Wie heißen die Geräte / Medien, die Musivideo CDs abspielten, die so groß waren wie LPs

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stenax
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Sep 2015, 14:53
Hallo,

sorry... seit Tagen geht mir eine Frage durch den Kopf und ich komme nicht auf den Namen. Dabei habe ich sie früher als Azubi bei Steinway in Hamburg selber verkauft.... Die Medien / Abspielgeräte müssten Anfang der 90er Jahre auf den Markt gekommen sein.

Wie heißen noch mal die Geräte, die Musik CDs inkl. Video abspielten; wobei die CDs die Größe eine LP besaßen. Ich meine, alle größeren Labels haben für dieses Medium eine kurze Zeit produziert.

Anscheinend war das der Vorgänger von DVD?

Gibt es für solche Geräte/Medien noch einen Gebrauchtmarkt, oder sind die Dinger längst völlig vergessen? Wahrscheinlich ist die DVD diesem Medium gnadenlos überlegen gewesen, oder?

Danke und viele Grüße,

Stephan
onkel_böckes
Inventar
#2 erstellt: 09. Sep 2015, 14:55
Bildplattenspieler.
cuber
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Sep 2015, 14:57
Ich glaube, du meinst die Laserdisc.
War bei uns in Deutschland wirklich nur kurz auf dem markt und nicht wirklich erfolgreich.
Gebrauchte Scheiben kriegst du schon noch, z.B. bei Ebay. Eventuell auch in einigen Gebrachtläden (An&Verkauf) und selten vielleicht mal auf dem Flohmarkt.
Passat
Inventar
#4 erstellt: 09. Sep 2015, 16:22
Naja, so kurz waren die hier gar nicht auf dem Markt.
Immerhin von 1982 bis ca. 1999.

So recht hat sich die Laserdisc in Europa aber trotz der damals besten verfügbaren Bildqualität nicht durchgesetzt.
Hauptgrund war wohl der sehr hohe Preis für Spielfilme von 60-80 DM.
Auf VHS kosteten die gleichen Spielfilme nur halb so viel.
Und VHS-Rekorder hatten den Zusatznutzen, das man auch selbst aufnehmen konnte.
Das ging bei der Laserdisc nicht.

Grüße
Roman
zonebattler
Stammgast
#5 erstellt: 14. Sep 2015, 08:41
In Europa hießen die Dinger "CD Video", in USA und Japan "Laserdisc". Grundsätzlich gab es drei Größen, Single (12 cm CD-Format), Midi (20 cm) und eben das 30 cm LP-Format. Entsprechend haben die Schubladen der Abspielgeräte drei Mulden für diese drei Formate.

Player gab es vor allem von Philips, Sony und Pioneer. In dieser Reihenfolge hatte ich auch welche. Der Philips war der erste, konnte aber nur europäische PAL-Platten abspielen, der Sony war schon besser und verdaute auch NTSC-Scheiben, hatte aber keine Wendemechanik. Erst mit dem Pioneer CLD-D925 - dem wohl besten Gerät im Consumer-Segment - wurde ich glücklich und bin es bis heute. Der spielt beide Plattenseiten ab, ohne daß ich meinen Hintern vom Sofa hochwuchten und mitten im Film die Platte umdrehen müßte...

Einen Gebrauchtmarkt gibt es durchaus, im kommenden Winter möchte ich meinen quasi neuwertigen Pio-Player samt externem Untertitel-Dekoder verkaufen und rechne mir dafür einen Erlös von etwa 350 EUR aus. Es gibt wohl eine Sammlerszene von Leuten, die NTSC-Scheiben mit eher dubiosen Filmen aus eher abseitigen Genres (Splatter, Horror, Ekel) besitzen, welche nie auf anderen Medien erschienen sind. Solche Leute legen sich gerne gute Geräte auf Lager, um bis ans Ende ihrer Tage eine funktionierende Abspielmöglichkeit für ihre weiland teuer erworbenen Silberscheiben zu haben.

Ich selbst habe nur "normale" Filme (Disney-Klassiker, Opern, Spielfilme, Dokus) auf Laserdisc/CD Video, die heute fast ausnahmslos auch auf DVD/Blu-ray erhältlich sind. Da bleibt nach Rückbau und Verkauf der Geräte und der Plattensammlung kein Phantomschmerz zurück, eher Freude über den Platzgewinn im Regal und den Abwurf eines gefühlt tonnenschweren Ballastes! ;-)

Beste Grüße,
Ralph
Passat
Inventar
#6 erstellt: 14. Sep 2015, 09:59
Zum Ende der Laserdisc gab es von Pioneer noch zwei Player, die auch DVDs abspielen konnten, den DVL-909 und dessen Nachfolger DVL-919.

Grüße
Roman
stenax
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 14. Sep 2015, 12:43
Vielen Dank!

Laserdisk, das wars natürlich.

Schon beeindruckend, die Wendeautomatik beim Pioneer CLD-D925:

Pioneer CLD-D925
zonebattler
Stammgast
#8 erstellt: 14. Sep 2015, 13:34
Das verlinkte Video zeigt aber nicht den CLD-D925, sondern den CLD-3070. Macht aber nix, die Mechanik wird ähnlich, wenn nicht gar identisch sein. In jedem Falle ist sie sehr zuverlässig, mein eigener Player zeigt noch keinerlei Alterserscheinungen....

Beste Grüße,
Ralph


[Beitrag von zonebattler am 14. Sep 2015, 13:34 bearbeitet]
Nockel91
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 16. Sep 2015, 09:02
Komisch, dass ich von dieser Technik noch nichts gehört habe.
Passat
Inventar
#10 erstellt: 16. Sep 2015, 10:00
Die war schon rel. weit verbreitet, insbesondere in den USA und Japan.
Aber auch in Deutschland hatten diverse Hersteller immer 2-3 Player im Programm.

Hier mal eine Übersicht nahezu aller Laserdiscplayer, die es gab:
http://www.laserdiscarchive.co.uk/

Alleine von Pioneer gabs über 320 verschiedene Modelle!

In Japan gabs die Laserdisc auch ab 1991 als "Muse Hi-Def"-Version.

Hier mal eine Übersicht der Auflösungen der verschiedenen Bilddatenträger:
- VHS hat eine Auflösung von ca. 320x576 Pixeln
- S-VHS hat eine Auflösung von ca. 533x576 Pixeln
- Laserdisc hat eine Auflösung von 640x576 Pixeln
- DVD hat eine Auflösung von 720x576 Pixeln
- Muse Laserdisc hat eine Auflösung von 1725x1035 Pixeln
- BluRay hat eine Auflösung von 1920x1080 Pixeln

Bis zum Erscheinen der BluRay war also die Muse LD das qualitativ beste Medium.

Im Übrigen gab es schon 1984 auch eine einmal beschreibbare Version der Laserdisc, die RLV.
Die funktioniert exakt nach dem gleichen Verfahren wie die CD-R und ist auf jedem normalen Laserdiscplayer abspielbar.
Es gab sie aber nur im Profibereich.
Die Preise für die Rekorder und Blank Discs müssen exorbitant hoch gewesen sein, wenn man sich anschaut, was frühe CD-Brenner und CD-Rs kosteten (Anfangs 20.000,- DM für den Rekorder und 60-70 DM für eine einzelne CD-R!)

Grüße
Roman
Django8
Inventar
#11 erstellt: 16. Sep 2015, 16:23
Laserdisc war/ist aber noch kein "digitales", also binäres Format, oder?
Passat
Inventar
#12 erstellt: 16. Sep 2015, 16:36
Kommt drauf an.
Bis 1986 waren Bild und Ton analog.
Ab 1986 gabs dann auch digitalen Ton im CD-Format.
Später gabs Laserdiscs sogar mit Dolby Digital Ton und DTS-Ton.

Das Bild ist immer analog.

Grüße
Roman
superxross
Stammgast
#13 erstellt: 19. Sep 2015, 09:53
ich mußte mir auch im letzten jahr noch einen kaufen(pioneer), da es den münchner sawallisch ring immernoch nicht auf DVD gibt(es gab mal ne grau"pressung" aus japan, die ist aber teurer als player und LD-box zusammen.
so hab ich jetzt eine laserdisc-player mit digitalem tonausgang nur für den ring.
die bildqualität ist aber auf heutigen flachbild-tv oder beamer absolut nicht mehr zeitgemäß ;-)

IMG_2010
zonebattler
Stammgast
#14 erstellt: 19. Sep 2015, 11:35
Ah, ein Geschmacksgenosse! Auch bei mir war die E-Musik der Grund, ins Bildplatten-System einzusteigen: Damals gab es die ganzen UNITEL-Opernfilme auf LD, insbesondere die Ponnelle-Inszenierung des Montiverdischen "L'Orfeo" war für mich Grund genug zum Playerkauf. Später habe ich mir fast das ganze erhältliche Opern-Repertoire in schön aufgemachten Boxen zugelegt und noch später die meisten Filme eimal mehr auf DVD. Da machte die Bildqualität ja nochmal einen Sprung nach vorne und die einblendbaren Untertitel sind der Sprach- und Werkverständlichkeit natürlich extrem förderlich...

Ansonsten kann sich die Laserdisc-Bildqualität immer noch sehen lassen, wenn man nicht über einen Flatscreen, sondern wie ich über eine hochwertige (Trinitron-)Röhre guckt. Aber klar, das ist ein Auslaufmodell ohne Zukunft (wie ich selbst fast auch schon)... ;-)

Beste Grüße,
Ralph
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