Grundig Receiver R45

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Kurt_005
Neuling
#1 erstellt: 24. Mrz 2006, 13:00
Hallo an Alle
Habe mich in Euerem Forum angemeldet um Hilfe zu bekommen.
Mein 30 Jahre alter Grundig R 45 lief im Hobbyraum bis jetzt tadellos,
er gefällt mir immer noch, dehalb möchte ich ihn gerne reparieren.

Es begann damit dass der Ton aussetzte, anfangs kam er auch alleine wieder
oder ich schaltete aus und wieder ein, auch am Tunoskope ans Gehäuse klopfen
half, Offenbar ein Wackelkontakt?

Habe aufgemacht an allen Steckern gerüttelt und gedrückt, nun wackelt es nicht
mehr aber ich habe auch keinen Kontakt mehr?

Wenn ich nun einschalte wird Tunoskop grün, Relais zieht kurz an und fällt
wieder ab, Tuno bleibt grün. Beim aus/einschalten reagiert Relais nur wenn
Gerät ca. eine Minute aus war.
Wenn ich die Steckverbindung an der LS-Buchsenplatte zur Schalterplatte öffne
bleibt Relais angezogen.

Ich hoffe nun dass einer von Euch Experten mir sagen kann wo ich gezielt nach
dem Fehler suchen muss.

Mit freundlichen Grüssen

Kurt
hf500
Moderator
#2 erstellt: 24. Mrz 2006, 19:27
Moin,
es beginnt damit, dass man alle Betriebsspannungen und die Spannung direkt am Ausgang der Endstufen nachmisst.
Ich hoffe, Du hast noch das Schaltbild und etwas Kenntnisse zur Messtechnik.
Die Spannung am Ausgang der Endstufen darf nur max. 50mV betragen. Ist sie wesentlich groesser, schaltet das Relais
nicht mehr ein (Lautsprecherschutzrelais und Einschaltverzoegerung).

Dann sollten alle Elkos im weinroten Kunststoffbecher ausgetauscht werden. Die Dinger fallen mittlerweile gerne aus.
Auch die Suche nach kalten/gebrochenen Loetstellen kann lohnen. Buchsenplatte der Eingangsbuchsen nicht vergessen.

73
Peter
Kurt_005
Neuling
#3 erstellt: 24. Mrz 2006, 21:31
Hallo Peter

Vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Also Plan und Messgeräte vorhanden.
Alle Betriebspannungen werden noch überprüft.(Schande für mich,wäre das erste gewesen)

Mit den Ausgangsspannungen habe ich etwas Probleme. Grundig will unter speziellen
Bedingungen (Einspeisung über TB-Buchse u.s.w.) 14,1V haben, ich messe 9V DC.
Und AC werde ich nochmal genauer messen.
Oder verstehe ich da etwas falsch. Grundig will 14,1 V und +-100 mV max. ???

Ich habe mit Oszi gemessen da meine Multimeter im mV Bereich kaputt sind.

Nachgelötet habe ich nur im Bereich der Steckverbindungen wo ich den Wackler vermutete.

Ich melde mich wieder sobald ich neue Werte habe.

Gruss
hf500
Moderator
#4 erstellt: 24. Mrz 2006, 22:15
Moin,
ich habe mich nicht klar ausgedrueckt (Schande ueber mich)

Gemeint ist die Gleichspannung am Verstaerkerausgang ohne Aussteuerung.
Ein Vorhandesnsein einer Gleichspannung am Verstaerkerausgang zeigt bei Endstufen mit
symmetrischer Betriebspannung (etwa +-30V) und ohne Auskoppelelko einen Fehler im Endverstaerker an.
(Bei Verstaerkern mit Auskoppelelko und unsymmetrischer Betriebsspannung ist am Verstaerkerausgang
vor dem Elko die halbe Betriebsspnnung zu messen. Abweichungen hiervon zeigen ebenfalls einen Fehler an)

Ich lese, Du misst am Verstaerkerausgang 9V DC. Ein sicheres Zeichen fuer einen Fehler und darum zieht auch das Relais nicht an.
Die zeitlichen Abhaengigkeiten lassen zuerst an faule Elkos denken. Abgesehen von den weinroten alle kleineren Elkos im Endverstaerker
tauschen. Und weiterhin nach kalten Loetstellen suchen, es gab ja auch eine klopfempfindliche Komponente. Alle Widerstaende im Endverstaerker genau ansehen,
ob nicht Ueberlastungsspuren sichtbar sind. Solche Widerstaende genauer ueberpruefen, besonders die rotbraunen Sicherungswiderstaende, die
auf langen Beinen montiert sind.

Um defekte Transistoren zu finden, die Basis-Emitterspannung messen. Sie betraegt 0,7V, in der Endstufe (Darlingtontransistoren) sind es um 1,4V.
Wenn die Spannung keiner ist, kann das aeussere Ursachen haben, wenn zu gross, ist die BE-Diodenstrecke defekt.
Und weil der Verstaerker von vorn bis hinten Gleichstromgekoppelt ist, pflanzt sich ein Fehler u.U. durch die ganze Schaltung fort.
Es ist dann etwas schwierig, den genauen Fehlerort zu lokalisieren; alles haengt voneinander ab.
Bei einer Fehlerspannung von nur 9V am Ausgang haengt der Verstaerker nur etwas daneben, man hat bessere Chancen, als wenn die volle Betriebsspannung
hier anliegen wuerde.

Die von Dir beschriebene Messung dient der Ermittlung der maximalen Ausgangsleistung,
fuer die eine bestimmte Ausgangswechselspannung vorhanden sein muss.

Die +-100mV sind die maximal zulaessige Gleichspannung am Verstaerkerausgang. In der Regel ist sie wesentlich kleiner.
Du wirst Dir ein Messgeraet mit funktionierendem mV-Messbereich zulegen muessen, damit der Ruhestrom der Endstufe ueberprueft und eingestellt werden kann ;-)

Hast Du die Moeglichkeit, das Geraet mit etwa 80V Netzspannung zu betreiben? Grundig selbst hat in den 60ern empfohlen, Transistor-Leistungsverstaerker
mit dieser Betriebsspannung zu reparieren und einzustellen. Der Endverstaerker ist auf jeden Fall auch mit 1/3 der Nennspannung betriebsfahehig, sogar der
Ruhestrom kann eingestellt werden. Er muss bei Nennspannung aber nochmals ueberprueft werden. In der Regel bleibt er sehr stabil.

73
Peter
Kurt_005
Neuling
#5 erstellt: 26. Mrz 2006, 11:00
Hallo Peter

Nochmals Dankeschön für Deine ausfürliche und erfolgreiche Hilfe.

Du hast Dich nicht falsch ausgedrückt, nur ich als Amateur war durch die Grundig Angaben max 100mV und daneben 14,1 V verunsichert obwohl ich lesen konnte dass die 14,1 Volt nur unter bestimmten Bedingungen messbar sind. Und Du hast mir dies ja nun auch noch einmal erklärt.

Dein Tipp mit den Betriebspannungen war goldrichtig.

Die Betriebspannungen +- 28 Volt waren nicht OK. Ursache ein Pin vom Gl 701 war freigeschmort, ganz versteckt unter einem Kabelbündel,(habe ihn erst nach Ausbau des Netzteils entdeckt) dies war der Wackler wenn man am anderen
Kabelende fummelte, und auch die ganze Ursache.

Ich habe nun ca.25 mV das Gerät läuft wieder, hoffentlich auch noch wenn ich
es im Gehäuse habe.

Also nochmals vielen Dank
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