freitragende Schallschutzdecke

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tom213
Neuling
#1 erstellt: 06. Mrz 2020, 07:37
Hallo!

Ich fühle mich ein klein bisschen schuldig, weil mein Thema mit Hifi eigentlich nicht so viel zu tun hat, aber hier im Forum tummelt sich scheinbar reichlich Kompetenz und ich habe ähnliche Themen gefunden, also hoffe ich mal ihr lynt mich nicht gleich

Seit Kurzem habe ich einen neuen, schwer übergewichtigen Nachbarn der Nachts gerne mal durch seine Wohnung stampft. Die leichte Holzbalkendecke vibriert und fungiert als riesiger Lautsprecher, man spürt durch gekapselte Kopfhöhrer hindurch die Druckwellen. Dazu kommt Knarren von Holzdielen.

Mir ist natürlich klar, das Ausziehen und eine neue Wohnung suchen die beste Lösung ist. Auch gibt es sicher Menschen die sich mit dem Vermieter auseinandersetzen würden. Langfristig ist das auch mein Plan, kurzfristig möchte ich gerne wieder ruhig durchschlafen.

Ich habe den Vorteil das der Vermieter mir für Renovierungsarbeiten und Umbauten generell Freibriefe erteilt, und sich wenig Interessiert. Auch steht im Haus reichlich Baumaterial herum, das von Handwerkern zurückgelassen wurde, und verwendet werden kann.

Ich habe mich bezüglich Schallschutzdecken eingelesen, und freitragende Konstruktionen von den üblichen Trockenbausystemanbietern wie Knauf, Rigips etc gefunden, aber da ich vorhandenes Material nutzen möchte, und mir deren Dämmleistung auch nicht so wahnsinnig hoch erscheint, möchte ich eigene Wege beschreiten.

Der Raum hat 3195x4575mm Grundfläche und eine Deckenhöhe von 3660mm, und eine Teil-Zwischendecke auf 2200mm, die als Schlafplatz und Lagerplatz dient. Unter der Zwischendecke sind die Nachbargeräusche schon erheblich milder, und das obwohl die Zwischendecke nur aus leichtem Kantholz und 15mm OSB besteht, also nicht sehr solide ist. (und auch nur 75% des Raums abdeckt)

Daher möchte ich es trotz der hohen Deckenhöhe einen relativ flachen Aufbau wählen, damit der Stauraum und Schlafplatz erhalten bleibt.

Die Wände sind Altbautypisch zwischen 400 und 600mm stark, und da ich den Nachbarn durch die Decke sehr gut lokalisieren kann, gehe ich davon aus das die Wände als Schallbrücken ein zu vernachlässigender Faktor sind.

Die Bestehende Decke sieht so aus:

Bestandsdecke
Bild in hoher Auflösung

Als Schallschutzdecke habe ich mir ein Modulsystem erdacht. An den Stirnwänden werden L förmige Träger angedübelt, in Raummitte 2 T förmige Träger, die dann 15 einschiebbare Module aufnehmen.

Die Module werden vorgefertigt um den Dreck der beim Montieren der Decke anfällt zu minimieren, auch kann ich auf die Modulkästen Restmaterialstücke (die tonnenweise vorhanden sind) besser verarbeiten und muss das nicht Überkopf tun.

Module mit Wänden (grün)

YraDqJk
Bild in hoher Auflösung

Wände ausgeblendet

2
Bild in hoher Auflösung

Modul Auflage auf Balken

3
Bild in hoher Auflösung

Modul im Querschnitt

4
Bild in hoher Auflösung

Ich habe keine Probleme mit der Umsetzung der Bauarbeiten, Statik usw, habe aber nur etwas zügig angelesene Ahnung von Akkustik.

Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Tipps zur Optimierung bekäme, damit die Decke möglichst viel Schall des Nachbarn absorbiert.


[Beitrag von tom213 am 06. Mrz 2020, 07:44 bearbeitet]
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Mrz 2020, 11:44
Kleine Vorabbemerkung, die 25-jährige 60-Kg-"Lady", die nachts aus dem Club nach Hause kommt und erstmal zur Toilette rennt, dabei mit den Absätzen ihrer Schuhe einen regelrechten Stepptanz veranstaltet, ist auch nicht besser

Die vorhandene Decke überträgt Schwingungen durch das "Stampfen" und wandelt diese Schwingungen unten wieder in Luftschall. Du hast also Schwingungen (Körperschall) und Luftschall. Beide Übertragungsarten musst Du verhindern. Die Schwingungen durch eine mechanische Entkopplung der Schallschutzdecke, denn diese darf nicht zum Schwingen angeregt werden um nicht selbst zum Wandler Körperschall->Luftschall zu werden. Zudem muss die Schallschutzdecke vollflächig angebracht und luftdicht abgeschlossen sein, denn sonst würde der Luftschall ja einfach an der Decke vorbei in deine Räume gelangen. Mit deiner angedachten Modulbauweise ist der Aufwand für eine ordentliche Abdichtung natürlich etwas höher, aber sicher irgendwie machbar.
tom213
Neuling
#3 erstellt: 06. Mrz 2020, 12:37

Tobiii2 (Beitrag #2) schrieb:
Kleine Vorabbemerkung, die 25-jährige 60-Kg-"Lady", die nachts aus dem Club nach Hause kommt und erstmal zur Toilette rennt, dabei mit den Absätzen ihrer Schuhe einen regelrechten Stepptanz veranstaltet, ist auch nicht besser ;)


???


Tobiii2 (Beitrag #2) schrieb:

Die vorhandene Decke überträgt Schwingungen durch das "Stampfen" und wandelt diese Schwingungen unten wieder in Luftschall. Du hast also Schwingungen (Körperschall) und Luftschall. Beide Übertragungsarten musst Du verhindern. Die Schwingungen durch eine mechanische Entkopplung der Schallschutzdecke,


Ich hatte Schaumstoff zwischen den Trägerbalken und Wänden sowie Gummipuffer unter den Unterlegscheiben unter den Schraubenköpfen vorgesehen. Da ich aber nicht denke das das zu 100% funktioniert, soll jedes Modul mit 10mm Schaumstoff und 5mm Hartfaserplatte beklebt werden, an den Kontaktflächen. Die Hartfaserplatte dient der Verschiebbarkeit, da das Installieren der Module sonst schwierig wird.


Tobiii2 (Beitrag #2) schrieb:
Zudem muss die Schallschutzdecke vollflächig angebracht und luftdicht abgeschlossen sein, denn sonst würde der Luftschall ja einfach an der Decke vorbei in deine Räume gelangen. Mit deiner angedachten Modulbauweise ist der Aufwand für eine ordentliche Abdichtung natürlich etwas höher, aber sicher irgendwie machbar.


Angedacht war sämtliche Module auch seitlich mit Schaumstoffband zu bekleben, und zwischen den Wänden und Modulen ebenfalls Schaumstoffwürste unterzubringen, die sich zusammendrücken und somit luftdicht abschließen. Zudem würde die Oberfläche der Module zum Schluss mit einer Lage Gipskartonplatten Verbunden, die auch verspachtelt werden und somit eine durchgängige Platte bilden. An den Anschlussfugen zur Wand bin ich etwas ratlos, würde aber wieder zu Schaumstoff tendieren.

Wie siehst du denn die Materialwahl und Anordnung? Ist das grundsätzlich für den Zweck geeignet?
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Mrz 2020, 13:05

tom213 (Beitrag #3) schrieb:

Tobiii2 (Beitrag #2) schrieb:
Kleine Vorabbemerkung, die 25-jährige 60-Kg-"Lady", die nachts aus dem Club nach Hause kommt und erstmal zur Toilette rennt, dabei mit den Absätzen ihrer Schuhe einen regelrechten Stepptanz veranstaltet, ist auch nicht besser ;)

???

???
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