Kaufberatung Soundsystem für Polo 9n :)

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raz0r.
Neuling
#1 erstellt: 21. Dez 2010, 04:04
Hey Leute!

Ich möchte mir ein neues Soundsystem für meinen Polo 9n zulegen und war heute in einem Car Hifi Store in meiner Umgebung.

Ich schilderte dem Verkäufer mein Vorhaben, dass ich gerne ein neues Soundsystem hätte, welches nicht nur auf dröhnenden Bass ausgelegt sein sollte. Viel mehr sollte ein vernünftiger Klang (für Electro / Minimal) mit etwas Bass, Höhen und Mitten im Auto herrschen.
Des Weiteren habe ich ihm gesagt dass ich meinen Kofferraum nicht mit riesigen Bassrollen vollstopfen möchte. Ich möchte nur einen „vernünftigen“ Klang im Auto haben, kein „basslastiges Wummern“...
Mein Budget liegt zwischen 400 und 600 Euro.

Er bat mir folgendes dafür an:
Radio: clarion CZ200E
2-Wege-Frontsystem: Radion 165

Er kam mit Einbau und nötigem „Zubehör“ (Kabel, Adapter usw.) auf einen Preis von rund 500 Euro!!


Nun zu meinen Fragen:
1.was haltet ihr von den Komponenten?
2.Ist der Preis gerechtfertigt?
3.Meint ihr „reicht“ ein Frontsystem aus um vernünftigen Sound im Auto zu haben oder sollte ich wirklich ein Komplettes System (auch hinten Boxen haben?)
4.Ist eine Endstufe für mich notwendig / empfehlenswert (wenn ja welche?)
5.Habt ihr vielleicht bessere / andere Empfehlungen


Vielen Dank schonmal im vorraus


[Beitrag von raz0r. am 21. Dez 2010, 04:13 bearbeitet]
zuckerbaecker
Inventar
#2 erstellt: 21. Dez 2010, 10:53
[b]Achtung: GRUNDLAGEN:[/b]


Bitte den Text UND die Links ALLE lesen!



[quote]Meint ihr „reicht“ ein Frontsystem aus um vernünftigen Sound im Auto zu haben [/quote]


[quote="Schwinni"][quote="fender85"]Kann man das erklären ? Warum ist das so ? Das geht bei mir nicht in den Kopf ... [/quote]

Klar kann man das erklären.

Fangen wir mal humanbiologisch an und vertiefen das ganze dann physikalisch:

Tiere lassen sich grob in Raub- und Beutetiere einteilen. Diese haben jeweils andere Wahrnehmungen der Umwelt.
Bei Raubtieren, und der Mensch zählt dazu, sind die zur Jagd benutzten Sinnesorgane nach vorne ausgerichtet um den exakten Standort der Beute zu ermitteln, während bei Beutetieren eine Erfassung der kompletten Umwelt erstrebenswert ist.
Besonders gut kann man den Unterschied bei Vögeln sehen:
Eine Eule (Raubvogel) hat beide Augen nach vorne ausgerichtet, eine Amsel dagegen hat die Augen seitlich am Kopf.
Bei Schlangen sind die beiden Sensoren zur Jagd noch enger beieinander (Molekülsensoren in den Spitzen der gespaltenen Zunge).
Extremen Rundblick haben z.B. Chamäleon, mit einer Abdeckung von über 340°.

Die Erfassung des größtmöglichen Bereiches hat aber den Nachteil, dass dadurch kein Raumbild entsteht, was dem Beutetier aber egal ist, da es ja nur wissen will, dass eine mögliche Gefahr lauert und es sich verstecken oder fliehen muss.

Die Erfassung eines kleinen Bereiches, aber dafür mit definierten Abständen der Sensoren schränkt zwar das Sichtfeld ein, man empfängt die Umwelt aber räumlich.

So, zurück zu den Menschen. Diese nutzen zur Jagd zwei Quellen. Die Augen und die Ohren.
Beide sind nach vorne ausgerichtet - gut, die Ohrlöcher sind zwar seitlich angebracht, aber die Ohrmuscheln sorgen für Ausrichtung nach vorne.
Beide Quellen für den Empfang sind Wellen, einmal Lichtwellen, einmal Schallwellen.
Zur genauen Ortung der Quellen werden immer mindestens zwei Empfänger benötigt.
Da sich die Augen selbst im Kopf bewegen lassen, und das Gehirn die genaue Stellung kennt, funktioniert das räumliche Sehen auch noch relativ gut, wenn ein Auge ausfällt.
Deine Ohrmuscheln sind aber fest (ja, manche Menschen können damit wackeln, aber sie bestimmt nicht drehen ).

So weit so gut, nun ein bisschen Physik.
Wir betrachten das ganze mal in einer Ebene. Eine Welle wird von einem punktförmigen Sender kreisförmig abgestrahlt (Rundstrahler), wenn sie nicht gebündelt wird (wie bei einer Taschenlampe, deinem Mund, usw.). Darauf, dass ein Haus ja keine Lichtquelle ist, sondern Licht nur reflektiert, wollen wir jetzt nicht eingehen, da wir uns jetzt ja nicht für Optik, sondern Akustik interessieren.
OK, ist eine Schallquelle genau vor dir, so kommt die Welle am linken und am rechten Ohr zur gleichen Zeit an. Dein Gehirn weiß also, dass die Quelle den gleichen Abstand zum rechten und zum linken Ohr hat, also auf dem Lot zur Strecke vom linken zum rechten Ohr durch deren Mittelpunkt liegen muss.
Ist die Quelle weiter links, so kommt das Signal am rechten Ohr später an, oder je nach Winkel gar nicht.
So kannst du die Richtung der Quelle sehr genau orten, falls sie sich vor dir befindet.
Hinten funktioniert das nur sehr eingeschränkt, da - wie schon erwähnt - die Ohrmuscheln nach vorne ausgerichtet sind.
Das kannst du auch an den Reflexen bei Wahrnehmung eines Geräusches erkennen, wenn du nachts durch den Park gehst.
Hörst du eine Maus im Feld vor dir, richtet sich dein maximal dein Kopf sofort zur richtigen Stelle aus. Ist das Geräusch hinter dir, muss sich erst der ganze Körper ausrichten (du drehst dich um) und die Umwelt neu "scannen".
Oder es wird sofort ein Fluchtreflex ausgelöst, da der Mensch hinten im Sinne der Umweltwahrnehmung ein Beutetier ist und dort nur die Existenz einer Quelle, aber nicht deren Standort interessant ist.

Nun zur Musik:
Stehen vor dir 2 Lautsprecher, und zwar so, dass die Lautsprecher und du ein gleichschenkliges (im Idealfall gleichseitiges) Dreieck bilden, und kommt aus den beiden Lautsprechern exakt das gleiche Signal zum gleichen Zeitpunkt, so kommt dieses an deinen Ohren zur gleichen Zeit an und dein Gehirn wird [u]eine[/u] Schallquelle genau vor dir identifizieren.
Wird nun das gleiche Signal rechts etwas später gesendet, verschiebt sich die Pseudoquelle nach links, da dein Gehirn ja das gleiche Signal früher am linken Ohr wahrnimmt.
Analog funktioniert dies auch mit den Amplituden der Wellen (Lautstärke).

Gehen wir nun ins Tonstudio und schauen uns mal an, was passiert, wenn eine Band ein Lied aufnimmt.
Eine gute Band spielt zusammen im Studio.
Zur Aufnahme werden mehrere Mikrofone benutzt.
Die Signale der Mikrofone werden auf 2 Kanälen gespeichert.
Diese Kanäle enthalten also ein überlagertes Signal, das sich für die beiden Kanäle für ein Instrument in Laufzeit und Lautstärke unterscheidet.

Wird diese Aufnahme dann über die 2 Lautsprecher ausgegeben, so filtert dein Gehirn verschiedene Schallquellen (die Instrumente und Stimmen) aus dem "Mix" der Signal heraus.
Durch die unterschiedlichen Laufzeiten und Lautstärken (die schon bei der Aufnahme entstanden sind) des jeweiligen Instruments auf den beiden Kanälen, wird dein Gehirn also das eine Instrument in der Mitte positionieren, das andere weiter links, das andere weiter rechts, usw.
Es baut sich also eine Bühne vor dir auf, die im Idealfall die Positionen der Musiker bei der Aufnahme im Studio wiederspiegelt.
Das ganze sollte also so klingen, als ob du selbst mittig vor der Band stehst und zuhörst.
Auf einem Konzert, bei dem Lautsprecher genutzt werden, funktioniert dies auch genau so.
Die Signale der Instrument werden von Mikrofonen erfasst, verstärkt, und wieder auf [b]2[/b] Quellen (jeweils ein Boxenturm links und rechts der Bühne) ausgegeben.
Haben die Tontechniker gut Arbeit geleistet, so entspricht dann beim Zuhören die virtuelle Position der Schallquelle der Position des jew. Musikers, die du visuell wahrnimmst.

Hast du nun die gleichen Stereosignale nun nochmals zur gleichen Zeit hinter dir, so kann dein Gehirn die Instrumente nicht mehr räumlich zuordnen und du denkst, du steht in den Instrument, und zwar in allen gleichzeitig. Und das hört sich nicht gerade berauschend an.
Selbst Musik, die komplett synthetisch hergestellt wird, wird nur in 2 Kanälen gespeichert und Effekt wie sich durch den Raum bewegende Klangquellen würden dadurch verloren gehen.

Nur bei speziellen Aufnahmen machen mehr als 2 Lautsprecher Sinn, was z.B. bei Filmen genutzt wird, wo es ja gewünscht ist, dir vorzugaukeln, dass du wirklich mitten im Geschehen bist und den Film dadurch besser erleben kannst.
Ein anderes Beispiel wären besondere Installationen, z.B. der [url=http://www.klanggarten.de/index3.htm]Klanggarten[/url], den der Vater eines Freundes von mir komponiert und zu speziellen Anlässen, z.B. zu Landesgartenschauen installiert.

Eine weitere Ausnahme sind Frequenzen unter 120Hz. Diese kann das Gehirn nur schwer orten, unter 80Hz gar nicht mehr.
Das liegt daran, dass der Abstand der Ohren geringer ist als die halbe Wellenlänge des Signals und somit zu den verschiedenen Zeitpunkten des Eintreffens an den Ohren keine Amplitudenänderung wahrnehmbar ist.
Deshalb darfst du deinen Subwoofer auch in den Kofferraum stellen, wobei du die Trennfrequenz nie höher als 80Hz wählen solltest.

Natürlich musste ich einiges Dinge verallgemeinern oder weglassen (z.B. Interferenzen, stehende Wellen), was meine Erläuterungen aber nicht falsch macht!

Die Quintessenz des Ganzen ist also, dass das Auto also akustischer Raum wegen Reflexionen, usw. sowieso schon mehr schlecht als recht ist und man dies nicht auch noch durch Lautsprecher im Rücken vollends zerstören sollte!

Gruß,
Schwinni[/quote]




[quote]Er kam mit Einbau und nötigem „Zubehör“
.
.
.
Ist der Preis gerechtfertigt?
[/quote]


War da dies auch dabei?


http://www.mgfcar.de/audio1/anti.htm

http://beyma.de/fileadmin/seiten/download/pdf/Dynamat/xxxx_Competition_Door_Flyer.pdf

http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=78&thread=10350&postID=2#2


..... es kann auch SO enden:

http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browseT&forum_id=102&thread=842



[quote]was haltet ihr von den Komponenten?[/quote]

Sind OK






[quote]Ist eine Endstufe für mich notwendig / empfehlenswert [/quote]


empfehlenswert




[quote]Habt ihr vielleicht bessere / andere Empfehlungen[/quote]



Sehr gutes Preis/Klangverhältniss, jeweils ein Produkt aussuchen:

Radios:

[url]http://www.kenwood.de/products/car/receivers/cdreiver/KDC-6047U/[/url]


http://www.clarion.com/de/de/products/2009/audio/source_unit/1din/DXZ788RUSB/de-de-product-pf_1172433454482.html


2-Wege Systeme:

[url=http://www.etongmbh.de/produkte/car-hifi/systeme/pro-170/1/pid/43/]http://www.etongmbh....83c58891fa5f639bc07e[/url]

[url]http://www.pioneer.de/de/products/TS-E170Ci/print.html[/url]




Subwoofer:

[url=http://kl-audio.de/shop/themes/kategorie/detail.php?artikelid=180328]http://kl-audio.de/s...php?artikelid=180328[/url]

[url]http://www.just-sound.de/Subwoofer/Alpine-SWE-1243.html[/url]





Endstufen:

[url=http://kl-audio.de/shop/themes/kategorie/detail.php?artikelid=180141&source=2]http://kl-audio.de/s...elid=180141&source=2[/url]

[url]http://www.just-sound.de/Hollywood-HXA45-4-Kanal-Endstufe.html[/url]





Generell empfehle ich immer den Gang zum Fachhändler, wenn man keine Ahnung von derb Materie hat,
es sollte nur der "richtige" sein.

Mit Deiner PLZ haben wir vielleicht eine Empfehlung.


[Beitrag von zuckerbaecker am 21. Dez 2010, 10:55 bearbeitet]
raz0r.
Neuling
#3 erstellt: 21. Dez 2010, 17:02
Vielen Danke für deine schnelle Antwort :-)

Ja ich habe leider nicht wirklich die Ahnung was Hifi und den Einbau angeht

Ich Komme aus Lilienthal (PLZ: 28865)
(ist nicht weit von Bremen weg^^)

Ich war bei diesem Fachhändler:P...hast du vllt noch einen besseren?

http://www.carstereo.de/

der kam mir aber irgendwie etwas teuer vor, oder ist das normal das er für die oben genannten komponenten + Einbau 500 Euro haben will???!!!


Könntest du mir vllt trotzdem noch ein komplettes System für mich empfehlen, damit ich schonmal weiß was ich alles bräuchte :-)?



Liebe Grüße
caveman666
Inventar
#4 erstellt: 21. Dez 2010, 18:45
Bei deinem Budget würde ich so vorgehen:

Ordentliche Verkabelung und Basic Dämmung kann schnell 150Euro kosten!!! Geht im 9N "zur Not" auch günstiger.
Hast du jemand, der n "VW" zerlegen kann? Is nich schwer, aber wenns jemand schonmal gemacht hat, geht das ratze-fatze... Woher kommst du denn? Evtl kann man ja vermitteln...

Wenn man dann im Polo 9N mit ner schön stabilen Aufnahme arbeitet und den TMT dicht an die Verkleidung koppelt, kann man mit nem guten 16er bei deiner Musik schon verdammt viel SPASS haben.

Mit dem kleinen Clarion kann man schon gut arbeiten. Alternativ kann man da evtl auch das Kenwood 6047 einsetzen, dann hätte man schon ne deutlich ausgereiftere Sondmaschine. Der Aufpreis LOHNT!!!

Mein Tipp bei deiner Musik:

Radio:
-Kenwood 6047

Frontsystem:
- Hertz EV 165L.3
- Sinus Live Neo 28S

Endstufe:
- Eton ECC 500.4 oder Eton ECC 300.2 (wobei du mit der 4-Kanal gleich vollaktiv rankönntest -> Hilfe von nem erfahrenen Hifi-Jünger wirst so oder so brauchen... dann kannste gleichd as Optimum rauskitzeln... wobei du mit der 4-Kanal dann budget-technisch ordentlich übers Ziel hinausrauschen würdest...) oder eben eine hochwertige gebrauchte Stufe?

Einbaumaterial:
- 20er - 35er Kabelset (je nachdem, ob du evtl noch aufrsten willst/wirst)
- ordentliches Dämmset (Alubutyl + Schallabsorber + Schaumstoff zum Ankoppeln des 16ers an die Verkleidung)


Mit so nem Setup, auch mit der einfachen passiven Variante, biste dann schnell mal klanglich in ner ganz anderen Liga, als mit nem 600-Euro Komplettsystem...


Ob mans dann vollaktiv macht oder passiv wird wohl das Budget entscheiden.
Ob man ein großes Kabelset nimmt, oder das Kleine hängt davon ab, was evtl noch kommt...


Gruß,
Andy.
Hannoman
Inventar
#5 erstellt: 22. Dez 2010, 10:28

raz0r. schrieb:

Ich war bei diesem Fachhändler:P...hast du vllt noch einen besseren?

http://www.carstereo.de/

Ob besser oder nicht sei mal dahin gestellt, auf jeden
Fall ist Frank Miketta in Celle einer von den besseren.
Und so weit ist das von Dir aus ja auch nicht.

Hanno
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