Philips CD-303

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BlueAce
Inventar
#1 erstellt: 26. Mrz 2006, 15:12
Hallo,

da mich mein alter CD-56 seit geraumer Zeit mit Sprüngen und Ausfällen beglückt , hat mein Receiver seit diesem Wochenende Gesellschaft von einem gut erhaltenen Philips CD-303 bekommen. Das sieht auch optisch viel besser aus . Insgesamt finde ich den Klang etwas fülliger.
Die Mechanik dieser alten Player ist schon sensationell.

Damit das alles so bleibt:
Wer von Euch hat Erfahrung in der "Haltung und Pflege" der älteren Philipse - muß man auf was besonderes achten ?

Greets
Ace
hf500
Moderator
#2 erstellt: 26. Mrz 2006, 19:09
Moin,
sorgsam damit umgehen und gelegentlich mal auf kalte Loetstellen untersuchen.
Die ersten beiden Serien leiden gerne darunter.
(CD100-CD303, CD104-CD304).

73
Peter
BlueAce
Inventar
#3 erstellt: 27. Mrz 2006, 09:27
Gut - das werde ich vielleicht mal präventiv an einem Regenwochenende machen.
Btw.: den Marantz würde ich gern wieder nutzbar machen. Das Laufwerk per se ist ja nicht unbedingt schlecht.
Meine "Fehlersuche" ergibt bisher die Situation, daß es wohl ein Temperaturproblem sein könnte. Das Springen beginnt ca. 5-6 Minuten nach dem Einschalten (wenn er vorher kalt war), steigert sich dann in weiteren 4-5 Minuten bis zum Totalausfall.
Nach dem Aus- und wieder Einschalten spielt er dann meistens die ersten 1-2 Titel einer beliebigen CD - mehr nicht mehr.
Könnte das einer der ICs sein - und wäre es denkbar, da mal vorsichtig dosiert Kältespray einzusetzen, um dem Kandidaten näher zu kommen ?

Gruß
Ace
hf500
Moderator
#4 erstellt: 27. Mrz 2006, 16:12
Moin,
allgemein gilt:
Fehler wird bei Erwaermung bessr -> Elko.
Fehler wird bei Erwaermung schlechter -> Halbleiter
In beiden Faellen koennen es auch kalte Loetstellen
sein und es gibt Ausnahmen wie bei jeder Faustregel.
Kaeltespray, gezielt eingesetzt, ist da schon eine Hilfe.

73
Peter
MC_Shimmy
Inventar
#5 erstellt: 27. Mrz 2006, 17:49
Hallo zusammen!

Mal eine laienhafte Frage: woran erkenne ich eine kalte Lötstelle? Wie sieht sowas aus?
Mein Grundig CD7550 (der ja auch ein Philips ist), braucht eine ziemlich lange Aufwärmphase, bis überhaupt was geht, ca. 15-30 Minuten. Dann läuft er allerdings einwandfrei.
Woran könnte das liegen?

Gruss
Martin
hf500
Moderator
#6 erstellt: 27. Mrz 2006, 18:48
Moin,
eine kalte Loetstelle ist eigentlich eine, die zu kalt geloetet wurde
und deshalb nicht einwandfrei ist.
Mittlerweile nennt man aber auch durch Waermeeinwirkung oder mechanischer Beanspruchung
beschaedigte/gebrochene Loetstellen als kalte Loetstellen.
Der Schaden durch Waermeeinwirkung entsteht durch das Aufheizen und Abkuehlen, dazu auch
schleichende kristalline Umbildung des Lotes an der Loetstelle.

Kalte Loetstellen sehen irgenwie ungesund aus. Thermisch verursachte sind an der Oberflaeche rauh und glanzlos,
mechanisch beanspruchte zeigen eine mehr oder weniger feine Bruchlinie.

Nachloeten unter Zugabe von frischem Lot behebt den Schaden.

Der CD7550 ist ein Philips CD304. Diese haben eine besondere Krankheit an durchkontaktierten Masseverbindungen
von Ober-nach Unterseite der Platinen. Dazu kommen gewoehnliche kalte Loetstellen.
Die Reparatur benoetigt einen Trick. Ich habe das hier im Forum schon beschrieben.

73
Peter
Curd
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 27. Mrz 2006, 19:08

hf500 schrieb:
Nachloeten unter Zugabe von frischem Lot behebt den Schaden.


Hallo Peter,

ich habe das bis jetzt auch so gemacht,[ allerdings sehr, sehr wenig Lot ] ich habe nun aber hier schon gelesen das die Profis die alte Lötstelle einfach nur noch einmal heiß machen ohne Zugabe von neuem Lot, was ist davon zu halten?
hf500
Moderator
#8 erstellt: 27. Mrz 2006, 19:22
Moin,
es geht dabei weniger um das Lot an sich, sondern um das darin enthaltene Flussmittel.
Thermisch zerstoerte Loetstellen brauchen auf jeden Fall beides.

Und mechanisch beschaedigte Loetstellen haben oft zu wenig Zinn und sind deshalb kaum belastbar gewesen.
Also auch hier mit Zinn nachloeten. Man sollte dabei relativ grosszuegig sein, mit der Zeit bekommt man heraus,
wieviel Zinn man zugeben muss.

Einfach nur die Loetstelle warmzumachen, loest das Problem vielleicht, aber die naechste kalte Loetstelle ist
in der Regel vorprogrammiert. Eigentlich ist das -keine- Profimethode.

73
Peter
Fuego
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 27. Mrz 2006, 19:28
Hallo Rollo,

die beste Möglichkeit ist, das alte Lötzinn (bei Bedarf unter Zugabe von etwas neuem Lötzinn) zu erhitzen und mit einer Entlötpumpe oder Entlötlitze komplett zu entfernen.

Die zweitbeste Variante ist das Nachlöten unter Zugabe von neuem Lötzinn (funktioniert aber manchmal nicht besonders gut , weil sich das alte Lötzinn zu sehr erhitzt und Blasen wirft, die zu einer neuen kalten Lötstelle führen können).

Das Erhitzen des alten Lötzinns würde ich nur in Ausnahmefällen empfehlen - beispielsweise weil man bei der Rallye Paris-Dakar kein neues Lötzinn zur Hand hat

Viele Grüße

Fuego
Curd
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 28. Mrz 2006, 07:07
@Fuego und @Peter

Vielen Dank für die Info,
dann werde ich die "Profivariante" mir erst gar nicht angewöhnen
BlueAce
Inventar
#11 erstellt: 28. Mrz 2006, 07:54
yupps - da kann ich mich rollo1 nur anschließen. Ihr Profis habt da schon ne Menge Geduld mit uns. Sicher sind manche Fragen die wir stellen doch schon eher nervig für euch. Aber ich für meine person habe halt nunmal auch keine Ausbildung im Hintergrund, die mir praktisches Wissen und auch Können im Bereich "Hardware Unterhaltungselektronik" vermittelt hätte.
Also auch nochmal von mir vielen Dank für eure Geduld und eure Tips.

Greets
Ace
hf500
Moderator
#12 erstellt: 28. Mrz 2006, 17:33
Moin,
was soll ich erst sagen, ich habe Maschinenbau gelernt...
;-)

Das obengenannte Absaugen und Neuverloeten einer gebrochenen
Loetstelle ist nur bei solchen erfoderlich, die absolut kein Zinn annehmen wollen.
Meist ist dann aber auch die Platine schwarz geworden und das zeigt eine hochbelastete (Strom)
oder durch ein warmes Bauteil zerkochte Loetstelle an.

Wenn die Loetstelle blubbert beim Erwaermen, so ist das nie das Lot selbst, sondern die Platine.
Diese gast beim Erhitzen aus. Man trifft diese Erscheinung fast nur bei elektrolytisch durchkontaktierten Platinen,
wie sie z.B. Grundig viel verwendet hat.
Man kan hier mit einem gut warmen Loetkolben nur schnell loeten (Weller 370°C).

Und nochwas, auf keinen Fall Loetfett, Loetwasser oder halogeniertes Flussmittel verwenden.
Das ist gut fuer Dachrinnen, aber fuer Leiterplatten toedlich.
Fuer Loetungen in der Elektronik nur Elektroniklot SnPb60/40 mit Flussmittelseele verwenden.
Wenn Lot mit Seele bei Aufschmelzen stark spritzt, dann ist es halogeniert, also fuer die Klempnerei.
Man erkennt es auch daran, dass es wesentlich dicker als das fuer die Elektronik mit 0,5-1mm ist.

Da wir uns hier mit aelteren Geraeten beschaeftigen, ist fuer diesen Zweck die Umstellung auf bleifreies Lot
vorerst gegenstandslos.

73
Peter
Monsterle
Inventar
#13 erstellt: 02. Mai 2006, 10:18
Halb so wild. Einfach denken: es gibt keine dummen Fragen, allenfalls dumme Antworten...

Gruß Monsterle
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