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Grundig Serie 100 - Sinn Vorverstärker?+A -A |
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Autor |
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Airwalker1
Stammgast |
#1 erstellt: 03. Jan 2010, 21:07 | |
Hallo und guten Abend, ich betreibe seit einiger Zeit eine Grundig Minianlage der 100er Serie, bestehend aus dem Vorverstärker MXV 100, dem Tuner MT 100 und der Endstufe MA 100. Als Zuspieler dient neben dem Tuner hauptsächlich ein Laptop mit sehr gutem D/A Wandler, mit dem zumeist WAV oder .flac Dateien wiedergegeben werden (Qualität identisch zu CD). Da ich mit dem Klang der Grundig Kombination, für die ich mich hauptsächlich aufgrund der Größe und dem guten Image in der Klassikergemeinde entschieden habe, bis jetzt noch nicht so richtig warm geworden bin und deshalb ständig verschiedene Konfigurationen (EQ am VV, Loudness, EQ im PC, diverse Treiber etc...) ausprobiert habe, bin ich heute mal auf die Idee gekommen, meinen Zuspieler ohne den Vorverstärker DIREKT an die Endstufe anzuschließen... Der Unterschied ist richtig krass. Die in der Hifi-Welt gern genannten Umschreibungen von "weggezogenem Vorhang" über eine "vergleichsweise dramatische Direktheit" bis zur "Hörbarkeit völlig neuer Details" muss ich widerwillig alle unterschreiben... Es klingt einfach alles wesentlich präziser, direkter, naher, richtiger. Einen Defekt an der Vorstufe kann ich eigentlich ausschließen, verglichen mit anderen Receivern klingt es nicht so schlecht, dass ein Defekt vermutet werden müsste. Sie scheint einfach einige Menge Details zu schlucken bzw sie in den Hintergrund zu drängen, dafür, dass wollte ich auch noch erwähnen, verursacht sie einen wärmeren Klang und eine breitere Bühne mit wesentlich besserer Ortung als die Endstufe allein. Kann jemand diese Erfahrungen nachvollziehen und vielleicht sogar erklären? Und worin liegt eigentlich der Sinn eines VVs (von der Möglichkeit, mehrere Quellen anzuschließen und diese zu pegeln mal abgesehen)? Danke, Thomas. |
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lexmark
Stammgast |
#2 erstellt: 03. Jan 2010, 21:45 | |
Grüße Dich Die erklärung ist nicht wirklich schwer. Du gehst mit dem CD spieler direckt an die Endstufe. Es klingt besser, da es der kürzere Weg ist zur Endstufe,keine bauteile im Signalweg. Währe die Vorstufe sehr hochwertig, dann würdes Du keinen unterschied hören, aber Du hättes die möglichkeit der Klangveränderung durch die Vorstufe mittels der Regler, höhen-tiefen-bässe-loudnes. Viele hier betreiben so Ihre feräte, ich auch. Gruss..... lexmark |
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Airwalker1
Stammgast |
#3 erstellt: 03. Jan 2010, 22:18 | |
Hallo Lexmark, vielen Dank für die schnelle und nachvollziehbare Erklärung. Ironischerweise habe ich mich speziell wegen der in älteren und auch neueren Tests häufig gelobten Vorstufe MXV 100 für die genannte Kombi entschieden. Im Netz kursieren eine Menge Messprotokolle, welche die hervorragenden und neutralen Klangeigenschaften dieses VVs belegen. Insofern bin ich schon ein wenig über die mehr als deutlichen Unterschiede mit/ ohne verwundert... Nach etwas längerem Hören direkt an der Endstufe fällt mir auch eine deutlichere "Schärfe" der Musikwiedergabe auf; das heißt, ich empfinde es beinahe als anstrengend, länger Musik zu hören. Das ist mit der Vorstufe nie der Fall gewesen. Auch die fast nicht mehr gegebene Ortbarkeit der Musiker ist gewöhnungsbedürftig; zudem kommt die Musik viel mehr direkt aus den Lautsprechern, ganz im Gegensatz zum Betrieb mit Vorstufe, bei der die LS an sich fast nicht hörbar waren. Sehr interessant das Ganze, ich hätte nie gedacht, das man solche Unterschiede ausmachen kann... |
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oldiefan1
Inventar |
#4 erstellt: 03. Jan 2010, 22:54 | |
1. "Schärfe", wenn Du mit dem CD-Spieler direkt an die Endstufe gehst: Dabei wird die Endstufe möglicherweise übersteuert oder es gibt eine Fehlanpassung. Die CD-Spieler haben eine Ausgangsspannung von mehr als einem Volt, da wird die Endstufe also über ihrem Limit arbeiten. Du musstest also die Lautstärke an Deinem CD-Player reduzieren. Dabei kann dann der Klirr stark ansteigen, kann z.B. an einer Impedanzfehlanpassung liegen. Wenn die k3-harmonischen stark ansteigen, ist es klar, dass es scharf und anstrengend klingt. Ergo: Wenn Du den CD-Player an den Endverstärker direkt anschliesst, hast Du jedenfalls eine Impedanzfehlanpassung. Was Du hörst ist der hohe Klirrfaktor, der entweder von dieser Fehlanpassung kommt oder vom Ausgangspoti des CD-Players bei der stark zurückgenommenen Ausgangsspannung, um ihn direkt am Endverstärker zu betreiben. Der CD-Player muss über den Vorverstärker betrieben werden. 2. "Dumpfer Klang" mit dem MXV 100 Vorverstärker. Das ist nicht der typische Klang dieser Vorstufe. Deutet vielmehr darauf hin, dass die Vorstufe eine Grundüberholung braucht. Möglicherweise sind einige Transistoren trocken/defekt und/oder Kontaktwiderstände hoch. Das erzeugt dann diesen Effekt. Tuning-Vodoo ist unnötig, nur eine solide Überholung reicht. Herzlichen Gruss, Reinhard |
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Wolfi65
Stammgast |
#5 erstellt: 04. Jan 2010, 18:32 | |
Hello! Ein Gerät dieses Alters hat IMMER verschmutzte Kontakte (diverse Schalter, Potis etc.)und gehört gereinigt um repräsentativ zu klingen. Wenn du diese Kur deiner Vorstufe gönnst wirst du keinen Unterschied mehr hören. Grüße aus Wien |
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Airwalker1
Stammgast |
#6 erstellt: 08. Jan 2010, 19:08 | |
Hallo Wolfi, Hallo Oldiefan! Vielen Dank für Eure recht ausführlichen Antworten. Eine Komplettreinigung/ -überholung der Vorstufe würde sicher Sinn ergeben. Das Gerät ist zwar rein optisch betrachtet nicht wirklich verstaubt, dennoch Knistern so gut wie alle Regler ziemlich stark und besonders in kaltem Zustand habe ich auch des öfteren mit Kanalaussetzern zu kämpfen. Wo könnte man diese Überholung fachgerecht erledigen lassen und mit was müsste man preislich ungefähr rechnen? Ist es möglich, zumindest eine Grundreinigung selber vorzunehmen? ich bin diesbezüglich zwar etwas unerfahren, aber nicht unbedingt mit zwei linken Händen gestraft und zudem sehr vorsichtig und penibel. Danke, Thomas. |
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oldiefan1
Inventar |
#7 erstellt: 08. Jan 2010, 23:45 | |
Hallo Thomas, die Reinigung der Potis und Schalter kannst Du nach Einweisung selbst machen. Aber Elektrolytkondensatorn müssen wahrscheinlich auch erneuert werden, zumindest die, die an der Grenzspannung betrieben wurden, Schaltvorgängen ausgesetzt waren oder in der Nähe von Wärmequellen stehen, bzw. einen hohen Ripplestrom bewältigen müssen. Das erfordert einige Erfahrung, Werkzeug, Schaltungskenntnisse und Messmittel, um den Erfolg sicherzustellen und den Werterhalt. Herzlichen Gruss, Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 08. Jan 2010, 23:46 bearbeitet] |
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