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Erfahrungen mit Stereo-3D-Kit von Omega Optical+A -A |
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Autor |
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-mck-
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 25. Sep 2015, 07:08 | |
Hallo liebe Stereo-3D-Freunde, Ich habe mir vor einiger Zeit ein Stereo 3D Projektorsetup erstellt und wollte an dieser Stelle meine Erfahrungen teilen. Als ich damals angefangen habe, mich mit dem Thema einer Stereo-3D-Projektion zu beschäftigen, war es für mich teilweise sehr schwierig, konkrete Informationen aus dem Internet zu bekommen. Vieles ist sehr allgemein gehalten und auf bestimmte Bereiche beschränkt. Dies ist aber auch leider die Erfahrung, welche ich nachfolgend machte: Es wird nicht dieses eine ‚geniale‘ Setup geben, noch wird es technisch perfekt werden. Ich musste an vielen Stellen immer Kompromisse eingehen. Vieles zu meinen Setup war ‚try and error‘ und ‚learning by doing‘. Zudem umfasst die korrekte Ausführung auch deutlich mehr Bereiche, als es zum Beginn den Anschein machte. Im Moment bin ich zufrieden mit meinem Setup und möchte euch an dieser Stelle einige Tipps geben, die mir in meinem Prozess doch sehr weitergeholfen haben. Ich will auch darauf hinweisen, dass ich bestimmt auch das eine oder andere Fachtermini falsch benutzen werde und bitte dies zu entschuldigen. Ich werde bestimmte Firmen hier nicht namentlich nennen. Ich werde dies auch nicht auf Nachfrage tuen und bitte es entsprechend zu akzeptieren. Ich bin mir auch bewusst, dass es noch deutlich mehr 3D-Systeme/3D-Techniken als die hier vorgestellten gibt. Meiner Erfahrung nach sind viele Systeme, wie sie zum Beispiel im Kino zum Einsatz kommen, für den Privatanwender nicht ‚erhältlich‘ oder einfach nicht bezahlbar. Ich kann an dieser Stelle nur von den von mir getesteten Systemen ausgehen. Hier erst einmal ganz kurz mein aktuelles Setup zusammengefasst: Als Abspielgerät benutze ich einen PC mit Blu-ray-Laufwerk und Nvidia Quadro 410 Grafikkarte. Als Ausgabemodus wird Quad-Buffered-Open-GL genutzt, welcher im Clone-Modus die Signale an die beiden Projektoren schickt. Als Abspielsoftware kommen Cyberlink PowerDVD 12 bzw. der Bino Player in der Version 1.4.4 zum Einsatz. Als Leinwand wird eine normale (weiße) Leinwand von Celexon mit schwarzen Rahmen verwendet. Als Projektoren kommen zwei Acer X1311WH zum Einsatz. Um die Bildtrennung zu erreichen, verwende ich das kleine 3D Kit für DLP Projektoren von Omega Optical. Und nun für die Interessierten, die ein paar mehr Details wünschen, der lange Text: Ich hatte mir zuerst ein System mit einer Silberleinwand und zirkular polarisierten Filtern zusammengestellt. Leider konnte mich die Darstellungsqualität auf Dauer nicht überzeugen. Meine Recherchen und der Austausch mit Gleichgesinnten hat mir gezeigt, dass es einfach technische Einschränkungen gibt, mit denen man sich zufrieden stellen muss oder auch nicht Auf der Suche nach anderen (bezahlbaren) Systemen bin ich auf die Firma Omega Optical (ansässig in den USA) gestoßen. Ähnlich wie das Dolby 3D System, welches mit je 3 Farbbändern pro Auge/Filter arbeitet, verfügt das System von Omega Optical über je 5 Farbbänder pro Filter. Die Farbbänder ‚überlappen‘ sich nicht und somit kann eine Trennung für das linke und rechte Auge stattfinden. Die Filter sind Glasfilter und meines Wissens nicht hitzeempfindlich. Somit können Sie direkt vor der Projektorlinse, oder bei entsprechendem Geschick, auch im Projektor verbaut werden. Detailliertere Informationen finden sich genügend im Internet bzw. auch per Anfrage an den Hersteller. Ich hatte damals gute Erfahrungen mit dem direkten Kontakt gemacht. Out-of-the-Box hatte mir die Qualität besser gefallen als beim Polarisationssystem, da kein wahrnehmbares Übersprechen des linken und rechten Auges stattfindet, selbst bei sehr hohen Kontrasten. Aber auch bei diesem System verbirgt sich der Teufel im Detail. Die Farben zwischen dem linken Bild unterscheiden sich von den Farben des rechten Bildes. Was natürlich auf die jeweils unterschiedlichen Farbbereiche zurückzuführen ist. Das Auge schafft es, die Differenzen größtenteils auszugleichen. (Auch ohne das man auf Dauer Schmerzen, Übelkeit oder Unwohlsein spürt. Dort gibt es meines Erachtens andere Effekte, welche sich viel stärker auswirken). Es werden aber auch nicht alle Unterschiede ausgeglichen. Wenn Farben zu kräftig im Film eingesetzt wurden, ergaben sich bei mir vor allem im roten und grünen Bereich Unterschiede, welche das Auge nicht mehr ausgleichen konnte und sich somit Fehler bzw. ‚Ungereimtheiten‘ bei der 3D-Darstellung ergaben. Die Probleme sind zum Teil durch den technischen Aufbau des Projektors erklärbar. Zum einen ist das Leuchtmittel entscheidend, welches nicht alle Farbfrequenzen gleich ‚hell‘ wiedergibt, und zum anderen die anschließende Farbtrennung um die Farbanteile in Rot, Grün und Blau zu trennen. Bei einem DLP-Projektor kommt ein Farbrad zum Einsatz, welches wiederrum eine spektrale Aufteilung und somit Veränderung der Farbintensitäten in Abhängigkeit von dem Farbfilter mit sich bringt. Im Idealfall müssten die Omega Filter, die Spektrallinie des Leuchtmittels und die internen Farbfilter des Projektors auf einander abgestimmt sein. Damit würden sich für beide Augen die gleichen Farbintensitäten über den Spektralbereich ergeben. Als Kinobesitzer kann man es sich vielleicht noch leisten, das System entsprechend umzubauen bzw. herstellen zu lassen, aber als privater Anwender ist das außerhalb der bezahlbaren Möglichkeiten. Somit hatte ich mich lange Zeit mit der nicht perfekten Darstellung abgefunden. Aus anderen Gründen hatte ich mir ein wenig später ein Kolorimeter gekauft und bin das Thema dann nochmal von Vorne angegangen. Ich habe mir das günstige Kolorimeter Spyder4TV HD gekauft. Da man es nicht dauerhaft braucht, kann man es auch bei einem Bekannten ausleihen, falls man eine entsprechende Person kennt. Als Software benutze ich die Freeware dispcalGUI (Zum Analysieren fand ich auch die Software HCFR sehr gut). Mit dispcalGUI ist es möglich, LUTs zu erstellen und in die Windows Farbverwaltung zu laden. Eine LUT kann man sich als eine Art Umrechnungsmatrix vorstellen, welches die Farbwerte des Ausgangsmaterial (in unserem Fall unseren Film) für unser Ausgabegerät so verändert, dass wir es wieder als ‚farbtreu‘ wahrnehmen können. Früher war ich noch der Meinung, dass man die Farben doch ‚ganz gut‘ am Gerät einstellen kann. Aber zwischen einer kleinen Farbeinstellung am Gerät (selbst mit Kolorimeter) und einer LUT liegen tatsächlich Welten. Dieses Thema ist an und für sich aber auch schon wieder so komplex, dass ich es selbst nur angeschnitten habe und ruhigen Gewissens behaupten kann, auch nicht wirklich Ahnung davon zu haben. Als Farbraum hatte ich mich am Rec. 709 (bzw. sRGB) orientiert. Beim Nachmessen konnte man schon sehen, dass meine Problembereiche (im roten und grünen Spektralbereich) deutlich außerhalb des angestrebten Farbraumes lagen und somit zusätzlich noch überbetont wurden. Was habe ich nun gemacht? Ich habe die Omega Farbfilter eingebaut und mit dispalGUI LUTs erstellt. Eigentlich für beide Projektoren unterschiedlich (linkes und rechtes Auge). Für den genauen Ablauf müsstet ihr einfach mal im Internet nachschauen. Dort gibt es sehr viele Anleitungen. Wichtig ist nur, dass ihr auch einen festen Wert für die Weißluminanz einstellt, sodass der Projektor im oberen Luminazbereich noch ein wenig Spielraum hat. Bei mir ist es zum Beispiel mit Omega Filter ca. 600 cd/m². Aber da muss jeder seinen eigenen Wert durch testen herausfinden. Was ich jedoch herausfinden musste ist, dass es mit den zwei unterschiedlichen LUTs gar nicht so einfach ist. Das Problem ist der Clone-Modus der beiden Projektoren in den Nvidia Systemeinstellungen. Ich fand heraus, dass für mich im Stereo-3D-Betrieb nur der Quad-Buffered-OpenGL-Modus zufriedenstellend funktioniert. Deswegen werde ich mich nur darauf beziehen. Um diesen Modus nutzen zu können, braucht man allerdings ein Nvidia Quadro Grafikkarte. Standartgrafikkarten funktionieren dafür nicht (über ATI-Grafikkarten kann ich hier leider keine Erfahrungen anführen). Ich hatte mir dafür bei Ebay eine günstige Quadro 410 Grafikkarte besorgt. Die Information, ob der Modus von der entsprechenden Grafikkarte unterstützt wird, findet man auf den Seiten von Nvidia. In der Nvidia Systemsteuerung wählt man unter ‚Mehrere Anzeigen einrichten‘ die Projektoren aus und cloned diese. Anschließend muss man nun unter ‚3D-Einstellungen verwalten‘ den Stereomodus aktivieren und wählt als Stereo-Anzeigemodus ‚nView Clone-Modus‘ aus. Dann wird unter ‚Stereoskopische 3D-Funktion einrichten‘ die 3D-Funktion aktiviert und einmal die Funktion ‚Stereoskopisches 3D-Bild testen...‘ ausgeführt. Die LUT wird einfach durch dispcalGUI nach der Messung als Standartprofil für den ausgewählten Bildschirm übertragen. Die LUTs kann man über die Windows Farbverwaltung verwalten. Ich habe bei meinen Projektor zum Beispiel zwei. Einen für den Projektor ohne 3D-Filter zum normalen Film gucken und einmal für den 3D Filter. Über den Button ‚Als Standardprofil festlegen‘ kann ich zwischen den unterschiedlichen Profilen wechseln. Auch hier gibt es genügend Anleitungen im Internet. Leider musste ich feststellen, dass es nicht funktioniert, wenn die Bildschirme schon gecloned sind. Bei mir mache ich es nun so, dass ich die Bildschirme trenne (erweitere) und das gewünschte Farbprofil über die Windows Farbverwaltung lade. Dann kann ich die Bildschirme wieder clonen. Hier ist zu beachten, dass die LUT des ersten geclonten Bildschirmes auf beide angewendet wird. Somit kann man leider nicht mit zwei unterschiedlichen LUTs für den jeweiligen linken und rechten Projektor arbeiten und muss sich mit einer zufrieden geben. Dies funktioniert für mich aber trotzdem zufriedenstellend. Bei mir ist es die LUT mit der Messung mit dem Projektor und den Farbfilter für das rechte Auge. Das war es jedoch leider noch nicht. Ich hatte immer noch leichte Probleme mit einem ‚zu kräftigen‘ Rot beim ‚linken‘ Projektor. Abhilfe hat eine Farbfilterfolie für Leuchtmittel geschaffen, wie er in der Veranstaltungstechnik häufig verwendet wird. (Es gibt dort Probepakete der Hersteller für Farbfilter, die von der Größe für unsere Zwecke schon reichen und kostenlos verfügbar sind.) Die Farbfolie filtert den unteren Rotbereich leicht raus. Die Farbfilterfolie habe ich einfach mit Klebeband auf dem Omegafilter fixiert. Und somit bin ich auch schon an Ziel. Im Moment bin ich sehr zufrieden mit meinem Aufbau. Die Bilder für das linke und rechte Auge haben zwar leichte Farbstiche, die aber sehr gut und schnell von dem Auge rausgefiltert werden. Ich habe nun keine Farbbereiche mehr, bei denen sich das linke und rechte Auge deutlich wahrnehmbar unterscheiden. Im Vergleich zu meinen vorherigen Versuchen bin ich nun zufrieden und habe nicht das Bedürfnis, mir ein alternatives System aufbauen zu müssen. Und nun noch ein Paar allgemeine Hinweise: Welche Abspielsoftware benutze ich? Ich möchte mir noch ein paar Anmerkungen zu der Abspielsoftware erlauben. Prinzipiell finde ich Bino eine sehr gute Freeware. Es spielt eigentlich alle Formate ab. Probleme habe ich jedoch dort mit dem Surround-Sound. Leider habe ich da auch nach längerer Recherche keine vernünftige Lösung gefunden. Zudem mag es auch nicht so gerne extrem große Dateiformate, wenn man zum Beispiel zwei Vollbilder nebeneinander hat (z.B. 3840x1080 Pixel). Dort bin ich mit PowerDVD 12 sehr zufrieden. (Neuere Versionen konnte ich nicht testen. Ich gehe aber davon aus, dass alle Funktionen noch unterstützt werden.) Es ist zwar keine Freeware, kann dafür aber wirklich alles was ich brauche: Surround-Sound, abspielen jeglicher Dateiformate unabhängig von der Größe und der größte Vorteil ist das Abspielen von (3D)-Blu-rays (HDCP-Kette muss gegeben sein). Man kann als Ausgabemodus nicht direkt Quad-Buffered-OpenGL auswählen. Man wählt unter ‚3D-Anzeige-Konfiguration‘ und ‚Anzeigegerät‘ einfach die Autom. Erkennung aus und er erkennt es auch wirklich. Welche Auflösung und Bildwiederholfrequenz benutze ich? Als Bildwiederholfrequenz für die Projektoren habe ich die besten Ergebnisse im 3D-Betrieb mit 120Hz und der nativen Auflösung von 1280x800 Pixel erreichen können. Bei diesen Einstellungen tritt bei mir kein bis nur sehr geringes Tearing auf. Dies ist teilweise abhängig vom verwendeten Player. Was mache ich, wenn mein Projektor kein Lensshift hat? Nun noch ein Hinweis für Leute, die auch keinen Lensshift bei Ihren Projektoren haben. Meine Projektoren arbeiten mit einer Auflösung von 1280 x 800 Pixel. Aufgrund des geringeren Preises verfügen diese nicht über einen Lensshift. Zudem wäre auch eine höhere Auflösung (z.B. FullHD) besser, da eine höhere Qualität (in dem Fall die Auflösung) des projizierten Bildes immer zu einem besseren 3D-Eindruck führt. Hier spielen jedoch viele Faktoren mit hinein und natürlich vor allen Dingen der Anschaffungspreis. Bei meiner Projektion kann ich bei ca. zwei Meter Bildschirmbreite und ca. drei Meter Betrachtungsabstand auch sehr gut mit dem Kompromiss leben. Optimaler Weise werden die Projektoren übereinander montiert und mit dem Lensshift deckend übereinander gebracht. Ich habe es so gelöst, dass der untere Projektor ohne Trapezeinstellung (hier muss auf die genaue und richtige Höhe für die Wandmontage geachtet werden) und der obere Projektor mit einer minimalen Trapezkorrektur auskommt. Generell sollte man versuchen, die Trapezkorrektur so gering wie nur möglich zu halten. Hohe Werte deuten auf Fehler in der Aufstellung hin. Dadurch, dass die Projektoren an der Wand montiert sind, arbeiten diese im Projektionsmodus ‚Decke‘. Die Projektoren sind also ‚falsch‘ herum montiert und das Bild wird intern invertiert bzw. gedreht. Da die Projektoren asymmetrisch projizieren hätte man sonst keine Chance, mit einer geringen Trapezkorrektur auszukommen. Trapezkorrektur ist eine rein digitale Korrektur im Gegensatz zu dem Lensshift, welcher mechanisch arbeitet. Durch die digitale Korrektur wird das Bild im Projektionsbereich verzerrt (verkleinert). Da ein Projektor immer bei ‚schwarz‘ ein wenig Licht durchlässt, unterscheiden sich die beiden Projektoren außerhalb des eigentlichen Bildbereichs. Der Projektor mit der Trapezverzerrung wird über den Bildbereich des anderen Projektors mit ‚schwarz‘ strahlen. Da sich die beiden Projektoren nun wieder in ihrem Bild unterscheiden (auch wenn nur im untersten Schwarzbereich), fällt es als Unterschied beim Betrachten mit der 3D-Brille auf. Jegliche Differenz zwischen den Projektionen wird zum Teil als störend wahrgenommen, mag sie noch so klein sein. (Jedoch sind manche Effekte störender und können nicht so einfach durch das Auge kompensiert werden.) Wie konnte ich das Problem nun lösen? Ganz banal, indem ich den unteren Bildbereich mit dem Schwarzbereich der Leinwand abschließen lasse. Dadurch wird das ‚überstrahlende‘ Restlicht so stark reduziert (absorbiert), dass es eigentlich nicht mehr wahrnehmbar ist. Wenn keine Leinwand mit schwarzem Randbereich vorhanden ist, kann man auch einfach einen Stoff spannen. Wichtig ist nur, dass der Bereich dunkel und diffus reflektierend ist. Welchen Einfluss hat der Raum? Generell sollte der Raum so dunkel wie möglich gehalten werden. Das kennt man natürlich von den 2D Filmen. Jedoch ist der Effekt hier störender. Das Licht (unser Film besteht ja nicht nur aus dunklen Bereichen) wird von der Leinwand und wiederum von den Wänden oder sonstigen Flächen im Raum reflektiert. Somit haben wir natürlich mehr Streulicht auf unsere Projektionsfläche. Dadurch wird die 3D Wahrnehmung in vornehmend dunklen Filmbereichen gestört bzw. aufgehoben und die Tiefenebene wird auf die Leinwandebene verschoben. Bei mir habe ich auch den Fall, dass meine hintere Wand (hinter dem Sofa), welche weiß ist, zum Teil auch als Reflexion in den 3D-Brillen wahrnehmbar ist. Es kann störend wirken, aber es ist wie bei vielen Sachen: Achtet man darauf, stört es, ansonsten eher nicht. Welche Leuchtstärke für die Projektoren verwende ich? Ich kann hier natürlich nur von meinen Projektoren ausgehen. Ich betreibe beide Projektoren im Eco-Modus (andernfalls ist die Lautstärke auch nicht akzeptabel). Die Leuchtstärke ist mit 2160 ANSI-Lumen angegeben. Trotz des hohen Absorptionsgrades der Omega Filter (übrigens sind Polarisationsfilter hier auch nicht besser) erzeuge ich für meinen Eindruck ein mehr als ausreichend helles und angenehmes Bild bei einer Bildschirmbreite von knapp zwei Metern. Hier muss aber jeder seine individuellen Vorlieben beachten und den Zusammenhang des Raumes und der Leinwandgröße berücksichtigen. Wie trägt sich die 3D-Brille? Die Brille ist wie bei vielen 3D-Systemen das größte Manko. Hier werden wahrscheinlich auch die Meinungen stark auseinandergehen. Die Brille von Omega Filters ist technisch bedingt natürlich schwerer als eine Polarisationsfilterbrille. Meines Erachtens lässt sie sich dennoch angenehm über einen längeren Zeitraum tragen. Die Brille kann teilweise über normale Brillen getragen werden. Ich denke aber, dass es bei großen Brillengestellen nur noch bedingt gehen wird. Die Brillen sind einfach zu reinigen und die Stückpreise finde ich auch ok, sodass man auch mal Gäste einladen kann. Ich hatte bis jetzt noch niemanden im Bekanntenkreis, der nicht mit der Brille ausgekommen ist. Wie wirkt sich die Bildqualität (Auflösung, Kompression) der Videos aus? Vorausgesetzt der Film ist in einem guten Stereo-3D produziert, wirkt sich dieser Faktor sehr stark auf die Darstellung aus. Alle Artefakte, ob nun durch fehlende Auflösung oder zu starke Kompression bedingt, wirken sich auf die 3D-Darstellung störend aus bzw. verhindern den 3D-Effekt und sind einfach nur noch unangenehm für die Augen. Bei Dateiformaten wird oft im Side-by-Side oder Over-Under Verfahren gearbeitet. Dadurch wird die Auflösung für das jeweilige linke oder rechte Bild schon einmal halbiert. Daran sieht man, dass es Sinn macht, die Auflösung so hoch wie möglich zu halten (Full-HD) und die Kompression so gering wie möglich. Die ‚beste Qualität‘ hat man natürlich mit einer 3D-Blu-ray, da hier zwei Full-HD Bilder nacheinander übertragen werden und die Kompression am ‚geringsten‘ ist. Welche Projektorhalterung verwende ich? Projektorgestelle können fertig gekauft werden, aber wer ein wenig handwerkliches Geschick hat, kann sehr gut eigene und somit vor allem maßgeschneiderte Gestelle herstellen. Mein Gestell habe ich mit Nutprofilen zusammengebaut. Der Vorteil ist, dass es sehr viel Zubehör dafür gibt, man die Profile schon zugeschnitten bestellen kann und es sehr professionell aussieht. Der Nachteil ist natürlich ein deutlich höherer Preis als zum Beispiel eine Halterung aus Holz, die den gleichen Zweck erfüllt. Da die normalen Einstellmöglichkeiten bei kleinen Projektoren nur sehr bedingt geeignet sind, um eine Tandemprojektion genau einzurichten, ist es sehr wichtig, dass ihr die Höhenlage über eure Halterung einstellen könnt. Dort reichen im einfachsten Fall aber schon drei in der Höhe verstellbare Schrauben pro Projektor. In die Nutprofile kann man sehr einfach auch selbst ein Gewinde schneiden und muss dann nur noch eine Schraube reindrehen. Für die Filter habe ich noch eine weitere Halterung gebaut, die ganz einfach an die Nutprofile befestigt wird. Wichtig ist, dass die Omega-Filter senkrecht zum Strahlengang sein sollten. Somit sollte die Ausrichtung einstellbar sein. Teilweise wird das Licht durch den Glasfilter zurück in den Projektor reflektiert und erzeugt ‚Geisterbilder‘ auf der Projektion. Da muss man einfach ein wenig mit dem Winkel ausprobieren und kommt dann schnell zu dem gewünschten Ergebnis. Wie genau muss man die Projektoren ausrichten? Das Ausrichten der Projektoren sollte so sauber wie möglich vorgenommen werden. Das heißt, die beiden Projektoren (und somit die Bilder für das linke und rechte Auge) sollten genau übereinanderliegen. Meine Erfahrung ist, dass sich kleine Unterschiede nicht so stark auf die 3D-Darstellung auswirken, aber desto genauer man arbeitet, umso angenehmer ist es für das Auge. Ich habe mir ein entsprechendes Testbild (mit Gitter, etc.) zusammengestellt. Hier gibt es aber auch genügend Testbilder im Internet. Was habe ich vorher schon alles versucht? …etwas Historisches: 3D-fähiger Projektor mit Shutterbrille: Die für mich einfachste Methode ist ein 3D fähiger Projektor mit Shutterbrille. Um ehrlich zu sein, hat mir das Bild ganz gut gefallen und ich kann es eigentlich jedem empfehlen der ein günstiges Setup sucht und eher selten 3D Filme schaut. Was mir dort negativ aufgefallen ist, war ein leicht stockendes Bild. Das liegt natürlich daran, dass die Bilder dort nacheinander projiziert werden. Ich denke, dass die Stärke des Effektes eher subjektiv wahrgenommen wird. Es wird wahrscheinlich ähnlich sein wie beim Rainboweffekt eines DLP-Projektors. Wenn man darauf achtet, fällt es mehr auf, als wenn man es ‚ignoriert‘. Das geringe, bis nicht wahrnehmbare, Übersprechen zwischen dem linken und rechten Auge hat mir sehr gut gefallen. Dort kann es natürlich Unterschiede bei den Projektoren geben. Ich verwendete einen Acer X1311WH mit dazugehöriger Shutterbrille. Für mich ist es die klare Empfehlung wenn man nur zu zweit guckt und nicht viel investieren möchte. Man muss hier nicht irgendwelche Geräte aufeinander abgleichen, da ja nur ein Projektor verwendet wird. Für viele Leihen ein entscheidender Vorteil. Zusammenfassend lässt sich sagen: Vorteile: -günstigster Gesamtpreis -es wird nur ein Projektor benötigt -es kann eine Standartleinwand verwendet werden -man benötigt keine spezielle Halterung oder Rahmen Nachteile: -man hat ein leicht stockendes Bild, da die Bilder für beide Augen nacheinander projiziert werden Zirkulare Polarisationsfilter und Silberleinwand: Mein nächstes Setup bestand aus einer Silberleinwand und entsprechenden Polfiltern. Wichtig war mir dabei, dass das Setup zu den Real3D Brillen aus dem Kino kompatibel ist. Somit kamen an der Stelle nur zirkular polarisierte Filter in Frage. Die Filter sind das erste Problem. Die Liste der deutschen Anbieter ist sehr überschaubar. Aufgrund der hohen Kosten habe ich mich gegen einen auf Glasträger aufgetragenen Filter entschieden. Deswegen kann ich an dieser Stelle darüber nicht viel berichten. Was aus der einen oder anderen Diskussion und meinen eigenen Erfahrungen hervorgeht ist, dass ein Glasträger nicht unbedingt notwendig ist. Man sollte dann aber einen vernünftigen Rahmen bzw. Halterung verwenden, um den Filter zu spannen bzw. ihn in Form (glatt) zu halten. Davon abgesehen weist das Glas auch optische Eigenschaften auf, die in dem Fall nicht immer erwünscht sind. Somit hatte ich mich für etwas ‚dickere‘ und somit stabilere Kunststoffpolfilter entschieden. Auf Dauer war ich jedoch nicht so ganz zufrieden mit dem Crosstalk (Übersprechen der beiden Augen/Kanäle) und habe mir von einem Hersteller für zirkulare Polfilterbrillen, Filter für mein Maß zuschneiden lassen. Das sind genau die Filter, die auch für die Brillen benutzt werden. Diese waren zwar etwas dünner, aber haben mir von der Qualität (Crosstalk) besser gefallen. Zudem gibt es wohl keine günstigere Art, um an die Filter ranzukommen. Es ist auch zu beachten, dass alle Polfilter, ob nun auf Glasträger oder nicht, sehr wärmeempfindlich sind. Somit muss eine große Fläche ‚durchleuchtet‘ werden. In meinem Fall wurde mir ca. eine Breite von 10 cm bis 15 cm empfohlen. Somit sind diese nicht direkt vor dem Projektor anbaubar. Die Filter sind auch nicht beliebig lange haltbar und müssen nach einer bestimmten Zeit ausgetauscht werden. Mein Hauptproblem, und das scheint einfach in den technischen Eigenschaften der Polfilter zu liegen, ist ein wahrnehmbares Übersprechen des linken und rechten Auges. Es ist teilweise sehr gering, aber vor allem bei hohen Kontrasten fällt selbst das kleinste Durchschimmern auf und kann den 3D-Effekt stören. Für mich ist der Crosstalk eigentlich der am meisten störende Effekt bei der 3D-Darstellung. Vieles kann das Auge ausgleichen, das aber leider überhaupt nicht. Das Übersprechen der beiden Kanäle kann aber auch zum Teil durch die Silberleinwand entstehen bzw. diese sind in der Hinsicht auch perfekt. Ich denke aber, dass es hauptsächlich an den Polfiltern liegt. Die Silberleinwand ist schon fast wieder ein eigenes Thema für sich. Silberleinwände sind gegenüber ‚normalen‘ Leinwänden doch deutlich teurer. Wer ein wenig handwerkliches Geschick hat, kann hier selbst Hand anpacken. Die meisten auch kommerziell erhältlichen Silberleinwände bestehen aus dem mit Ösen versetzten Tuch und sind über ein Gummiseil in einem Rahmen gespannt. Die Qualität der Silberleinwand ist dabei das Entscheidende. Aber auch hier muss man trotzdem mit dem doppelten bis dreifachen Preis im Vergleich zu einer ‚normalen‘ Leinwand rechnen. Die Bilddarstellung einer Silberleinwand ist sehr gewöhnungsbedürftig. Man wird nie ein so ‚scharfes‘ Bild erreichen, wie man es von einer weißen Leinwand eventuell gewohnt ist. Das Gainverhalten ist zum Teil sehr unnatürlich und gewöhnungsbedürftig. Es ist aber einfach eine technische Einschränkung und sollte nicht überbewertet werden. Jedes System hat seine Einschränkungen. Man kann mit der Silberleinwand normale ‚2D‘ Filme schauen. Die Qualität einer normalen weißen Leinwand ist jedoch angenehmer zum Anschauen. Noch ein kurzer Hinweis: Die Leinwände sich auch mechanisch sehr empfindlich und dürfen nur gerollt transportiert werden. Knicke, Kratzer und Flecken, mögen sie auch noch so klein sein, fallen in 3D sofort auf. Auch wenn es eigentlich klar sein sollte: Polfiltersysteme mit Silberleinwänden sind nicht für Rückprojektionen geeignet. Es funktioniert nach meinem Informationsstand nur mit Aufprojektionen (was auch technisch Sinn macht). Bei dem Farbfiltersystem von Omega Optical wäre auch eine Rückprojektion möglich. Zusammenfassend lässt sich sagen: Vorteile: -sehr günstige 3D-Brillen -das Farbverhalten ist für beide Projektoren gleich Nachteile: -man benötigt eine spezielle Silberleinwand (teuer in der Anschaffung und nur bedingt für ‚2D‘ Filme geeignet) -die Polfilter sind auch nicht die Günstigsten -es werden zwei Projektoren benötigt (Dabei sollte es sich um das gleiche Modell mit ähnlichen Lampenstunden handeln) -man benötigt eine spezielle Halterung für die Projektoren und für die Polarisationsfilter |
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audiohobbit
Inventar |
#2 erstellt: 25. Sep 2015, 07:25 | |
Wow, das ist mal ein Einstand hier! Herzlich willkommen! Ich konnte jetzt noch nicht alles im Detail lesen, hast du irgendwo die Kosten beschrieben? |
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leon136
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 25. Sep 2015, 10:00 | |
Da hast Du dir aber Mühe gegeben. Jetzt muss man aber echter 3D Fan sein um so einen Aufwand zu betreiben. Mir ist der Sprichwörtliche Blick durchs Fenster in die Tiefe nicht ausreichend und bei vielen 3D Filmen sage ich mir in 2D ohne Brille auf der Nase angenehmer und genau so gut. Ich will Popouts wenn es zum Inhalt passt leider gibt es davon zu wenige Filme die ich vom Inhalt auch noch gut finde. Was ist jetzt bei dem System besser als ein guter Full HD DLP mit 144hz Trippelflash ? mfg leon |
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-mck-
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 26. Sep 2015, 15:25 | |
Hallo und Danke! @audiohobbit: Für das Filterset von Omega Optical habe ich damals knapp 400 € mit 7 Brillen bezahlt. Ansonsten bestimmen den Preis vor allem die verwendeten Projektoren. Man bekommt das Set (ab PC) für knapp 1500 € hin. Für die Grafikkarte hatte ich bei Ebay auch nur 50 € gezahlt. Kostentechnisch kommt man somit besser weg als ein Polfiterset mit Silberleinwand. @leon136: Ja, da hast du natürlich recht. Ich würde einem gut produzierten 3D Film aber immer der 2D Variante vorziehen. Man hat einfach ganz andere darstellerische Möglichkeiten und zumindest ich lernte diese mit der Zeit zu schätzen. Bei mir ist es teilweise auch andersrum. Wenn ich manchmal einen guten 2D Film sehe, kann ich mir auch vorstellen, dass er in 3D sogar noch besser sein würde. Aber das ist natürlich auch sehr subjektiv. Was bringt einem das beste 3D wenn die Story langweilig ist oder nicht passt?! Ob das mit dem DLP-Projektor mit 144Hz besser ist, kann ich aus Mangel an einem solchen Gerät nicht beurteilen. Ich denke es wird aber ähnlich wie bei meinem Projektor mit 120Hz und Shutterbrille sein. Die Kanaltrennung hat mir gut gefallen, aber du hast immer ein leicht 'stotterndes' Bild. Mit zwei Projektoren bekommt man ein deutlich ruhigeres Bild hin. Ob das nun stört oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Wenn man eh nur selten 3D guckt und eventuell auch keinen Vergleich zur Verfügung hat, sollte das egal sein Es bringt aber bei der Einrichtung deutliche Vorteile mit sich, wenn man nur mit einem Projektor hantieren muss. |
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