Rearfill (dezent) für bestehendes Rainbow & JL Audio System in Golf IV

+A -A
Autor
Beitrag
lordZ
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Mai 2010, 22:37
Hallo Leute,

seit einigen Wochen verwende ich das Soundsystem, welches ihr meiner Signatur entnehmen könnt, und seither macht mir mein Golf IV wieder so richtig Spaß.

Ich muss zwar gestehen, dass ich mein angedachtes Budget damit um den einen oder anderen Euro gesprengt habe, aber im Nachhinein war es definitiv jeden einzelnen Cent wert.

Nur die hinteren Mitfahrer "beschweren" sich gerne, dass alles sehr basslastig ist. Klingt logisch, da das System natürlich für Fahrer (und Beifahrer) optimiert ist und in meinem Golf auch in den hinteren Türen keine Lautsprecher verbaut sind.

Ich selbst muss nun nach einigen Wochen auch gestehen, dass einem - gerade bei höheren Pegeln - alles schon so richtig von vorne entgegendrückt. Kommt zwar gut, aber ein bisschen was von hinten wäre doch wünschenswert und ich vermute, dass sich dies auch klanglich sehr positiv auf die hinteren Personen auswirken würde?

Meine Frage an euch:

Macht es Sinn in die Hinteren Türen entsprechende Lautsprecher zu verbauen, die man ohne zusätzliche Endstufe betreiben kann?

(Angeblich) gibt's ja gerade von Rainbow in der günstigeren Preisklasse auch Produkte mit einem recht hohen Wirkungsgrad, welche auch ohne zusätzlichen Amp zumindest für derartige Einsatzzwecke geeignet sind?

Und weiter: Welche Nachteile könnten durch eine derartige Aktion bestehen?

Was ich auf keinen Fall will, dass mir dann durch Interferenz oder was auch immer alles zerstört wird, was ich jetzt so lieb gewonnen habe.

Ich freue mich auf eure Infos und sage gleich mal herzlichen Dank im Voraus!

lordZ


[Beitrag von lordZ am 03. Mai 2010, 22:38 bearbeitet]
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Mai 2010, 22:47

Nur die hinteren Mitfahrer "beschweren" sich gerne, dass alles sehr basslastig ist.


Dann ist dein Sub zu laut eingestellt.
Wenn das musikalisch abgestimmt und eingestellt ist, gibts hinten keine Probleme mit zu großer "Basslastigkeit".


Macht es Sinn in die Hinteren Türen entsprechende Lautsprecher zu verbauen, die man ohne zusätzliche Endstufe betreiben kann?


In meinen Augen nicht.
lordZ
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Mai 2010, 12:27

'Stefan' schrieb:
Dann ist dein Sub zu laut eingestellt.
Wenn das musikalisch abgestimmt und eingestellt ist, gibts hinten keine Probleme mit zu großer "Basslastigkeit".

Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die Lautstärke des Sub ist ja im ganzen Auto weitgehend gleich. Es macht aber einen wesentlichen Unterschied, ob man direkt neben einem Hochtöner sitzt oder nicht.

Die Lautstärke des Sub kann ich ja an der HU komfortabel einstellen und die hab ich eben perfekt für die Sitzposition des Fahrers, d.h. Ohr quasi neben Hoch- und TMT eingestellt.

Die hinteren Personen haben aber nur den Sub in ihrer Nähe und auch wenn der Sub natürlich hinten nicht lauter ist als vorne, so fehlt doch ein wenig Lautstärke der HT und TMT?


In meinen Augen nicht.

Was spricht dagegen?


[Beitrag von lordZ am 05. Mai 2010, 12:28 bearbeitet]
'Stefan'
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 05. Mai 2010, 12:34

Das kann ich nicht ganz nachvollziehen


Dann musste dich mal in ein homogen abgestimmtes Auto setzen.


Die hinteren Personen haben aber nur den Sub in ihrer Nähe und auch wenn der Sub natürlich hinten nicht lauter ist als vorne, so fehlt doch ein wenig Lautstärke der HT und TMT?


DAS ist der Punkt.
Wenn die Leute hinten sich aber beschweren, dass es SEHR basslastig ist, passts nicht.


Was spricht dagegen?


http://de.wikipedia.org/wiki/Stereodreieck



Schwinni schrieb:

fender85 schrieb:
Kann man das erklären ? Warum ist das so ? Das geht bei mir nicht in den Kopf ... :?


Klar kann man das erklären.

Fangen wir mal humanbiologisch an und vertiefen das ganze dann physikalisch:

Tiere lassen sich grob in Raub- und Beutetiere einteilen. Diese haben jeweils andere Wahrnehmungen der Umwelt.
Bei Raubtieren, und der Mensch zählt dazu, sind die zur Jagd benutzten Sinnesorgane nach vorne ausgerichtet um den exakten Standort der Beute zu ermitteln, während bei Beutetieren eine Erfassung der kompletten Umwelt erstrebenswert ist.
Besonders gut kann man den Unterschied bei Vögeln sehen:
Eine Eule (Raubvogel) hat beide Augen nach vorne ausgerichtet, eine Amsel dagegen hat die Augen seitlich am Kopf.
Bei Schlangen sind die beiden Sensoren zur Jagd noch enger beieinander (Molekülsensoren in den Spitzen der gespaltenen Zunge).
Extremen Rundblick haben z.B. Chamäleon, mit einer Abdeckung von über 340°.

Die Erfassung des größtmöglichen Bereiches hat aber den Nachteil, dass dadurch kein Raumbild entsteht, was dem Beutetier aber egal ist, da es ja nur wissen will, dass eine mögliche Gefahr lauert und es sich verstecken oder fliehen muss.

Die Erfassung eines kleinen Bereiches, aber dafür mit definierten Abständen der Sensoren schränkt zwar das Sichtfeld ein, man empfängt die Umwelt aber räumlich.

So, zurück zu den Menschen. Diese nutzen zur Jagd zwei Quellen. Die Augen und die Ohren.
Beide sind nach vorne ausgerichtet - gut, die Ohrlöcher sind zwar seitlich angebracht, aber die Ohrmuscheln sorgen für Ausrichtung nach vorne.
Beide Quellen für den Empfang sind Wellen, einmal Lichtwellen, einmal Schallwellen.
Zur genauen Ortung der Quellen werden immer mindestens zwei Empfänger benötigt.
Da sich die Augen selbst im Kopf bewegen lassen, und das Gehirn die genaue Stellung kennt, funktioniert das räumliche Sehen auch noch relativ gut, wenn ein Auge ausfällt.
Deine Ohrmuscheln sind aber fest (ja, manche Menschen können damit wackeln, aber sie bestimmt nicht drehen ;)).

So weit so gut, nun ein bisschen Physik.
Wir betrachten das ganze mal in einer Ebene. Eine Welle wird von einem punktförmigen Sender kreisförmig abgestrahlt (Rundstrahler), wenn sie nicht gebündelt wird (wie bei einer Taschenlampe, deinem Mund, usw.). Darauf, dass ein Haus ja keine Lichtquelle ist, sondern Licht nur reflektiert, wollen wir jetzt nicht eingehen, da wir uns jetzt ja nicht für Optik, sondern Akustik interessieren.
OK, ist eine Schallquelle genau vor dir, so kommt die Welle am linken und am rechten Ohr zur gleichen Zeit an. Dein Gehirn weiß also, dass die Quelle den gleichen Abstand zum rechten und zum linken Ohr hat, also auf dem Lot zur Strecke vom linken zum rechten Ohr durch deren Mittelpunkt liegen muss.
Ist die Quelle weiter links, so kommt das Signal am rechten Ohr später an, oder je nach Winkel gar nicht.
So kannst du die Richtung der Quelle sehr genau orten, falls sie sich vor dir befindet.
Hinten funktioniert das nur sehr eingeschränkt, da - wie schon erwähnt - die Ohrmuscheln nach vorne ausgerichtet sind.
Das kannst du auch an den Reflexen bei Wahrnehmung eines Geräusches erkennen, wenn du nachts durch den Park gehst.
Hörst du eine Maus im Feld vor dir, richtet sich dein maximal dein Kopf sofort zur richtigen Stelle aus. Ist das Geräusch hinter dir, muss sich erst der ganze Körper ausrichten (du drehst dich um) und die Umwelt neu "scannen".
Oder es wird sofort ein Fluchtreflex ausgelöst, da der Mensch hinten im Sinne der Umweltwahrnehmung ein Beutetier ist und dort nur die Existenz einer Quelle, aber nicht deren Standort interessant ist.

Nun zur Musik:
Stehen vor dir 2 Lautsprecher, und zwar so, dass die Lautsprecher und du ein gleichschenkliges (im Idealfall gleichseitiges) Dreieck bilden, und kommt aus den beiden Lautsprechern exakt das gleiche Signal zum gleichen Zeitpunkt, so kommt dieses an deinen Ohren zur gleichen Zeit an und dein Gehirn wird eine Schallquelle genau vor dir identifizieren.
Wird nun das gleiche Signal rechts etwas später gesendet, verschiebt sich die Pseudoquelle nach links, da dein Gehirn ja das gleiche Signal früher am linken Ohr wahrnimmt.
Analog funktioniert dies auch mit den Amplituden der Wellen (Lautstärke).

Gehen wir nun ins Tonstudio und schauen uns mal an, was passiert, wenn eine Band ein Lied aufnimmt.
Eine gute Band spielt zusammen im Studio.
Zur Aufnahme werden mehrere Mikrofone benutzt.
Die Signale der Mikrofone werden auf 2 Kanälen gespeichert.
Diese Kanäle enthalten also ein überlagertes Signal, das sich für die beiden Kanäle für ein Instrument in Laufzeit und Lautstärke unterscheidet.

Wird diese Aufnahme dann über die 2 Lautsprecher ausgegeben, so filtert dein Gehirn verschiedene Schallquellen (die Instrumente und Stimmen) aus dem "Mix" der Signal heraus.
Durch die unterschiedlichen Laufzeiten und Lautstärken (die schon bei der Aufnahme entstanden sind) des jeweiligen Instruments auf den beiden Kanälen, wird dein Gehirn also das eine Instrument in der Mitte positionieren, das andere weiter links, das andere weiter rechts, usw.
Es baut sich also eine Bühne vor dir auf, die im Idealfall die Positionen der Musiker bei der Aufnahme im Studio wiederspiegelt.
Das ganze sollte also so klingen, als ob du selbst mittig vor der Band stehst und zuhörst.
Auf einem Konzert, bei dem Lautsprecher genutzt werden, funktioniert dies auch genau so.
Die Signale der Instrument werden von Mikrofonen erfasst, verstärkt, und wieder auf 2 Quellen (jeweils ein Boxenturm links und rechts der Bühne) ausgegeben.
Haben die Tontechniker gut Arbeit geleistet, so entspricht dann beim Zuhören die virtuelle Position der Schallquelle der Position des jew. Musikers, die du visuell wahrnimmst.

Hast du nun die gleichen Stereosignale nun nochmals zur gleichen Zeit hinter dir, so kann dein Gehirn die Instrumente nicht mehr räumlich zuordnen und du denkst, du steht in den Instrument, und zwar in allen gleichzeitig. Und das hört sich nicht gerade berauschend an.
Selbst Musik, die komplett synthetisch hergestellt wird, wird nur in 2 Kanälen gespeichert und Effekt wie sich durch den Raum bewegende Klangquellen würden dadurch verloren gehen.

Nur bei speziellen Aufnahmen machen mehr als 2 Lautsprecher Sinn, was z.B. bei Filmen genutzt wird, wo es ja gewünscht ist, dir vorzugaukeln, dass du wirklich mitten im Geschehen bist und den Film dadurch besser erleben kannst.
Ein anderes Beispiel wären besondere Installationen, z.B. der Klanggarten, den der Vater eines Freundes von mir komponiert und zu speziellen Anlässen, z.B. zu Landesgartenschauen installiert.

Eine weitere Ausnahme sind Frequenzen unter 120Hz. Diese kann das Gehirn nur schwer orten, unter 80Hz gar nicht mehr.
Das liegt daran, dass der Abstand der Ohren geringer ist als die halbe Wellenlänge des Signals und somit zu den verschiedenen Zeitpunkten des Eintreffens an den Ohren keine Amplitudenänderung wahrnehmbar ist.
Deshalb darfst du deinen Subwoofer auch in den Kofferraum stellen, wobei du die Trennfrequenz nie höher als 80Hz wählen solltest.

Natürlich musste ich einiges Dinge verallgemeinern oder weglassen (z.B. Interferenzen, stehende Wellen), was meine Erläuterungen aber nicht falsch macht!

Die Quintessenz des Ganzen ist also, dass das Auto also akustischer Raum wegen Reflexionen, usw. sowieso schon mehr schlecht als recht ist und man dies nicht auch noch durch Lautsprecher im Rücken vollends zerstören sollte!

Gruß,
Schwinni


[Beitrag von 'Stefan' am 05. Mai 2010, 12:36 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Neue HU für bestehendes System
BigKar am 13.03.2013  –  Letzte Antwort am 17.03.2013  –  20 Beiträge
System Golf IV
cruizer_eu am 21.07.2008  –  Letzte Antwort am 21.07.2008  –  11 Beiträge
Hochwertiges FS für Golf IV
Xeto am 19.10.2006  –  Letzte Antwort am 20.10.2006  –  6 Beiträge
Golf IV Kaufberatung
Kalle97 am 22.10.2009  –  Letzte Antwort am 22.10.2009  –  5 Beiträge
Welche der 3 Endstufen für bestehendes System
Darkstrike88-88 am 09.08.2016  –  Letzte Antwort am 11.08.2016  –  5 Beiträge
Golf IV Audio System. DRINGEND RAT
Lord_Corvus am 05.11.2004  –  Letzte Antwort am 23.11.2004  –  8 Beiträge
LS System für Golf IV
CyrusTheVirus am 23.03.2005  –  Letzte Antwort am 24.03.2005  –  9 Beiträge
Hifi-System für Golf IV
bissig am 11.04.2007  –  Letzte Antwort am 11.04.2007  –  2 Beiträge
Kaufberatung für Golf IV System
Emrox am 26.07.2008  –  Letzte Antwort am 26.07.2008  –  3 Beiträge
Welchen Subwoofer für Golf IV
Taken@Golf am 29.07.2008  –  Letzte Antwort am 29.07.2008  –  15 Beiträge
Foren Archiv
2010

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.818 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedCoffeeman_85
  • Gesamtzahl an Themen1.554.039
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.604.384

Hersteller in diesem Thread Widget schließen