Restauration: Canton LE-400

Hallo an alle,

ich möchte den Thread einmal nutzen um ein kleines Projekt von mir vorzustellen. Die Restauration zweier Canton LE-400 Lautsprecher.

Fangen wir von ganz vorne an.

Vor einiger Zeit habe ich auf einer hier sehr bekannten Auktionsplattform zwei Kompaktlautsprecher vom Typ Canton LE-400 entdeckt. Schon seit langen interessiere ich mich für Braun und Canton Gerätschaften der 70er Jahre.
Somit waren diese Lautsprecher ein Muss für mich. Also wurden sie von mir unter Beobachtung genommen und wechselten für knappe 20 Euro den Besitzer.

Als die LS dann einige Tage später eintrafen, war ich erstmal geschockt. Die LS waren nicht mehr so schön weiss und optisch ansprechend wie auf den ebay Bildern. Eher waren sie ein Mix aus grau, gelb und dreck. Hinzu hatten sie viele Kratzer und an einigen Stellen ist ein wenig Holz abgeplatzt.

Die Din Stecker waren wie so häufig abgeschnitten und das Kabel war mit einer gelblich, klebrigen Masse verschmiert. Scheint so, als hätte sich jemand damit die Ohren gereinigt und die Din Stecker im Ohr vergessen.

Nach der ersten Grundreinigung wurden sie angeschlossen und sie klangen herrlich. Tief-, Mittel- und Hochtöner waren in einwandfreien Zustand und sie machten einen wohlkligenden Klang. Ich war echt beeindruckt was diese kleinen Zwerge leisten konnten.

Die letzten Tage hatte ich nun endlich mal etwas Luft vom Studium und Umzug und ich habe mich daran gemacht die beiden mal so richtig aufzumöbeln.
Mein Ziel war es mit möglichst wenig Mitteln und vor allem möglichst wenig Geld (davon habe ich nämlich kaum etwas) die LS wieder ansprechend aussehen zu lassen.

Also ab zum Baumarkt und folgendes wurde gekauft:

1x Sprühlack reinweiss (seidenmatt)
1x Sprühlack hellgrau (seidenmatt, kleine Flasche)
1x Grundierer
1x Spachtelmasse mit Spatel
4x Schleifpapier
1x Kreppband

Zu Hause habe ich dann die Lautsprecher erstmal auseinander gebaut, gespachtelt und abgeklebt.
Nun wird im nichtgenutzten Schlafzimmer alles mit Papier und Folie ausgekleidet. Nachdem ich das Fenster geöffnet habe wurde erstmal kräftig geschliffen, das geht am besten wenn man das Schleifpapier um einen Holzklotz legt. Nun wird der Korpus vom Schleifstaub befreit und grundiert.

Wenn der Korpus fertig grundiert ist wurde er erstmal 24 Stunden trocken gelagert. Am nächsten Tag habe ich dann die 1. Schicht Lack aufgetragen. 5 Stunden später wurde dann zum 2. mal lackiert. wieder 5 Stunden später wurde dann nochmal ein bisschen geschliffen und am nächsten Tag nocheinmal mit Farbe rüber.

Beim Lackieren mit der Sprühflasche muss man darauf achten die Dose nicht zu dicht zu halten und möglichst konstant zu arbeiten. Mit ein bisschen Übung ist das gar nicht mal so schwer.

Ob ihr es glaubt oder nicht, der Lack ist wirklich richtig glatt geworden. Ich habe keine Nasen, Tropfen oder dergleichen. Ich war richtig verblüfft wie gut das mit der Sprüflasche geht. Selbst meine Freundin war vom neuen "Look" der LS richtig begeistert.

Am Ende der Restauration habe ich dann noch ein neues ca. 5m langes Kabel plus Din Stecker reingezogen (beides mal bei Reichelt gekauft für nichtmal 10 Euro). Ein neues Typenschild entsteht gerade in Adobe Illustrator (Grafikprogramm).

Somit habe ich innerhalb kürzester Zeit für runde 30 Euro ein Paar schöne Lautsprecher wieder richtig schön gemacht.

Zum Schluss möchte ich euch nun noch einige Bilder der beiden zeigen. Den zweiten Lautsprecher werde ich dieses Wochenende "veredeln". Übrigens, die Rückwand habe ich in hellem Grau lackiert. Mir gefiel dieser kleine Farbkontrast sehr gut.



Ich hoffe Euch gefällt meine Kleine Geschichte, mir hat das restaurieren sehr viel spaß gemacht und ich mach das gewiss nun öfters.

Viele Grüße

Florian