Winterpflege für die Lautsprecher ?

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Splat
Stammgast
#1 erstellt: 09. Nov 2007, 18:57
Moin

Es ist wieder soweit, jeden Morgen wenn ich in mein Auto steige Klingt die Musik dünn und "kalt".
Sobald das Auto von innen warm ist klingt auch meine Anlage wieder Normal. Ich denke mal das liegt an den Gummisicken der Lautsprecher. Diese werden wohl bei Kälte auch ziemlich steif.

Nun meine frage, man liest ja immer das manche ihre Türdichtungen mit irgendetwas einschmieren damit sie auch im Winter "geschmeidig" bleiben.

Macht es Sinn sich sowas auf die Sicken der Lautsprecher zu schmieren damit diese auch "geschmeidig" bleiben wenn sie noch kalt sind?

Bin gespannt auf eure Antworten
hg_thiel
Inventar
#2 erstellt: 09. Nov 2007, 19:00
Ich würde sagen, das liegt an deinen Verstärkern. Viele müssen erstmal Temperatur erreichen, bis sie gut klingen
zuckerbaecker
Inventar
#3 erstellt: 09. Nov 2007, 19:07
Kauf Dir ne Standheizung.

Dann klingt´s immer "warm"
Splat
Stammgast
#4 erstellt: 09. Nov 2007, 19:26
Irgendwie will es nicht in meinen Kopf rein das Elektronik anders Klingt wenn sie kalt ist... Gibts da eine Erklärung für ?

Ich meine Kabel klingen ja auch nicht anders wenn sie kalt sind.... obwohl...
Wär ne Marktlücke für überteuerte Voodoo-HiFi Utensilien. Beheizte Kabel für wärmeren Klang


[Beitrag von Splat am 09. Nov 2007, 19:27 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#5 erstellt: 09. Nov 2007, 23:39
Die Türdichtungen schmiert man nicht ein, damit Sie geschmeidig bleiben, sondern damit Sie bei Frost nicht zusammenkleben und du sie zerreist, wenn du die Türen öffnest. Ich würde überhaupt nichts an deine Lautpsrecher schmieren, da du wen du Pech hast die Gummisicke zerstörst! Es gibt Materialien, die schaden der Gummisicke nicht, andere zerstören Sie in Kürzester Zeit..also lass es lieber..sobalds im Auto schön Warm ist tönts auch wieder anständig..
Schwinni
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 12. Nov 2007, 16:27

Splat schrieb:
Irgendwie will es nicht in meinen Kopf rein das Elektronik anders Klingt wenn sie kalt ist... Gibts da eine Erklärung für ?

Ja logisch!

Ich mach's aber kurz und vereinfacht, da ich nicht allzu viel Zeit habe...

Ein Atom besteht aus einem Kern, der aus Neutronen und Protonen aufgebaut ist. Darum herum befinden sich Elektronen.
Vereinfacht stellen wir uns die mal auf Bahnen um den Kern vor - wie gesagt: vereinfacht.
Die Bahnen sind dabei unterschiedliche Energieniveaus, die die Elektronen haben können.
Das äußerste Band, auf dem die Elektronen das Atom verlassen können heißt Leitungsband, darunter ist das Valenzband.
Bei Metallen ist zwischen dem Valenzband und dem Leitungsband keine Lücke, weswegen sich Elektronen mit nur ganz geringer Energieerhöhung durch das Metall bewegen können.
Ein Teilchen kann Energie z.B. durch Stöße mit anderen Teilchen oder Wärme aufnehmen.

Dabei gilt immer das Prinzip der Diffusion:
- Ein schnelleres Teilchen wir kinetische Energie an das langsamere abgeben
- Stellst du einen warmen Eisenblock an einen kalten, so gibt dieser die Wärme an den kälteren ab
- ...

Es geht also immer um Energie.
Dabei ist die Temperatur (Temperatur != Wärme) proportional
zur kinetischen Energie der Teilchen in dem Medium.

OK, in deiner Endstufe sind Operationsverstärker, die aus Halbleitern aufgebaut sind.
Um einen Feldeffekttransistor zu bauen, braucht man p- und n-dotierte Halbleitern, d.h. dass der Halbleiter (absichtlich) verunreinigt wird, so dass man eine Struktur enthält, die entweder zusätzliche Elektronen gebunden hat, oder der Elektronen fehlt.
Bringt man einen p- und einen n-dotierten Leiter zusammen, so gleichen sich die Ladungsunterschiede in dieser Zone aus, wobei das aber nicht komplett durch die beide Halbleiter wirkt, da auf der einen Seite Atomrümpfe mit fehlenden Elektronen und auf der anderen Seite überschüssige Elektronen zurückbleiben. Dadurch entsteht ein elektrischen Feld (wie bei einem Plattenkondensator).
Nun hat man eine Diode.
Die Lücke lässt sich nun durch anlegen einer Spannung beeinflussen, wobei (je nach Polung) die Lücke sehr klein werden kann, bis Strom fließen kann (Kniespannung); oder die Diode sperrt - bis zur Durchbruchspannung.
Wählt man das richtige Material, so werden ab der Kniespannung Photonen emittiert, dann hat man eine Licht emittierende Diode (LED). (Wo das Photon herkommt erkläre ich jetzt nicht - das dauert zu lange)
Man kann die Energie eines Photons auch nutzen, um die Lücke zu verkleinern, so dass die Ladungen die Lücke passieren können. Das gibt dann eine Solarzelle.
Die Leitfähigkeit ändert sich natürlich auch, wenn man dem System Wärme hinzufügt.

Ein OPV besteht aus Transistoren, Widerständen, Dioden und Kondensatoren.
Eine OPV-Schaltung hat einen sogenannten Arbeitspunkt, eine Temperatur, bei der sie als Verstärker arbeitet. Weicht die Temperatur stark ab (egal ob nach oben oder nach unten), so verändern sich die (nicht-ohmschen) Widerstände, die Bänder in den FETs, usw.

Du siehst also, dass die Temperatur einen starken Einfluss auf elektronische Bauteile hat.

Gruß,
Schwinn
Splat
Stammgast
#7 erstellt: 12. Nov 2007, 17:07
Wow... das nenn ich mal eine detaillierte Erklärung.
Hut ab!

Würde zwar schon gerne wissen wie dein Post ausgesehen hätte wenn du nicht so "wenig" Zeit gehabt hättest, aber mir reicht es so auf jeden Fall

Danke
Schwinni
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Nov 2007, 17:19

Splat schrieb:
Würde zwar schon gerne wissen wie dein Post ausgesehen hätte wenn du nicht so "wenig" Zeit gehabt hättest

Naja, um alles exakt zu erklären, kannste ein paar hundert Seiten schreiben.


aber mir reicht es so auf jeden Fall

Danke :prost

Bitte.
Um grob zu zeigen, dass Temperatur einen starken Einfluss auf Elektronik hat, hat's ja gereicht.
Man muss sich eben immer vor Augen führen, dass Wärme eine Energie ist, so wie kinetische Energie, potentielle Energie, usw. und diese ineinander überführt werden können, da der Energieerhaltungssatz ein elementares Gesetz der Physik ist.
MaKo89
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Nov 2007, 17:41
Super erklärung hab ich auch schon oft bemerkt und mich immer gewundert( heute nacht bekommen alle nen wärmfläschen)

lg marco
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