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Saba Freudenstadt 15M-Stereo+A -A |
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Autor |
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Satin
Stammgast |
#1 erstellt: 13. Okt 2005, 08:50 | ||||
Hallo Sabafans, gibt es zu diesem Röhrenradio Reparaturtipps? Ich besitze das Radio erst seit wenigen Tagen und bin trotzdem schon infiziert Der Sound ist einmalig, aber ich kann nur in Mono hören. Denn ein Verstärkerkanal ist ganz leise. Von den vier eingebauten lautsprechern kommt nur aus zweien hörbar Musik. Ein umwechseln der Endröhren brachte keine Besserung. Gibt es noch ehemalige Saba Mitarbeiter die einem weiterhelfen könnten? Unser Radiohändler repariert nicht mehr, und empfiehlt das entsorgen. Würdet ihr das Radio zur Mülldeponie bringen? |
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hf500
Moderator |
#2 erstellt: 13. Okt 2005, 20:48 | ||||
Moin, Roehrenradios sind im Grunde besonders im NF-Teil einfach gestrickt. Eine Reparatur sollte immer moeglich sein. Wegschmeissen, nein Danke! Wenn der Radiohaendler sowas nicht mehr reparieren will, verzichtet er auf ein wenig Umsatz, oder er hat in der Werkstatt niemanden mehr, der sich damit noch auskennt. Da ich dieses Geraet speziell nicht kenne, und es in einer Zeit hergestellt wurde, in der man Fertigungstechnisch einige Umstellungen vornahm, kann ich zu dem Fehler konkret nichts sagen. So, meinen Grosshandelskatalog habe ich wiedergefunden, ich kann doch etwas konkreter werden. Geh um Himmels willen vorsichtig mit den Endroehren um. Eine ECLL800 ist alles andere als billig. Richte Dich auf 30+ Euro ein. Und untersteh Dich, die Lautsprecher auszubauen. Saba-Greencones funktionieren am besten in ihrer natuerlichen Umgebung. Das Geraet duerfte keine bitumen- oder wachsvergossenen Kondensatoren mehr haben, diese Fehlermoeglichkeit scheidet aus. Hat es dennoch welche, sind die auszutauschen. Solche Kondensatoren entwickeln Feinschluesse, was Endroehren kosten kann. Wenn der Ton nur duenn ist, ohne Bass, ist wahrscheinlich eine Unterbrechung im Signalweg die Ursache. Verschmutzter Wellenschalter waere auch eine Moeglichkeit, besonders, wenn es beim Umschalten oder Nachdruecken einer Taste kracht. Technisch ist der Freudenstadt ein 6/11 Kreiser mit zwei Gegentaktendstufen. Diese koennten zwar 8W leisten, hier wurden sie auf 3,5W eingestellt. Das duerfte der Lebensdauer der Endroehren zugute kommen. Optional konnte fuer UKW ein Stereodecoder eingebaut werden. 73 Peter |
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Satin
Stammgast |
#3 erstellt: 13. Okt 2005, 22:00 | ||||
@Peter Vielen Dank für die Infos |
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Zweck0r
Inventar |
#4 erstellt: 13. Okt 2005, 22:52 | ||||
Hi, bei meinem Freudenstadt FD 18 gab der Verstärker auch kaum noch einen Ton von sich. Bei beiden Kanälen war der Anodenwiderstand der ECC 83 hinüber (unterbrochen). Übrigens: das 15M ist bei Ebay auch noch defekt einiges wert. Besonders, wenn der Stereodecoder dabei ist, ein dicker Metallkasten, der an einen kleinen Röhrensockel angeschlossen ist. Bei meinem fehlt er leider, dann steckt in dem Röhrensockel nur ein Blindstecker. Grüße, Zweck |
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Satin
Stammgast |
#5 erstellt: 14. Okt 2005, 09:08 | ||||
Guten Morgen Zweck und Peter Ist die ECC 83 eine Vorverstärkerröhre für beide Audiokanäle? Dieser Anodenwiderstand, ist der in der Röhre oder auf der Platine? Der wahrscheinlich defekte Stereodekoder ist ausgebaut und es hat jemand dran rumgeschraubt. Unter anderem sind die beiden im inneren befindlichen Abgleich-Trimmpotis sicherlich verstellt. Peter schrieb: Saba-Greencones funktionieren am besten in ihrer natuerlichen Umgebung. Ich habe noch nie ein Röhrenradio mit so tollen Sound gehört! Das die Lautsprecher besonders hochwertig sind, viel sofort auf. Die bleiben auch im Saba Radio drin. Drei DIN-Lautsprecheranschlüsse befinden sich auf der Rückseite vom Radio. Hab auch schon Boxen angeschlossen, aber die eingebauten Greencones sind besser! Die ECLL800 Endröhren von Lorenz haben nur sehr wenig Betriebsstunden runter. Das sagte mir der Vorbesitzer. Ein Universitäts Doktor. Es ist ein Erbstück seiner Patentante. Nunja, hier ist das Saba in guten Händen, und werde es auch nicht weiterverkaufen. Zumal es noch richtig schick aussieht. Der Lack glänzt wie neu, und Gebrauchspuren sind kaum zu sehen. Das Saba ist also noch voll Wohnzimmertauglich und habe es für kleines Geld (10 Euro) gekauft. Nach dem öffnen der Rückwand musste erstmal der Zentimeterdicke Staub mit Druckluft aus dem Holzgehäuse raus. Jetzt ist sogar die Platinenbeschriftung wieder sichtbar. Dann machen die Reparaturversuche sicherlich mehr freude. Als Nichtelektroniker sind die gefundenen defekte eine große Herausforderung für mich. Und bin auf eure Unterstützung angewiesen. Gruss, Günter http://www.gs64.de/ebay/freudenstadt.jpg |
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pragmatiker
Administrator |
#6 erstellt: 14. Okt 2005, 11:33 | ||||
Da spricht mir einer aus der Seele....Greencones sollten artgerecht gehalten und nicht irgendwelchen Japanern zum Fraß vorgeworfen werden... Grüße Herbert |
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hf500
Moderator |
#7 erstellt: 14. Okt 2005, 12:59 | ||||
Moin, @ Satin, Es gab nur eine Serie Roehren, bei denen der Arbeitswiderstand eingebaut war. Das sind die Loewe NF2 und NF3, Verbundroehren, die fuer die Schaltung aller erforderlichen Bauteile enthielten und somit die ertsen "ICs" sind. Eine ECC83 ist einfach nur eine Doppeltriode. Sie ist NF-Vorverstaerker fuer beide Kanaele. Konsequentes Nachmessen aller Betriebsspannungen duerfte am schnellsten zum Ziel fuehren. Eins ist besonders fuer die Endroehren wichtig. Hier darf die Spannung am Steuergitter niemals positiv sein, typischerweise ist sie 0V, leicht negativ ist noch erlaubt. Die Katodenspannung liegt bei etwa 7V. Fuer die Theorie der Schaltungstechnik gibt es ein sehr schoenes Buch, leider nur antiquarisch. Otto Limann: Funktechnik ohne Ballast, Franzis-Verlag Hiervon eine Auflage um 1963, ich glaube die 9. In dem Buch steht alles, was man wissen muss, um auch ohne Schaltbilder mit den meisten Problemen von Roehrenradios klarzukommen. Zusaetzlich sollte man eine gute Roehrentabelle haben, z.B. die RTT von Franzis. 73 Peter |
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Satin
Stammgast |
#8 erstellt: 19. Okt 2005, 17:31 | ||||
Hallo und guten Abend, Ein Fehler ist schonmal gefunden Neben dem Röhren-Sockel ECLL800 des Saba Freudenstadt 15M-Stereo ist der Widerstand R532 kaputt. Die Ringe sind kaum zu erkennen. Weiß jemand die Daten davon? Es ist der Tonkanal, auf dem nur ganz leise Musik aus dem Lautsprecher zu hören ist! Gruß, Günter |
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hf500
Moderator |
#9 erstellt: 19. Okt 2005, 17:39 | ||||
Moin, wenn es ein Widerstand ist, der nur fuer eine Endstufe da ist, (alles spricht dafuer), dann verfolge mal die Schaltung der anderen Endroehre und finde den gleichen Widerstand dort. Mangels Schaltbild kann ich nicht genauer werden. 73 Peter |
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Zweck0r
Inventar |
#10 erstellt: 20. Okt 2005, 00:54 | ||||
Hi, hab grad mal im Schaltplan nachgeguckt. R532 ist der Anodenwiderstand (sag ichs doch :D) der Phasenumkehr-Triode und hat einen Wert von 150 kOhm. Soll-Spannungswerte sind 245 V an Plus und 50 V an der Anode, macht eine Dauerleistung von ca. 1/4 W. Ein 1-Watt-Widerstand ist also angemessen. Das Gegenstück im anderen Kanal ist R432 und die Anodenwiderstände der ECC83 sind R428/R528 (220k). Grüße, Zweck |
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Satin
Stammgast |
#11 erstellt: 20. Okt 2005, 06:03 | ||||
Jaaaa Das hilft weiter...vielen Dank! Gruss, Günter |
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Satin
Stammgast |
#12 erstellt: 20. Okt 2005, 08:49 | ||||
Guten Morgen Zweck, das Saba spielt wieder Musik auf beiden Kanälen! Vielen Dank nochmals, denn ohne deine Hilfe hätte ich es nicht geschafft. Defekt waren: R532,R528 Jetzt kommt der Stereo Dekoder dran. Da hat schon einer rumgefummelt. Eine Gehäuseschraube fehlt, und die beiden Trimmpotis haben eine unmögliche Stellung. Beide ganz nach außen gedreht. Es wird auch am Magischen Auge kein Stereo angezeigt. Habe ein Tapedeck angeschlossen, der Sound ist schonmal Stereo, und klingt ganz toll :-) Gruß, Günter |
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pragmatiker
Administrator |
#13 erstellt: 20. Okt 2005, 09:14 | ||||
Um den vernünftig abzugleichen, brauchst Du ein paar Meßgeräte (mindestens eine frequenzstabile und in der Amplitude einstellbare 19[kHz]/38[kHz] Sinussignalquelle und ein Schaltbild / Abgleichanleitung). Ideal - wenn auch nicht zwingend notwendig - wäre es natürlich, wenn Du auch noch einen stereotauglichen UKW-Meßsender hättest, dann müssen die Testsignale für den Stereodecoder nämlich nicht irgendwie mitten in der Geräteschaltung eingespeist werden. Wenn der Decoder einfach gestrickt ist, sollte es möglich sein, das Schaltbild auch rauszuzeichnen, falls Du keines hast. Handelt es sich hierbei eigentlich um einen Röhren- oder einen Transistordecoder? Grüße Herbert |
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Satin
Stammgast |
#14 erstellt: 20. Okt 2005, 12:20 | ||||
[/img]http://www.gs64.de/ebay/stereodekoder.jpg Am unteren Trimmpoti ist gleitender Mono/Stereo-Übergang einstellbar. Wer weiß, was das obere für eine Funktion hat? Die Stereowiedergabe funktioniert, imho ist der Dekoder sehr wahrscheinlich OK. Nur die Stereoanzeige leuchtet nicht. Ist diese in der EMM803 Röhre integriert? Der Siemens Netzteilkondensator ist nun auch gewechselt. Ein Gehäuse mit 3 verschiedenen Kapazitäten. 50/50/4/µF 385V. Die Restkapazität war 33/32/4,3/µF. Neu reingekommen sind drei einzelne blaue Philips Cs mit gleichen Werten. Wäre es auch notwendig den B250C125 Gleichrichter gleich mit auszutauschen? Das Netzkabel ist 2adrig. Ist es sinnvoll Erde mit anzuschließen? |
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pragmatiker
Administrator |
#15 erstellt: 20. Okt 2005, 13:55 | ||||
Dieses von Dir mit gleitendem "Mono/Stereo-Übergang" bezeichnetet Poti stellt vermutlich die Kanaltrennung der beiden Kanäle ein - ohne Meßgeräte kannst Du das nur nach Gehör auf "besten" Stereoeindruck einstellen. Das andere Poti dürfte die Umschaltschwelle für den Dekoder vom Mono auf Stereo einstellen - sicher weiß ich das aber nicht.
Nachdem es sich um eine EMM803 handelt, dürfte das sehr wahrscheinlich der Fall sein. Die EMM803 hat unterhalb des magischen Bandes (wenn sie senkrecht steht) noch ein kleineres quadratisches Leuchtband, das von einem zweiten System angesteuert wird - und dieses müßte die Stereoanzeige sein.
Das mit dem Gleichrichter richtet sich nach der Frage, ob Du den Originalzustand des Gerätes erhalten möchtest oder nicht. Grundsätzlich sind hier drei Punkte zu bedenken: - Diese Selengleichrichter sind heute als Neuware nicht mehr zu bekommen (höchstens noch mit Glück als Restposten oder auf Bastlermärkten). - Selengleichrichter sind unzuverlässiger wie Siliziumgleichrichter und neigen schon mal aus den bizarrsten Gründen unter zum Teil erheblichem Gestank nach faulen Eiern (daher auch der Name "Gleich-Riecht-Er) zum Ableben. - Selengleichrichter sind hochohmiger als Siliziumgleichrichter. Dies heißt, das beim Ersatz eines Selengleichrichters durch einen Siliziumgleichrichter die Anodenspannung danach etas höher liegt wie vorher. Inwieweit das für Dein Gerät verträglich ist oder nicht, kann ich mangels Schaltbild nicht sagen.
Kommt drauf an, ob es das originale Netzkabel ist oder nicht (ob das Gerät also für nicht schutzisolierten Betrieb ausgelegt war oder nicht). Ich persönlich würde bei wechselstrombetriebenen E-Röhren-Geräten, die über einen Netztrafo mit Netztrennfunktion verfügen, aus Sicherheitsgründen immer ein Netzkabel mit Schutzleiter am Chassis verwenden. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 20. Okt 2005, 13:56 bearbeitet] |
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Zweck0r
Inventar |
#16 erstellt: 22. Okt 2005, 21:19 | ||||
Hi, wenn ich Si-Gleichrichter in Röhrenradios einbaue, schalte ich noch einen passenden Leistungswiderstand in Reihe, bis die Spannung wieder stimmt. Außerdem eine zusätzliche Sicherung, um die empfindliche Anodenspannungswicklung besser vor Kurzschlüssen zu schützen. Grüße, Zweck |
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