Best of Jan Garbarek

+A -A
Autor
Beitrag
trompet
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 17. Feb 2010, 23:34
ich auch nich....

nur so viel: Wir haben die Platte "Officium" mal geschenkt bekommen, und das Celophan ist noch drum


[Beitrag von trompet am 17. Feb 2010, 23:35 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#52 erstellt: 18. Feb 2010, 00:37

trompet schrieb:
ich auch nich....

nur so viel: Wir haben die Platte "Officium" mal geschenkt bekommen, und das Celophan ist noch drum ;)


och, das ist aber schade, die Platte ist nicht so schlecht, vor allem das Stück, auf dem Garbarek nicht spielt ...
Micha_L
Stammgast
#53 erstellt: 18. Feb 2010, 20:51

bobek schrieb:
Hi Micha,

Jan Garbarek ist ein hervorragender Musiker und spielt fantastisch Saxophon.

Adam


Daß es nur darauf ankommt, meine ich die ganze Zeit
Daß er kein Politiker oder Priester und seine Sprache die Musik ist, sind hingegen keine Kriterien.

Gruß

Micha


[Beitrag von Micha_L am 18. Feb 2010, 20:52 bearbeitet]
bobek
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 18. Feb 2010, 21:43
Hallo am Donnerstag,

Es ist echt unterhaltsam im Jazz-Forum

Vielen Dank für die Begrüßung

Trompet:
nur so viel: Wir haben die Platte "Officium" mal geschenkt bekommen, und das Celophan ist noch drum


Es ist eine kreative Art, eine CD zu genießen

Herzliche Grüße Adam
andreas3
Inventar
#55 erstellt: 19. Feb 2010, 16:20
Aus meiner Sicht spricht es für den Jan G. dass sich die Geister scheiden. Er hat sich seit African Pepperbird weiterentwickelt und vieles integriert was dem Anhänger "klassischer" Jazzmusik als fremdgehen vorkommt, gleichzeitig aber vielen das Fenster zum Jazz erstmal geöffnet hat.

Hier noch ne Scheibe wo er die Schönfärberei begrenzt hat und die Musik bereichert:

Trilok Gurtu - Living Magic, CMP-records

http://http://ecx.im...H95FZN3L._SS400_.jpg
andreas3


[Beitrag von andreas3 am 19. Feb 2010, 16:25 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#56 erstellt: 19. Feb 2010, 16:26
Ich krieg das Bild nicht geladen, wenns ein anderer kann vielen Dank!
bobek
Hat sich gelöscht
#57 erstellt: 19. Feb 2010, 18:04
Hi Andreas,

Meinst Du an diese CD?



Schöne Grüße Adam
andreas3
Inventar
#58 erstellt: 19. Feb 2010, 18:26
Danke lieber Adam, genau die und die Größe der Abbildung passt gut zum Stellenwert der Scheibe in meiner Sammlung, ich höre sie seit vielen Jahren immer wieder gern, für mich die beste von Jan Garbarek!

Mal kurz OT: Ich drücke den "Img"- Button, öffne Amazon, suche das Cover, öffne es und mache Rechtsklick. Gehe ich auf "Bild kopieren" geht nichts. Gehe ich auf "Bildadresse kopieren" kommt im Beitrag die Bildadresse. Umso verwunderlicher da ich schon öfter Bilder eingestellt habe.

WAS HABE ICH BLOSS FALSCH GEMACHT?

OT Ende

andreas3
bobek
Hat sich gelöscht
#59 erstellt: 19. Feb 2010, 21:12
Lieber Andreas, es freut mich das richtige Bild gefunden zu haben und vielen Dank für Dein CD-Tipp.

Ich habe das Cover so kopiert:

Zuerst "Img"-Button und es erscheint ein Fensterchen, dann im anderen Fenster im Amazon habe ich das Bild der CD gefunden, machte wie Du Rechtsklick.
Dann "Grafikadresse kopieren" und in das Fensterchen "Einfügen" und das war alles.
Im Vorschau kannst Du noch überprüfen, ob das Ergebnis passt.

Schöne Grüße Adam
andreas3
Inventar
#60 erstellt: 20. Feb 2010, 00:09
Danke. Hier scheints ja momentan recht ruhig zu sein, da kann man ein bisschen plaudern.

Ich habe Jan Garbarek durch die weiter oben erwähnte Witchi Tai To kennengelernt, und war auf Anhieb begeistert. Ich war damals relativ neu im Jazz und legte daher Wert auf klare Melodien und für mich nachvollziehbare Rhytmen.

Danach kaufte ich ebenfalls oben erwähnte Belongings mit Keith Jarret statt Bobo Stenson, und der gab den Nordlichtern eine gehörige Portion afrikanisches Feeling, ohne zu stark zu dominieren hielt er den öfters selbstvergessen solierenden Jan in Schach.

Danach habe ich dann andere Künstler erforscht, Garbarek habe ich hin und wieder von Freunden auf Cassetten aufgenommen und fand eigentlich alles äußerst Hörenswert, mir gefallen die Beiträge der Mitmusiker eigentlich immer, vor allem der Ethnoeinfluss in der Musik hat mich oft begeistert.

Als CD hab ich nur I Took Up The Runes, die ich nur selten auflege dann aber laut und mit Genuss, der Klang ist vom Feinsten.

Trotzdem gebe ich dem arnaoutchot und dualplattenspieler teilweise Recht. Jan kann auch furchtbar nerven, gar manches Solo ist zu lang und einige überflüssig.
Und für Hardcore-Jazzer macht er eigentlich eher pop-music.
Sein Projekt mit dem Hilliard- Ensemble (Officium)war für mich ungenießbar weil er einfach viel zu laut war und ich mir diesen hörenswerten Gesang überhaupt nicht anhören konnte. Jedesmal wenn ich in der Musik versank kam dieses Saxofon und erschreckte mich fürchterlich.

Live habe ich ihn zweimal erlebt und fand dass er mit Weber und Dauner eine fantastische Stimmung aufbaute, vom ersten bis zum letzten Ton war man gebannt von den Klängen. Das war absolut erstklassig.

Ich bin immer froh wenn ich mir bei Konzerten keine dämlichen Geschichten anhören muss. Das absolut Ätzendste finde ich wenn jemand zu sanftem Gitarrengeplänkel erstmal erzählen muss warum und aus welch traurigem Anlass er das Stück überhaupt geschrieben hat. Und ob ich mich alright feele hängt nur davon ab ob die Leute auf der Bühne was ordentliches ans Ohr bringen.

Daher haben Jan, Miles und Bob bei mir nen Stein im Brett, weil sie einfach auf die Bühne gehen und spielen.

Schluss für heut
arnaoutchot
Moderator
#61 erstellt: 20. Feb 2010, 01:34
Schön erzählt, Andreas.

Nochmals, ich hatte es schon geschrieben: Ich "hasse" Garbarek nicht. Dazu hat er zu viele Projekte (mit-) gemacht, die durchaus interessant sind. Nur geht es mir wie Dir bei fast allen seinen Platten wie bei "Officium": Er ist zu laut, zu bohrend, nervend und eigentlich immer wieder das gleiche. Live habe ich ihn noch nie gehört.

Grüße Michael
bobek
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 20. Feb 2010, 10:29
Hi Andreas und Michael,

Danke Andreas für Deine Eindrücke.

"Officium" lege ich immer wieder in meinen CD-Player und Sax von Garbarek hatte mich nie genervt und war nie zu laut.

Ich höre jedoch meistens mit der Zimmerlautstärke und meine Zingali-LS klingen sanft und vielleicht habt ihr beide LS die die Höhen etwas überspitzen?

Bitte, ich will nicht überheblich wirken.
Es ist nur so meine momentane vorsichtige Überlegung.

Grüße Adam
ThJoMel
Stammgast
#63 erstellt: 22. Feb 2010, 00:01
"Belonging" zwar keine reine Jan Garbarek LP - aber mein
persönlicher Einstieg in den Jazz - doch schon etwas her...

Thomas
Mr._Lovegrove
Inventar
#64 erstellt: 22. Feb 2010, 10:04
Aber genau das ist doch der Kanckpunkt bei "Officium"; ebem das hier Gesang und Saxophon gemischt werden. Sorry Leute, aber daß das eine polarisierende Sache ist, leuchtet doch wohl ein. Da hätte auch Branfor Marsalis spielen können, oder Wayne Shorter oder sonst wer. Daß das Sax nunmal die Stimme übertüncht, ist doch klar. Und wer auf reinen Gesang steht, der wird an dieser Scheibe null Freude haben.
Ich sehe im Falle von Offisium allerdings seine Schwäche in der Akustik der Probsteo St. Gerold, einem Ort, den ich als Aufnahmeort für wenig geeignet halte. Das Saxophon schreit in meinen Augen nicht, weil es Garbarek ist, sondern weil das Hallverhalten der Probstei einfach schlecht erträglich ist.
andreas3
Inventar
#65 erstellt: 22. Feb 2010, 11:16
Die Kirchenakustik ist schon speziell, aber zum Chor passt sie eigentlich ganz gut. Zum Sax wohl eher weniger, ich habe ne Scheibe mit Percussion live in einer Kirche, da klingt speziell Schlagzeug beeindruckend aber sonderbar weil der Hall in der Form ungewöhnlich ist.

Zum Argument dass ein Sax lauter spielt als ein Chor singt: Das wäre der Job des Tonmeisters!

Hallo Bobek, wenn deine Zingalis sanfter klingen : Glückwunsch! Ich muss zugeben dass es Jahre her ist dass ich Officium zuletzt gehört habe, liegt mir auch nur als Cassettenaufnahme vor. Ich werde sie mal wieder auspacken, in der Erinnerung wars schon laut!

andreas3
chriss71
Inventar
#66 erstellt: 22. Feb 2010, 19:01
Na ja, will mich ja nicht unbeliebt machen.
Aber Jan Garbarek und Best of?

KEINE

Trotzdem muss aber an ihm irgend etwas dran sein, sonst würde er nicht so viele Alben verkaufen.

Ich kann mit ihm nichts anfangen, rein gar nix!
chriss71
Inventar
#67 erstellt: 22. Feb 2010, 20:40

bobek schrieb:
Jan Garbarek ist ein hervorragender Musiker und spielt fantastisch Saxophon.


Tja, es bleibt ja jedem seine Meinung, aber wenn JG ein hervorragender Künstler ist was ist dann Coltrane, Shorter, Pepper, Webster, Hawkins, Golson, Gordon und und und (und da habe ich jetzt sicher 1000e vergessen).
Also ich finde lassen wir die Kirche im Dorf.

Für mich ist es Getüdel, nicht mehr und nicht weniger.
ABER DAS IST MEINE MEINUNG.
Wie heisst so schön. VON MIR ENTFERNT, DA MICH HR. BOBEK AUFMERKSAM GEMACHT HAT, DASS MEIN ZITAT GESCHMACKLOS SEI (was ich respektiere).


[Beitrag von chriss71 am 23. Feb 2010, 20:46 bearbeitet]
bobek
Hat sich gelöscht
#68 erstellt: 22. Feb 2010, 22:50
Hi Andreas,

Da bin ich auf Deine neue Eindrücke von "Officium" gespannt

Hi Chris,

Du schreibst:


Tja, es bleibt ja jedem seine Meinung, aber wenn JG ein hervorragender Künstler ist was ist dann Coltrane, Shorter, Pepper, Webster, Hawkins, Golson, Gordon und und und ...


Ich liebe das Spiel von Ben Webster, Coltrane, Paul Desmond und vor allem von Stan Getz und auch von Jan Garbarek

Alle spielen fantastisch und wozu sollte diese Polarisierung gut sein?

Gerade in Musik brauche ich keinen Wettbewerb.

Deine Aussage:


Wie heisst so schön. Meinungen sind wie Ar***löcher, jeder hat eines.

finde ich etwas geschmacklos, aber es ist nur meine Meinung

Schönen Abend und Adam


[Beitrag von bobek am 22. Feb 2010, 22:52 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#69 erstellt: 23. Feb 2010, 12:30
Am kommerziellen Erfolg gemessen, steht Garbarek erstmal deutlich vor den meisten anderen genannten Saxophonspielern. Gut, das tut Kenny G. auch. Aber im Gegensatz zum amerikanischen Rohrblattschleimbeutel hat Garbarek immer seine Credibility bewahrt und deutliche Spuren in der Jazzwelt hinterlassen.
Oder um es mal einfacher zu formulieren: Wenn einer wie Garbarek wirklich nur ein pathetischer Saxophonheini wäre, dann glaube ich kaum, daß Leute wie Keith Jarrett, Ralph Towner, John Abercrombie und die vielen weiteren Weltstars mit ihm zusammengearbeitet hätten.
andreas3
Inventar
#70 erstellt: 23. Feb 2010, 12:41
...und was ich noch zufügen möchte: Er hat eine ungeheure Offenheit was seine Mitmusiker und die Instrumentierung angeht, keine Hemmungen neue Klänge zu integrieren (Windharfe!) und daher sicher nicht den Kommerz angepeilt.
arnaoutchot
Moderator
#71 erstellt: 23. Feb 2010, 13:16

andreas3 schrieb:
...und was ich noch zufügen möchte: Er hat eine ungeheure Offenheit was seine Mitmusiker und die Instrumentierung angeht, keine Hemmungen neue Klänge zu integrieren (Windharfe!) und daher sicher nicht den Kommerz angepeilt.


Man kann das natürlich auch andersherum formulieren: Garbareks beschränkte klangliche Ausdrucksmöglichkeiten erfordern immer neue (exotische) Hintergründe, um als etwas Neues zu erscheinen. Legt man z.B. Officium, Ragas & Sagas, die Windharfe und z.B. Rosensfole (die norwegischen Volkslieder) nebeneinander und denkt sich den Background weg, so ähneln sich die Saxophonlinien trotz äusserlicher Unterschiede erschreckend.

Die Permutationen der 70er Jahre mit den von Lovegrove genannten ECM-Artisten waren sicherlich nicht alle "freiwillig", sondern wurden damals im Zuge der Aufbruchsstimmung von Manfred Eicher stark gefördert. Manchmal kommt es mir so vor, als sollte in der ECM-Frühzeit einfach jeder mal mit jedem gespielt haben. Mal klappte das besser und die Platten verkauften sich gut, manchmal nicht so, das nennt man dann heute "unkommerziell".

Garbarek gedanklich in die Nähe von Giganten wie Coleman Hawkins, Ben Webster, Lester Young oder John Coltrane zu rücken, die sämtlich ganze Schulen begründet haben, treibt mir leichte Schweissperlen auf die Stirn.

Grüße Michael
andreas3
Inventar
#72 erstellt: 23. Feb 2010, 13:35
Da gebe ich dir auch recht, aber ich sehe JGs Verdienste weniger in der Weiterentwicklung des Saxophonspiels als in der Öffnung des Jazz hin zu anderen Klängen, Rythmen, Ausdrucksformen. Und da ist sein Werk nun wirklich vielseitig und nicht von Berührungsängsten geplagt.

Dass er damit Kritik erntet kann man ebenfalls aus mehreren Blickwinkeln betrachten, aber der Aufbruch zu anderen Ufern hat ja auch Miles Davis, Don Cherry u.a. in Misskredit gebracht. Wer wie ich auf der Suche nach "Unerhörtem" ist findet aber sicher bei Garbarek interessante Ansätze.

OT: Hi Michael, wo sind denn die Wissenden aus Extremraten???

andreas3
chriss71
Inventar
#73 erstellt: 23. Feb 2010, 20:42

arnaoutchot schrieb:
Garbarek gedanklich in die Nähe von Giganten wie Coleman Hawkins, Ben Webster, Lester Young oder John Coltrane zu rücken, die sämtlich ganze Schulen begründet haben, treibt mir leichte Schweissperlen auf die Stirn.


Na bin ich froh, dass ich damit nicht alleine dastehe.

Eines noch: Sollte sich irgendwer wegen meines Zitats über Meinungen beleidigt fühlen, so entschuldige ich mich dafür (habs auch entfernt).
Ich wollte damit nur sagen, das JEDER Mensch eine eigene Meinung hat (und das ist gut so).

Meine zu Hr. Garbarek habe ich kundgetan.


[Beitrag von chriss71 am 23. Feb 2010, 20:47 bearbeitet]
bobek
Hat sich gelöscht
#74 erstellt: 23. Feb 2010, 21:15
Danke Hr. Chriss und

@Michael:

Garbarek gedanklich in die Nähe von Giganten wie Coleman Hawkins, Ben Webster, Lester Young oder John Coltrane zu rücken, die sämtlich ganze Schulen begründet haben, treibt mir leichte Schweissperlen auf die Stirn.


Was stört Dich so sehr Michael?

Es sind alle tolle Musiker und ich bin überzeugt, dass sie sich alle zusammen an einen Tisch setzten könnten und einen unterhaltsamen Abend verbringen würden
Nicht wie Konkurrenten, sondern wie Freunde

Schönen Abend Adam
chriss71
Inventar
#75 erstellt: 23. Feb 2010, 22:56
Hi Bobek!

Kein Problem und gleichfalls (übrigens ich gerade mit einem Gösser in der Hand und höre Miles Davis ESP )

Davon bin ich auch überzeugt, die Frage ist nur ob man die Herren die ich aufgezählt habe mit Hrn. Garbarek vergleichen kann. Und das bezweifle ich.
Mr._Lovegrove
Inventar
#76 erstellt: 24. Feb 2010, 10:57
Na wenigstens wird jezt hier wieder richtig diskutiert und nicht mehr gekaspert.

Außerdem muß man natürlich betrachten, daß Garbarek Autodidakt ist und nie eine richtigen Lehrer hatte. Daß dann ein eher ureigener Stil mit weniger Ausdrucksmöglichkeiten entsteht, istda nicht ungewöhnlich.
HansFehr
Inventar
#77 erstellt: 24. Feb 2010, 11:16

chriss71 schrieb:
und höre Miles Davis ESP )

Das ist natürlich eine gute Wahl. Wunderbar, der Wayne Shorter. So stelle ich mir ein gefühlvolles Saxophon vor.

Garbarek ist für mich ein "Schwerarbeiter". Überall dabei, aber eben nirgends so richtig.
chriss71
Inventar
#78 erstellt: 24. Feb 2010, 17:29
Mr._Lovegrove: Nein, gekaspert soll nicht werden. Aber ich glaube ich habe meine Meinung zu Hrn. Garbarek ausführlich dargelegt.
Aber vielleicht verstehe ich seine Musik auch nicht, wer weiß. Nur es fordert natürlich mich heraus, wenn einer Hrn. Garbarek in Nähe von Coltrane und Co stellt.

HansFehr: Und dein Avatar ist Weltklasse. I LOVE WILSON AUDIO (especially Puppy Series)!

Bye
andreas3
Inventar
#79 erstellt: 24. Feb 2010, 17:55

Nur es fordert natürlich mich heraus, wenn einer Hrn. Garbarek in Nähe von Coltrane und Co stell


Ich will jetzt bestimmt nicht kaspern, aber da gehört er einfach hin weil er Sax spielt. Mir kommt das ein bisschen so vor wie in den 70ern diese Popblätter mit ihren Wahlen zum Gitarristen des Jahres, bester Drummer der Welt und so weiter.

Das führte dann dazu dass "Akkordwechsel pro Minute" zum Maßstab für Qualität wurde und John McLaughlin den Weltrekord in Speed machte. Ich habe nichts dagegen, aber folgende Frage sei erlaubt:

Was hat das mit Musik zu tun?

Ist ein Rocksänger besser wenn er Gesang studiert hat? Wenn ja siehe Peter Hofmann!
Oder wenn er die Töne nicht trifft?

Was definiert überhaupt Qualität in der Musik?

andreas3
HansFehr
Inventar
#80 erstellt: 24. Feb 2010, 18:00

chriss71 schrieb:
I LOVE WILSON AUDIO (especially Puppy Series)!

Es sind die neuen Sasha. Ich bin zufrieden.

Falls ich richtige liege, hat Garbarek erst 2009 sein erstes Live-Album rausgegeben. Interessant für einen Musiker, der schon 40 Jahre aktiv ist.
Micha_L
Stammgast
#81 erstellt: 24. Feb 2010, 18:15
Hallo Andreas,

die Großen des Jazz werden natürlich nicht (nur) an ihrer Geschwindigkeit gemessen und studiert haben viele nicht.

Musik mit Qualität ist m.E. komplexer als qualitativ geringere, oder, was vielleicht besonders schwer ist, einfach aber genial.
Weltspitzemusiker spielen nicht nur gut, sondern bestimmen gleichzeitig die Musikweiterentwicklung.

Garbarek spielt relativ simpel und hat einen Trend ("ECM-Sound") mitbegründet. Revolutioniert hat er dabei nichts.

Ich persönlich mag einiges von ihm sehr, betrachte das aber als anspruchsvolle Pop- bzw. Unterhaltungs-/Entspannungsmusik. Dabei möchte ich gerade die Sounds, in die sein Spiel eingebettet ist, und die andere gerade nicht mögen, nicht missen. Vielleicht weil ich einen Hang zu elektronischer Musik habe, mich aber nicht befriedigt, was es dahingehend im eigentlichen Pop-Bereich gibt.

Gruß

Micha


[Beitrag von Micha_L am 24. Feb 2010, 18:33 bearbeitet]
chriss71
Inventar
#82 erstellt: 24. Feb 2010, 18:29
[b]Was definiert überhaupt Qualität in der Musik?[/b]


Tja, jetzt kommen wir der Sache schon näher, andreas3!
Für mich sind zwei Sachen von entscheidender Bedeutung.

1. Ist diese Musik auch noch in 50 Jahren up to date.
Ich meine damit, höre dir an Julian "Cannonball" Adderleys Mercy, Mercy, Mercy (übrigens geschrieben von einem Landsmann von mir, dem fantastischen Mr. Zawinul RIP Man, I hope you will play with the angels), Miles Davis (es gibt zu viele Songs von ihm, die 100 Jahre überleben - ich will aber sein erstes und zweites Quintett hervorheben), Coltranes Say it (over and over again) mit seinem berühmten Quartett, Thelonious Monk (einer der, der uns unzählige Master Tunes geschenkt hat - Modern Jazz ohne ihn nicht denkbar) usw. usw.
Weißt du was ich meine, dass sind Leute die in einer gewissen Weise den gesamten Jazz geprägt haben und dort gehört mit aller Wertschätzung Hr. Garbarek nicht hin.

2. Ich denke nicht dass Geschwindigkeit zu diesem Thema gehört, ABER eine gewisse Grundausbildung in punkto Harmonik, Rhytmik, Improvisation, Akkordstrukturen usw. gehört halt als Werkzeug für seine künstlerische Darbietung schon dazu.
Auch in diesem Punkt habe ich schon bessere Amateure als Hrn. Garbarek gehört.

Zumindest diese zwei Eckpunkte gehören für mich schon zu qualitativ guter Musik und die erfüllt Mr. Garbarek für mich nicht.

Bye


[Beitrag von chriss71 am 24. Feb 2010, 18:38 bearbeitet]
martin-r
Ist häufiger hier
#83 erstellt: 24. Feb 2010, 18:47
Ja, gut, dass hier wieder auf vernünftigem Niveau diskutiert wird! Insbesondere fand ich es ärgerlich, dass eine von Garbareks jüngeren Aufnahmen vor einiger Zeit als "Murks" bezeichnet wurde. Auch ich habe starke Vorbehalte gegenüber dem, was Garbarek seit "Rites" veröffentlicht hat, aber Murks (also handwerklichen Pfusch) kann man weder Garbarek noch dem ECM-Label insgesamt vorwerfen, das ja immer schon Wert auf hohe produktionstechnische Standards legte. Es geht hier nicht um Pfusch, sondern um eine Geschmacksfrage.

Den Vorwurf "beschränkte klangliche Ausdrucksmöglichkeiten" halte ich für nicht angemessen. Man kann einen sofort identifizierbaren Sound immer in zweifacher Weise auslegen – einerseits als mangelnde Flexibilität, ein Sich-Einrichten in einer kleinen Nische ("er klingt immer gleich"), andererseits als hoch entwickelten persönlichen Stil, der sich in Jahren herausgebildet hat ("er klingt wie kein Anderer"). Und tatsächlich spielt Garbarek mit diesem auf Anhieb erkennbaren Sound erst seit 1973. Die Aufnahmen davor klingen deutlich anders – und ein Titel wie "Traneflight" deutet (nicht nur in seinem Namen) an, wo Garbarek AUCH herkam.

Zum Thema "Garbarek-Live-Alben": Viele hier kennen sicher Keith Jarretts "Nude Ants". Hier spielt Garbarek wirklich sehr variabel: free und dirty in "Chant of the Soil", sanft und lyrisch in "Innocence", schwer und düster in "Processional", mit orientalischem Einschlag und schneidend in "Oasis", swingend und vor improvisatorischen Einfällen überschäumend in "New Dance" und positiv mit vielen "good vibes" (geradezu "lachend") in "Sunshine Song". Keine Spur von Eintönigkeit hier – eine Platte, die ich den in diesem Thread genannten Giganten ohne zu überlegen immer vorziehen würde! Zeitlose Musik!

Schließlich noch zur bereits diskutierten Publikumsfeindlichkeit: Diese an fehlenden Ansagen in seinen Konzerten festzumachen, ist ganz sicher eine falsche Argumentation. Wer publikumsfeindlich ist, spielt entweder gar nicht live oder nur aus finanziellen Erwägungen. Man halte sich vor Augen, wie viel Garbarek in jedem Jahr auch heute noch tourt – im Vergleich zu einem Großteil seiner Altersgenossen. Ich denke nicht, dass ihn finanzielle Engpässe zu diesem anstrengenden Tourleben nötigen. Immerhin geht Garbareks Popularität mit für Jazz überdurchschnittlich hohen CD-Verkäufen einher.


[Beitrag von martin-r am 24. Feb 2010, 18:49 bearbeitet]
chriss71
Inventar
#84 erstellt: 24. Feb 2010, 18:56
martin-r:

Thema: als "Murks" bezeichnen.
Würde ich nicht tun, deswegen schreibe ich immer dazu dass es meine persönliche Meinung ist.

Ausdrucksmöglichkeit: für mich immer gleich und leider für mich ein absolutes Getüdel. Wie auch oben, MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG.

Publikumsfeindlichkeit: Dazu habe ich ja in meinem Post nichts geschrieben, auch Miles Davis hat dem Publikum den Rücken zugekehrt.

Nur auf meine Punkte bist du mit deinem Post NICHT eingegangen.

Bye


[Beitrag von chriss71 am 24. Feb 2010, 18:58 bearbeitet]
martin-r
Ist häufiger hier
#85 erstellt: 24. Feb 2010, 19:27
chriss71,

ich war schon dabei, meinen Beitrag zu schreiben, bevor ich Deinen neuesten Post lesen konnte. Er war als Zusammenfassung meiner Gedanken zu vielem gedacht, was hier in den letzten Wochen beigetragen wurde, nicht als Reaktion auf (D)einen einzelnen Beitrag. Da es in diesem Thread teilweise aber sehr unsachlich zuging (und auch persönliche Angriffe dabei nicht ausblieben), habe ich mich lange als stiller Leser zurückgehalten.

Zur Frage "Ist diese Musik auch noch in 50 Jahren up to date?". Ich weiß es nicht, und es spielt für mich auch keine Rolle. Die Musik, die ich höre, muss MIR gefallen und nur mir; was andere darüber denken, ist zwar interessant, aber in Bezug auf meine Hörgewohnheiten nicht von Bedeutung. Man kann natürlich auch ganz allgemein die Frage stellen, inwieweit Jazz als solches in 50 Jahren noch up to date ist. Auch wenn ich mich jetzt in die Nesseln setze: Jazz ist spätestens in den 1990er Jahren in eine Krise geraten. Musik entwickelt sich (hoffentlich!) immer weiter, und in dieser Hinsicht hat sich im Jazz seit vielleicht 20 Jahren in punkto Kreativität nicht mehr allzu viel getan. Desgleichen kann man fragen, ob der Jazz aus früheren Jahren noch zeitgemäß oder up to date oder "Musik von heute" ist. Aber auch hier sage ich: Solange eine bestimmte Art von Musik jemandem persönlich gefällt, ist sie für diesen jemand up to date und hat ihre Existenzberechtigung.

Zur Frage nach Geschwindigkeit oder in einem weiteren Sinne "Virtuosität": Ich muss hier nochmals in die gleiche Kerbe schlagen (nämlich die, dass mein persönlicher Geschmack Maßstab für mein Hörverhalten - und damit meine CD-Käufe - ist). Ich bin bereit, auf nach außen getragene Virtuosität zu verzichten, wie sie in Lehrbüchern und -instituten (vermutlich, ich weiß es nicht) propagiert oder allgemein verstanden wird, wenn die Musik andere Qualitäten aufweist. Zu sehr ist diese so definierte Virtuosität für mich mit Showmanship verbunden, mit einem Zur-Schau-stellen technischer Fähigkeiten/Fertigkeiten. Das interessiert mich nicht, Musik hören ist für mich viel mehr eine Sache des Gefühls, nicht des Verstands.
andreas3
Inventar
#86 erstellt: 24. Feb 2010, 21:18
Hallo MichaL


Großen des Jazz werden natürlich nicht (nur) an ihrer Geschwindigkeit gemessen


...weiss ich doch , es war ein Beispiel für den Trend Musiker zu vergleichen. Und da gibts für mich einfach keine Grundlage außer dem Geschmack. Und wenns nach der Anzahl der Live- Platten ginge hätte neben Miles wohl keiner eine Chance...


Garbarek spielt relativ simpel und hat einen Trend ("ECM-Sound") mitbegründet. Revolutioniert hat er dabei nichts.


Einspruch Euer Ehren! ECM-sound ist weder ein Trend noch hat er ihn mitbegründet. ECM ist ein Münchner Plattenlabel das als Grundbedingung für eine Produktion optimalen Klang gesetzt hat. Dies ist ein Verdienst von Manfred Eicher und seinen Studioteams. Sein Label war für alle Jazzer offen, aber viele standen unter Vertrag mit amerikanischen Labels die Fremdgehen verboten. Daher auch das Prinzip "jeder mit jedem".
Das einige wie Jarrett oder Garbarek sich stellenweise dem Pop näherten und durch ihre hohen Verkäufe Aushängeschilder wurden darf nicht darüber hinwegtäuschen dass bei ECM auch zahlreiche Platten erschienen die wahrscheinlich ihre Produktionskosten nie einspielen werden, was aber zum Konzept gehörte.


Hallo chriss71


st diese Musik auch noch in 50 Jahren up to date


..is mir sowas von schnuppe, da bin ich 101 und die Musik auf meiner Beerdigung bestimmen eh meine Kinder

Ansonsten stimme ich dir zu, Zawinuls Arbeit mit Davis war gut und Weather Report war damals für mich eine Offenbahrung, zumindest bis Black Market. Was danach kam, auch Syndikat, war nich so mein Ding.

Miles Davis höre ich zur Zeit intensiv weil ich zu Weihnachten meine Sammlung erweitert habe, Garbarek höre ich kaum noch.

ABER: der Threadbegründer hat Best of Jan Garbarek gestartet weil ihm die Musik gefällt und er Tipps wünscht für weitere Platten, und ich persönlich respektiere diesen Wunsch!

Wie wärs denn mit nem Neuen ala "Was haltet ihr von Jan Garbarek"?

Ansonsten mir machts Spass!

andreas3
bobek
Hat sich gelöscht
#87 erstellt: 24. Feb 2010, 21:38
Hi Jazz-Freunde,

@Andreas3:

Was definiert überhaupt Qualität in der Musik?


Mir passt und gefällt die Antwort von Martin-R:


Die Musik, die ich höre, muss MIR gefallen und nur mir; was andere darüber denken, ist zwar interessant, aber in Bezug auf meine Hörgewohnheiten nicht von Bedeutung.


und weiter:


Das interessiert mich nicht, Musik hören ist für mich viel mehr eine Sache des Gefühls, nicht des Verstands.


Und meine Antwort auf die Frage von Andreas lautet:

Wenn die Musik mein Herz berührt und mit Freude erfüllt

Hi Chriss 71,

Gösser aus Österreich?
Ich mag Metaxa und Prost

Schönen Abend Adam
HansFehr
Inventar
#88 erstellt: 24. Feb 2010, 22:24
Edit.

Könnte rassistisch ausgelegt werden. Sorry.







In klaren Worten. Garbarek kenne ich seit den 70er Jahren. Live in Zürich erlebt. Er hat mir nie gefallen. Die Mentalität war es auch. Man kann schon teilweise arrogant sein wie Miles Davis. Aber Davis hat immer Charme gehabt. Das ist ein wesentlicher Unterschied.


[Beitrag von HansFehr am 24. Feb 2010, 22:43 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#89 erstellt: 24. Feb 2010, 23:46

HansFehr schrieb:
Ach, was mache ich nur hier. Vergleiche das Verhalten von Miles Davis mit dem von Garbarek...Wo führt das hin. Hmmm.


Hans, ich hab mich schon länger ausgeklinkt. Es ist zu einer Geschmacksdiskussion geworden, und darüber lässt sich bekanntlich nicht streiten. Die Argumente wurden meines Erachtens alle ausgetauscht.

Grüße Michael
HansFehr
Inventar
#90 erstellt: 24. Feb 2010, 23:46
Ach, was mache ich nur hier. Vergleiche das Verhalten von Miles Davis mit dem von Garbarek...Wo führt das hin. Hmmm.

Miles Davis hatte Charme. Feingefühl. In München hat er sich ganz, ganz nahe zum jungen verunsicherten Bassisten Darryl Jones hinbegeben. Hat mit ihm ein einfaches Duett gespielt. Jones war wie losgelöst. Davis konnte kaum mehr sprechen. Also hat er für seine Bandmitglieder Schilder mitgebracht. Nach einem wunderbaren Solo vom Saxophonisten Kenny Garrett hat er einfach nur das Schild "Kenny" hochgehalten. Das hatte Stil. Gänsehaut.

Garbarek, der Polen/Norweger, verblasst einfach nur, wenn man sowas miterlebt hat.

Ja.
HansFehr
Inventar
#91 erstellt: 25. Feb 2010, 00:29

arnaoutchot schrieb:
Hans, ich hab mich schon länger ausgeklinkt. Es ist zu einer Geschmacksdiskussion geworden,

Jetzt hat sich etwas überschnitten, weil ich nachträglich noch eine Kleinigkeit korrigiert hatte.

Ja, absolut richtig, Geschmacksdiskussion. Ich klinke mich auch aus. Gute Nacht.
Mr._Lovegrove
Inventar
#92 erstellt: 25. Feb 2010, 10:29
Ich möchte mal etwas provozieren:
So groß Miles Davis auch war, in der Relation zu seinen Geniestreichen vor seiner dunklen Phase in den 70ern, klingen seine Alben nach der Rückkehr doch recht unrevolutionär (Doo Bop mal ausgeniommen). Der hat einfach nur noch gute Funk'n'Fusion gemacht (bzw. machen lassen) und seine ureigene Note dazugespielt. Also wirklich weltbewegend sind Alben wie "You're under arrest" oder "The man with the horn" nicht. "Tutu" ist besser, weil stringenter und irgendwie puristischer, aber weit weg von den vorallem kreativen Möglichkeiten seiner Hoheit.

Und mal was zur Arroganz von Miles Davis: Seine Autobiographie strotzt nur so davon. Ganz ehrlich. Alleine die Behauptung, er habe "Kind of Blue" komplett alleine komponiert ist auch ohne direkten Gegenbeweis, aber nur auf Grund von harten Indizien nicht richtig. Und Bill Evans wäre das Ding nicht so gelaufen. Jeder, der Ashley Khans Buch gelesen hat, kann das nicht leugnen.
Auf der Bühne mag er anders gewesen sein, aber an sich war Miles ggü. einem Garbarek nie bescheiden in der Öffentlichkeit, bzw. hat immer bis zur Übertriebenheit gezeigt (auch optisch), was er für den Jazz und die schwarze Bevölkerung war. Oder?
arnaoutchot
Moderator
#93 erstellt: 25. Feb 2010, 11:51
oje, jetzt willst Du aber wirklich provozieren, Mr. Lovegrove. Ich spüre förmlich schon, wie zwei eingefleischte Miles-Davis-Fans wie Hans und Micha L gerade ihre Geschütze laden.

Nur eines von mir: Miles Davis durfte arrogant sein, denn er hat - ich zitiere abwandelnd hier mal die berühmte Szene aus dem Weissen Haus - fünf bis sechs Mal die Musik revolutioniert. Und welchen Grund hätte Garbarek, ausser ein Saxophon richtig herum halten zu können, dort zu sein ?

P.S. Bei den meisten 80er Jahre Platten gebe ich Dir recht. "You're Under Arrest" und "Man with The Horn" finde ich sogar richtig schlecht.

Grüße Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 25. Feb 2010, 11:53 bearbeitet]
HansFehr
Inventar
#94 erstellt: 25. Feb 2010, 12:16

arnaoutchot schrieb:
wie zwei eingefleischte Miles-Davis-Fans wie Hans und Micha L gerade ihre Geschütze laden.

Ich hatte schon etwas getippt, aber nicht abgeschickt.

Ashley Khans Buch habe ich natürlich gelesen. Der Einfluss von Bill Evans mit z.B. Ravels "Konzert für die linke Hand" bei Kind of Blue, wurde von Miles Davis schon gewürdigt. Aber das reichte dann doch nicht um Co-Produzent zu sein.
Micha_L
Stammgast
#95 erstellt: 25. Feb 2010, 19:42

andreas3 schrieb:


Garbarek spielt relativ simpel und hat einen Trend ("ECM-Sound") mitbegründet. Revolutioniert hat er dabei nichts.


Einspruch Euer Ehren! ECM-sound ist weder ein Trend noch hat er ihn mitbegründet. ECM ist ein Münchner Plattenlabel das als Grundbedingung für eine Produktion optimalen Klang gesetzt hat.


Weiß ich doch. Aber der "ECM-Sound" (nicht meine Erfindung) bezeichnet einen musikalischen Trend in der anfangszeit des Labels. Den Ausdruck verwendeten auch Kritiker, um "Schönklang" zu brandmarken. Ich habe keine Definition. aber Harmoniestreben war wohl typisch dabei, eben sowas, das hier an Garbarek kritisiert wird.

Gruß

Micha
Mr._Lovegrove
Inventar
#96 erstellt: 25. Feb 2010, 22:01
Dabei haben sowohl Eicher als auch gerade Kongshaug den ECM Sound immer bestritten.
Kongshaug erzählte mal in einem Interview, daß ein japanischer Jazzmusiker in aufforderte "Make me the ECM Sound" und er darauf antwortete, daß es sowas nicht gäbe.
Vielleicht ist es die Vielfalt der Zusammenarbeiten der verschiedenen ECM Künstler, die ein Repertoire haben entstehen lassen, das eine Art konzeptionellen Klang vorweist. Wobei ich auch nicht an den ECM Sound glaube.
andreas3
Inventar
#97 erstellt: 25. Feb 2010, 23:55
Ich kenne etliche ECM- Platten seit Anfang der Siebziger bis heute, und da war keine einzige dabei die nicht excellent geklungen hätte.

Wenn es einen ECM- Sound gibt dann ist dieser keinesfalls in der Musik begründet sondern im zumindest damals selten erreichten glasklaren Klang. Noch heute setzt dieses Label Maßstäbe.

Musikalisch gesehen sind Garbarek, Metheny, Jarrett und die anderen Berühmten nicht typisch für ECM. Da war vieles was dem Mainstream und auch Massengeschmack absolut konträr lief und daher auch weitestgehend unbekannt blieb, aber mit dem selben Aufwand und klanglichen Anspruch aufgenommen und produziert wurde.

Und zumindest das ist ein Verdienst der oben genannten, ihre Verkäufe habens mitfinanziert.

andreas3
chriss71
Inventar
#98 erstellt: 26. Feb 2010, 03:24
Mr._Lovegrove: Also the one and only Miles mit Hrn. Garbarek zu vergleichen ist eine Todsünde!
In die Hölle mit dir.

Nee, also wirklich. Wollte eigentlich in diesem Thread auch nichts mehr schreiben, da sich ja über Geschmack nicht streiten lässt. Aber Mr. Lovegrove hat das dann doch herausgefordert.

Ich glaube kaum, dass ein Musiker mehr für die Entwicklung des Jazz getan hat, als Miles.
chriss71
Inventar
#99 erstellt: 26. Feb 2010, 03:28

arnaoutchot schrieb:

Nur eines von mir: Miles Davis durfte arrogant sein, denn er hat - ich zitiere abwandelnd hier mal die berühmte Szene aus dem Weissen Haus - fünf bis sechs Mal die Musik revolutioniert. Und welchen Grund hätte Garbarek, ausser ein Saxophon richtig herum halten zu können, dort zu sein ?


100% agree!
arnaoutchot
Moderator
#100 erstellt: 26. Feb 2010, 12:24
Ich habe mir - nicht zuletzt angeregt durch unsere nette Diskussion hier - heute früh "Ragas & Sagas" mit ins Auto genommen. Die CD hatte ich schon lange nicht mehr gehört. Das erste Stück ist gar nicht schlecht, ein authentischer pakistanisch-indischer Raga (soweit ich das beurteilen kann) und Garbarek hält sich tonal relativ stark zurück und schafft in Grenzen sogar ganz interessante Strukturen, wenngleich seine Linien - wie schon vorher von mir geschrieben - direkt über z.B. das Hilliard Ensemble gelegt werden könnten, ohne dass es auffallen würde. Das zweite Stück ist die einzige Eigenkomposition von Garbarek auf dem Album und ist schlichtweg grauenvoll. Fusionistisch schönklingendes Geblubber, die Pakistanis dürfen im Hintergrund ein wenig mitmachen. Erfreulicherweise kehrt man danach für den Rest der Platte zu den Ragas zurück, bei denen allerdings - mein alter Vorwurf - Garbarek einfach viel zu laut ist, um von einer gleichberechtigten Kooperation zu sprechen.

Dies mal dazu. Grüße Michael
HansFehr
Inventar
#101 erstellt: 26. Feb 2010, 17:23

arnaoutchot schrieb:
Das zweite Stück ist die einzige Eigenkomposition von Garbarek auf dem Album und ist schlichtweg grauenvoll.

Das ist das Stück Saga glaube ich. Die CD habe ich in irgendeinem Regal. Seit Jahren nicht mehr angefasst. Ich werde Saga heute Abend aufmerksam anhören.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Jan Garbarek - Ein Einstieg
Mr._Lovegrove am 19.01.2012  –  Letzte Antwort am 05.06.2012  –  17 Beiträge
Jan Garbarek, ein streitbarer Musiker?
Mr._Lovegrove am 13.09.2008  –  Letzte Antwort am 26.09.2008  –  8 Beiträge
Best of "Max Geger"
Der_Ron am 13.12.2004  –  Letzte Antwort am 15.12.2004  –  3 Beiträge
Gula Gula von Mari Boine mit Jan Garbarek ?
Fugazi3 am 02.07.2004  –  Letzte Antwort am 28.07.2004  –  5 Beiträge
Best of-/Greatest Hits-CDs
Numtsi am 24.03.2005  –  Letzte Antwort am 25.03.2005  –  3 Beiträge
Welche "Best of" Shirley Bassey?
braunschweiger35 am 01.09.2008  –  Letzte Antwort am 28.09.2008  –  2 Beiträge
Suche gut aufgenommene Glenn miller "Best of" - bitte Empfehlungen?
lucasleister am 26.02.2004  –  Letzte Antwort am 29.12.2010  –  13 Beiträge
Europäischer Jazz - wegweisende Aufnahmen
HolgerFfm am 19.01.2006  –  Letzte Antwort am 25.01.2006  –  11 Beiträge
Mario Biondi - Handful of Soul
BabbleBoy am 22.04.2007  –  Letzte Antwort am 13.09.2007  –  2 Beiträge
Howlin Wolf - Welche Aufnahme ist empfehlenswert?
Ragmac am 29.04.2010  –  Letzte Antwort am 23.05.2010  –  7 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.994 ( Heute: 7 )
  • Neuestes MitgliedFalk_51
  • Gesamtzahl an Themen1.554.494
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.615.091

Hersteller in diesem Thread Widget schließen