Plattenqualität

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düdldihüü
Stammgast
#1 erstellt: 29. Mrz 2008, 19:31
Dass es beim höchsten Plattengenuss nicht nur auf die Hardware und die Aufnahme, sondern auch auf die Platte ankommt, liegt ja auf der Hand. Hier schön bei Wikipedia zusammengefasst, wie in der Theorie das Optimum zu erreichen ist:


Wikipedia schrieb:
Die Spieldauer einer LP-Seite mit 331/3 min−1 ist durch die technischen Vorgaben und die gewünschte Klangqualität begrenzt. Ohne Klangverlust sind Spielzeiten bis zu 25 Minuten möglich. Spielzeiten bis zu etwa 28 Minuten je Seite kommen im Pop- und Rockbereich jedoch durchaus vor, in Einzelfällen auch Spielzeiten über 30 Minuten. Je „lauter“ man den Inhalt eingraviert, desto weniger Spielzeit steht zur Verfügung. Auch ein hoher Bassanteil wirkt sich hier nachteilig aus, da er größere Auslenkungen beansprucht. Um eine möglichst hohe Tonqualität zu erreichen, vermeidet man es, zu weit nach innen zu schneiden. Insbesondere bei Klassikplatten ist dieses auffällig. Letztlich ist es so möglich, sehr unterschiedliche Schwerpunkte bei der Optimierung zu setzen bzw. entsprechende technische „Philosophien“ zu vertreten. Den Lautstärkeunterschied nimmt man besonders gut zwischen Hitsamplern und Alben wahr. Der selbe Musiktitel auf einem Album ist erheblich lauter bei unveränderter Lautstärkeeinstellung des Verstärkers als dieser Titel auf einer Hitcompilation, auf die pro Seite 10 Titel gepresst werden. Noch krasser ist der Dynamikunterschied bei zeitgenössischen Techno-, Bigbeat-, Trance- und Goa-Schallplatten, die grundsätzlich in LP-Größe gepresst werden, aber nur einen Titel pro Seite enthalten. Diese nur für die DJs produzierten Clubtitel sind ganz besonders laut aufgenommen, weil entsprechend viel Platz für die Rille auf der Schallplatte zur verfügung steht.


Nachdem ich mich heute mal wieder exzessiv meinen Platten hingegeben habe, habe ich auch mal auf genau diese Unterschiede der Pressung geachtet. Die Unterschiede sind kaum zu glauben. Der krasseste Gegensatz ist zwischen zwei Platten, die eine hat insg. ca. 35 Minuten, sehr "laut" aufgenommen, druckvoller Bass, innen ein großer Abstand zum Etikett und 180g feinstes PVC. Die andere hat insg ca. 63 Minuten, ist dementsprechend deutlich leiser aufgenommen und der Bass nicht so druckvoll. Aber nicht nur Lautstärke und Bass leiden, auch Höhen und Stimmen, die besonders gegen Ende sehr viel stärker verzerren als bei der anderen. Ist eigentlich schon kaum noch vergleichbar.

Aber nicht nur die Form der Pressung ist entscheidend, wie ich feststellen musste, sondern auch wer die Platte gepresst hat. Die meisten meiner Platten sind von einer überschaubaren Anzahl an Labels und man hat echt z.T. das Gefühl, dass manche Labels nicht so sehr auf die qualitative Umsetzung ihrer Pressungen achten wie andere. So sind z.B. alle Pressungen von "Perverted Taste" und "Napalm Records", die ich besitze superbe Pressungen, bei denen auf Qualität höchsten Wert gelegt wurde, währendhingegen z.B. "Black Mark" im Vergleich recht mäßige (wenn auch gute) Platten vertreibt, von denen eine meiner Platten sogar diverse kleinere Schlaglöcher aufweist.
Ich weiß allerdings bei keinem der Labels, ob sie die Platten selber pressen (wovon ich nicht ausgehe) oder ob sie sie zu externen Firmen bringen. Wenn ja, weiß ich nicht, welche das sind.

Habt ihr auch schon ähnliches feststellen müssen, z.B., dass ihr bei jemandem eine CD gehört habt, die sehr gut klang, ihr euch die Platte gekauft habt und dann schon ein wenig enttäuscht wurdet? Liegt das möglicherweise daran, dass Platten heute in einer eher geringen Stückzahl produziert werden und somit nicht die benötigte Aufmerksamkeit abbekommen?
piccohunter
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 01. Apr 2008, 08:29

düdldihüü schrieb:
Liegt das möglicherweise daran, dass Platten heute in einer eher geringen Stückzahl produziert werden und somit nicht die benötigte Aufmerksamkeit abbekommen?


Ich persönlich finde, das die allgemeine Pressqualität von heutigen Platten besser ist als zu "damaligen" Zeiten, als die LP noch Medium Nr. 1 war. Möglicherweise gerade wegen der kleinen Stückzahlen.
Klanglich manchmal suboptimal sind eigentlich nur Picture-Discs, aber das waren sie früher auch schon. Aber auch da gibt es durchaus gut klingende Exemplare, einzig das Rillengrundrauschen ist bei Picture Discs immer höher.
Metal-Max
Inventar
#3 erstellt: 01. Apr 2008, 09:14
Klar habe ich in meiner Sammlung auch LPs, von denen ich klangmäßig recht enttäuscht war, was meistens auf die Länge der Aufnahme zurückzuführen ist. In diesen Fällen habe ich allerdings eigentlich auch immer die CD im Schrank. Die LP habe ich dann nur aus Sammlergründen.
piccohunter
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 01. Apr 2008, 09:41
Ich habe eigentlich immer nur entweder Vinyl oder CD, auch bei Picture Discs.
Ich bin da nicht so enpfindlich, und brauche nicht immer "audiophile" Tonträger.
Im Falle einer Neuanschaffung halte ich erst nach Vinyl Ausschau (Neu oder auch gebraucht in gutem Zustand), und erst wenn die nicht zu beschaffen ist, nach der CD.
Das einzige, was mich klanglich wirklich nervt, sind Aufnahmen, die "Loudness War" - verseucht sind.
Mit Rauschen und/oder normalen Knistern kann ich sehr sehr gut leben.
düdldihüü
Stammgast
#5 erstellt: 02. Apr 2008, 06:07
Genauso mache ich es auch, wenns die LP gibt, her damit, wenn nicht, dann eben CD. Man brauchts ja nicht doppelt. (Zumal man sich das auf Dauer eh nicht leisten kann ) Ich weiß zudem nicht an was für Stückzahlen ihr so denkt, wenn es um kleine Auflagen geht, aber meine Platten sind in der Regel auf 300-1000 Exemplare limitiert. Ich weiß nicht, wie es bei Klassik oder sonstiger "normaler" Musik der Fall ist, ich kann dabei nur von meiner Musik sprechen. Wobei noch bestimmt 80% oder mehr von der Musik die ich hör noch zusätzlich auf LP rauskommt, manchmal zwar erst ein paar Monate nach dem CD Release, aber immerhin.
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