Kenwood KA-7100: Welche Verstärker-Klasse?

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thewaywewalk
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Feb 2022, 19:39
Hallo,
ich habe eine Verständnisfrage, die in vielen Variationen hier schon diskutiert wurde, bin aber nach vielem Lesen immer noch nicht schlauer.

Ich habe einen Kenwood KA-7100 und habe mit einem Gerät zum zwischenschalten an der Steckdose die Leistungsaufnahme im Ruhezustand gemessen: 45-50W. Ich war positiv überrascht, denn ich bin davon ausgegangen, dass es sich um einen Class-A Verstärker handelt und hätte - nach meinem Verständnis der Topologie - eher mit 200W gerechnet (max. Output ist mit 460W angegeben).

An anderer Stell hier habe ich gelesen, dass der Ruhestrom etwa 20mA beträgt, da kommt man mit 230V auf ca. 4,6W - passt irgendwie auch nicht. In offiziellen Broschüren von Kenwood im Netz taucht auch nirgends der Begriff "Class-A" auf, sondern "DC-Amplifier", wobei ich nicht weiß, ob sich das überhaupt gegenseitig ausschließt.

Es ergeben sich daher einige Fragen und ich hoffe ihr könnt etwas Licht ins Dunkel bringen.

1) Welcher Verstärkerklasse würde man den KA-7100 denn konkret zuordnen?
2) Kennt jemand die korrekte Ruheleistung des Verstärkers? Könnten die 45-50W stimmen?
3) Alternativ: Besteht die möglich, dass das Messgerät (von enbw, ohne Typenbez.) ausschließlich AC-Anteile erfässt, der DC-Verstärker aber keinen reinen Sinus zieht und somit der Messwert nicht aussagekräftig ist?

Als nächstes hatte ich vor mal ein Oszilloskop an den Verstärkereingang anzuschließen, würde mir den Aufwand aber gerne sparen.

Vielen Dank und viele Grüße,
Robert


[Beitrag von thewaywewalk am 02. Feb 2022, 19:42 bearbeitet]
DB
Inventar
#2 erstellt: 02. Feb 2022, 19:59
Hallo,


thewaywewalk (Beitrag #1) schrieb:
Ich habe einen Kenwood KA-7100 und habe mit einem Gerät zum zwischenschalten an der Steckdose die Leistungsaufnahme im Ruhezustand gemessen: 45-50W. Ich war positiv überrascht, denn ich bin davon ausgegangen, dass es sich um einen Class-A Verstärker handelt und hätte - nach meinem Verständnis der Topologie - eher mit 200W gerechnet (max. Output ist mit 460W angegeben).

das Service Manual ist der Meinung, das Gerät hätte eine Ausgangsleistung von 2x 60W an 8 Ohm, 2x 80W an 4 Ohm. Dazu würde bei A-Betrieb eine kontinuierliche Leistungsaufnahme von mindestens 320W nötig sein.


thewaywewalk (Beitrag #1) schrieb:
An anderer Stell hier habe ich gelesen, dass der Ruhestrom etwa 20mA beträgt, da kommt man mit 230V auf ca. 4,6W - passt irgendwie auch nicht.

Im SM steht, 20mV über 0,47 Ohm, also 42mA.


thewaywewalk (Beitrag #1) schrieb:
In offiziellen Broschüren von Kenwood im Netz taucht auch nirgends der Begriff "Class-A" auf, sondern "DC-Amplifier", wobei ich nicht weiß, ob sich das überhaupt gegenseitig ausschließt.

Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.


thewaywewalk (Beitrag #1) schrieb:

1) Welcher Verstärkerklasse würde man den KA-7100 denn konkret zuordnen?
2) Kennt jemand die korrekte Ruheleistung des Verstärkers? Könnten die 45-50W stimmen?
3) Alternativ: Besteht die möglich, dass das Messgerät (von enbw, ohne Typenbez.) ausschließlich AC-Anteile erfässt, der DC-Verstärker aber keinen reinen Sinus zieht und somit der Messwert nicht aussagekräftig ist?

1) Betriebsklasse AB.
2) Die 45W klingen nicht schlecht. Wenn das Gerät aber noch nie überholt wurde, sollte das getan werden.
3) Die Stromaufnahme des Verstärkers ist nichtsinusförmig. Das hat aber nichts mit der Gleichspannungskopplung des Verstärkerteiles für die NF zu tun.


thewaywewalk (Beitrag #1) schrieb:

Als nächstes hatte ich vor mal ein Oszilloskop an den Verstärkereingang anzuschließen, würde mir den Aufwand aber gerne sparen.

Was willst Du denn mit dem Oszilloskop und auch noch an einem Eingang?


MfG
DB
thewaywewalk
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Feb 2022, 21:40
Vielen Dank für deine Antworten! Bitte erlaube noch einige Rückfragen:


DB (Beitrag #2) schrieb:

Dazu würde bei A-Betrieb eine kontinuierliche Leistungsaufnahme von mindestens 320W nötig sein.


DB (Beitrag #2) schrieb:

1) Betriebsklasse AB.


Wann schaltet der Verstärker denn in den A-Betrieb um? Im Owner's manual findet man folgendes;
Class A Kenwood KA-7100

Jedoch werde ich nicht schlau daraus, wie man daraus auf den AB-Betrieb schließen könnte.


DB (Beitrag #2) schrieb:

2) Die 45W klingen nicht schlecht. Wenn das Gerät aber noch nie überholt wurde, sollte das getan werden.


Das Gerät hat neue Lautsprecheranschlüsse und ein neues Netzkabel, wurde also vermutlich mal überholt, jedoch vor der Zeit meines Besitzes. Wieso lassen dich die 45W vermuten, dass eine Überholung notwendig wäre?


DB (Beitrag #2) schrieb:

Was willst Du denn mit dem Oszilloskop und auch noch an einem Eingang?


Wenn ich wissen möchte, was der Verstärker aus dem Netz zieht, muss ich zwischen Steckdose und Verstärker, also quasi am Eingang des Verstärkers messen. Und mit dem Oszi könnt ich mir die Stromform anschauen und selbst ausrechnen, was effektiv für eine Leistung rauskommt, ggf. genauer als das Messgerät.


Vielen Dank soweit, wenn es ein Class-AB und kein Class-A ist, ergeben die Werte ja Sinn.
Jazzy
Inventar
#4 erstellt: 02. Feb 2022, 21:48
Vorstufe ist Class A, Endstufe AB. Ist aber nix besonderes, normalerweise sind alle Kleinleistungsstufen Class A.
DB
Inventar
#5 erstellt: 02. Feb 2022, 22:05
Der Verstärker schaltet nicht in den A-Betrieb um, es ist ein Merkmal der Betriebsklasse AB, daß bei kleiner Aussteuerung A-Betrieb, bei großer Aussteuerung B-Betrieb vorliegt. Das konnten schon große Radios in den 30er Jahren.
Erfahrungsgemäß haben die meisten Hifiverstärker AB-Endstufen, der sehr geringe Ruhestrom stützt die Annahme.
Für 80W müßte er mehrere A betragen, nicht nur 42mA.

Es sind nicht die 45W, die eine Überholung notwendig erscheinen lassen, sondern das Alter des Gerätes.
Wegen der nicht sinusförmigen Stromaufnahme brauchst Du Dir keine Sorgen machen.
thewaywewalk
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 03. Feb 2022, 09:38
Vielen Dank für eure Antworten!
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