AKAI 600DB völlig neben der Spur

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AlterDeubel
Neuling
#1 erstellt: 05. Sep 2018, 19:37
Moin ihr Guten,

ein Neuling bedarf eurer Hilfe.

Kurz zu mir, ich heiße Uwe, komme aus Reinbek bei Hamburg, bin 54 Jahre alt und leidenschaftlicher Fan von good old HiFi. Ich lese schon jahrelang heimlich in eurem Forum mit (schäm) was mir schon oft geholfen hat. Ich konnte neulich auf einem Recyclinghof eine Akai 600DB vor dem Schredder bewahren. Sie ist äußerlich sehr gut erhalten und die Laufwerksfunktionen sind einwandfrei. Leider scheint jemand an den Köpfen gedreht zu haben, nimmt sie auf einer Seite noch ganz ordentlich auf, so hört man diese Lieder leider auch gedämpft auf der anderen Seite bzw. sie untermalen quasi die Neuaufnahme, ein Kanal ist leiser als der andere etc.

Meines Erachtens stimmt also die Spurlage nicht. Ich habe hier schon viel über das Eintaumeln der Köpfe gelesen...ich bekomme es nicht hin.
Meine Idee ist nun, den Wiedergabekopf mit Hilfe eines Referenzbandes einzustellen (nach Gehör...ist nach vielen Jahren Heavy Metal leider auch nicht mehr das Beste...was solls) und dann den Aufnahmekopf bei Hinterbandkontrolle anzugleichen.
Schlagt bitte nicht die Hände über den Kopf zusammen....eine fehlerlose Azimuteinstellung wird so nicht gelingen aber mir fehlen die üblichen Messgeräte und ich gebe es ehrlich zu, ich habe auch nicht so viel Geld über, um dieses in einer Werkstatt machen zu lassen.

Leider mangelt es mir an einem vernünftig aufgenommenen Tonband, in der Bucht gibts nur Schrott.

Gibt es unter euch jemanden, der mir (natürlich gegen Erstattung der Kosten) so ein "Referenzband" erstellen und zusenden könnte ?

Oder taugt die Idee überhaupt nichts ? Wie geschrieben...eine richtige Einstellung wird so nicht bei raus kommen aber mir würde ein halbwegs vernünftiges Ergebnis schon reichen.

Viele Grüße

Uwe
Baruse
Neuling
#2 erstellt: 06. Sep 2018, 15:40
Kurz und knapp: Vergiß es, den das wird nix.
Das einzige was man mit einem selbsterstellten Band noch recht gut hinbekommt ist der Azimut.
Neigung und Kopfhöhe jedoch wirst Du ohne entsprechende Meßmittel und auch Erfahrung nicht hinbekommen.
jörg-525-touring
Stammgast
#3 erstellt: 17. Feb 2022, 23:17
Moin.
Ich habe dasselbe Problem. Bezugsband mit Referenzpegeln in Vollspur hab ich. Damit hab ich den Azimuth vom Wiedergabekopf gut eingestellt bekommen (10 kHz Ton auf dem Band, bis auf eine 20°-Schraubendrehung genau auf Maximum eingestellt), dann den Aufnahmekopf genauso angeglichen. Frequenzgang ist damit verblüffend gut. Außerdem steht im der Serviceanleitung, dass man das genau so machen soll.

Aber: Was ist mit Neigung und Kopfhöhe? Ist das wirklich hoffnungslos? Der rechte Kanal rauscht wie die Niagarafälle, der linke ist ok. Mit anderem Kopfträger rauschen beide gleich wenig. Was könnte ich da machen? Im Servicemanual steht nichts von Messmitteln dafür, nur etwas von einer Einstelllehre.
DB
Inventar
#4 erstellt: 17. Feb 2022, 23:34
Die Azimuthjustierung bei 10kHz muß mit dem Oszilloskop kontrolliert werden, ansonsten hat man keine korrekte Phasenbeziehung zwischen den Kanälen.
jörg-525-touring
Stammgast
#5 erstellt: 17. Feb 2022, 23:47
Das ist mir klar. Ich kontrolliere die Phasenverschiebung durch schiefen Kopf aber mangels Oszilloskop anhand der Interferenz: Bei senkrechten Kopf ist sie minimal und damit der Pegel maximal. Außerderm schalte ich rechten und linken Kanal zum Feinabgleich zusammen. Auch hier: bei senkrechtem Spalt ist Interferenz minimal und Pegel Maximal und Schwebung ebenfalls minimal. Mit sauberem 10 kHz Signal kriege ich das rein nach Gehör hin, NF-Millivoltmeter hat das nur bestätigt.

ABER: Wo kommt das Rauschen her? Wie dramatisch ist der Einfluss von Kopfhöhe und Neigung?
gst
Inventar
#6 erstellt: 18. Feb 2022, 13:10
Rauschen vom Band oder vom Wiedergabeverstärker?
gst
jörg-525-touring
Stammgast
#7 erstellt: 19. Feb 2022, 02:24
Vom Band. Und nur mit besagter Kopfbrücke. Mit anderer Kopfbrücke ist das Rauschen auf beiden Kanälen gleich stark und deutlich geringer.
gst
Inventar
#8 erstellt: 19. Feb 2022, 14:36
da hört sich stark danach an, die neue Kopfbrücke mit einen Entmagnisierdrossel zu "behandeln".
Ich persönlich hatte noch keine defekte Köpfe, die Rauschen produzierten, aber scheints soll es das geben - halte ich aber für unwahrscheinlich.
gst
jörg-525-touring
Stammgast
#9 erstellt: 19. Feb 2022, 15:21
Mir geht's genauso. Es ist mir schleierhaft, wo das Rauschen auf dem rechten Kanal her kommt. Wie gesagt, mit der anderen Kopfbrücke rauscht es nicht. Das Rauschen ist breitbandig. Ich hab die Analogis Entmagnetisierungsdrossel bestellt, mal sehen, was das bringt.
Falls es nichts bringt... puuuh.... würde ich versuchen, einen neuen Wiedergabekopf zu ersteigern. Eintaumeln musste ich ja sowieso komplett neu, schlechter wird's nicht.
Köpfe für ASC scheinen Mangelware zu sein. Weiß jemand, welche Uher Kopfbrücke ich schlachten könnte? Ein Viertelspurkopf sollte drin sein. Bogen oder Woelke ist wohl egal, oder?
gst
Inventar
#10 erstellt: 19. Feb 2022, 21:41
ob Woelke oder Bogen egal ist, weiß ich leider nicht. Vielleicht solltest du einen Ausflug ins Tonbandforum
machen?
gst
DB
Inventar
#11 erstellt: 19. Feb 2022, 21:43
Da braucht doch bloß mal jemand mit einem Widerstandsmesser auf die Wicklungen des Hörkopfes losgegangen zu sein. Nach dem Entmagnetisieren weiß man mehr...


[Beitrag von DB am 19. Feb 2022, 21:44 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#12 erstellt: 19. Feb 2022, 22:31

DB (Beitrag #4) schrieb:
Die Azimuthjustierung bei 10kHz muß mit dem Oszilloskop kontrolliert werden, ansonsten hat man keine korrekte Phasenbeziehung zwischen den Kanälen.


Mit Tunerrauschen als Testaufnahme reicht die Mono-Taste am Verstärker zur Kontrolle.

Aus der Kanaldifferenz (Lautsprecher zwischen die roten Klemmen beider Kanäle) lassen sich Phasenfehler bei einer Rauschaufnahme ebenfalls gut heraushören.
prengelmeister
Stammgast
#13 erstellt: 19. Feb 2022, 22:54
Moin,
ist der schleichende Ausfall (Rauschen) einer ganzen Transistorgeneration,
Kleinsignalfets in Akai Bandgeräten bekannt?

Sonst mal danach googeln um sich Zeit bei der Fehlersuche zu ersparen.

Grüsse
Harty
gst
Inventar
#14 erstellt: 20. Feb 2022, 12:51
Wenn das Rauschen bei der anderen Kopfbrücke wesentlich schwächer vorhanden ist, denke ich eher an keinen Halbleiterdefekt.
Wenn der TE die Baustelle Kopfbrücke im Griff hat, wäre das ein weiteres Prüffeld.
gst
Ingor
Inventar
#15 erstellt: 20. Feb 2022, 19:04
Das ist wahrscheinlich der Wiedergabekopf. Hatte ich auch mal bei einem Akai. Schau mal, ob das Graphit im Bereich des Kopfspaltes rauh ist. Die Tonköpfe von Akai sind sehr haltbar. Es kann aber passieren, dass die Oberfläche rauh wird und der Kopfspalt ausbricht. Dann kommt es zum Rauschen. Du musst auch gar nicht die Kopfbrüchen tauschen, einfach die Anschlüsse am Tonkopf vertauschen. Wandert das Rauschen, ist es der Tonkopf. Du kannst als Test auch eine Leeraufnahme machen, also ein gelöschtes Band benutzen. Selbst dann wirst du das Rauschen hören, sobald das Band läuft. Mit den Transistoren hat das natürlich nichts zu tun, aber das wurde ja schon geschrieben. Da rauscht es eben immer, egal ob das Band am Kopf in Bewegung ist oder steht.

Die Einstellung der Tonkopfhöhe bei Akai ist kein Ding. Steht im Service-Manual und man kann es so machen. Das ist kein Revox. Die Azimuth-Einstellung ohne ein Testband ist aber nur für den Eigengebrauch sinnvoll.
jörg-525-touring
Stammgast
#16 erstellt: 05. Mrz 2022, 00:35
Ich hab die ganze Kopfbrücke mit allen Köpfen und Bandführungen sorgfältig mit der Analogis-Drossel behandelt und siehe da, das Rauschen ist weg. Toll.
Dummerweise hat der magnetische Kopf offenbar mein schönes Bezugsband beschädigt, an den abgespielten Stellen rauscht das jetzt auch 😞
Aber eigene Aufnahmen mit eingetaumelten Köpfen klingen jetzt klasse.
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