Brauche Hilfe für Schalldämmung einer Schiebetür

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heseme
Neuling
#1 erstellt: 15. Apr 2007, 20:53
Hallo Alle Forumsteilnehmer.

Es wäre super wenn mir einige von Euch mir eine einfache Orientierung und Tipps für mein Problem geben könnten. Wir wollen eine Tür schalldämmen, haben aber überhaupt keine Ahnung mit welchem MAterial man das wie macht und was man dabei beachten muss.

Dies ist die Situation:
Mein Zimmer in einer WG hat eine Doppelholzschiebetür die in das Zimmer eines Mitbewohners führt. Sie wird nie benutzt, daher können wir sie ruhig mit einer Dämmung zubauen. Im Moment bietet sie leider so gut wie keinen Schallschutz. Um mit dem Türrahmen bündig zu sein könnte die Schalldämmung 10cm tief sein. Es stören sowohl hohe (z.B. Wecker usw.) als auch niedrige (z.b. Bässe usw.)Frequenzen. Töne stören von beiden Seiten der Tür. Es soll aber nur auf einer Türseite gedämmt werden, weil die andere Seite verschandelt würde. Wir können den Türrahmen nicht anbohren. Da wir in unseren Zimmern wohnen, sollten alle MAterialien gut verträglich sein.

Könnt ihr mir verraten, mit welchen Mitteln wir unsere Ziele am besten erreichen? Oder müssen wir von einigen Wünschen abrücken? Ich habe schon von Steinwolle, Schaumstoff, Hanfplatten und Verbundplattenabsorbern gehört, weiss aber nicht wirklich was gut für uns ist. Deshalb wäre auch schön, wenn ihr Produkttipps geben könntet.

Vielen Dank
Mathis
clandestin
Stammgast
#2 erstellt: 18. Apr 2007, 06:57
zwichen den türrahmen, möglichst satt, minerallwollplatten einpassen. es sollten keine fugen offen bleiben.
als abdekung eine holzplatte auf- oder zwischen den rahmen befestigen (?, ev. reinklemmen). fugen mit türfugenband abdichten.
zur verbesserung kann auf der rückseite der holzplatte eine schwerfolie gklebt werden, idikell o.ä.
Ars-Bolandi-Acoustics
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 18. Apr 2007, 08:04
Hallöchen, Mathis,

die von Clandestin vorgeschlagene Methode geht zwar schon in die richtige Richtung, reicht aber für deine Zwecke auf gar keinen Fall aus, da mußt du schon etwas mehr Aufwand treiben.
Dir muß aber von vornherein klar sein, daß zwar sehr deutliche Verbesserungen erreicht werden, die Ergebnisse (vor allem im Bassbereich) aber nie wirklich optimal sein können.

Erstmal ist es wichtig, daß du die Tür fixierst, so gut das reversibel eben geht.
Was verstehst du unter einer Doppelholzschiebetür, ist das eine zweilagige Falttür oder eine echte Schiebetür (zweiflügelig?), die in der Wand verschwindet oder eine Schiebetür, die einseitig auf der Wand aufgebaut ist?
Wie auch immer solltest du die Tür bereits am Anschlag möglichst abdichten, brauchbar wäre erst beidseitig Malerkrepp (für´s Rückbauen), dann eine dicke Raupe Silikon oder Acryl, dann Tür verschliessen und nach Möglichkeit abschliessen oder bis zur völligen Aushärtung am Anschlag anpressen (bei zweiflügeligen Schiebetüren geht das meist mit Kunsstoffzwingen).
Der nächste Schritt wäre Abdichtung und Fixierung aller Türbegrenzungen, sonst entstehen hier Schallbrücken und die Tür kann nach wie vor frei schwingen. Also überall wo möglich nicht zu dünne, dehnbare Malerfolie, viel besser Verpackungsstretchfolie (wieder für´s Rückbauen) "schlaufig" von der zu bedämpfenden Seite in die Freiräume einbringen (also z.B. bei in der Wand verschwindenden Schiebetüren in den Freiraum zwischen Türrahmen und Tür wo diese in der Wand einfährt und oben zum Führungsschienenkasten), da wo kein echter Freiraum entsteht, sondern nur eine Art Winkel (z.B. an der unteren Führungsschiene oder bei Falttüren an der oberen Führungsschiene) Malerkrepp oder eben Folie möglichst in jeden Winkel pressen. Anschliessend alle so vorbereiteten Bereiche möglichst vollständig mit möglichst dichtem (schwerem), nicht zu sehr ausdehnendem Bauschaum ausspritzen. (Die meisten Baumärkte haben eine Art Mustertafel für ihre Schäume, es gibt da welche, die sich deutlich steifer und schwerer anfühlen und deutlich weniger ausdehnen).

Massive Türen sind damit schon sehr gut ruhiggestellt, labrige Falttüren können aber immer noch deutlich schwingen, also sollte man bei solchen Türen (bei anderen schadet es auch nicht) jetzt erstmal eine massive Platte (z.B. eine Gipsbauplatte) direkt an der Tür anbringen, nach Möglichkeit fixiert, also zum Beispiel mit doppelseitigem Klebeband (wenn sich das ohne Beschädigung der Tür wieder ablösen läßt). Eine andere Möglichkeit, vor allem bei eintauchenden Türen) wäre ein Verklemmen gegen den Türstock, das muß dann aber vor dem Bauschaumausspritzen vorbereitet werden. Kann die Platte nicht direkt mit der Tür verbunden werden, sollte eine dünne dämpfende Schicht vollflächig zwischen Tür und Platte angebracht werden, z.B. dünner Baufilz.

Nun tatsächlich mit Dämmmatten den Türrahmen füllen, die Matten immer mit etwas Überstand (drei, vier Zentimeter) zuschneiden und einpressen.
Steinwollmatten und ähnliches eher bedenkliche Zeug muß sorgfältig nach allen Seiten abgeschlossen werden (z.B. durch nahtverklebte Malerfolienumhüllung - allerdings wird bei meiner Methode, wenn sie sorgfältig umgesetzt wird, sowieso schon ein sehr guter abschluß erreicht, der ausreichen sollte), einfacher und völlig unbedenklich, wenn auch nicht ganz so wirksam und etwas teuerer, wären Materialien aus dem Ökobaumarkt, z.B. Kokosdämmmatten, Dämmmatten auf Altpapierbasis (Sehr gut! Nur minimal schlechter als Steinwolle)oder hochdichte Baumwollmatten. Das Öko-Mattenmaterial sollte auch in der Tiefe so stark eingebracht werden, daß es durch die Abschlußplatte noch leicht komprimiert wird.

Als Abschlußplatte dient dann eine nicht zu dünne Gipsbauplatte, die möglichst gut eingepasst werden sollte oder mit leichtem Überstand von vorne aufgesetzt wird. Etwas mehr Aufwand aber auch besser wären zwei (dünnere) Platten, die untere eingepasst, die obere aufgesetzt und vollflächig miteinander verklebt (wer noch mehr Aufwand treiben will, könnte hier eine zusätzliche Schicht zwischen den Platten einbringen, diese sollte dann aber nach beiden Seiten vollflächig verklebt sein). Die Abschlußplatte sollte sorgfältig rundrum mit geeignetem dauerelastischem Kleber verklebt und abgedichtet werden (z.B. Gipsbauacryl), hier muß auf das untergelegte (Rückbau-)Klebeband verzichtet werden, es sei denn man hat Verschraubung vorbereitet.
Da ihr den Türrahmen nicht anbohren dürft, könnte man eine Verschraubung lösen, indem man knapp türrahmentiefe Gewindestangen kombiniert mit Gewindehülsen zur Abschlußplatte und typischen Baumarkt-Schraubblechen, die man in die Türführungsschienen oder hinter den Rahmen bei eintauchenden Türen klemmt. Die Bleche werden dann durch den Bauschaum zusätzlich fixiert, die Gewindestangen durch Klebeband bis zur Verschraubung fixiert, die Abschlußplatten müssen natürlich sorgfältig vorgebohrt werden. Pro Meter sollten mindestens drei bis vier Schrauben je Kante vorgesehen werden. Klar, daß die Verschraubungsfrage also vor der Bauschuamausspritzung in Schritt zwei geklärt und vorbereitet sein muß...

Noch Fragen? Kannst mich besser per PM oder Mail erreichen...

Schöne Grüße, Günther


[Beitrag von Ars-Bolandi-Acoustics am 18. Apr 2007, 08:08 bearbeitet]
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