenfalls bei mir).

Ich werde also wie vorgeschlagen damit leben, dass ich nur eine Schraube habe.

Warum jetzt der Warncode "Momentan überhitzt" kommt, weiß ich auch nicht, vielleicht ist es nur falsch getriggert nach meinem Gewühle dort. Immerhin läuft das Gerät weiter und das Geblinke in der Ecke stört nicht. Aber es beunruhigt, wenn man mal hinguckt.

"Wie kann sich am Lampenkäfig Rost (!) bilden?"
---
Das habe ich mich auch gefragt. 2 Aspekte fielen mir ein:
- Das Gerät stand manchmal 8 Wochen am Stück in einem eiskalten Zimmer im Haus.
- Dieser Lampenkäfig war ein No-Name-Ersatz, Hunderte Euro billiger als das Epson-Original. M.E. war die Bildqualität nicht viel schlechter als zuvor beim Epson-Original, aber bei Epson hatte ich KEINE Probleme mit dem Rost. (Auch bei dem jetzigen, billigeren Lampenkäfig war ja nur eine Schraube verdorben, die andere sah perfekt aus und ging leicht wie Butter.)

Danke nochmal!
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 26. Nov 2021, 18:07

George_Lucas (Beitrag #13) schrieb:
Nur mal so aus Interesse: Wie kann sich am Lampenkäfig Rost (!) bilden?


Mit viel Phantasie erahne ich hier einen Fleck (rot), der evtl mehr als nur "Luftfeuchtigkeit" gewesen sein könnte.
Ganz links (grün) .... ist das auch Rost?

img-20211126-112911_1129626

Kann da irgendeine Flüssigkeit hineingelaufen/-getropft sein?
fplgoe
Inventar
#16 erstellt: 26. Nov 2021, 18:22
Der TE hat doch geschrieben, dass er die Schraube mit MoS2-Kriechöl eingesprüht hat.
henrik2000
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 26. Nov 2021, 18:30
Hallo, ja, das muss das Kriechöl sein. Ansonsten war ich jahrelang hübsch vorsichtig mit dem Beamer und habe nix draufgestellt, schon gar nicht ein Glas Bier oder so!

Jetzt ist er wieder voll zusammengeschraubt und von der "Werkbank" zurück ins Regal geschoben (genug Abstand zur Wand) und verkabelt, so dass ich ihn momentan nicht aufmachen möchte (es sei denn, es gibt noch einen Geheimtipp, wie man den Schraubenstift wegbringt). Der Fleck war sicher das Kriechöl.
Rabia_sorda
Inventar
#18 erstellt: 26. Nov 2021, 18:30
Das ist mir schon zu lange her
Aber ist das links auch verrostet?
henrik2000
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 26. Nov 2021, 18:33
Das grün Eingekreiste? Das ist
- Roststaub, der um den Schraubenkopf rumlag und dann verwehte +
- bissl Kriechöl +
- Staub von der Bohrerattake

Da ist mir beim ersten Öffnen nichts Wunderliches aufgefallen.
fplgoe
Inventar
#20 erstellt: 26. Nov 2021, 18:40
Und Du bist sicher, dass Bohrstaub und Kriechöl jetzt nicht durch den ganzen Beamer verteilt sind?
Rabia_sorda
Inventar
#21 erstellt: 26. Nov 2021, 18:40
@henrik2000

OK.
Vermutete ich zwar auch, aber ich wollte es genau wissen.

Die -nun das- Schraubengewinde würde ich vor dem Einschrauben vorsichtshalber mit Hochtemperatur-Fett (Kfz) einpinseln und dann nur "handwarm" anziehen.
Damit wird es dann später wohl nicht nochmals so ablaufen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 26. Nov 2021, 18:41 bearbeitet]
Zaianagl
Inventar
#22 erstellt: 26. Nov 2021, 18:58
Ich kenne keine Beamer...

Aber so wie ich das sehe ist doch das Gewinde nur im unteren Bereich. Also außerhalb des Plastik.
Sprich im Loch befindet sich gar keine Gewinde? So sieht es jedenfalls auf Bild 2 und 7aus...

Sollte das so sein würde ich:

-Den Kopf plan schleifen
-Das Plastik in dem sich die Schraube befindet hart "unterbauen" um es zu stützen, besser mit etwas Vorpannung, verbessert den Wirkungsgrad der Schläge
-Den Sitft versuchen mit einem passenden Durschlag vorsichtig nach unten herauszuklopfen. Etwas Geduld, dauerhaftes Klopfen löst evtl Rost

Evtl mit einem Fön den Bereich anwärmen, das Plastik sollte dadurch etwas weicher werden und sich auch etwas dehnen...

Sollte sich IM Loch doch ein Gewinde befinden hätte ich weitere Vorschläge.
henrik2000
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 26. Nov 2021, 19:01
Zainagl, Danke, tolle Tipps, klare Marschroute. Doch für den Moment habe ich meine Versuche eingestellt, wie oberhalb erwähnt. Sollte ich das doofe Ding nochmal öffnen müssen, komme ich auf Deine Vorschläge zurück.
Das Abstützen ist ein guter Hinweis.
DEKRA
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 26. Nov 2021, 19:06

henrik2000 (Beitrag #1) schrieb:


wie bekommt man diese festgefressene Schraube noch heraus?

So vielleicht?
Ansonsten #22
*Harry*
Inventar
#25 erstellt: 26. Nov 2021, 19:31
Henrik, mein Beileid, aber den verrosteten Rest der Schraube ohne weiteren Schaden an der Aufnahme rauszubekommen ist wirklich schwer. WD-40 oder Caramba Rostlöser einige Stunden wirken lassen, damit sich erstmal das Oxid etwas löst, ist schon mit der beste Ansatz. Ist das M3?

Ich hatte auch mal die Not, den Rest eines abgerissenen M3-Gewindebolzens aus einem Alugewinde zu holen. Per Dremel fräßte ich einen Schlitz in den Rest, ohne das Alu zu berühren. Mit viel Druck und Hebelwirkung (Gestänge durch Schraubendreher) gelang es dann doch, den Rest herauszudrehen:

P1200176 P1200179 P1200178

Gut, meine Situation war insofern leichter, weil kein Oxidierung bestand. Der Hersteller hat einfach nur den Stehbolzen "krumm" angesetzt und vermutlich per Maschine achtlos + gewaltsam reingedreht ... China halt.

Wegen der Philosophie zur Rostbildung gibt es ja mind. 3 Gründe:

a) Salzwasser -> ok, Straßenbetrieb dürfte ausscheiden

b) Höhere / hohe Luftfeuchte + große Temperaturdifferenz, wenn Gerät warm läuft -> Taupunkt-Thema (Schwitzwasser)
Könnte zutreffend sein, weil er ja lange in kaltem Raum war.

c) Spannungsreihe: Der Hersteller vom Käfig hat unpassendes/gammeliges Schraubenmaterial verwendet.
Auf den Fotos kann man es nicht gut erkennen, welches Material Schraube und Gegengewinde hat; womöglich war die Verrostete nicht vom gleichen Material oder die Eloxidschicht war schlecht (sofern überhaupt vorhanden).

Ich tendiere grad zu b), weil der eiskalte Raum auch das Schraubenmetall stark abkühlte und dann die rel. schnelle Hitzebildung durch die Lampe wohl sehr schnell zu einer Feuchtigkeitsbildung im Gewinde geführt hat, womöglich weil auch noch höhere Luftfeuchte bestand. Ich kann mir dabei auch Vorstellen, dass die "Feuchtigkeit" am Metall nicht mehr so schnell entweichen kann.

c) könnte in Kombination mit b) auch der Fall gewesen sein.

Den grün eingerahmten Bereich kann man echt schwer deuten, was das ist und wie das kam. Ist diese Seite "unten", wenn das Gerät normal aufgestellt ist? Wenn "Rost" aus abgedrockneter Flüssigkeit, müsste es nach drüberwischen an einem Tuch oder Wattestäbchen braune Verfärbung geben.

Bin mal gespannt, ob Du den Rest noch irgendwie raus bekommst - viel Glück!


[Beitrag von *Harry* am 26. Nov 2021, 19:36 bearbeitet]
henrik2000
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 27. Nov 2021, 00:18
Dekra und Harry, Danke!

Ich weiß nicht, ob das M3 ist.

Ich habe die Problemstelle über Tage hin mehrfach in WD-40 ersäuft und es hat gar nichts gebracht.

Ja, der grün eingerahmte Bereich ist "unten", das ist der Boden. Der ist in dem Foto unscharf, weil es mir beim Knipsen auf die höher gelegenen, relativ scharf abgebildeten Stellen ankam - die abgebrochene Schraube und auf der anderen Seite das saubere Gewinde für die 2. Schraube, wo es keine Probleme gab.

In dem grün eingerahmten Bereich ist wie gesagt Roststaub, der vorher direkt neben dem betroffenen Schraubenkopf weiter oben lag, dazu Späne, die beim Bohren im Schraubenkopf entstanden, und Reste von dem WD-40, die dahin geflossen sind.
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