Erfahrung: Marantz 2226 vs. Tandberg 2075 MK II

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50EuroKompaktanlage
Stammgast
#1 erstellt: 17. Jun 2009, 08:44
Hallo.

Ich hatte mir vor geraumer Zeit einen Marantz 2226 bei der Bucht ersteigert und war, nach Austauschen der Birnchen und Reinigen der Potis sehr zufrieden mit dem Gerät.
Aber lange hält ja so eine Zufriedenheit bei einem Konsumenten nicht an.
Also begann ich mich weiter umzuschauen und stieß auf das Wunder schöne Gerät von Tandberg. Wunderschönes Design und anscheinend Power ohne Ende.

Da griff ich dann zu.

Ok, Gerät kam an, ausgepackt, den armen Marantz erstmal beiseite gestellt und mich erstmal auf den Tandberg konzentriert. Zuerst ging der eine Kanal garnicht, nach dem Öffnen des Geräts und Reinigen von innen hatte der eine Kanal nur noch gelegentliche Aussetzer. Mittlerweile gibt es keine Aussetzer mehr. Was mir am Klang auffiel, war dass der Tandberg wesentlich mehr Kraftressourcen hat und wesentlich bassorientierter ist. Ein kräftiges Bassbrummeln, ähnlich wie bei einer Harley, ließ sich vernehmen.

Irgendwann bekam ich Lust die beiden Geräte mal abwechselnd an die Boxen zu stöpseln, mir fiel nämlich auf, dass ich bei dem Lied "Dusk" von Rabi Abou-Khalil´s Album Between Dusk and Dawn irgendwas vermisste. Eine bestimmte Atmosphäre. Ich stöpselte den Marantz wieder an die Boxen, legte die CD ein, und da war es wieder. Ich fühlte mich wieder in den Orient von 1001 Nacht zurückversetzt. Nachdem Zurückstöpseln an den Tandberg stellte ich zwar fest, dass dieser auch einen guten Klang hat, aber sich irgendwie nicht so klar und räumlich entfalten kann. Bei diesem Lied gibt es exotische Percussion-Instrumente, wie etwa ein kleines Bimmelchen oder etwas, dass sich nach raschelndem Sand anhört; Beim Marantz klingt es im Gegensatz zum Norweger gar so, als ob diese Instrumente live in meinem Raum spielen würden
Es bleibt eine Distand zwischen Hörer und Musik. Ich versuchte dieses Experiment mit anderen Tonträgern unterschiedlichster Musikrichtungen: Santana, Björk, Coldplay, Queens of the Stone Age u.a. Selbst bei harten Stücken wie etwa von Tiamat oder Queens of the Stone Age konnte der Tandberg trotz seines Bassvolumens klanglich den Marantz nicht übertrumpfen.

Eiegntlich mag ich den Tandberg lieber, da er besser aussieht, seltener ist und teurer war, aber ich musste mir eingestehen, dass ich ihn eigentlich garnicht brauche ;-(

Aus diesem Experiment habe ich zwei Erkenntnisse gewonnen:

1. Gibt es sehr wohl Klangunterschiede bei Receivern.

2. Bedeutet mehr Watt nicht unbedingt mehr "Klang".


Achso: Während des Hörens habe ich keine bewußtseinserweiternde Substanzen eingenommen, daran kanns also nicht liegen
torbi
Inventar
#2 erstellt: 17. Jun 2009, 12:56
Huhu,

ja es stimmt - die alten Geräte klingen teilweise schon sehr unterschiedlich an den gleichen Lautsprechern. Dabei kann es leider vorkommen, dass das am besten aussehende Gerät (oder das mit den meisten Knöpfen...) nicht den besten Sound liefert. Leider.

Bei mir steht zB ein kleiner Sonab R4000, bei dem ich klanglich allerdings an meinen Braun-Lautsprechern nicht ganz glücklich werde. Ein Braun-Reciever (regie 510) klingt an den Teilen hervorragend.

Wenn Du so auf den Tandberg schwörst, würde ich einmal andere Lautsprecher versuchen - optimal natürlich erstmal testweise von Freunden, um herauszufinden, ob es was bringt

Viele Grüße + viel Erfolg,
Torben
raphael.t
Inventar
#3 erstellt: 17. Jun 2009, 13:21
Hallo!

Ich habe den Marantz 2226 B und von Tandberg besaß ich TR 2225 und 2240, also auch keine großen Receiver.
Der Marantz klingt "wärmer", die Tandbergs heller, klarer.

Beim Tandberg 2275 kommt sicher ordentlich Bassdruck dazu.
Wenn man zum Sammler geworden ist, neigt man in der Behalte-Auswahl eher dazu, die größeren Stücke dauerhafter an sich zu binden.
Ich würde beide behalten.
Und -- wie schon weiter oben gesagt, das Klangbild ist sehr von den verwendeten Boxen abhängig, natürlich auch von der Aufstellung derselben im Hörraum.

Grüße Raphael
Feathead
Stammgast
#4 erstellt: 17. Jun 2009, 16:27

50EuroKompaktanlage schrieb:
Ein kräftiges Bassbrummeln, ähnlich wie bei einer Harley, ließ sich vernehmen.


Ich hab heute wieder ca. 150 km mit meiner alten Harley runtergespult, die vom Bj. her noch legal laut ist. Aber kein Receiver/Amp kommt nur annähernd an dieses V2-Blubbern ran. Nachher geht's nochmal auf die Straße.



Ich stöpselte den Marantz wieder an die Boxen, legte die CD ein, und da war es wieder. Ich fühlte mich wieder in den Orient von 1001 Nacht zurückversetzt. Nachdem Zurückstöpseln an den Tandberg stellte ich zwar fest, dass dieser auch einen guten Klang hat, aber sich irgendwie nicht so klar und räumlich entfalten kann. Bei diesem Lied gibt es exotische Percussion-Instrumente, wie etwa ein kleines Bimmelchen oder etwas, dass sich nach raschelndem Sand anhört; Beim Marantz klingt es im Gegensatz zum Norweger gar so, als ob diese Instrumente live in meinem Raum spielen würden


Das kenn ich aktuell mit dem Sansui Eight. Schwer zu beschreiben, aber auch meine Frau hört die Unterschiede zu unseren anderen Receivern deutlich.



1. Gibt es sehr wohl Klangunterschiede bei Receivern.

2. Bedeutet mehr Watt nicht unbedingt mehr "Klang".


Beides sind absolut richtige Aussagen!



Achso: Während des Hörens habe ich keine bewußtseinserweiternde Substanzen eingenommen, daran kanns also nicht liegen :prost


Hättest ja mal probieren können, vielleicht hätte es dann umgekehrt geklungen.
phippel
Stammgast
#5 erstellt: 19. Jun 2009, 13:51
Danke für den Erfahrungsbericht.

mhmmm. Es kann schon sein, dass der TR2075 an manchen Boxen ein bisschen bedeckt klingt. Letztendlich hat es sich bei mir aber recht locker gegen eine NAD 114/214 Kombi durchgesetzt.
Gegen seinen jüngeren Bruder dem Tandberg 3012 hat er allerdings keine Chance.

Ich glaube dass der TR2075 gut mit lebhaften nicht zu wirkungsgrad schwachen Boxen besonders gut harmoniert.
p


[Beitrag von phippel am 19. Jun 2009, 13:52 bearbeitet]
50EuroKompaktanlage
Stammgast
#6 erstellt: 19. Jun 2009, 16:02
Naja ich bin ja auch so ein Höhen-Fan.
Und bei dem Marantz kommen die Höhen sehr schön heraus, eigentlich genau das Gegenteil von einem "warmen Sound", dafür schwächelt er etwas im Bass.
Der Tandberg kommt mir mehr wie ein Partygerät vor, mit dem man locker ne Turnhalle beschallen kann oder so. Ich traue mich beim Norweger nur selten den Lautstärkepegel über 1 zu stellen, weil der dann sehr laut wird.
phippel
Stammgast
#7 erstellt: 19. Jun 2009, 22:26

50EuroKompaktanlage schrieb:
Ich traue mich beim Norweger nur selten den Lautstärkepegel über 1 zu stellen, weil der dann sehr laut wird.



Ich habe den 2075 (ohne MKII) an Dynaudio A82: bei Schallplatte kann man auch bis 2-3uhr laut machen.
CD auch bis 1uhr ohne dass es irgendwie bedrohlich wird.

Hinten kann man ja den Eingangspegel auch einstellen.

Aber mehr als 1 und schon ist es furchtbar laut, kommt mir sehr eigenartig vor... was hast Du denn für LS?
p
50EuroKompaktanlage
Stammgast
#8 erstellt: 20. Jun 2009, 08:39
Meine Boxen sind die hier: Marantz LD 300
http://www.vintage-audio.com.ua/en/cat/333/1593.html?begin=81

Wenn die Nachbarn obendrüber mit dem 2 kleinen Kindern nicht da, sind, gehe ich auch schonmal etwas über 1 Uhr.
Aber ich würde es niemals wagen auf 2 Uhr zu gehen. Das würde dann schon ziemlich in den Ohren weh tun, ganz zu schweigen vom Hund, der mich bei lauterem Musik hören ohnehin schon kritisch anschaut.

Den kleinen Marantz hingegen muss man wesentlich höher drehen um die gleich Lautstärke zu bekommen, allerdings fehlt dem ja dann der Rumms aus dem Bass.
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