Warum klingen LPs aussen besser als innen??

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Tillmann82
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 12. Nov 2003, 23:21
Hallo!

Ich hab mal eine Frage, ich bin ein totaler Fan von LPs, doch eines wundert und ärgert mich schon seit längerem.
Warum klingen die ersten Stücke auf einer Platte immer viel sauberer und klarer, als die Stücke, die innen auf der Platte sind!
Diese Frage konnte mir bis jetzt keiner beantworten und ich hab immer nur zu hören gekriegt, "is mir nicht aufgefallen", oder so ähnlich.
Ich dachte erst es liegt an meinem Plattenspieler (Dual 601 mit Dual M 20 E Tonsystem), aber seit mir das gleiche Phänomen auf dem Linn LP12 von meinem Vater aufgefallen ist, hab ich die sichere Vermutung, dass es doch wohl etwas mit den Platten zu tun haben muss. Dieses Phänomen ist eigentlich bei jeder LP mit Gesang oder Schlagzeug festzustellen, "S" Laute, Becken oder auch manch schöner Klavierton sind bei Stücken, die sich am Ende der Plattenseite befinden total verzerrt.
Ich hoffe doch, dass ich nicht der einzige bin (auch wenn ich ein totaler Audiofreak bin)dem das aufgefallen ist.
Würd mich über eine aufklärende Antwort freuen!

MFG Tillmann


[Beitrag von Tillmann82 am 12. Nov 2003, 23:24 bearbeitet]
MüNcHnEr
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Nov 2003, 23:25
also ich kann dir da nicht helfen, wei lich da gar keine ahnung habe, aber mir ist was eingefallen, frag doch einfach mal bei einer Namenhaften Plattenfirma nach, oder doch gleich im Presswerk,.. des währe doch mal was für Freak---- Gallileo , naja, aber wenn dich das wirklich so interresiert,.. würde ich das mal ausprobieren
Alex8529
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 12. Nov 2003, 23:26
das liegt am zur Verfügung stehenden Kreisumfang,
der von aussen zu Mitte immer kleiner wird,
und somit die gleiche Menge an Musikinformation
auf weniger Platz in die Mutter-LP geschnitten wurde.


Frank
Volkmar
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Nov 2003, 23:28
Hallo,
Du beobachtest richtig.

Die Stücke innen sind kritischer. Meistens wird die Tonarm/Tonabnehmer Kombination so als Kompromiß eingestellt, daß sie in der Mitte der Platte stimmt und innen und außen eine deutlichere Abweichung hat (tangentialer Spurfehlwinkel). Die relative Geschwindigkeit der Platte innen ist aber geringer als außen und dies meine ich mich zu erinnern macht die Innenstücke schwieriger sauber abzutasten bzw. Fehler deutlicher.

PS.Holger wird sich sicher noch melden
Tillmann82
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 12. Nov 2003, 23:33
Danke für die schnellen Antworten! Dann bin ich ja beruhigt, dass ich nicht alleine mit dem "Problem" dastehe.
Nur ärgerlich, das bei fast all meinen Platten die besten Stücke immer innen sind
Aber das gehört nun mal dazu genau wie das Rauschen und Knistern, LP ist nun mal LP :-)
Volkmar
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 12. Nov 2003, 23:38
Hallo,

nur nicht so schnell aufgeben. Ich habe auch einen LP12 und mit etwas Geduld kann man den Plattenspieler so einstellen, daß normalerweise auch innen keine Verzerrungen hörbar sein sollten (nur ncoh bei besonders anspruchsvollen Platten). Was Du beschreibst, deutet für mich darauf hin , daß Du mal mit Schablone, Tonarmgewicht und Anti-Skating arbeiten solltest.
Tillmann82
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 13. Nov 2003, 00:09
Danke werde ich mal versuchen. Von Antiskating hab ich auch so gut wie gar keine Ahnung, ich weiß nur, dass es dazu da ist den Tonarm wieder nach aussen zu drücken, da er durch die Drehbewegung nach innen gezogen wird und so die Nadel nicht 100 %ig gerade in der Rille sitzt, aber wie man das genau justiert weiß ich nicht, ich hab das einfach mal so auf gut Glück auf 2 gestellt, so klingt es am besten, aber den Tonarm habe ich ausgewogen.
Obwohl die Theorie mit der größeren Datenmenge auf kleinerem Raum und der kleinere Kreisumfang auch sehr plausibel klingt.


[Beitrag von Tillmann82 am 13. Nov 2003, 00:17 bearbeitet]
peter63
Stammgast
#8 erstellt: 13. Nov 2003, 01:16

... wie das Rauschen und Knistern, LP ist nun mal LP :-)

Hallo,
ich bin auch grad zum Neueinsteiger geworden, aber das hab ich schon festgestellt, das muß wirklich nicht sein. Ich war sehr angenehm überrascht, wie wenig von Rauschen und knistern heut zu Tage, noch zu hören ist. Dieses Klischee hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Hatte allerdings die Platten waschen lassen vor der ersten Neubenutzung.
peter63
cr
Inventar
#9 erstellt: 13. Nov 2003, 01:17
Der Spurwinkelfehler ist das Geringste. Das Problem ist, wie schon beschrieben, dass der zurückgelegte Weg der Nadel innen nur halb so lang ist als außen/Sekunde. Dadurch sind die Signale (stell dir am besten einen Sinus vor) um den Faktor 2 gestaucht und es wird knapp bei den hohen Tönen. Und bei klassischer Musik ist es meistens innen am lautesten (das große Finale) und genau das macht die Probleme (gestauchtes Signal mit großer Auslenkung), da schwer anzutasten. Und deshalb bin ich froh, dass ich meinen Bruckner oder Mahler auf CD hören kann.
Um das Problem etwas zu entschärfen, minimiert man den Spurwinkelfehler innen. Bei anspruchsvoller Musik wird trotzdem der größte Teil der Platte innen freigelassen, wenn es gut klingen soll. Wenn weit hineingeschnitten wird, muß jedenfalls die Dynamik stark zurückgefahren werden, was dem Klang auch nicht bekommt.


[Beitrag von cr am 13. Nov 2003, 01:22 bearbeitet]
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