„neue“ John mellencamp + CODE format

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americo
Inventar
#1 erstellt: 12. Okt 2008, 15:53
irgendwie war ich schon sehr gespannt…
Eine neue john mellencamp cd inkl. dvd, die dann auch noch als „geniale neuheit“ angekündigt wurde.

hinter dem CODE format der dvd die auf (fast?) jedem dvd-player abspielbar ist, versteckt sich eine aufnahme mit 24bit/96KHz-auflösung.

Der chefredakteur der Stereoplay- holger biermann, pushed dieses format und die neue mellencamp auf der ersten seite der aktuellen ausgabe (11/08) in seinem kommentar und schreibt, dass er sich so etwas wie CODE schon viel früher gewünscht hätte.

Er geht auch drauf ein, dass es so etwas wie CODE andererseits aber auch schon lange gibt.
Ich habe z.b. eine bei amazon als dvd-audio angebotene HDAD von pete townshend- who came first.
Eigentlich (m)eine erste enttäuschung diesbezüglich- mal abgesehen vom musikalischen inhalt.

Worauf nämlich weder amazon bei seiner falschen artikelbeschreibung der townshend HDAD, noch das booklet der neuen mellencamp, noch herr biermann in seinem kommentar eingehen ist die tatsache, dass dieses fulminate „neue“ format nur in stereo verfügbar ist.
mix mehrkanal, nix 2008.

Und da bin ich der ansicht –leider vollkommen am thema vorbei!

Auf der einen seite hyped man die neuen verlustfreien mehrkanalformate wie DTS- HD Master oder Dolby TrueHD, auf der anderen geht man 2 schritte zurück und versucht den kunden wieder mal ein hochauflösendes stereoformat anzudrehen.
Positiv und löblich dran ist für mich lediglich, dass man einem dazu keine neue hardware mitverkauft und vermarktet.

Wobei man doch eigentlich mit der dvd-audio DIE lösung schlechthin gehabt hätte.
Sozusagen die eierlegende wollmilchsau.

Hochauflösend- in stereo für die romantiker und puristen- in mehrkanal für all diejenigen die die technischen entwicklungen und möglichkeiten des neuen jahrtausends auskosten möchten, mit dts oder dolby digital spuren für diejenigen, die noch nichts von dvd-audio wissen.
Und dazu noch mit bildinformationen und bonusmaterial nach lust und laune.

Wenn man dann auch noch bedenkt, dass bei entsprechendem marketing die dvd-audio mittlerweile standard sein könnte (sogar discounter haben ja eine zeitlang dvd-audio fähige player angeboten).

Die klangliche qualität der neuen mellencamp „CODE-dvd“ ist erstklassig, aber für mich trotzdem extrem enttäuschend.
zumal es auch erstklassige stereoaufnahmen auf cd gibt.

erst recht dann, wenn ich zuhause ins regal greife und mir dvd-audios wie z.b. die graham nash- songs for survivors oder z.b. die neil young- harvest im anschluss anhöre. (beide als singer/songwriter beispiel).

Da ärgert mich so ein stereoplay kommentar oder booklet text dann umsomehr, wenn die fehlende mehrkanalfähigkeit verschwiegen wird.
für mich jedenfalls technisch gesehen irgendwie ein griff ins klo.
outofsightdd
Inventar
#2 erstellt: 13. Okt 2008, 11:45
Da gebe ich dir vollkommen Recht! Wenn schon aufwändig anderes Format, dann doch bitte Mehrkanal. Allein schon deswegen, weil bei guter CD-Qualität nicht all zu viele Leute überhaupt die Möglichkeit haben, eine höher auflösende was-auch-immer-Disk in Stereo von der CD zu unterscheiden.

Noch so eine komische Stereo-Disk gibt's zum Bsp. von Sarah McLachlan: "Touch" als DAD

Der Konkurrenzkampf DVD-A <-> SACD war eben das große Elend. Da hatten beide gute Ideen, SACDs mit Textanzeige, Hybrid-CD-Schicht & bildschirmloser Bedienung, DVD-A mit einfacherem Mehrkanalmanagment, Multimediamöglichkeiten (selbst eine DVD-ROM-Sektion mit 192kHz-Stereo-mp3s für den mobilen Player wäre möglich gewesen) und Surroundsound auf jedem 5.1-System... nun habe ich beide Formate, darf mir aber sicher sein, dass neue Platten kaum so erscheinen werden.
ddic
Inventar
#3 erstellt: 14. Okt 2008, 16:26
Hallo, ich finde auch, die CODE DVD-A ist ein Hammer. Dass es nicht 5.1 ist, stört mich nicht - was da manchmal auf die Surrounds gelegt wird, ist alles andere als toll...
Gruss,
Volker
guidoh
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Okt 2008, 16:46
Zunächst eine Korrektur:Wenn Amazon die Pete Townshend-HDAD als DVD-Audio anbietet ist dies korrekt.
Was diese "Code"-Neuheit soll,ist mir schleierhaft.
Neil Young z.B. legt schon lange seinen Alben eine normale DVD bei mit einer High Resolution PCM 96kHz/24 bit Tonspur,wofür ebenfalls kein "neues Equipment" nötig ist.
outofsightdd
Inventar
#5 erstellt: 16. Okt 2008, 12:33

guidoh schrieb:
Zunächst eine Korrektur:Wenn Amazon die Pete Townshend-HDAD als DVD-Audio anbietet ist dies korrekt.

Wieso? DVD-Audio ist zwar hoch auflösender PCM-Ton, aber kopiergeschützt (CPPM, optional) verpackt als Meridian Lossless Packing, MLP, mit einer komprimierten DVD-Video-Spur. Auf den HDADs ist kein MLP.

Die nackte PCM-Stereo-Spur einer DAD entspricht den DVD-Video-Spezifikationen, die das Tonformat 96kHz/24bit PCM Stereo von Anfang an ermöglichten.

Edit: Aus HDAD (DVD-A) jetzt DAD (DVD-V) gemacht.


[Beitrag von outofsightdd am 16. Okt 2008, 15:03 bearbeitet]
Siebenund
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 16. Okt 2008, 14:06

outofsightdd schrieb:
Auf den HDADs ist kein MLP.
Die nackte PCM-Stereo-Spur einer HDAD entspricht den DVD-Video-Spezifikationen, die das Tonformat 96kHz/24bit PCM Stereo von Anfang an ermöglichten.


DVD-Audio muss nicht MLP sein. MLP ist lediglich die verlustlose Komprimierung der Audio-Daten. Da MLP aber bei einer DVD nur von DVD-Audio Playern abgespielt werden kann, bedeutet MLP zwangsweise DVD-Audio.

Die Bezeichnungen DAD und HDAD sind ebenso irreführend wie das CODE-Format und stammen in dem Fall von classicrecords.com. DAD steht für 24 Bit/96kHz und ist bei classicrecords.com eine DVD-Video. HDAD steht für 24 Bit/192kHz und ist zwangsweise eine DVD-Audio. Da classicrecords.com bei HDAD nur eine Stereo-Spur hat, brauchen sie kein MLP, weil der Speicherplatz ausreicht.
HiFi_Addicted
Inventar
#7 erstellt: 16. Okt 2008, 18:04

Siebenund schrieb:
Da classicrecords.com bei HDAD nur eine Stereo-Spur hat, brauchen sie kein MLP, weil der Speicherplatz ausreicht.


Intressanterweise verwenden sie aber trotzdem MLP

MfG Christoph
Siebenund
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 16. Okt 2008, 18:54

HiFi_Addicted schrieb:

Siebenund schrieb:
Da classicrecords.com bei HDAD nur eine Stereo-Spur hat, brauchen sie kein MLP, weil der Speicherplatz ausreicht.


Intressanterweise verwenden sie aber trotzdem MLP

MfG Christoph


Habe nachgesehen, Du hast Recht.
Wird wohl zwei Gründe haben. Wahrscheinlich nutzen sie MLP um die Datenrate zu reduzieren und um in jedem Fall bei einer Single Layer Disc zu bleiben.
HiFi_Addicted
Inventar
#9 erstellt: 16. Okt 2008, 19:52
~63 Minuten gehen auch ohne MLP auf Single Layer in 192/24 Wenn man auf die DVD-Video kompatibilität verzichtet.

MfG Christoph
americo
Inventar
#10 erstellt: 17. Okt 2008, 11:26
mir ging es eigentlich weniger um eine diskussion ob nun welches format wie benannt wird, wie hoch die auflösung ist und wiehoch die samplingrate sondern darum, ob man 2008 noch ein "nur stereo format" anbieten soll und kann und ob man dies nicht klar und eindeutig benennen sollte.

für mich haben (sacd), dvd-audio und die dvd eigentlich nur eine berechtigung wenn auch mehrkanalspuren vorhanden sind.
die sacd setze ich jetzt mal in klammern, obwohl ich auch hier keinen echten "spaßfaktor" bei reinen stereo sacd's sehe.
zumal ich bezweifle, dass ohne nötiges equippment ein echter "mehrwert" hörbar ist.
gleiches gilt FÜR MICH für die stereo dvd-audios von neil young. kein bedarf.

nachdem sich ja leider auch panasonic von der dvd-audio verabschiedet hat wird es wohl keinerlei hoffnung geben, dass dieses für mich fürs neue jahrtausend eigentlich perfekte format nochmal eine renaissance erlebt.

einzig positives beim CODE format ist für mich, dass man keine neue hardware benötigt.

sicherlich kann man über mehrkanalabmischungen geteilter ansicht sein.
grade die von mir genannte neil young- harvest ist da so ein streitfall, mir gefällt sie excellent und macht sie großen spaß.

hier fängt auch die freiheit der kunst an und gibt jedem raum sich ihr zu nähern und gefallen oder nicht gefallen dran zu finden.
outofsightdd
Inventar
#11 erstellt: 17. Okt 2008, 12:19
Hier driften wir jetzt wieder in den Bereich, wo es um die Grundsatzfrage geht, welche Chancen DVD-A und SACD hatten.

Probleme:

- Unterstützung durch die Plattenindustrie bedarf einer Massentauglichkeit. Die gab es nie. SACD-Versionen der Chartplatten (Grönemeyer, Beyonce, Destinys Child...) haben nie nennenswerte Verkaufszahlen in Relation zur CD erreicht. Ich wage zu behaupten, dass die Mehrkanal-DVD-V-Doppelpackung von Grönis "12" besser wegging als die "Mensch"-SACD in Relation zur CD-Ausgabe.

- Technischer Sinn und Nutzung durch 2 verschiedene Formate völlig kundenverwirrend. DVD-A ging kaum im Auto + unterwegs und nur in AV-Anlagen, SACD wiederum anfangs nicht in Mehrkanal, trotz hohem Preis ohne Bildbonuszeugs und bis heute mit viel zu komplexen DSD-PCM-Konvertierungszwängen.

- Und der ganze Aufwand nur dazu, dass am Ende 80% der Käufer die hochauflösenden Musikalben nicht von einer DVD-V mit selbem Mix unterscheiden können.

Die Intensiv-Hörer- und Hifi-Fan-Klientel habe ich bewusst herausgelassen, weil sie nicht genug Käufer ergeben um einen vielfältigen Mehrkanalmusikmarkt dauerhaft am Leben zu erhalten.

Auch eine BluRay-Audio würde darum wahrscheinlich scheitern, vor allem auch, weil bei dem riesigen Speichervolumen keine Notwendigkeit besteht, auf einer Musikdisk das Video-Bild wegzulassen. Und die Multimedia-Affinität des Massenmarktes ist nicht zu unterschätzen. Jetzt kann man eine BluRay-Audio mit den gleichen Features der DVD-A ausstatten und wird dann in Konkurrenz zum kleinen aber feinen SACD-Markt abermals am Anspruch scheitern, ein Massenmedium zu werden. Hinzu kommt heute noch die ganze Musik von Flashspeichern und HDDs (FLAC, mp3...) als Konkurrenz.

Meine Prognose: Es wird sich nach der CD kein neues optisches Massenmedium für Musikwiedergabe durchsetzen, egal was es alles kann. Damit werden in Zukunft (wie jetzt schon fast Realität) alle Künstler von hochauflösenden Plattenveröffentlichungen in Mehrkanal fern bleiben, die bei Major-Labels unter Vertrag sind.


[Beitrag von outofsightdd am 17. Okt 2008, 12:20 bearbeitet]
MartinG
Stammgast
#12 erstellt: 17. Okt 2008, 15:33

outofsightdd schrieb:

Auch eine BluRay-Audio würde darum wahrscheinlich scheitern....

Auch wenn wir schon wieder völlig off-topic sind: das gute an der BluRay-Disk ist doch, dass die Datenrate nun endlich ausreicht um bewegte Bilder UND 5.1 lossless zu ermöglichen. Die völlig künstliche Trennung in -Audio und-Video-Medium entfällt daher. Ob nun bewegtes Bild, Standbild oder schwarz: alles ist mit dem selben Player möglich.
ich glaube schon, dass das Potenzial hat. Denn für den Videobereich wird der Player eh' gekauft früher oder später.

Gruß,
Martin
Siebenund
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 18. Okt 2008, 15:27

outofsightdd schrieb:

Meine Prognose: Es wird sich nach der CD kein neues optisches Massenmedium für Musikwiedergabe durchsetzen, egal was es alles kann. Damit werden in Zukunft (wie jetzt schon fast Realität) alle Künstler von hochauflösenden Plattenveröffentlichungen in Mehrkanal fern bleiben, die bei Major-Labels unter Vertrag sind.


Sehe ich leider auch so. Wenn Mehrkanal, dann bei den
Konzertaufnahmen. Besonders schlimm finde ich, dass es
so gut wie keine Blu-ray Player mit DVD-Audio Unterstützung
gibt (gibt es überhaupt noch welche?).
So lange man im DVD-Bereich welche kaufen kann ist das ja
nicht schlimm, aber wie wird es in Zukunft?

Das CODE-Format ist ja, wie schon von vielen erwähnt, kein
neues Format. Ich denke man möchte durch solche Aussagen nur
Aufmerksamkeit erregen. Was ist eigentlich aus dem MVi-"Format" (z.B. Rush - Snakes & Arrows) geworden?
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