Dekomolton für ein Heimkino

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thebreaker08
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 08. Mai 2012, 20:25
Guten Tag,
ich hatte vor in nächster Zeit mein Kino neu zu renovieren und wollte dafür Dekomolton mit 160g/m² verwenden.

IMG_0225

Doch jetzt habe ich noch ein paar Fragen dazu. Ich habe gehört das Molton Schall schluckt und dass sich dann der Ton schlechter anhört. Merkt man das sehr oder ist kaum Unterschied zu erkennen?

Und dann bin ich noch am überlegen wie ich den Stoff an die Wand anbringe.
Klappt das mit Doppelklebeband oder muss ich noch was anderes verwenden?

MfG thebreaker10
trxhool
Inventar
#2 erstellt: 08. Mai 2012, 20:29
Mahlzeit

Mach das lieber nicht, das hört sich sche... an. Molton und Teppich gehören nicht an Wände und Decke. Bei diesem dünnen Zeug ist es noch nicht ganz so schlimm, aber auch damit wirst du eine Verschlechterung des Hochtons erreichen.

Gruss TRXHooL
thebreaker08
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 08. Mai 2012, 20:30
Was könntest du denn dann empfehlen, was ich an die Wand befestigen kann?
trxhool
Inventar
#4 erstellt: 08. Mai 2012, 20:33
Du könntest schwarzen Akustikstoff benutzen. Geh mal in einen Stoffladen und frage nach "Fahnenstoff".

Gruss TRXHooL
Mankra
Inventar
#5 erstellt: 08. Mai 2012, 20:44
Vor allem der Hochtonbereich wird geschluckt, der Raum wird trocken, irgendwann überdämpft.
Das gilt aber nur, wenns von der Wand weg ist.
Direkt an der Wand dämpft es kaum.
Wenns Dauerhaft sein soll: Sprühkleber.
thebreaker08
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 08. Mai 2012, 20:51
Ja ich wollte sowieso denn Stoff direkt an die Wand besfestigen und dauerhaft sollte es auch sein. Ist Sprühkleber dann besser oder Doppelklebeband?
trxhool
Inventar
#7 erstellt: 08. Mai 2012, 20:54
Die Hochtonbedämpfung findet auch bei Wandkontakt statt...warum streichst du den Raum nicht schwarz...


[Beitrag von trxhool am 08. Mai 2012, 20:55 bearbeitet]
Fritz*
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 09. Mai 2012, 00:44
was wäre gegen eine Dämpfung von Wandreflektionen einzuwenden
Die Tonqualität (Originalton) kann nur besser werden dadurch.

Regie.- Abhörräume in Tonstudios sind ebenso gedämmt, wie Kinosääle.
Warum wohl?

Fritz
Soundy73
Inventar
#9 erstellt: 09. Mai 2012, 02:35
Kuckst Du: Nachhallzeit-Messung und gurgelst mal HiFish - Is nix neues, geht aber , dank Beschreibung, ab wie Luzie
die "RT-60"- Messungen helfen bei der Optimierung des Hörraumes enorm. Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch sinnvoll.

Ein reflexions"toter" Raum klingt Sch...
Damasta
Stammgast
#10 erstellt: 09. Mai 2012, 08:14

Fritz* schrieb:
was wäre gegen eine Dämpfung von Wandreflektionen einzuwenden
Die Tonqualität (Originalton) kann nur besser werden dadurch.


Jein, denn der Molton dämpft nur den Hochtonbereich. Der Rest wird weiterreflektiert, was dann einen ungleichmäßigen, dumpf-dröhnenden Klang zu Folge hat.


Fritz* schrieb:

Regie.- Abhörräume in Tonstudios sind ebenso gedämmt, wie Kinosääle.
Warum wohl?


Korrekt. Allerdings muss die Dämpfung möglichst linear erfolgen, d.h. über den gesamten Frequenzbereich. Um langwellige Frequenzen zu dämpfen braucht man den entsprechenden Wandabstand. Ich hab dazu ein Lattengerüst an die Wand gebaut, darin Steinwolle (ca. 10-12 cm dick) in Folie verpackt und oben drauf dann den Molton ans Gerüst getackert. Das nimmt die Höhen und Mitten kostengünstig ganz gut weg.
Für die Bässe braucht man aber immer noch dickere... äh Dinger. Dazu hab ich in den hinteren Raumecken Bassfallen aus festem Schaumstoff. Das geht schon eher ins Geld.
Allerdings bringt eine Verbesserung der Raumakustik oft wesentlich mehr, als mehr Geld in teurere Anlagen oder Boxen zu stecken, wenn man mal ein gewisses Niveau an Ausstattung hat.

Wichtiger als den ganzen Raum mit Zeug zuzubauen, ist übrigens die Stellen, die Reflexionen direkt zum Ohr leiten, zu bedämpfen. Deshalb hab ich an den Seitenwänden nur eine Dämpfung auf Ohrhöhe angebracht.

Für Musikräume ist übrigens weniger Bedämpfung nötig wie für Kinoräume. In Tonstudios wird mehr mit Diffusoren als mit Dämpfern gearbeitet.
Raumakustik ist eine recht individuelle Angelegenheit, weshalb man da leider nur allgemeine Ratschläge geben kann.


Rein optisch: Bei allen Empfehlungen bzgl. Stoffen, sollte man auf jeden Fall bedenken, dass nicht jeder Stoff lichtdicht ist. Dekomolton lässt so weit ich weiß noch was durch, der Fahnenstoff wohl auch. Erst Bühnenmolton schluckt wirklich alles.
Wenn es Farbe sein soll, dann geht schwarze Dispersionsfarbe. Die ist eigentlich zum Abdunklen von anderen Farben, kann aber natürlich auch so verstrichen werden. Je nach Wandbeschaffenheit reflektiert diese aber noch etwas Licht. Molton schluckt da schon mehr.
Und wer es ganz dunkel will, nimmt schwarzen D-C-Fix Klebesamt. Allerdings geht das wiederum schon ins Geld, wenn man einen ganzen Raum damit ausstatten will. Ich habe nur den ersten Meter um die Leinwand herum damit beklebt und den Rest vom Raum mit Molton und Dispersionsfarbe.


[Beitrag von Damasta am 09. Mai 2012, 08:29 bearbeitet]
Fritz*
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 09. Mai 2012, 09:17
Moin zusammen.
@ soundy,
der breaker will doch nicht seine Lautsprecher mit Molton behängen, sondern seine Wände.
Ergo hat er im Verhältnis mehr Direktschall im hohen Frequenzbereich und weniger Reflexion.
Eine Lage 165 Gr. Stoff macht noch lange keinen schalltoten Raum. Einfach mal bei den Realitäten bleiben bitte.

@ Damasta,
ich hatte oben nicht von Musikräumen, sondern ganz speziell von Abhörräumen gesprochen.
Bestimmte Aufnahmeräume in Tonstudios und Konzerträume (da wo die Musiker spielen) sind akustisch wieder anders beschaffen. Dort werden Diffusoren und Reflektoren eingesetzt um bestimmte gleichmässige Nachhallzeiten und Frequenzverhalten zu erzielen.
In Abhörräumen (dazu zählen auch Kinoräume) jedoch ist man bestrebt die Raumreflektionen / Schallanteile möglichst gering zu halten, damit das was aus dem Abhör Lautsprecher und nachher auf den Tonträger kommt ohne zusätzlichen akustischen Raumanteile hörbar ist.


Grüsse,
Fritz


[Beitrag von Fritz* am 09. Mai 2012, 09:18 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#12 erstellt: 09. Mai 2012, 12:24
Ich habe da (beruflich!) schon ganz miese Erfahrungen gemacht, dass man mit wenig schon viel kaputt machen kann.
Das Beispiel verdient (zum Verständnis!) mal beigebracht zu werden.
Installation eines neuen Umwelt-Messraums. Zur Messung von Luft-Schadstoffen benötigt man einen "Schnüffler" - also eine Vakuumpumpe. Einer kann ausfallen, also Redundanz, also dreimal geschnüffelt. Vakuumpumpen (Graphit-Drehschieberpumpen) machen nunmal Lärm. Der raum entstand in einem Keller neu.
Jeder weiss, ein Keller, harte Wände und Böden.. hallt, wie Teufel.
Nun kommt die Arbeitssicherheit -Personenschutz, Lärm durch bauliche Mittel verringern. Der Raum wurde also mit zwei Trockenbauwänden abgeschrmt (in die Ecke gewinkelt). Um dem Hall zu begegnen, wurde schnöde, auf einer Innenwand, anstatt der Rigips-Platten, Delta-Plane (die offenporige, die man auch als Dachunterspannbahnen benutzt), draufgetackert. Füllung der Trockenbauwände: Mineralwolle.
Effekt: Ein seeehr merkwürdiges Schallfeld, man versteht dort kaum, was der Nachbar sagt. Ohren/der Hörsinn sind/ist komisch.
Also mich bitte nicht als Spinner abkanzeln, das ist einfach Erfahrung. Wie überall gilt: Augenmaß wahren
thebreaker08
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 09. Mai 2012, 12:37
danke schon mal für eure ganzen Antworten. Also streichen wollte ich den Raum eigentlich nicht, es sollte schon Stoff sein.

Wenn Dekomolton nicht so gut ist, wie ist es denn mit Verdunklungsstoff wie besspielsweise den hier:

http://www.stoff4you.../Blackout-Stoff.html

Wird dadurch der Ton auch schlechter?
Soundy73
Inventar
#14 erstellt: 09. Mai 2012, 12:54
Daumen hoch von mir.

Erklärung nachgezogen: Ist nicht so "flauschig" und hochflorig, wie Molton. Sollte ähnlich, wie Tapete wirken und damit den Raum nicht verwässern.
Durch diffuse schallschlucker werden vermutlich die Obertöne absorbiert, was den oben beschriebenen Aspekt erklärte.

Fundiert hat das aber (auch oben) Damasta erklärt und erprobt, wie's scheint.


[Beitrag von Soundy73 am 09. Mai 2012, 12:58 bearbeitet]
thebreaker08
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 13. Mai 2012, 19:37
Ich habe in den letzten Tagen mal im Internet recherchiert und herausgefunden, dass Microfaserstoff sehr gut sei um eine Wand zu verkleiden, da er sowohl leicht als auch blickdicht ist.

Dadurch soll sich wohl auch der Ton nicht negativ verschlechtern.

Was haltet ihr den von Microfaserstoff. Könnt ihr das empfehlen? Wäre das besser als Molton?

danke im vorraus
Soundy73
Inventar
#16 erstellt: 14. Mai 2012, 00:52
Ist leicht sauber zu halten, abwaschbar, streut Reflexionen ein wenig von mir wiederum: thumb up
freedom321
Inventar
#17 erstellt: 14. Mai 2012, 23:33
Wow, ich lese seit ein paar Tagen nun mit und weiss nicht ob mein Plan noch sinnvoll ist. Hatte nämlich vor mein Wohnzimmer beim Beamerbetrieb immer mit Molton(oder auch etwas anderes) abzuhängen. Der Stoff wäre je nach Wandseite direkt an der Wand und an anderer Stelle ein wenig von der Wand abgehängt. Ist das jetzt keine Option mehr? Wände schwarz streichen kommt natürlich nicht in Frage, aber einen vernünftigen ANSI-Kontrast wollte ich schon haben.
sensor1
Inventar
#18 erstellt: 15. Mai 2012, 06:14
Hi freedom

ich würd mich da nicht verrückt machen lasen, hänge den Stoff an um dein Bild zu verbessern!!

MfG sensor
Nasty_Boy
Inventar
#19 erstellt: 15. Mai 2012, 07:15
Ich hab auch Molton im Wohnzimmer.
Sollte ich mal alles ändern, dann fliegt der Molton wieder raus, weil er schon arg staubt / fusselt.
trancemeister
Inventar
#20 erstellt: 15. Mai 2012, 07:20
Das ist leider der große Nachteil am normalen Molton - aber eben schön billig!
Huminator
Stammgast
#21 erstellt: 15. Mai 2012, 16:50

Nasty_Boy schrieb:
Ich hab auch Molton im Wohnzimmer.
Sollte ich mal alles ändern, dann fliegt der Molton wieder raus, weil er schon arg staubt / fusselt.




Musst den einmal bei 30 Grad waschen,dann iss das fusseln wech
Nasty_Boy
Inventar
#22 erstellt: 16. Mai 2012, 07:53
Aber nach dem Waschen ist er nicht mehr flammhemmend.
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