Mit was wurden fertigkassetten bespielt?

Hi, am Anfang wa da einer der sitzte auf einem Rad und erzeugte Storm über Dynamo.
Aber quatsch bei Seite ich denke es gab ein Masterband und ein paar viele Cassetendrecorder und es wurde einfach überspielt.

Gab es denn wirklich so einen Beruf? Ich meine, wenn so 10000 Stück in Laden sollen, ist man ja schon ganz gut beschäftigt .

Na auch nichts anders als mit Videobändern denke ich mal

Es gab spezielle Kopierdecks, wo dann mehrere Kassetten auf einmal (8 Stück z.B. ) und in mehrfacher Geschwindigkeit kopiert wurden, also nicht in Echtzeit. Das erklärt auch die mehr oder weniger mindere Qualität...

jouse. schrieb:

Es gab spezielle Kopierdecks...

... und die sahen zum Beispiel so aus:



Die Kopiergeschwindigkeit betrug in kleinen Anlagen (bis 6 Stationen) meist das 4 bis 8-fache.


Gruß Olli.

Das hätte ich jetzt nicht wirklich geglaubt, dass sich da jemand hinsetzt und die Kassetten vom Band abkopiert, wenn dieses Bild nicht gezeigt würde! Das dauert ja ewig.
Für alle anderen Medien, die ich so kenne, kann ich mir das ungefähr vorstellen, wie sie entstehen.

Wie gut, dass ich keine Kassetten mehr besitze. Aber das habe ich mich schon mit 8 oder so gefragt, wie die Musik da einst raufgekommen ist und nie eine Antwort auf diese Frage erhalten. Bei ner Wachswalze ist das bestimmt so ähnlich mit einem gekoppelten Tonarm oder so, der das von einer Masterwalze abgetastete Signal in den Rohling geschnitzt hat, weil pressen kann man die eher nicht. Wobei Spritzgussverfahren könnte ich mir hier noch denken.

Ja, wie wurden die denn vervielfältigt?

Franky666 schrieb:

...Das hätte ich jetzt nicht wirklich geglaubt, dass sich da jemand hinsetzt und die Kassetten vom Band abkopiert...

Na ja, von "hinsetzen" kann jetzt nicht zwingend die Rede sein - das läuft schon weitestgehend automatisiert.
Die Kassetten (oder auch Open-Reel-Bänder) müssen am Kopierende freilich schon noch getauscht werden.

Das lief bei VHS-Kopierstationen übrigens auch nicht wesentlich anders (Masterläufer war hier i.d.R. ein U-Matic-Band).

Franky666 schrieb:

...Das dauert ja ewig...

IRGENDWIE muss das Signal ja schließlich aufgespielt werden, gell...

Bei größeren Anlagen (bis zu etwa 15 Stationen pro Masterläufer) waren 16 bis 64-fache Kopiergeschwindigkeiten möglich,
also ca. 1-2 Minuten für eine Kassette.


Gruß Olli.

Bei den Kassettenkopiermaschinen läuft die Kassette übrigens auch nur 1 mal durch, es werden nämlich beide Seiten gleichzeitig bespielt. Das spart schon die Hälfte an Zeit.
Und bei 16-facher Geschwindigkeit sind wir damit effektiv bei 32-fach. Eine 90-Minuten-Kassette ist also in weniger als 3 Minuten überspielt.
Und die größeren Kopiermaschinen sind Kassettenwechsler.
Da steckt man in ein Magazin 100 Kassetten rein und in weniger als 5 Stunden hat man die kopiert.
Und in großen Kopierwerken liefen dann 20 oder 30 solcher Maschinen parallel.
D.H. ich kann in weniger als 5 Stunden 2000-3000 Kassetten kopieren, ohne das ein Mensch dabeistehen muß.

Grüsse
Roman