Seitiche Absorbtion in schwieriger Umgebung.

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Nimron
Stammgast
#1 erstellt: 15. Dez 2008, 14:56
Hallo Leute

Ich habe in meinem recht halligen Wohnzimmer mal folgenden Versuch gefahren:



Man sieht also jeweils neben den Lautsprechern zwei Matratzen, welche die seitlichen Reflektionen schlucken sollten. Das Ergebnis war perfekt!

Nun stehe ich aber vor der Herausforderung, die WAF technisch ungünstigen "Schlafzimmer Gegenstände" durch etwas Wohnraum tauglicheres zu ersetzen.

Links könnte das ja noch mit Basotect Absorbern gemacht werden, aber rechts stört leider das recht große Fenster. Außerdem frage ich mich auch, wie dick die Absorber Platten sein müssten?

Ginge rechts als Alternative eventuell auch ein zuziehbarer Vorhang vor dem Fenster?

Fragen über Fragen...
Klaus-R.
Inventar
#2 erstellt: 15. Dez 2008, 15:25
Moin Nimron,

das Problem bei Dir sind nicht die seitlichen Reflexionen, sondern, wie Du selber sagst, die Halligkeit und um die zu vermindern, können die Absorber stehen, wo sie wollen, sprich dort, wo der WAF am höchsten ist.

Alles was absorbiert, ist willkommen, muss nicht unbedingt Basotect sein, ein grosser Teppich macht sich schon deutlich bemerkbar. Je dicker der Absorber, desto tiefer die Frequenzen, die absorbiert werden.


Klaus
Nimron
Stammgast
#3 erstellt: 15. Dez 2008, 15:55
Dem Zufolge hätten die beiden Matratzen in meinem Versuch schlicht den Hall absorbiert? Dann müsste ich sie wohl einfach mal dort platzieren, wo ich tatsächlich etwas machen könnte und der Versuch wiederholen.

Einen Teppich habe ich ja schon. Was ich am Wochenende noch gesehen habe sind Bilder auf Leihnwand aber ohne den Holzrahmen. Diese könnte ich dann auf einen Absorber spannen und den damit abdecken.
Klaus-R.
Inventar
#4 erstellt: 15. Dez 2008, 16:07

Nimron schrieb:
Dem Zufolge hätten die beiden Matratzen in meinem Versuch schlicht den Hall absorbiert?


Da sich das Schallfeld am Hörplatz im Wesentlichen aus Direktschall und frühen Reflexionen zusammensetzt, hat die Absorption der seitlichen Reflexionen schon einen Einfluss auf das Gehörte, will sagen, wenn Du die Matratzen woanders aufbaust, wird sich das auch anders anhören, wobei in Sachen Halligkeit das Ergebnis jedoch dasselbe sein wird.

Es gibt in der Fachliteratur keinen Nachweis dahingehend, daß seitliche Reflexionen an sich, von einigen Ausnahmefällen mal abgesehen, störend sind, um diesen Punkt würde ich mir also weiter keine Gedanken machen.



Was ich am Wochenende noch gesehen habe sind Bilder auf Leinwand aber ohne den Holzrahmen. Diese könnte ich dann auf einen Absorber spannen und den damit abdecken.


Wenn man bei porösen Absorbern die Oberfläche abdeckt, wirken sie nicht mehr. Ich würde statt Bildern oder Postern Seidenmalerei o.Ä. nehmen.

Klaus
Ydope
Inventar
#5 erstellt: 15. Dez 2008, 17:17

Klaus-R. schrieb:

Es gibt in der Fachliteratur keinen Nachweis dahingehend, daß seitliche Reflexionen an sich, von einigen Ausnahmefällen mal abgesehen, störend sind, um diesen Punkt würde ich mir also weiter keine Gedanken machen.


Erwähnen sollte man, dass dies in der Praxis ein sehr individueller Standpunkt ist. In professionellen Abhörräumen wird großer Aufwand betrieben, um die (seitlichen) Reflexionen entweder wegzulenken oder zu absorbieren. Natürlich möglich, dass die alle nicht wissen was sie tun

Dessen ungeachtet ist richtig, dass hier natürlich mehr gemacht wurde, als die frühen Reflexionen zu bedämpfen, denn die Fläche der Matratzen ist ja weit größer.

6 cm dick Basotect dürfte ein guter Startwert sein. Dicker machen und Wandabstand auf Materialdicke erhöhen hilft.

Gruß
Nimron
Stammgast
#6 erstellt: 15. Dez 2008, 17:34
Momentan denke ich über zwei seitliche Rahmen nach, welche ich einfach an Stelle der Matratzen aufbauen würde und wenn Besuch kommt ins Arbeitszimmer verschwinden lasse.




Ydope
Inventar
#7 erstellt: 15. Dez 2008, 21:38
Kannst du machen. Du kannst aber auch für leichtere Portabilität die Seitenabsorber kleiner machen und woanders feste Absorber installieren.
Übrigens ist es ungünstig, dass links kein Teppich zw. LS und Hörplatz liegt und rechts schon.

Gruß
Klaus-R.
Inventar
#8 erstellt: 16. Dez 2008, 09:24

Ydope schrieb:

Klaus-R. schrieb:

Es gibt in der Fachliteratur keinen Nachweis dahingehend, daß seitliche Reflexionen an sich, von einigen Ausnahmefällen mal abgesehen, störend sind, um diesen Punkt würde ich mir also weiter keine Gedanken machen.


Erwähnen sollte man, dass dies in der Praxis ein sehr individueller Standpunkt ist. In professionellen Abhörräumen wird großer Aufwand betrieben, um die (seitlichen) Reflexionen entweder wegzulenken oder zu absorbieren. Natürlich möglich, dass die alle nicht wissen was sie tun



Dieser Aufwand wird meines Wissens erst betrieben, seit Richard Heysers Messverfahren es ermöglicht hat, frühe Reflexionen "sichtbar" zu machen. Weiterhin hat man sich damals anscheinend nicht die Mühe gemacht, diesen Punkt psychoakustisch zu untersuchen!!! Meine Liste zur Akustik kleiner Räume nebst in diesem Zusammenhang relevanter Psychoakustik ist inzwischen auf 308 angewachsen, Nachweise für die Schädlichkeit früher Reflexionen sind nicht dabei. Find' ich persönlich schon recht bemerkenswert.

"Die alle" werden schon wissen, was sie tun, nämlich Reflexionen vernichten, ob es psychoakustisch Sinn macht, ist eine Frage, die bis dato unbeantwortet ist.


Voetmann (2007), “50 years of sound control room design”, Audio Eng. Soc. Preprint 7140


Klaus
rland79
Stammgast
#9 erstellt: 16. Dez 2008, 13:08
@ klaus-r (und ydope): (achtung klugscheißmodus!)

frühe reflexionen sind reflexionen die innerhalb 2ms auftreten. die sind imho deshalb so "schädlich" weil das ohr/hirn so kurze unterschiede in den luftdruckschwankungen nicht unterschieden kann. also versuppt das klangbild.
genau deswegen werden bei den meisten ls seitliche wandabstände von mind 70cm empfohlen, damit diese frühen zu späteren reflexionen werden, die das ohr/hirn unterscheiden und herausfiltern kann.

seitliche reflexionen sind deshalb schlecht, weil eine (oder besser zwei, bei stereo) phantomschallquelle außerhalb des zimmers entsteht.
einmal direktschall vom ls und einmal phantomschall ein paar ms später? nein danke.


darum an dieser stelle meine bescheidene meinung an nimron:

- unbedingt seitliche absorber!
- noch besser auch zusätzlich hinten an der frontwand!
- und nochmal besser auch an der decke zwischen boxen und hörplatz (spiegelpositionen)!
- und den teppich mittig und der breite nach zwischen boxen und hörplatz!

(mit all diesen punkten bekämpfst du wirksam den nachhall und vermeidest ungewünschte reflexionen, was dir ein ungleich detailreicheres bühnenbild, bessere ortung, usw usf vermitteln wird.)

Klaus-R.
Inventar
#10 erstellt: 16. Dez 2008, 14:51

rland79 schrieb:
frühe reflexionen sind reflexionen die innerhalb 2ms auftreten.



Falsch!

Als frühe Reflexionen in diesem Kontext werden die Reflexionen bezeichnet die 1. nur an einer Raumbegrenzungefläche reflektiert werden und 2. innerhalb des Zeitfensters eintreffen, in dem der Präzedenzeffekt funktioniert, also bei Musik maximal 80 ms (Blauert).

Reflexionen unterhalb 1 ms sind, abhängig vom Pegel relativ zum Direktschall, hörbar und haben das Potential, die Summenlokalisation (Phantomschallquellenbildung) störend zu beeinflussen, obwohl dies noch nicht nachgewiesen wurde:

Geddes, "Audibility of Linear Distortion with Variations in Sound Pressure Level and Group Delay", AES paper 6888


genau deswegen werden bei den meisten ls seitliche wandabstände von mind 70cm empfohlen, damit diese frühen zu späteren reflexionen werden, die das ohr/hirn unterscheiden und herausfiltern kann.


Richtig ist, daß Reflexionen im 2-3 ms Bereich in subjektiven Hörtests weniger bevorzugt werden als spätere Reflexionen:

Ando, “Subjective preference in relation to objective parameters of music sound fields with a single echo, J. of the Acoustical Society of America 1977, Vol. 62, No.6, S.1436



seitliche reflexionen sind deshalb schlecht, weil eine (oder besser zwei, bei stereo) phantomschallquellen außerhalb des zimmers entsteht. einmal direktschall vom ls und einmal phantomschall ein paar ms später? nein danke.


Die beiden LS erzeugen per Summenlokalisation eine in etwa mittig angeordnete Phantomschallquelle. Die beiden seitlichen Reflexionen erzeugten, gäbe es keinen Direktschall von den LS, genau nach dem selben Summenlokalisations-Prinzip, auch eine in etwa mittig angeordnete Phantomschallquelle.

Warum die von den seitlichen Reflexionen erzeugten Phantomschallquellen ausserhalb des Zimmer sein sollen, das musste mal erklären.


Klaus
rland79
Stammgast
#11 erstellt: 16. Dez 2008, 15:13

Klaus-R. schrieb:
Warum die von den seitlichen Reflexionen erzeugten Phantomschallquellen ausserhalb des Zimmer sein sollen, das musste mal erklären.

kein problem:
http://img78.imageshack.us/my.php?image=phantomjb2.jpg


Klaus-R. schrieb:
Präzedenzeffekt

was ist denn das?


Klaus-R. schrieb:
Die beiden LS erzeugen per Summenlokalisation eine in etwa mittig angeordnete Phantomschallquelle. Die beiden seitlichen Reflexionen erzeugten, gäbe es keinen Direktschall von den LS, genau nach dem selben Summenlokalisations-Prinzip, auch eine in etwa mittig angeordnete Phantomschallquelle.

soweit stimmts. was du aber vergessen hast ist, dass diese mittige "phantom-phantomschallquelle" leider einige ms nach der direkten mittigen phantomschallquelle hörbar ist! ist das toll?

Klaus-R.
Inventar
#12 erstellt: 16. Dez 2008, 17:03

rland79 schrieb:

Klaus-R. schrieb:
Warum die von den seitlichen Reflexionen erzeugten Phantomschallquellen ausserhalb des Zimmer sein sollen, das musste mal erklären.

kein problem:
http://img78.imageshack.us/my.php?image=phantomjb2.jpg


Das dachte ich mir! Ist natürlich falsch, bzw. keine Phantom-, sondern eine Spiegelschallquelle. Bei Simulationen und Auralisation von Schallfeldern werden frühe Reflexionen durch Spiegelschallquellen ersetzt:

Allen et al. (1979),”Image method for efficiently simulating small-room acoustics”, J. of Acoust. Soc. of America, vol. 65, no. 4, p.943

Eine Phantomschallquelle entsteht durch Summenlokalisation zweier Realschallquellen, die gleiche Signale abstrahlen mit einem maximalen Zeitunterschied von 1 ms, dies kann auch eine Realschallquelle und deren Reflexion sein:

Burgtorf (1963), “Zur subjektiven Wirkung von Schallfeldern in Räumen (Rückverdeckung, Phantomschallquellen)", Acustica, vol. 13, p.86

sowie

Blauert, "Räumliches Hören"


rland79 schrieb:

Klaus-R. schrieb:
Präzedenzeffekt

was ist denn das?


http://www.acoustics...auertbraasch2005.pdf




soweit stimmts. was du aber vergessen hast ist, dass diese mittige "phantom-phantomschallquelle" leider einige ms nach der direkten mittigen phantomschallquelle hörbar ist! ist das toll?



Da der Präzedenzeffekt hier wirksam ist, werden die seitlichen Reflexionen bei der Lokalisation der jeweiligen realen Schallquelle zugeordnet, diese erzeugen jedoch eine Phantomschallquelle.

Ob die seitlichen Reflexionen in Gegenwart von den beiden Realschallquellen eine eigene Phantomschallquelle erzeugen, ist nicht untersucht, daß die durch die Reflexionen möglicherwiese erzeugte zweite Phantomschallquelle zeitlich hinterhinken würde, kann man höchstens als Hypothese ansehen.

War auch nur ein Beispiel, um deutlich zu machen, daß bei Wegfallen der beiden Direktschallanteile die beiden seitlichen Reflexionen eine ihne zugeordnete mittige Phantomschallquelle erzeugen würden (Summenlokalisation) und keine ausserhalb des Zimmers liegenden, wie Du behauptet hast.

Klaus
rland79
Stammgast
#13 erstellt: 16. Dez 2008, 18:28

Klaus-R. schrieb:
Das dachte ich mir! Ist natürlich falsch, bzw. keine Phantom-, sondern eine Spiegelschallquelle.

ha, das dachte ich mir auch. in meiner heimat würde man zu dir "tüpflescheißer" sagen. nichts für ungut. wenn du nicht ganz so kleinlich, schadenfroh und auf zitate bedacht wärst, dann hättest du schon verstanden was ich meinte.

lieber klaus, es ist mir vollkommen egal in welchem deiner 308 bücher von wem welches zitat steht.
hier geht es um akustische verbesserungsvorschläge konkreter räume. wenn du praktische erfahrungen vieler user hier (mich eingeschlossen) mit theoretischem bücher-wissen untergraben willst, dann kommen wir zu keiner lösung.
beispiel:

Klaus-R. schrieb:
Es gibt in der Fachliteratur keinen Nachweis dahingehend, daß seitliche Reflexionen an sich, von einigen Ausnahmefällen mal abgesehen, störend sind, um diesen Punkt würde ich mir also weiter keine Gedanken machen.

interessant, dass in keinem buch das steht, aber 1000e musikliebhaber von deutlichen verbesserungen sprechen!

aber mach doch einen eigenen thread auf mit dem titel "vergesst seitliche absorber".
ich würde sehr gern die reaktionen darauf lesen!

rland79
Stammgast
#14 erstellt: 16. Dez 2008, 19:01
sorry, nochmal ich. es lässt mir keine ruh.


Klaus-R. schrieb:
Ob die seitlichen Reflexionen in Gegenwart von den beiden Realschallquellen eine eigene Phantomschallquelle erzeugen, ist nicht untersucht, daß die durch die Reflexionen möglicherwiese erzeugte zweite Phantomschallquelle zeitlich hinterhinken würde, kann man höchstens als Hypothese ansehen.

dann bitte ich einige andere meine hypothese zur theorie zu machen. denn mit logischem denken und/oder trigonometrischen wissen erkennt man auf den ersten blick, dass die spiegelschallquelle nach der direkten schallquelle zu hören ist! (folglich ist auch die aus den spiegelschallquellen entstandene phantomschallquelle hinten nach.)
vielleicht stehen meine worte ja auch bald in einem deiner bücher!


Klaus-R. schrieb:
War auch nur ein Beispiel, um deutlich zu machen, daß bei Wegfallen der beiden Direktschallanteile die beiden seitlichen Reflexionen eine ihne zugeordnete mittige Phantomschallquelle erzeugen würden (Summenlokalisation) und keine ausserhalb des Zimmers liegenden, wie Du behauptet hast.

das aber auch nur, wenn ein mono-signal aus beiden ls kommt! bei einem stereo-signal nicht.

bis morgen!
Nimron
Stammgast
#15 erstellt: 17. Dez 2008, 12:28
Uff, Ihr macht mich fertich....

Ich habe jetzt noch ein bisschen mit den Matratzen experimentiert.

Zunächst habe ich einfach mal die am Fenster weggelassen, später die an der linken Wand. Auch habe ich die Matratzen zum Vergleich mal wahllos im Raum positioniert.

alles war besser als ganz ohne, aber der beste Effekt kam eindeutig beim platzieren seitlich der Lautsprecher zu stande.

Meine geplanten Maßnahmen:

Zunächst mal möglichst günstig (Bauhaus?) ein paar Basotect Absorber 7-10mm kaufen. Dann habe ich im Bauhaus Bilder auf Stoff gesehen, welche ich wegen WAF und so drauf machen werde. Damit werde ich dann der linken und hinteren Wand zu Leibe rücken.

Danach wir das Ergebnis erhört und gegebenen falls über einen Vorhang an der rechten Wand und am Fenster hinter dem Fernseher nachgedacht, wo jetzt die Rollos sind.

Alle Maßnahmen wären, bis auf die Vorhänge, recht günstig und ohne Verschandelung des Wohnzimmers durchführbar. Einziges Problem (oder auch nicht?) ist die Tatsache, dass ich die Bilder auf einer bestimmten Höhe anbringen muss und sie damit natürlich nicht so gut abdecken, wie die Matratzen. Außerdem möchte ich zunächst davon absehen, die Bilder mit Abstand zu Wand aufzuhängen.

So long

"Nimron"
rland79
Stammgast
#16 erstellt: 17. Dez 2008, 12:49

Nimron schrieb:
Uff, Ihr macht mich fertich....

hihi, sorry!


Nimron schrieb:
alles war besser als ganz ohne, aber der beste Effekt kam eindeutig beim platzieren seitlich der Lautsprecher zu stande.

ha, sag ich ja!
gell klaus!


Nimron schrieb:
Zunächst mal möglichst günstig (Bauhaus?) ein paar Basotect Absorber 7-10mm kaufen.

im bauhaus bekommst die leider nicht. und günstig ist basotect auch nicht, aber mitunter das beste mit dem höchsten wirkungsgrad.
billiger, aber leider nicht ganz so wirkungsvoll, wäre stein- oder glaswolle. das staubt aber grässlich, die müsstest du also gut in stoff verpacken.
aber 7-10mm solltens mindestens sein, v.a. wenn du ohne wandabstand aufhängen willst.


Nimron schrieb:
Dann habe ich im Bauhaus Bilder auf Stoff gesehen, welche ich wegen WAF und so drauf machen werde.

ich schätze dieser stoff ist eine leinwand mit siebdruck. das könnte zu dicht sein. aber versuche mal das: halte das bild vor dem mund und blase durch. wenn die luft gut durchgeht, dann kein problem; wenns schwierig ist, dann schau dich nach seidenmalerei oder fertigen bedruckten stoffen um. oder selbst mit wasserfarben bemalen.


Nimron schrieb:
Damit werde ich dann der linken und hinteren Wand zu Leibe rücken.

imho ist es aber wichtig, dass du die absorber symmetrisch anbringst. links bedämpfen und rechts nicht ist nicht gut.
bist du sicher, dass die spiegelposition genau am fenster ist?

Jazzy
Inventar
#17 erstellt: 21. Dez 2008, 00:42
Für Hoch/Mittelton kannste doch keine Steinwolle nehmen,Faserflug!Das geht nur für den Bassbereich,da man hier mit Folie zukleben kann(luftdicht,habe ich so gemacht) .Für die Spiegelseiten also lieber Schaumstoff und/oder Diffusoren(habe ich auch so) .Für den Bass müssen die Absorber in die Raumecken(möglichst alle vier) .Spiegelflächen Decke und Fußboden nicht vergessen,da müssen auch noch Schaumstoffplatten/hochfloriger Teppich hin.An der Decke habe ich selbst allerdings noch nichts,wird aber bald.Wie befestigt man das ohne Schäden?
Ydope
Inventar
#18 erstellt: 21. Dez 2008, 04:51

Jazzy schrieb:
Für Hoch/Mittelton kannste doch keine Steinwolle nehmen,Faserflug!


Das ist ein altes Gerücht, das nicht stimmt. Erstens fliegen da keine Fasern, solange keine mechanische Einwirkung darauf herrscht, d.h. wenn man z.b. draufhaut, zweitens gibt es keine Hinweise aus Krebsgefahr durch die Fasern: http://www.lungusa.org/site/pp.asp?c=dvLUK9O0E&b=35439

Hinter Stoff verpackt ist das eine einwandfrei Lösung, die auch in unzähligen Studios deswegen so angewandt wird.

Gruß
Nimron
Stammgast
#19 erstellt: 21. Dez 2008, 11:21
Nach ein bisschen Recherche habe ich mich bei den Raumecken für die "Cornerblöcke" von RTFS entschieden. Sie kosten ähnlich wie die von Basotect sind aber bereits mit Stoff umrahmt. Mich würde übrigens auch interessieren, wie man sie an der Wand fixiert.

Leider sind die Wallpanels von RTFS recht teuer, aber ich überlege dennoch, ob ich nicht je einen hinter die Frontlautsprecher und an die Seiten packe.

Für die Decke würde ich wohl Baostect nehmen.

Momentan bin ich wirklich so verrückt und schleppe meine beiden Matratzen aus dem Gästezimmer ins Wohnzimmer rüber, wenn ich anständig Musik hören will... Das ist der Fluch, gehört zu haben, wie es besser geht.

Ich kann nur hoffen, dass die Investition in die Absorber ein mindestens gleichgutes Ergebnis liefert.
Jazzy
Inventar
#20 erstellt: 22. Dez 2008, 00:28
Welche Maße haben denn die Cornerblocks und wieviel willst du nehmen?Pro Ecke einen?
Nimron
Stammgast
#21 erstellt: 22. Dez 2008, 00:43
Ich würde zunächst mal je einen von diesen nehmen:

Technische Daten :
- Maße (+/- 5mm):

- A und B: 49 cm

- C und E: 6 cm

- D: 61 cm

- Höhe: 100 cm

Später kann ich immer noch einen zweiten drauf packen.
Jazzy
Inventar
#22 erstellt: 22. Dez 2008, 00:46
Die Größe ist für ca. 20-40m² ok,du brauchst sicherlich mehr.Ich habe 45x60x100 in jeder Ecke,und es könnte evtl. noch mehr her....
blabupp123
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 22. Dez 2008, 12:49
Hallo Leute,
entschuldigt, daß ich hier so reinplatze. Da ich gerade die gleichen Überlegungen anstelle, wie Nimron, hätte ich folgende Frage:


Nimron schrieb:
Leider sind die Wallpanels von RTFS recht teuer, aber ich überlege dennoch, ob ich nicht je einen hinter die Frontlautsprecher und an die Seiten packe.


Meine LS stehen recht nah an der Wand (ca. 30cm). Wenn ich sie weiter wegrücke, wird das Stereo-Dreieck noch breitschenkliger ( ), als er jetzt schon ist.
Wäre es eine Alternative, den Abstand so zu belassen und direkt hinter Die LS besagte Wallpanels zu plazieren?
Jazzy
Inventar
#24 erstellt: 22. Dez 2008, 23:20
Besser als nix,klar.Das Bassüberhöhungsproblem geht aber nur über mehr Abstand oder richtig fette Cornerblocks weg.
blabupp123
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 23. Dez 2008, 01:06
Danke Dir!
Cornerblöcke müssen auf jeden Fall hin, nur müssten sie neben der LS stehen.
Habe sie HIER ganz "professionell" mit Paint reingeklatscht (rot).

HIER die "von oben" Ansicht des Raumes. Bei der Anordnung der Türen denke ich, schon das beste daraus gemacht zu haben. Leider mussten die LS an die lange Seite, deswegen dieses Spreiz-Dreieck.

Werden die Cornerblöcke so in Ordnung gehen?
Bringen werden sie sicher was, das Optimum hole ich aus ihnen bei dieser Aufstellung wohl nicht raus.
Jazzy
Inventar
#26 erstellt: 23. Dez 2008, 23:47
Anrichte,Vitrine und Regal sind hoffentlich offen(Diffusorwirkung) .Das Fenster benötigt noch Behandlung,da es akustisch sicherlich komplett anders ist als links die Anrichte.Kannst ja mal rosa Rauschen zwischen links und rechts pendeln lassen zum abchecken.Test-CDs,u.a. von "Audio" haben sowas drauf.
Nimron
Stammgast
#27 erstellt: 11. Jan 2009, 11:08
Juhu, endlich ist meine 20 Euro eBay Bestellung angekommen!

Ich habe nun die Basotect Reste notdürftig verleimt und zunächst in der, mir am sinnigsten erscheinenden,
Aufstellung platziert:





Die Ecken sollten quasi den kantenabsorber simulieren und die Wandpanel habe ich noch nicht geklebt, sondern
nur abgestützt.
Das Ergebnis war trotz inzwischen ziemlich mittig liegendem Teppich und versetztem Ofen sehr ernüchternd.
Dröhn, dröhn, dröhn,... und dass auf echt ekligem Niveau trotz inzwischen deutlich humanerer Boxen.

Nach einigem grübeln versuchte ich dann mit weniger Material Einsatz folgende Aufstellung...





... und siehe da, die Sonne ging auf und zwar nicht nur am hinteren Fenster :D!

Mit den durchgeführten Maßnahmen inkl. der Umstellungen des Wohnzimmers habe ich nun eine Hörumgebung, in
der es mir und meiner Frau riesig Spaß macht, Musik zu hören.

Jetzt müssen die Absorber nur noch irgendwie mit passendem Stoff bedeckt und an die Wand gehängt werden.
Ich bin schon sehr gespannt, wie sich dann andere Lautsprecher in meiner Umgebung machen.

Dummerweise werde ich in den nächsten Monaten wohl nochmals umziehen müssen, aber ich hoffe, die gewonnenen
Erfahrungen auch im nächsten Hörraum verwerten zu können.

Grüße aus Hessen
Ydope
Inventar
#28 erstellt: 11. Jan 2009, 17:40
Klasse,

nur wundert mich eine merkliche Wirkung der Absorber an der Rückwand. Denn flach an der Wand absorbieren sie hauptsächlich höhere Frequenzen und diese höheren Frequenzen strahlen die Hochtöner der Lautsprecher ziemlich gerichtet nach vorne und zu den Seiten und fast garnicht direkt nach hinten.
Daher müsste sich für diese Absorber eigentlich noch ein besserer Ort finden lassen. Ggf. ist hinter dem Hörort noch eine Wand? Das könnte ein besserer Ort sein. Oder an der Decke.

Gruß
Nimron
Stammgast
#29 erstellt: 11. Jan 2009, 22:12
Danke Ydope, Du hast vollkommen recht!

Im Hochtonbereich war es wirklich schon zu viel des guten. Ich habe die hinteren Absorber jetzt einfach hinter das Rollo am Fenster hinter (uhm 3 x hinter.. ) dem Fernsher gepackt und die Höhen sind wieder deutlich besser, ohne dass der Effekt im Tieftonbereich weg wäre.

Ich seh schon im nächsten Hörraum kommt mit ziemlicher Sicherheit ein prof. Akustiker zum Zug...


[Beitrag von Nimron am 12. Jan 2009, 19:57 bearbeitet]
rland79
Stammgast
#30 erstellt: 12. Jan 2009, 12:25
...im hochtonbereich war es zu viel der bedämpfung? wirklich? und jetzt mit den absorbern hinter dem sofa ists besser? komisch. das wundert mich jetzt.

die wirkung der absorber wäre besser (tiefreichender), wenn du sie mit wandabstand anbringen würdest (10cm absorber mit 10cm wandabstand = absorption ab 400hz). dann wären imho die absorber hinter den ls sinnvoller.
hinter dem sofa wären diffusoren besser als absorber. absorber würden eigentlich dort den hochtonbereich zu sehr bedämpfen... nicht?

Nimron
Stammgast
#31 erstellt: 12. Jan 2009, 20:06
Hallo rland79

Ich glaube, da hast Du mich falsch verstanden. Die restlichen Absorber habe ich einfach an das Fenster hinter dem Fernseher gepackt. Mein sofa steht mit genügend Wandabstand und dahinter ist ein großes Bücherregal, welches ich als Difusor betrachte. Ich glaube, da ist erst mal kein Bedarf.



(Das Bild entspricht natürlich nicht ganz dem aktuellen Stand)

Der Klang hat mir aber vorher tatsächlich nicht so zugesagt und war irgendwie zu dunkel, wenn man das so ausdrücken kann.
rland79
Stammgast
#32 erstellt: 13. Jan 2009, 11:18
achso! alles klar. dann passts ja.

wie ist denn nun der aktuelle stand? stehen die rears und das sofa noch so?
wenn ja, dann würd ich die rears weiter nach hinten stellen; zum bücherregal, damit der abstand front-rears-hörplatz in etwas der selbe ist.. und mit übrigen absorbern die hinteren ecken bedämpfen..

Nimron
Stammgast
#33 erstellt: 13. Jan 2009, 12:13
Nein, die Rears sind, wie auch der Center, weg. Ich höre momentan rein Stereo und werde das Thema Surround eventuell später wieder aufgreifen.

Das Sofa steht inzwischen etwas mehr von der seitlichen Wand entfernt, damit ich von meinem Hörplatz aus ein möglichst passendes Stereodreieck erziele.

Alles in allem schon eine recht brauchbare Lösung, wie ich finde. Vor allem, wenn ich versuche, mit den Anfängen zu vergleichen.
rland79
Stammgast
#34 erstellt: 13. Jan 2009, 12:15
super, gratuliere!
Bergamo
Stammgast
#35 erstellt: 19. Jan 2009, 16:50
Schön das die Akustikmaßnahmen dein Musikerlebnis verbessern konnten, gratuliere.

Ich werde hier an dieser Stelle auch bald meine Erfahrungen posten, hab mir nämlich jetzt auch Basotect-Absorber bestellt, 10 cm dick. Sind noch nicht da, muss mich auch noch um selbstgebastelte Bezüge kümmern, weil ich dieses grau nicht so schön finde ....
Zum testen aber gehts schon !!

Will die (nackte) Wand hinter mir bedämpfen, hab einen leicht halligen Raumeindruck seit ich ein großes Regal von da entfernt habe. Und es gibt deutlich hörbare Flatterechos!
Außerdem möchte ich noch die Absorber an der Seite neben den LS und auf jeden Fall an der Decke ausprobieren, ohne die ersten Reflektionen sollte sich ja einiges verbessern.

Wie ich den Wandabstand realisiere, hmm, das sollte relativ einfach gehen, das Basotect ist ja zum Glück sehr leicht. Oben werd ich die Dinger einfach von der Decke abhängen.
Je mehr Wandabstand, desto tiefere Frequenzen werden bedämpft, je nach Wellenlänge eben von einigen % Absorbtion bis zu 100 %. Das mit den 10cm + 10cm entspricht 400 Hz unterer Grenzfrequenz passt schon so in etwa, die Frequenzen unterhalb werden aber auch noch anteilig mitbedämpft, sodass das ganze dann schön breitbandig und auch in den unteren Mitten noch wirksam ist.

Bis dann noch viel Erfolg beim Basteln.

hifisüchtig
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