Unterschied Telefunken OPUS 2420 zu 2430

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melkboss
Neuling
#1 erstellt: 11. Apr 2015, 05:24
Hallo,

über das Röhrenradio OPUS 2430 finde ich einige Beiträge. Über das 2420 praktisch keine.
Was ist der Unterschied und wieviel Geräte wurden von 2420 und 2430 gebaut?

Ich habe das Gerät auf einem Flohmarkt zusammen mit Telefunken Boxen 2402 erworben.
Beides mit Gebrauchsspuren das Radio funktioniert nur wenn ich die Stereo-Taste drücke wird das Radio stumm.
germi1982
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 11. Apr 2015, 21:42
2420 hat keinen Stereodekoder eingebaut für Stereo-Radioempfang, konnte aber nachgerüstet werden. Beim 2430 ist der Stereodekoder ab Werk drin, deswegen hat der auch eine Röhre mehr drin als das Standard 2420, nämlich die Röhre ECF80.

Wenn bei dir diese Röhre drin ist, dann hast du den Stereodekoder, aber ich gehe mal davon aus das der Dekoder nicht vorhanden ist. Dementsprechend ist die Taste Stereo bei Radioempfang auch funktionslos, bzw. Ton aus. Am besten mal nachschauen.

Ansonsten sind die Modelle wohl baugleich. 2420 gabs 1963 im Programm, 2430 gabs 1963 und 64.

Damaliger Neupreis des 2430 lag bei 715 DM, auf die heutige Kaufkraft gerechnet wären das 2860 €. Damals waren solche Geräte halt teuer und Opus waren bei Telefunken die Spitzenmodelle.


[Beitrag von germi1982 am 11. Apr 2015, 22:00 bearbeitet]
melkboss
Neuling
#3 erstellt: 12. Apr 2015, 04:59
Hallo Marcel,
danke für die schnelle und ausführliche Antwort. Bei mir ist dieser Stereodekoder eingebaut und es sieht wie serienmäßig aus. Die Stereotaste funktioniert nicht, man hat mir geraten die Röhre ECF80 zu tauschen. Diese habe ich bereits bestellt. Mal sehen ob es klappt. Ich werde berichten. Ansonsten ist der UKW-Empfang gut die anderen Wellenbereiche sind schwach.
Gruß Rainer
germi1982
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 13. Apr 2015, 19:55

melkboss (Beitrag #3) schrieb:
...Bei mir ist dieser Stereodekoder eingebaut und es sieht wie serienmäßig aus....

Ansonsten ist der UKW-Empfang gut die anderen Wellenbereiche sind schwach.


Hallo Rainer,

wie gesagt, das Gerät war dafür vorbereitet um das Stereodekoder-Modul aufzunehmen. Dadurch sieht das dann aus wie aus einem Guss. Das ist eine Platine mit den Bauteilen drauf, wenn der Dekoder nicht vorhanden ist, dann ist an der Stelle ein Loch im Chassis sichtbar...siehe hier letztes Bild:

http://www.radiomuse...20_hi_fi_stereo.html


Ansonsten ist der UKW-Empfang gut die anderen Wellenbereiche sind schwach.


Mal probiert die Ferritantenne zu drehen? Hinten über dem Dipolanschluss, ganz oben ist ein kleiner unscheinbarer Hebel, wenn du den bewegst kannst du die eingebaute Antenne drehen. Das bringt oftmals schon was. Langwelle kannst du vergessen, aber bei Mittel- und Kurzwelle dürftest du nach Sonnenuntergang ordentlich was empfangen. Leider gibts ja den ultimativen Mittelwelletestsender hier nicht mehr....AFN, hat man hier selbst mit dem Wasserkessel empfangen können.....und das ist kein Scherz. Da gabs mal jemanden der hörte Stimmen aus seinem Wasserkessel wenn er ihn auf den Herd stellte....kam dann raus es war der AFN mit seinem Mittelwellensender in Weißkirchen (Stadtteil von Oberursel).

Hier sieht man den Hebel, der ist auch beschriftet:

http://www.bastel-ra...2012/07/P6275804.jpg
Monsterle
Inventar
#5 erstellt: 14. Apr 2015, 19:44
Die deutschen Mittel- und Langwellensender wurden inzwischen abgeschaltet. Vermutlich wird es im europäischen Ausland auch nicht besser ausschauen. Auf dem nordamerikanischen Kontinent ist das noch anders. Diese Sender sind aber hier außer Reichweite. Der Grund für die Abschaltung ist, daß die Amplitudenmodulation in den MW- und LW-Bereichen recht energieintensiv und vergleichsweise uneffizient ist - und das bei gleichzeitig geringer Nutzung und einer mageren Tonqualität (anfällig für Störgeräusche wie Prasseln oder Brummen, Senderabstand 9kHz - dementsprechend gering ist der Frequenzumfang des übertragenen Tons).

Bleibt also nur die Kurzwelle mit ihren verschiedenen Bändern. Weil die Ausbreitung anders (Raumwellen) funktioniert als bei MW und LW (Bodenwellen), können bei günstigen Bedingungen Sender aus Übersee empfangen werden. (Stichworte: Sonnenflecken, Ionisierung der Atmosphäre)

Übrigens wird ja auch bereits laut über die Abschaltung des rein analogen UKW-Rundfunks und Umstellung auf DAB(+) nachgedacht.

Da der Begriff "Dipol" erwähnt wurde: Der Dipol ist eine Antenne für den UKW-Bereich und funktioniert bei MW / LW nicht.

http://www.hobby-bastelecke.de/projekte/mw.htm
http://www.bandscan.de/radiotec.html
http://www.radioszene.de/55530/2015-stirbt-die-mittelwelle.html

Gruß
Monsterle


[Beitrag von Monsterle am 15. Apr 2015, 02:43 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 14. Apr 2015, 21:34

Monsterle (Beitrag #5) schrieb:
....
Da der Begriff "Dipol" erwähnt wurde: Der Dipol ist eine Antenne für den UKW-Bereich und funktioniert bei MW / LW nicht.



Der Dipol wurde von mir erwähnt, weil sich der Dipol-Anschluss unterhalb des Hebels befindet mit dem man die Ferrit-Antenne im Inneren des Radios dreht. Das war also nur als Wegweiser gedacht damit er den Hebel findet.


[Beitrag von germi1982 am 14. Apr 2015, 21:34 bearbeitet]
hf500
Moderator
#7 erstellt: 27. Apr 2015, 20:17

Monsterle (Beitrag #5) schrieb:
Die deutschen Mittel- und Langwellensender wurden inzwischen abgeschaltet.


Moin,
abgeschaltet wurden die Langwellensender. Einige Mittelwellensender (z.B. fuer DLF) laufen noch. Bis zum 1.1.2016 :-(

In etwa einem Dreivierteljahr stimmt Monsterles Aussage also dann vollstaendig...

73
Peter
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