philips cd 202

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airmax78
Stammgast
#1 erstellt: 05. Mai 2006, 18:54
Hallo!

Auch ich habe bei meinen philips cd 202 die anscheinend wohl üblichen Alterserscheinungen: Nach dem Einschalten liegt an den Ausgängen ein 50Hz Brummton an, mal auf beiden Kanälen, mal nur rechts, mal nur links. Machmal verschwindet dieser Brummton nach einigen Minuten/Sekunden, mal bleibt er ständig, manchmal ist er tagelang nicht wahrnehmbar...
Anscheinend tritt dies schonmal des Öfteren auf, auch das Schwestermodel Marantz CD 73 zeigt gelegentlich dieses Phänomen, die Netzteile sind, vorsichtig gesagt, technisch eng verwandt.
Meiner Vermutung nach liegt der Hund wohl im Netzteil begraben, da der Brummton bei Last (Ansteuerung des Radialmotors bei Start oder Titelsprung) verstärkt auftritt... beim Marantz CD 73 sind dazu auch noch Helligkeitsschwankungen der Schubladenbeleuchtung zu beobachten...
Daraus ergeben sich folgende Fragen:
Hat schonmal irgendjemand ein solches Netzteil wiederbeleben können?
Welche Elkos sind eigentlich betroffen? (gibt ja eine Menge davon!) Macht es Sinn, ein Rundumschlag zu starten, d.h. sämtliche Elkos, MKTs, die Stabis, und die Gleichrichterdioden zu tauschen?
Welche Ersatztypen haben sich bewährt?
Ist irgendwer noch in Besitz einer funktionierenden digitalen Spieldaueranzeige für den Philips CD 202? (möglicherweise identisch mit der des Philips CD 303??)

Ich weiß... ist eine ganze Menge... daher im Voraus vielen Dank für die Geduld!

Freundliche Grüße,

Maurice
Shadow-HH
Stammgast
#2 erstellt: 05. Mai 2006, 19:09
Moinsen,

ich kenne zwar das besagte Netzteil nicht persönlich, aber die Funktionsweise ist ja hinlänglich bekannt. Die Fehlerbeschreibung klingt verdammt stark nach ausgetrockneten Elkos. Einfach durch welche mit gleichen Kenndaten ersetzen und gut is. Die MKT´s sowie die Halbleiter (Dioden/Spannungsregler) scheiden eigentlich aus. Es könnte sich allerdings auch um eine schlechte (kalte) Lötstelle handeln. Dafür spricht, daß der Fehler nicht konstant auftritt.

Gruß Olaf
hf500
Moderator
#3 erstellt: 05. Mai 2006, 19:49
Moin,
CD-202, mein Erster ;-)... und die Zeitanzeige bleibt hier ;-)

Und da ist ja auch das Schaltbild...
Das Netzteil ist zu simpel, um nicht wiederbelebt werden zu koennen.
Aus zwei Wechselspannungen erzeugt es fuenf Gleichspannungen, zwei positiv
und drei negativ (+12, -12, -18, +5, -7 V).

Getauscht werden muessen/sollten:
C2455, 1500µF (2200µF); C2465, 1500µ (2200µ);
C2471, 2470, beide 100µ (gehoeren zu einem Spannungsverdoppler und
duerfen auch 220µ haben);
C2476, 2477, beide 2200µ
C2489, 2200µ

Die kleinen Elkos an den Ausgaengen der Spannungsregler
haben 22 und 33µ, man kann hier auch 47µ einsetzen.

Die Werte dieser Kondensatoren sind unkritisch, moderne Typen
sind kleiner als die alten bei gleicher Kapazitaet.
Ich wuerde als Ersatz nur 105°C Typen verwenden.

Es macht keinen Sinn, Folienkondensatoren und Halbleiter
zu ersetzen, es sei denn, sie sind wirklich defekt.
Mit dem Trimmpoti auf der Netzteilplatte wird die 5V-Spannung eingestellt.
An Pin 2 des IC 6454 (LM317T) muessen 5V +-50mV stehen.

Wenn nicht schon geschehen, kann man die Spannungsregler noch mit etwas
Waermeleitpaste ausstatten (sparsam verwenden), damit der Waermekontakt
zum Kuehlkoeper besser wird.

Da die erste und zweite Generation der Philips CD-Spieler gerne unter
kalten Loetstellen leidet, ist auch hiernach zu suchen.
Betroffen ist besonders alles, was warm wird, auch die Motorendstufen.

73
Peter
Shadow-HH
Stammgast
#4 erstellt: 05. Mai 2006, 20:50
Hmmm, also die Kondensatoren an den Ausgängen der Spannungsregler würde ich nun nicht unbedingt vergrößern, das sie die Regelgeschwindigkeit der Schaltkreise negativ beeinflussen könnten. Das kann passieren, muß aber nicht.

Gruß Olaf
hf500
Moderator
#5 erstellt: 05. Mai 2006, 21:01
Moin,
die Regler haben keine internen Zeitkonstanten, die sich veraendern lassen.
Sie funktionieren auch mit grossen Ausgangskapazitaeten, nur unbedingt sinnvoll ist es nicht,
da der dynamische Innenwiderstand der Regler kleiner als der Wechselstromwiderstand der Kondensatoren ist.

Dazu haben Elkos grosse Toleranzen, ueblich sind -20+50%. 47µ generell als Ausgangskondensator einzusetzen,
vereinfacht die Beschaffung und aendert nichts am Reglerverhalten.

Ausserdem ist die weitere Stromverteilung im Geraet in Funktionsbloecke aufgeteilt, die eigene Siebkondensatoren
an der Versorgungsleitung haben. Diese liegen den Ausgangselkos parallel, was prozentuale Abweichungen kleiner werden laesst.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 05. Mai 2006, 21:02 bearbeitet]
airmax78
Stammgast
#6 erstellt: 07. Mai 2006, 22:34
Erstmal besten Dank... die Teile sind bestellt, im Erfolgsfall bekommt auch der Marantz CD 73 die gleiche Kur verpasst.. Betriebssicherheit geht vor!
In Kürze werd ich hier nochmal über das Resultat berichten, sollte aber eigentlich kein Problem werden... hoffe ich!
airmax78
Stammgast
#7 erstellt: 10. Mai 2006, 17:20
So... Elkos neu... Brummton weg... wer hätte das gedacht!?
Das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist ein funktionierendes Display für die Spieldaueranzeige... ich gebe die Hoffnung nicht auf!

Besten Dank und viele Grüße,

Maurice
hf500
Moderator
#8 erstellt: 10. Mai 2006, 20:13
Moin,
na siehst Du, kleine Ursache und grosse Wirkung ;-)

73
Peter
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