Hilfe bei Positionierung der Surroundspeaker und Entscheidung zwischen Dipol und Direktstrahlern

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*Josef*
Neuling

#1 erstellt: 03. Mrz 2015, 10:17

Liebe Forums-Gemeinde,

Ich plane für unsere neue Wohnung die Anschaffung eines 5.1-Systems. Als AVR habe ich einen Denon X1100 im Auge. Platzierung von Fernseher (grau), Front- und Centerspeaker (braun) sowie des Sofas (blau) sind soweit fix. Die pinken Kreise sollen die Hörpositionen darstellen.

Hilfe erfhoffe ich mir von Euch in Bezug auf die Surround-Speaker. Wie wohl in den meisten Fällen, lässt sich das Ideal des Aufstellungs-Kreises nach ITU-R BS nicht wirklich umsetzen, da in einem Wohnzimmer ja auch anderes passieren soll als nur Heimkino

Die Rückwand wird fast vollständig von einem Bücherregal eingenommen, das aus jeweils 60cm breiten Elementen besteht. Die grünen Elemente stehen für die freie Platzierung der Boxen zur Verfügung, hier könnte ich die Boxen auf ca 80 cm Höhe stellen und hätte einen Abstand der Lautsprechervorderseite zur Wand von ca 40 cm. Bei den roten Elementen ist die Platzierung schwierig und erst ab einer Höhe von 1,60m überhaupt möglich. Das Regal ist da nur noch 20cm tief.

Die unterschiedlichen Meinungen über Dipole oder Direktstrahler, die ich in den letzten Tagen gelesen habe, haben mich leider eher verwirrt, als mir bei der Entscheidung zu helfen.
Würdet ihr mir bei diesem Aufbau zu Dipolen oder Direktstrahlern als Surroundspeaker raten?
Sollte ich diese eher auf Kopfhöhe und dann enger zusammen platzieren (SL_1,SR_1) oder eher weiter auseinander und dafür höher (SL_2,SR_2)?

Im Voraus schonmal herzlichen Dank für eure Hilfe!

Josef

erddees
Inventar

#2 erstellt: 03. Mrz 2015, 15:06

Ich würde zu Direktstrahlern raten. Diese positioniert man neben oder hinter die Hörposition. Wenn wie bei dir hinter, dann sollten sie quasi das Spiegelbild der vorderen Lautsprecher aufnehmen. Von daher wäre die Aufstellposition (SL_1,SR_1) die Naheliegendste. Das heißt aber nicht, dass das der Weißheit letzter Schluss ist. Probiere auch die "breitere" Aufstellung aus, ggf. auf den Hörplatz ausrichten. Das, was gefällt bleibt dann.

Dipole machen Sinn, wenn die Sitzzposition direkt an der Rückwand wäre.

*Josef*
Neuling

#3 erstellt: 04. Mrz 2015, 08:39

Danke für die schnelle Antwort Erddees, das hilft mir schon sehr viel weiter!

Josef

Mickey_Mouse
Inventar

#4 erstellt: 04. Mrz 2015, 10:01

Dipole wurden im Heimkino zu analogen Dolby Surround Zeiten eingesetzt, um die Schwächen des Systems zu kaschieren. In großen Kinos nimmt man sie, um eine große Fläche zwar nicht besonders gut aber wenigstens einigermaßen gleichmäßig zu beschallen.

Weiterhin arbeiten Dipole (zumindest theoretisch, viele sogenannte Heim-Kino Dipole sind eigentlich gar keine echten, eben weil die nahezu immer ungeeignet sind) nach dem Reflexion-Prinzip: der Direktschall soll sich aufgrund der gegeneinander verpolten Chassis auslöschen und beim Hörer kommen überwiegend die Anteil an, die von der großen freien Wand an der der Dipol hängt reflektiert werden.

Selbst THX (das ist eben für große Räume mit vielleicht auch mehreren Sitzreihen gedacht) sieht Dipole wenn dann nur seitlich und nicht hinten vor.

-> Dipole sind hier denkbar ungeeignet!

Ich würde die Surround LS aber lieber breiter aufstellen. Erstens muss das kein Spiegelbild der Front sein (davon habe ich noch nie gehört) und zweitens muss man die hinten ja nicht genauso eng stellen, nur weil es vorne halt nicht anders passt.

Die Surround-LS stellt man eigentlich grob nach Winkel auf. Wenn 90° direkt zur Seite zeigt, dann sollten die auf 100° bis 120°.
Ich würde es rechts ganz außen und links auch noch neben dem "roten" Regal probieren

erddees
Inventar

#5 erstellt: 04. Mrz 2015, 11:56

Mickey_Mouse (Beitrag #4) schrieb:

... Ich würde die Surround LS aber lieber breiter aufstellen. Erstens muss das kein Spiegelbild der Front sein (davon habe ich noch nie gehört) und zweitens muss man die hinten ja nicht genauso eng stellen, nur weil es vorne halt nicht anders passt...

Mit Spiegelbild meine ich, dass die hinteren LS nicht zu den vorderen in der Seite vertauscht werden sollen. Das ist nicht jedem klar und von daher trifft die Bezeichnung "Spiegelbild" unmissverständlich den Kern der Sache.
Das die "enge" Aufstellung nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist und eine "breitere" ggf. die bessere Lösung wäre, hatte ich, lass mich noch mal nachsehen ... ja ... erwähnt.

*Josef*
Neuling

#6 erstellt: 04. Mrz 2015, 12:31

Danke euch beiden!
Nochmal eine Frage hinterhergeschoben zur Höhe der Surroundspeaker:
Ich habe mittlerweile auch da unterschiedliche Ansichten gelsen, ob die lieber auf Kopfhöhe oder lieber erhöht (Unterkante also ca auf 160cm) aufgestellt werden sollten...

Mickey_Mouse
Inventar

#7 erstellt: 04. Mrz 2015, 14:25

genau wie du schreibst: es gibt da unterschiedliche Ansichten...

hier ist MEINE:
auch hier werden viele Theorien von einem großen Kinosaal auf das Heimkino übertragen, frei nach dem Motto: was im Profi-Bereich gut ist, muss doch im Heimbereich sogar noch besser sein!
Wenn du mehrere (nach hinten aufsteigende) Sitzreihen mit Leuten "dicht an dicht" hast und positionierst die Surround-LS auf Ohrhöhe, dann bekommen die Leute auf den Randplätzen noch etwas von denen auf ihrer Seite mit und das war's.
Das einzige was man von dieser Theorie für das Wohnzimmer übernehmen kann ist: wenn man eine Couch mit sehr hoher Rückenlehne hat, dann empfiehlt es sich auch hier die Surround-LS etwas höher zu hängen/stellen, damit die besser "darüber hinweg kommen".

Weiterhin hängt das auch von den Platzverhältnissen ab. Viele Leute stellen ihre Couch direkt an die Rückwand und die Surround-LS müssen daneben. Eigentlich können die gar kein 5.1 richtig stellen aber um das doch irgendwie hinzubekommen, werden die LS halt höher gehängt, wieder damit nicht ein LS dem Hörer auf dem Seitenplatz direkt ins Ohr plärrt.

Also ist das am Ende immer nur ein Kompromiss den man eingehen muss, damit man überhaupt in den Räumlichkeiten "etwas" Surround bekommt.
Passen die Dimensionen (wie bei dir hinten), dann sollte man meiner Meinung nach erstmal mit Ohrhöhe oder nur unwesentlich darüber probieren.