Schallmessung am PC

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n3
Stammgast
#1 erstellt: 27. Dez 2021, 11:51
Hallo Zusammen,

ich würde gerne eine Schallpegelmessung machen. Im optimalen Fall je Frequenzbereich. Hier gibt es die bekannten Geräte zwischen 200-400€ und mit erweitertem Frequenzbereich auch gut und gern 2.000€.

Ich möchte zukünftig eine neue Anlage zu Hause und diese anschließend auch einmessen. Daher dachte ich mir, dass ich hier ggf. zwei Fliegen mit einem Schlag machen kann.

Fragen:
1. Könnte ich ein Mikrofon an meinen PC/Notebook anschließen und jetzt meine Schallmessung durchführen und anschließend das Mikrofon auch fürs Einmessen der HiFi Anlage nutzen?
2. Welches Equipment und Software könnt ihr hierfür empfehlen?

Danke schon einmal
StreamFidelity
Inventar
#2 erstellt: 27. Dez 2021, 12:11
Es gibt Anwendungen wie CARMA (Computer Aided Room Analyser) von Audionet oder von REW room acoustics software , die meines Wissens kostenlos sind. Ich verwende das kostenpflichtige sehr gute Programm Acourate - AudioVero.

Benötigte Hardware (Beispiele!):

- Soundkarte mit Mikro-VV und Phantomspeisung Steinberg UR12
- Mikrofonständer
- Mikrofonkabel
- Mikro Behringer ECM8000 mit Kalibrierungsdatei von Acourate
- PC oder Laptop

Benötige Software (Beispiele!):

- Acourate
- Windows Betriebssystem

Ohne PC und Windows liegen die Kosten bei ca. 600 €. Dafür erhältst du eine professionelle Einmessung mit der Möglichkeit, Filter für die Raumkorrektur zu erstellen.

Für diesen Lösungsansatz muss die Anlage allerdings schon installiert sein, denn über die Lautprecher kommt der Testton, gell?
Prim2357
Inventar
#3 erstellt: 27. Dez 2021, 12:24
Moin,

eventuell ist bei deiner neuen Anlage ja auch eine Möglichkeit der Einmessung integriert.
Dort ist dann auch ein Mikro dabei welches man für andere/weitere Messungen nutzen könnte.

Dann brauchst du auch kein Geld extra investieren, wäre ja komplett unnötig.

Also nicht das Pferd von hinten aufzäumen.....
n3
Stammgast
#4 erstellt: 27. Dez 2021, 12:25
Danke für die schnelle Antwort.

Habe mal kurz geschaut und das Mikrofon und der Steinberg UR12 kosten ca. 120€ und mit Kabel und Ständer sollten es so 150€ sein. Die Software liegt bei 330€ und wenn ich erst einmal eine kostenlose verwende, kann ich die Kosten etwas aufteilen.

Ich will am Anfang z.B. folgende Sachen testen:
- Schallpegel bei offener Tür/Fenster
- Schallpegel bei geschlossener Tür/Fenster
- etc.

Später soll das Setup dann für das Einmessen der Anlage dienen.

Was ich noch nicht einschätzen kann, ob ich eine weitere Soundkarte benötige. Ich habe z.B. ein Microsoft Surface Notebook und würde hier den Steinberg UR12 über USB anschließen und daran das Mirko. Brauche ich dann noch zwischen Notebook und UR12 eine externe Soundkarte?
StreamFidelity
Inventar
#5 erstellt: 27. Dez 2021, 14:26

n3 (Beitrag #4) schrieb:
Brauche ich dann noch zwischen Notebook und UR12 eine externe Soundkarte?


Nein, das UR12 ist die externe Soundkarte oder wie der Profi sagt die DAW (Digital Audio Workstation). Das Mikro schließt du vorn an, den Verstärker an den Cinch-Buchsen hinten und den PC per USB. Für den PC benötigst Du einen ASIO Treiber, den es kostenlos von Steinberg zum Download gibt.


n3 (Beitrag #4) schrieb:
- Schallpegel bei offener Tür/Fenster
- Schallpegel bei geschlossener Tür/Fenster


Warum interessiert dich das?


[Beitrag von StreamFidelity am 27. Dez 2021, 14:27 bearbeitet]
n3
Stammgast
#6 erstellt: 27. Dez 2021, 16:07
Ah Danke! Was spricht gegen ein USB Mikrofon wie z.B. UMIK-1/2? Dies könnte ich auch z.B. später für ein miniDSP verwenden.

Mich interessiert wie sich bei uns der Schall im Haus verhält. Was gewissen bauliche Maßnahmen ausmachen, wie laut es bei den Kindern im Zimmer ist etc. Reiner Spieltrieb.
Prim2357
Inventar
#7 erstellt: 27. Dez 2021, 16:33

n3 (Beitrag #6) schrieb:
Ah Danke! Was spricht gegen ein USB Mikrofon wie z.B. UMIK-1/2? Dies könnte ich auch z.B. später für ein miniDSP verwenden.


Nichts spricht dagegen, eigentlich.
Wie gesagt ist so etwas aber sehr wahrscheinlich auch bei deiner neuen Anlage dabei, so das du im Moment nur unnötig Geld verbrennst.
Zudem können Acourate wahrscheinlich 99% der User hier im Forum dies gar nicht richtig bedienen und einstellen, und du möchtest dich gleich darauf einlassen.

Schau doch erst mal wie deine zukünftige Anlage ausschaut, und denke danach weiter.

Für den bisschen Spieltrieb mit eher unbedeutendem Rummessen reicht doch eine entsprechende Handy App vollkommen aus.
SPL Messung, oder Spectrum Analyzer App...das wird doch genügen dafür....
n3
Stammgast
#8 erstellt: 27. Dez 2021, 18:24
Ich wollte zukünftig einen miniDSP verwenden und wäre ein Mikrofon eh erforderlich.

Wie genau sind den die Android Handys? Weil z.B. +/-3db(A) wären ja schon recht viel...
BassTrap
Inventar
#9 erstellt: 27. Dez 2021, 23:42
Wenn Du mit miniDSP das mit Dirac Live, das DDRC-24, meinst: das funktioniert z.B. auch mit einem Focusrite Scarlet Solo und jedem beliebigen Messmikro mit Phantomspannung (hier ein beyerdynamic MM1). Daß es nur mit einem UMIK-1 funktionieren soll, ist gelogen. Die wollen nur mehr Umsatz machen.
BassTrap
Inventar
#10 erstellt: 27. Dez 2021, 23:46

n3 (Beitrag #8) schrieb:
Wie genau sind den die Android Handys? Weil z.B. +/-3db(A) wären ja schon recht viel...

Androids kannst Du vergessen. Die haben derart viele unterschiedliche Mikrofone verbaut, die hat niemand alle kalibriert. Für iPhones und iPads dagegen gibt es Apps, die mit Kalibrierdaten daherkommen. Diese Apps gibt es dann auch nur für iOS.
StreamFidelity
Inventar
#11 erstellt: 28. Dez 2021, 08:47

n3 (Beitrag #6) schrieb:
Ah Danke! Was spricht gegen ein USB Mikrofon wie z.B. UMIK-1/2?

Möglicherweise die Qualität? USB-Kabel sind von der Länge her begrenzt. Bei >5m wird es problematisch. Geliefert wird es mit 1.5m. Ohne DAW muss die Audiokarte des PCs die Testtöne zum einmessen generieren. Oder es geht per PC Digitalausgang an den DAC und von dort in den Verstärker. Das kann sicher alles sehr gut funktionieren.

Wer Mist misst bekommt Mist, sagt der Ingenieur.

Ich messe daher gerne so, wie es von Profis empfohlen wird.
n3
Stammgast
#12 erstellt: 28. Dez 2021, 13:20
OK, nur zum Verständnis, weil es mich generell interessiert:

Wenn ich den Raum einmessen will, macht ein DAW daher Sinn, weil die Testtöne durch den DAW erzeugt werden und somit eine genauere Messung erfolgen kann. Für eine Spektrumanalyse oder SPL Messung brauche ich den DAW nicht. Die normalen Mikrofone kriege ich aber nicht am Notebook angeschlossen, sodass ich hier den DAW brauche. Außer ich nehme ein USB Mikrofon.

Ist die Qualität zwischen USB Mikrofon und normalen Mikrofon lediglich bei der Kabellänge? Wäre eine reine USB Variante sinnvoller, da hier keine A/D Umwandlung stattfindet?
StreamFidelity
Inventar
#13 erstellt: 28. Dez 2021, 15:29
Bevor ich auf die einzelnen Fragen eingehe möchte ich klarstellen, dass ich kein Experte auf dem Gebiet bin. ich habe mich lediglich mit Acourate intensiv eingearbeitet. Andere Techniken oder Software mögen genausogut oder besser sein.


n3 (Beitrag #12) schrieb:
Wenn ich den Raum einmessen will, macht ein DAW daher Sinn, weil die Testtöne durch den DAW erzeugt werden und somit eine genauere Messung erfolgen kann.


Die Testtöne werden nicht vom DAW erzeugt, sondern immer über die Software. Bei mir mit Acourate im PC. Der PC leitet die Testtöne digital per USB an die DAW, welche eine Digital-Analog-Wandlung durchführt und analog per Cinch (Steinberg UR12) an den Verstärker weitergibt.


n3 (Beitrag #12) schrieb:
Ist die Qualität zwischen USB Mikrofon und normalen Mikrofon lediglich bei der Kabellänge?


Bei einem Behringer ECM8000 wird ein 3poliges XLR Mikro-Kabel angeschlossen. Das kommt aus dem PA-bereich und ist sehr robust. Längen spielen da so gut wie keine Rolle.


n3 (Beitrag #12) schrieb:
Wäre eine reine USB Variante sinnvoller, da hier keine A/D Umwandlung stattfindet?


Es ist genau umgekehrt. Das UMIK-1 Messmikro hat einen 24-Bit-ADC (44,1 oder 48 kHz) integriert. Es könnte sein, dass ein Mikro ohne integrierten ADC störungsfreier misst, da keine zusätzliche Elektronik stört. Aber das ist reine Vermutung. Vielleicht gibt es irgendwo Messwerte dazu.
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