loht sich aus sammler/hobby-sicht ein phillips cd 303?

Moin,

wenn er dir optisch zusagt und du einen voll funktionsfähigen (möglichtst fachgerecht überholten) für eine angemessene Summe bekommst, warum nicht.

Es ist ein hübsches, solides Gerät.

Klanglich allemal erträglich und liest auch schlechte CD einwandfrei.
(auch gebrannte)

Inwieweit er als Wertanlage sinnvoll ist, kann ich nicht sagen.

Als kleines Stück HiFi- Geschichte würde ich ihn aber schon betrachten.
(die Vorgänger natürlich noch mehr)

Gruss, Jens

Hallo Micha,

wenn du dich an Geräten erfreust an denen man sieht, dass noch nicht "gespart" wurde: ja, unbedingt. Ich habe einen Grundig 7550 (= Philips CD 304). Diese Geräte sind wie Panzer gebaut. Alleine die Schublade ist herrlich, wie ein Mahlstein. Einfach köstlich. Dagegen sind die meisten späteren CD-Player langweilig - alles die gleichen schwarzen Blechkisten mit schwarzem Plastiklaufwerk ...

Die Bedienung ist anders und die Geräte sind häufig nicht fernbedienbar. Aber darauf kann ich verzichten. Habe für meinen genau 5 Euro gezahlt und dann meinen Japaner (eigentlich überlegen) verkauft. Könnte nicht glücklicher sein!



Edit: Ach ja, der Klang. Also ich höre keinen Unterschied zu anderen CD-Playern. Habe intensive A/B-Vergleiche auch über hochwertige Kopfhörer angestellt - keine Chance. Kann natürlich auch an meinen Holzohren liegen ...

Gruß
Sebastian

Moin,

also klanglich sind für mich schon Unterschiede zu "moderneren" CD Playern auffällig.

Es ist abr nicht so, dass sie auf den "ersten Blick" deutlich werden, dafür sind sie zu gering.

Aber ich habe zig CD Player und habe zwischen einigen Unterschiede gehört, zwischen anderen wieder nicht.

Die Philips der ersten Generation (Ich zähle CD104,204,304 der Einfahheit halber dazu) haben einen 14 Bit Wandler, dessen Oversampling ihn wohl faktisch oder rechnerisch in einen 16Bit Wandler "verwandeln".

Ob es daran liegt, oder am Rest der Technik, weiss ich nicht.

Aber der Klang erscheint mir besonders impulsiv.

Eine HiHat klingt auch wie eine und nicht wie "zisch".

Eine Snare knallt unbarmherzig.

Viele andere CD Player scheinen da nicht so recht mit klarzukommen.
(oder eine Snare klingt in Wirklichkeit gar nicht so )

Mir gefällt der Klang des CD104 und des 304 besonders gut.
CD204 und CD303 empfinde/empfand ich als etwas dunkler abgestimmt.

Die Höhen waren etwas weniger präsent.

Kann Einbildung sein.

Was diese Dinosaurier meiner Meinung nach richtig gut "können", sind kleine Jazz Besetzungen und akustische Pop oder Folk Musik.

Klassik kann gehen, klingt aber manchmal etwas hart, finde ich.

Was sie nicht so gut können, ist das Trennen von Instrumenten bei "kompliziereren Besetzungen" und Hard- Rock.

Da verliert sich die Räumlichkeit irgendwie etwas und alles wird vermischt.

Das können viele neuere Player doch besser.

Wobei "neuere" bei mir heisst, ca 10 Jahre alt.
(und nicht High-End, sondern bestenfalls ca 1000DM Neupreis)

Ich höre jedenfalls gerne mit dem CD304, der CD303 ist nicht sehr viel anders, etwas bedeckter halt.
(für mich, und das kann alles Einbildung sein!)

Mein "normaler CD Player" wechselt häufiger mal, der CD304 bleibt.
(ich habe als normale CD Player, Pioneer PD 8500, NAD 5000, NAD 5420, Marantz CD65II, Yamaha CDX 593, die sich kaum oder nicht gross unterscheiden, mir aber alle gut gefallen)


Das Problem bei den ersten Philips CD Playern ist, dass sie bedingt durch das Alter und Fertigungsmängel (Durchkontaktierungen, Wärmeentwicklung...) zu Defekten neigen können, die noch dazu z.T. nur zeitweise auftreten.

Also ein Player, der beim Verkäufer läuft, kann bei dir zuhause alle möglichen Macken haben.

Wenn der Player überholt ist, sollte das Teil aber nochmal 25 Jahre leben.

Denn robust sind sie trotz ihrer kleinen Wehwehchen.

Gruss, Jens

Hallo Jens!

Danke für deine Eindrücke, war sehr interessant zu lesen!



Du hast auch vollkommen Recht, was die Wehwehchen angeht. Wenn das Gerät noch nicht überholt wurde (und ggf. auch wenn) sollte man schon "etwas Bastler" sein. Meiner lief am Anfang für ein paar Wochen perfekt, dann meldeten sich die kalten Löstellen und zuletzt das Motorlager ...

Auch was die Bedienung angeht, sind die Geräte "komisch" im Vergleich zu modernen. Beim 304:

- Es kann entweder nur die Zeit oder die Tracknummer angezeigt werden (letztere auch über die kleinen Striche, OK)

- Es gibt Select-Tasten, bei denen man das nächste Lied ausgewählt werden kann, wobei der CD-Spieler weiterläuft (genial!). Mit den Next-/Previous-Tasten fährt das Gerät den Track immer sofort an (langsam!).

- Das Gerät ist für 20 Tracks ausgelegt, darüber zeigt er "Error" an (lustig). Will man darüber was auswählen, geht das nur über Next/Previous, und das ist furchtbar langsam.

Trotzdem, ich mag die Kiste - sie hat Charakter. So ein CD303 wäre auch noch toll, ein CD100 wäre der Abschuss ...

Gruß
Sebastian

Ich hab mal einen CD 303 verkauft, der dann wohl auf dem Postweg etwas durchgeschüttelt wurde. Beim Empfänger hat er dann leider keinen Muks mehr gemacht, obwohl er bei mir bis auf ein LED-Segment noch wunderbar funktionierte.

So sind sie halt, diese alten Kisten. Ein Werkstatt hat dann einen KV abgegeben, der jenseits von gut und böse lag. Das Problem ist wohl, man weiß auch gar nicht wo anfangen mit dem Nachlöten...

Viel ausgeben würde ich daher für so ein Gerät nicht.

Ich finde, dass die Lade beim CD 303 zu heftig herausknallt. Das hätte man etwas dämpfen sollen.

Wenn die LED-Anzeige den Geist aufgibt, dann iss's aus. Ersatz gibt es nicht mehr.