Empfehlungen für Tonbandgerät

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Louiss
Neuling
#1 erstellt: 29. Jun 2022, 18:04
Hallo,
nachdem ich mir ein Retro HiFi Setup gebaut habe, wollte ich mir noch ein Tonbandgerät zulegen. Es sollte nicht das beste vom besten sein, da mein Budget um 200€ liegt. Meine einzigen Anforderungen sind, dass es einigermaßen gut klingt. Die Optik ist mir erstmal egal.
Kann mir hier jemand Modelle empfehlen?
pedi
Inventar
#2 erstellt: 29. Jun 2022, 18:24
welche spulengrösse solls denn sein?
Louiss
Neuling
#3 erstellt: 29. Jun 2022, 18:25
Das wäre mir eigentlich relativ egal. Ich tendiere aktuell zu 18cm, aber alles andere wäre auch ok.
pedi
Inventar
#4 erstellt: 29. Jun 2022, 18:53
dann das übliche:
Revox A 77.
musst nur noch entscheiden ob 2 oder 4 spur.
Ingor
Inventar
#5 erstellt: 29. Jun 2022, 19:10
Revox wäre ein ganz schlechte Wahl. Zum einen ein Großspuler zum anderen in funktionsfähigem Zustand unbezahlbar. Dazu sind die Tonköpfe oft schon stark verschlissen und die Elektronik hat auch viele Tücken.
Ich rate zu einem einfachen Akai GX 210 oder GX 215. Die Aufnahmequalität ist ok, die Haltbarkeit gut und die Elektronik einfach und leicht zu reparieren. Die Mechanik unverwüstlich. Die Tonköpfe sind ebenfalls sehr verschleißfest. 2 Spur macht kaum Sinn, die Aufnahme-Qualität ist schon bei 4 Spur gut und man spart eine Menge Geld. Ich habe selber einige Tonbandgeräte aber eigentlich gammeln sie bis auf eins nur auf dem Speicher.
pedi
Inventar
#6 erstellt: 29. Jun 2022, 20:04
für revox bekommt man problemlos teile, sogar noch originale bei revox.
bei den japsen biste gekniffen.
oft eingeschliffen, machmal, aber auch nicht mehr bei japsen.
DB
Inventar
#7 erstellt: 30. Jun 2022, 06:37
... ansonsten auch mal bei Tesla schauen, die haben eine ganze Menge ordentlicher Einmotorer gemacht. Bekommt man immer noch preisgünstig.
panhifi
Stammgast
#8 erstellt: 30. Jun 2022, 07:19
Moin,
vielleicht wäre eine ASC 5004 das Richtige für den TE:

https://www.ebay-kle.../2118786797-172-1516

Minimalistisches Design, 3-Motoren-Laufwerk und und und
pedi
Inventar
#9 erstellt: 30. Jun 2022, 07:21
gilt auch für uher, kosten auch nicht viel.
da ist eben die mechanik das problem.
wie hat ingor geschrieben, die elktronik der akai ist sevicefreundlich soso....
https://www.google.c...imgrc=SXkTTUBzriC1ZM
was ist dann die A77, wenn die akai servicefreundlich sein soll?
https://www.google.c...mgdii=l5DMnLMu7RQENM
bei der mechanik gebe ich ihm recht, sehr rustikal, aber tut.
@panhifi
wird er nicht für 200,- bekommen, so toll die ASC auch sind.


[Beitrag von pedi am 30. Jun 2022, 07:37 bearbeitet]
childofman
Stammgast
#10 erstellt: 30. Jun 2022, 07:51
A77 für 200.- Euro?
pedi
Inventar
#11 erstellt: 30. Jun 2022, 08:06
nein, auch nicht, ausser einer revisionsbedürftigen.
ist aber dann leider auch weit darüber. die läuft aber dann wieder die nächsten 40-50 jahre.
meine ist z.b. 50 jahre alt, ist einmal vor 20 jahren bei der revision gewesen, und funktioniert problemlos.
wird wohl auf ein einmotoriges gerät hinauslaufen, mit all seinen problemen.
da käme noch Philips in frage, mit dem problem der riemenpest.von Tandberg gabs auch mal kleinspuler, habe aber so gar keine erfahrung damit.
das ist das problem der alten schätzchen-es muss immer etwas gemacht werden.
childofman
Stammgast
#12 erstellt: 30. Jun 2022, 08:24
Also aus meiner Sicht ist die Akai Empfehlung tatsächlich am realistischsten. Hatte selbst eine - problemlos. Teac (Tascam) wäre eventuell auch was oder Otari (weil die niemand groß aufm Schirm hat). Philips wäre mir das Risiko zu groß, ebenso bei Grundig. Tandberg: zu teuer, Technics zu teuer, ebenso wie Revox, Studer Nagra und Lyrec...


[Beitrag von childofman am 30. Jun 2022, 08:26 bearbeitet]
pedi
Inventar
#13 erstellt: 30. Jun 2022, 08:47
ja, darauf wirds wohl hinauslaufen.
hab selber eine kleine.
das problem ist die ersatzteilversorung.
akai gibts ja nicht mehr.
wenn man bei philips neue riemen reinmacht, sind die trotz plastik unverwüstlich.
naja, Nagra, Stellavox und co sind wohl definitiv aussen vor.
von Nordmende gabs auch mal bandgeräte, z.b. 8002/T40, 3 motoren, sehr solide. sollte man günstig bekommen, da als bandmaschinenhersteller sehr unbekannt.
Ingor
Inventar
#14 erstellt: 30. Jun 2022, 10:19
Akai benötigt eben nur selten spezielle Neuteile im Gegensatz zu Revox. Klar bekommt man für hunderte Euro noch einen Tonkopf von Revox, aber was bringt das? Welcher Laie kann den dann auf die Kopfbrücke montieren. Bei Akai kein Problem, bei Revox ein fürchterliches Unterfangen. Und die Tonköpfe werden auch nicht mehr hergestellt. Genauso wie der Rest. Das sind alles noch NOS Teile. Gefertigt wird davon nichts mehr.
Ich habe 4 Akais und eine B 77 MK 2. Nur die Revox benötigte eine komplette Revision. Ob Tonkopf, Relais, Kondensatoren, LEDs, Bremsen, alles war defekt oder abgenudelt.
Und für Akai gibt es noch alle Riemen, und oft Schlachtplatten von alten Maschinen. Da gibt es bei Revox meistens nur die Motore, weil die wirklich unverwüstlich sind.
pedi
Inventar
#15 erstellt: 30. Jun 2022, 10:27
man liest sehr deutlich heraus, dass du absoluter akaifan bist, aber auch akai kochte nur mit wasser.
ich würde keine Revox gegen eine akai tauschen.
ich hatte bis vor kurzem noch eine revox G36, wie alt die sind, weißt du, die lief absolut problemlos, ohne eine revision und den origialröhren.
ich glaube kaum, dass die nicht mehr existente firma akai noch tonköpfe herstell, bist ebenfall auf gebrauchtware angewiesen.
schreibe doch bitte etwas ausgeglichener. auf dem bild fehlt eine ASC 6002, steht gegenüber.
IMG_1379


[Beitrag von pedi am 30. Jun 2022, 10:28 bearbeitet]
Louiss
Neuling
#16 erstellt: 30. Jun 2022, 10:43
Danke für die vielen Antworten! Ich werde mir die ganzen Tonbänder Mal angucken und dann berichten, für welches ich mich entschieden habe.
childofman
Stammgast
#17 erstellt: 30. Jun 2022, 11:06
Pedi ich muss dir stark widersprechen. Akai Tonköpfe sind wirklich so gut wie unverwüstlich und ich habe tatsächlich noch nie davon gehört, dass sie bei einer Bandmaschine so abgenutzt waren, dass sie getauscht werden mussten - Hintergrund: Die sind in Glaskörper gesetzt. Da der Threadersteller selber tatsächlich wohl kaum Köpfe wechseln will und kann ist es definitiv auch wirklich irrelevant ob es Ersatzköpfe gibt. Überhaupt ist da die Verfügbarkeit von Ersatzteilen für mich sekundär. Weil Revox - nicht billig, auch nicht mehr alles verfügbar - und immer auch unter der Voraussetzung, finde erstmal einen vernünftigen Reparateur. Und: Tonköpfe kann man übrigens auch relappen....
Ich persönlich finde es wichtiger wenn jemand eine Budgetvorgabe macht (200 Euro) ihm nicht quasi zu suggerieren, dass er dafür eine Revox finden könnte... Ich verspüre da eher eine leichte Akai Aversion bei dir...;-) Und btw.: Ich würde keine meiner Technicse RS-1500 gegen eine Revox oder sogar Studer tauschen... Aber nicht weil sie besser sind, sondern weil sie mir einfach besser gefallen.
pedi
Inventar
#18 erstellt: 30. Jun 2022, 11:19
da magst du recht haben, was die akaiköpfe angeht, nur ist meine A77 50 jahre alt, oft benutzt, und brauchen noch keine neuen.trifft auch auf die ASC und Philips zu.
sicher hat jeder seine lieblingsmaschine, egal revox, akai, technics oder sonstwas.
mir ist nur dieses sehr einseitige pro akai auf den keks gegengen. da ich selber einen akaikleinspuler habe, hab ich natürlich nichts gegen akai.
ist doch das gleich wie z.b. Intel gegen AMD usw.
obs dem TE viel geholfen hat-keine ahnung.
wäre schön, wenn er trotzdem schreiben würde, was es geworden ist. falls er in der nähe wohnen würde, könnte ich im die kleine akai preiswert überlassen.
Ingor
Inventar
#19 erstellt: 30. Jun 2022, 12:17
Ich bin kein Akai-Fan. Ich bin überhaupt kein Fan von irgendeiner Marke. Ich habe die Erfahrung gemacht und die deckt sich mit den Berichten aus den Foren. Zudem habe ich nie behauptet, dass man noch neue Teile von Akai bekommt. Ich verstehe eben den Hype um Revox nicht; nicht als Gebrauchtgerät.
Du hast eine schöne Sammlung von Tonbandgeräten, wobei die GX 215 natürlich das Einfachmodell von AKAI war. Die GX 630 entspricht da eher der Revox A77. Und natürlich war Revox top, sonst hätte es nicht in so vielen professionellen Einrichtungen gestanden. Revox war wegweisend, hatte einen genialen Aufbau und war mit einem gutem Mikrofonverstärker und Kopfhörerverstärker ausgestattet. Nur war das eben mal und heute bekommt man eben keine guten Geräte für kleines Geld. Und eben auch nicht von Akai, außer die Kleinspuler.
pedi
Inventar
#20 erstellt: 30. Jun 2022, 12:20
naja, hype nicht gerade, man weiß halt, dass es solide maschinen ohne schnickschnack sind, relativ leicht wieder in schuss zu setzen, so zusagen der käfer unter bandmaschinen.
Dilbert
Stammgast
#21 erstellt: 01. Jul 2022, 08:46
Hallo

@louiss: ich frage jetzt mal andersrum: welche anderen "Vintage"-Komponenten hast Du denn bereits? Wenn ich mir eine "Vintage"-Anlage zusammenstellen sollte, dann sollten die Komponenten ja irgendwie zusammenpassen. Also aus der gleichen Zeit, oder ähnliches Gehäuse-Aussehen oder selbe Marke oder... . Soll heißen, wenn alle Komponenten z.B. ein Nußbaum-Gehäuse haben, dann passt so ein ASC nicht wirklich und umgkehrt, wenn ichT&A oder Braun habe, das passt eine ältere AKAI nicht.
Da Dein Budget eher klein ist, würde ich auch zu einem 4-Spur Kleinspuler raten. Revox hatte so seine Problemchen mit 4-Spur (Übersprechen), da mußten die Tonköpfe schon sehr penibel eingestellt sein, damit es nicht stört. Die Unterschiede im Übersprechen haben wohl auch mit der stärkeren Magnetisierung bei Revox zu tun (Revox 315 nWb/m, Hifi-üblich 250 nWb/m, Studio 514 nWb/m).
Von 4-Spur/19cm/s ist auch abzuraten, da ist ein Übersprechen überhaupt nicht zu vermeiden.

Ich denke aber, 4-Spur/9,5cm/s/Kleinspuler passt besser, da es Dir wohl mehr auf die Optik ankommt, denn um gute analoge Aufnahmen zu machen, sollte man m.E. 2-Spur/19cm/s nutzen (auch wenn jetzt wahrscheinlich Protest kommt, ich stehe zu dieser meiner Meinung). Das ist dann aber eine wirklich teure Angelegenheit (90min ~ 60 EUR).

Grüße

Frank
Ingor
Inventar
#22 erstellt: 01. Jul 2022, 11:04
Das Übersprechen von einer Seite auf die andere kann man natürlich leicht dadurch verhindern, dass man eben nur eine Seite bespielt. Dann fehlt allerdings der Vorteil der breiteren Spuren bei Halbspur, aber man ist eben auch in der Lage zwei Seiten zu nutzen, wenn man sparen möchte. Das Problem des Übersprechens ist eh nur dann von Bedeutung, wenn man auf der einen Seite sehr hoch ausgesteuerte basslastige Musik hat und auf der anderen Seite gering ausgesteurte Musik. Aber diese Fragen sind akademisch. Ein Tonbandgerät kann heutzutage nur eins besser, als die digitalen Formate, es sieht schöner aus.
panhifi
Stammgast
#23 erstellt: 01. Jul 2022, 12:36
Eine Bandmaschine macht tatsächlich mehr her. Eine unrevidierte A77 würde ich mir auch nicht ins Regal stellen - im Übrigen. Bei Kleinspulern würde ich unbedingt darauf achten, dass diese ein Drei-Motoren-Laufwerk hat, was grundsätzlich solider und wartungsärmer ist als ein mechanisch kompliziertes Einmotorenlaufwerk. Und hier genau empfehle ich noch einmal eine ASC 5002 oder 5004, ersatzweise auch eine Akai GX-230 D.
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