Kaum Bass unter 38Hz

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bassprob1
Neuling
#1 erstellt: 06. Mrz 2006, 18:32
Hallo Forum,

habe momentan die Monitor Audio GR60 von meinem Händler zum Probehören bekommen, eigentlich habe ich die RS6. Mein Problem ist, dass ich einen ziemlich kleinen Raum habe: Breite (wo die LS stehen) 3.6m, Länge (nach hinten zum Hörplatz) 4.5m, außerdem noch eine Dachschräge ab ca. 80cm hinten auf der ganzen Breite beim Hörplatz. Mir ist klar, dass das alles andere als optimal ist, und ich konnte vorher bei den RS6 schon feststellen, dass der Bass ab ca. 38 Hz stark abfällt, soll heißen kaum noch zu vernehmen ist. Gut, ich dachte, dass die LS sowieso nur bis 38Hz hinuntergehen und hab mir deshalb keine Gedanken gemacht - jetzt allerdings mit den GR60 hatte ich schon ein wesentlich stärkeres Bassfundament erwartet, aber Fehlanzeige. Es scheint mir nur ein wenig besser, was aber wohl eher auf den wesenltich höheren Gesamtpreis zurückzuführen ist
Meine erzeugten Sinustöne von 28-34Hz (die die GR60 ja eigentlich können sollten) sind kaum wahrnehmbar, höchstens an der Wand ist die übliche Anhebung zu vernehmen...
Hab mal ausgerechnet, dass die erste Raummode so ca. bei ~37,38Hz liegt, das würde ja dazu passen, dass ich ab da nichts oder nur noch wenig höre. Ich werde die LS wohl nicht nehmen, sind für den Raum einfach zu groß, aber interessieren würds mich schon.

Grüsse
bukowsky
Inventar
#2 erstellt: 06. Mrz 2006, 18:41
geht mir in meinem derzeitigen Hörraum ebenso, bei ca 37 Hertz ist Schluss, obwohl die Boxen bis 26 Hertz voll mitspielen. Das liegt offenbar am sog. room cut off. Unter einer bestimmten Grenze ist außer mit akustischen Tricks wie beispielsweise DBA kein Ton mehr zu hören ... nur zu spüren. Müsste unterhalb von 37 Hertz bei Dir drücken.
bassprob1
Neuling
#3 erstellt: 06. Mrz 2006, 18:49
Ja vom room cut-off hab ich auch schon gehört, leider findet man im netz dazu nur relativ wenig. Das Drücken unterhalb der "Grenze" spüre ich nicht so stark, außer wenn ich exorbitant weit aufdrehe :-) Ich gehe aber einfach mal nicht davon aus, dass die LS kaputt sind. Wenn ich hinten an die Bassreflex-Öffnung fasse, bemerke ich auch unter der "Grenze" einen starken Luftstrom/-sog, was ja wohl heißt, dass irgendwas passiert, nur eben kaum Ton in meinem Raum rauskommt

Also gibts dafür wohl keine Lösung, außer auf einen anderen Raum auszuweichen?
deathlord
Inventar
#4 erstellt: 12. Mrz 2006, 15:53
Dass der Raum die Tiefen Frequenzen nicht darstellen kann stimmt nicht. Habt ihr eure LS im Freifeld gemessen? Dass die tatsächlich bei << 40hz noch Vollpegel leisten, wäre erstaunlich. Die 16.5 cm Bässe der GR60 sind ja nicht gerade gigantisch, ausserdem habt ihr ja beide Bassreflexboxen, bei denen fällt der Schalldruck unterhalb der Abstimmfrequenz stark ab.

Hier steht etwas zu Druckkammereffekt:

http://www.hifi-foru...um_id=30&thread=6964

Gruss deathlord
bukowsky
Inventar
#5 erstellt: 12. Mrz 2006, 16:15

deathlord schrieb:
Dass der Raum die Tiefen Frequenzen nicht darstellen kann stimmt nicht.

ich führs Dir gerne vor

die Abstimmfrequenz meiner Tröten liegt bei 26 Hertz, also bis 26 Hertz +-0dB. Durch meinen derzeit recht kleinen Hörraum fällt unterhalb der ersten Raummode [bei etwa 43 Hertz] die Lautstärke stark ab. Beispielsweise sind 25-Hertz-Töne nicht zu hören, jedoch heftigst zu spüren.

siehe auch http://www.hifi-foru...hread=887&postID=4#4


[Beitrag von bukowsky am 12. Mrz 2006, 16:22 bearbeitet]
deathlord
Inventar
#6 erstellt: 12. Mrz 2006, 18:30
bukowsky schrieb:


Beispielsweise sind 25-Hertz-Töne nicht zu hören, jedoch heftigst zu spüren.


Das liegt aber an der zunehmenden Unempfindlichkeit des menschlichen Gehörs zu tiefen Frequenzen hin. Ansonsten ist es ein Widerspruch: Wenn die Töne zu spüren sind, heisst das, dass Schalldruck herrscht, welcher gehört werden kann!

Aber ich muss zugeben, dass ich das mit dem Druckkammereffekt auch noch nicht hundertprozentig begriffen habe, trotz Lesen vieler Threads und Konsultation des Master Handbook of Acoustics. Irgendwie weiss niemand ganz genau, wie das nun ist, die Informationen sind z.T. widersprüchlich.
bukowsky
Inventar
#7 erstellt: 12. Mrz 2006, 18:47

deathlord schrieb:

Das liegt aber an der zunehmenden Unempfindlichkeit des menschlichen Gehörs zu tiefen Frequenzen hin.

nee, nee, den 26 Hertz-Ton höre ich mit derselben Box im größeren Raum problemlos. Es liegt am Raum.


deathlord schrieb:
Ansonsten ist es ein Widerspruch: Wenn die Töne zu spüren sind, heisst das, dass Schalldruck herrscht, welcher gehört werden kann!

nicht zwingend. Ich habe es mit dem room cut off so verstanden, dass Frequenzen unterhalb der axialen Raummode keine Unterstützung mehr vom Raum bekommen und somit deutlich leiser wiedergegeben werden als die Frequenzen darüber.


deathlord schrieb:

~ und Konsultation des Master Handbook of Acoustics.

schau mal auf Seite 323 unten, "Frequency Regions"
deathlord
Inventar
#8 erstellt: 12. Mrz 2006, 19:27

schau mal auf Seite 323 unten, "Frequency Regions"




In considering the acoustics of small rooms, the audible spectrum is divided arbitrarily into four regions, A, B, C, and D. Region A is the very low frequency region below a frequency of 1130/2L or 565/L where L is the longest dimension of the room. Below the frequency of this lowest axial mode there is no resonant support for sound in the room. This does not mean that such very low frequency sound cannot exist in the room, only that it is not boosted by room resonances because there are none in that region.

Master Handbook of ACOUSTICS
F. Alton Everest



bukowsky schrieb:

Ich habe es mit dem room cut off so verstanden, dass Frequenzen unterhalb der axialen Raummode keine Unterstützung mehr vom Raum bekommen und somit deutlich leiser wiedergegeben werden als die Frequenzen darüber.


Das stimmt natürlich:

Below the frequency of this lowest axial mode there is no resonant support for sound in the room.

Mit diesem "resonant support" sind aber nichts anderes als die Raummoden gemeint. Diese existieren dann in deinem Raum bei 26 hz nicht mehr. Der Bass ist deswegen bei 26 hz nicht leiser, sondern der Bass darüber wegen der Raummoden lauter! Im erwähnten grösseren Raum sind die Raummoden tiefer angesiedelt (vlt. gerade bei 26 hz?) und es ist nicht verwunderlich, dass die 26 hz dort lauter sind. Dies aber *nur* durch Raummode und/oder höhere Verstärkerleistung!

Trotzdem scheint es einen Druckkammereffekt zu geben, welcher den Schalldruck zu tiefen Frequenzen hin ansteigen lässt:

US schrieb:

Unterhalb der Raumgrundresonanz, liegen Druckkammerbedingungen vor, die den Pegel mit 12dB/8ve ansteigen lassen, sofern der Schallerzeuger auf linearen Schallpegel ausgelegt ist.


Dies sei dann aber doch nicht ganz wörtlich zu nehmen, in der Praxis beginnt der Effekt erst tiefer unten und ist ev. auch schwächer als 12 dv/8ve:

US schrieb:

Praktisch lassen sich die Effekte aber nicht ohne weiteres prognostizieren, da über der Raumgrundreso das Schallfeld durch stehende Wellen geprägt ist. Ferner schlägt der Druckkkamereffekt auch nicht zwingend mit 12dB/8ve zu, da Verluste auftreten (Biegeweiche Wände z.B.)


Steht alles im von mir erwähnten Tread!

Gruss deathlord
KSTR
Inventar
#9 erstellt: 12. Mrz 2006, 21:33
...und vom Boxentyp hängt es auch noch ab...

Das Druckkammerprinzip ist real und funktioniert auch, es bildet sich gar keine vollständige Welle mehr aus (wie im anderen Strang erklärt: Kopfhörer, Car-Subwoofer), der Übergang ist fliessend. Aber die Druckwellenfront breitet sich nach wie vor mit Schallgeschwindigkeit aus, verteilt sich und erreicht einen gleichmässig im Raum herschenden Druckunterschied, eben weil sich eine vollständige Welle gar nicht bildet.

Aber: Das Druckkammerprinzip funktioniert besonders gut für LS, die selber nach dem Druckkammerprinzip arbeiten und absolute Druckunterschiede zum Raum-Luftdruck erzeugen können, auch bei tiefsten Frequenzen und sogar unterhalb der Eigenreso -- geschlossene Boxen.

Mit BR geht das schlecher. Denn die Abstimmung (also Druckerzeugung bis hinunter zu LS-Reso) funktioniert NUR unter der Annahme einer freien Schallausbreitung, und wird gemessen z.B. im reflexionsarmen Raum ("schalltoter" Raum). Unter Druckkammerbedingungen funktioniert das Prinzip "Bassreflex" aber nicht mehr so wie geplant, denn es findet eine Rückwirkung des dadurch überhöhten Raum-Wechseldrucks auf den PR-Port (und die Membran) statt und vermindert dessen Wirkung extrem, die komplette Abstimmung der Box verändert sich dadurch. Bei der geschlossenen Box findet die Rückwirkung allein auf die Membran statt, die, weil direkt angetrieben, damit besser klarkommt.
Oder etwas bildlicher: Bei der BR bewegt sich die Luftmasse im Port ja aufgrund des Druckunterschieds Boxeninneres zu Aussenwelt (und die Luftmasse in der Box ist eine Feder). Wird die Aussenwelt selbst zu einer an das System angekoppelten Feder, ist die Abstimmung dahin. Je nach Auslegung der Box bewegt sich die Luftmasse im Port über einen mehr oder weniger grossen Frequenzbereich um die Reso herum, deswegen kann das selbst bei der doppelten Portreso-Frequenz noch eine Rolle spielen. Auch bei den Eigenmoden des Raums kommt es bei BR u.U. zu starken Rückwirkungen über den Port, je nach Konstellation.

Es gibt in jedem Fall noch folgende Einschränkungen:

Die Wände des Raums sind nicht schallhart und der Raum ist nicht 100% druckdicht. Ich z.B. habe eine Rigipswand mit einer dumpfen Reso irgendwo unter 20Hz. Und einen Altbau Dielenboden mit grösseren Ritzen, wo der Schalldruck in der Schüttung "verschwindet". Also keine ideale Druckkammer, dann auch keine 12dB/oct boost unterhalb der Raumreso. Stehen die LS normal, ist der Boost auf der Grundwelle (und den höher liegenden modes) so gross, dass de facto unterhalb davon eine Pegelabnahme gemessen wird -- empfunden erst recht, wg. der fallenden Empfindlichkeit des Ohres.

Grüße, Klaus


[Beitrag von KSTR am 12. Mrz 2006, 21:37 bearbeitet]
inthro
Inventar
#10 erstellt: 14. Mrz 2006, 20:36
@ bassprob1

wie hast du die ls gestellt? basisbreite, rückwandabstand, seitenabstand, abstand zum hörplatz....
wie viel platz hast du hinter dem hörplatz zur wand?



grüsse inthro


[Beitrag von inthro am 14. Mrz 2006, 20:37 bearbeitet]
bassprob1
Neuling
#11 erstellt: 15. Mrz 2006, 09:58
Im Moment stehen sie unter der Dachschräge mit sehr wenig Abstand zur Wand. (20 cm) Der Abstand zu den Seitenwänden beträgt ca. 75cm. Mir kommt es so vor, als wäre der Bass jetzt etwas besser als vorher, als ich sie noch auf der gegenüberliegenden Seite stehen hatte, und der Hörplatz unter der Schräge war. Aber vielleicht ist das auch nur Einbildung, einen direkten Vergleich kann ich ja nicht vornehmen. Der Hörplatz ist immer relativ nah an der Wand, da dann mehr Bass da ist. (meistens sind die Überhöhungen an der Wand nicht sehr laut, so dass es nicht zu störend/dröhnend ist, direkt vor der Wand zu hören) Ich bin mal im Zimmer rumgekrochen und habe bemerkt, dass zwischen den LS, etwa 50 cm hoch, deutlich mehr Bass da ist. (da ist noch keine Dachschräge)
inthro
Inventar
#12 erstellt: 15. Mrz 2006, 11:23
morgen,

ich habe einen einbruch bei ca 50-70 hz. hab die ls bis auf 2,00 meter zusammengeschoben, 60 cm von der wand in den raum gezogen und den hörplatz auch ein stück weg von der wand (soweit es eben geht, bei meinem kleinen zimmer) und muss sagen, wesentlich besser als vorher.
hörabstand jetzt 2,4 m.
sind aber nur meine erfahrungen in meinem raum....


grüsse inthro
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