Testberichte völlig unnütz?

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df7nw01
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 19. Nov 2004, 12:55
Moin.

Ich wundere mich immer wieder darüber, wie unterscheidlich Testberichte von Magazin zu Magazin ausfallen. Das ist mir z. B. bei Berichten zum DVP-NS930 von Sony aufgefallen, dessen Progressive Scan-Wiedergabe einmal bis ins höchste gelobt wird, ein anderes mal wird sie als eher mittelmäßig abgetan.
Dann heißt es, dass das Lautsprecher-Setup für SACDs nicht greift, eine andere Zeitschrift hebt genau das hervor?

Streng genommen bringen einem doch die Tests so gar nichts, wenn jeder etwas anderes schreibt ist man nachher so schlau wie vorher... hat aber zusätzlich noch unnötig Zeit verschwendet.

Gruß

Stefan
Leon-x
Inventar
#2 erstellt: 19. Nov 2004, 13:02
Hallo

Soetwas hatte ich auch schonmal aufgeführt:


Die beiden Zeitschriften sind sich nicht immer einer Meinung.

Sie dir doch mal die Vergleichstest der Verstärker von Yamaha Z9 und Pioneer AX10 Ai an. Fällt dir besonders bei Stereo etwas auf in den beiden Zeitschriften ?

Auch der Sony TA 9000. Bei Stereo ist er in der AUDIO die Reference mit 100 Punkten bei den Mehrkanalverstärkern. Bei Stereoplay hinkt er mit 43 Punkten den Pio (49 Punkte) hinterher. Letzterer hat in der AUDIO "nur" 95 Punkte erhalten.

Da sind eine menge Geräte in den Bestenlisten die ähnlich unterschiedlich bewertet wurden.



Manchmal wundert man sich wirklich.

Letzenendes ist man aber selbst der Tester der entscheiden muss.

100% Objektivität gibt es nie.

Leon


[Beitrag von Leon-x am 19. Nov 2004, 13:06 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 19. Nov 2004, 14:16

Streng genommen bringen einem doch die Tests so gar nichts, wenn jeder etwas anderes schreibt ist man nachher so schlau wie vorher... hat aber zusätzlich noch unnötig Zeit verschwendet.


Und Geld.

Ich hab die gesammelte "Fachpresse" schon seit langem aufgegeben. Man muß gerade froh sein, wenn sie nicht blanken Unsinn schreiben. Objektiv sind sie auf keinen Fall, Tests sind nicht wert, so genannt zu werden, die Ergebnisse hängen von allem möglichen ab, bloß nicht von objektiv nachvollziehbaren Kriterien. Außer man betrachtet das Anzeigenaufkommen als nachvollziehbares Kriterium. Schade bloß daß es noch immer genug leichtgläubige Kundschaft gibt, die sich davon einseifen läßt.

Gelegentlich überprüfe ich mein Urteil um zu sehen, ob sich was geändert hat. Eben habe ich mal bei Stereobläh auf der Webseite nachgeschaut und den Testbericht des Graaf GM50 gefunden. Der Artikel ist im freien Download, gute Gelegenheit mein Vor- bzw. Nachurteil zu überprüfen.

Und siehe da, schon auf der ersten Seite Bullshit! Es heißt da: "Die doppelheißpoligen Cannon-Eingänge dienen oft mehr der Zierde, weil ein Billig-IC die Plus und Minus-Signal-Autobahnen gleich wieder auf Einzelpfade umspannt. Nicht so beim Graaf, hier setzen die beiden gegensätzlich ausgelenkten Musikschwingungen tatsächlich zu einer eigenständigen Reise durch den kompletten Verstärker hindurch an." Soll wohl heißen, daß symmetrische Eingänge nichts bringen, wenn's nicht auch im Gerät symmetrisch weitergeht. Sowas kann nur jemand behaupten der von jeder elektronischen Ahnung völlig unbeschwert ist.

Weiter geht's: "Zur finalen Reinigung kommt es beim GM 50 schließlich auch an den symmetrisch herausgeführten Boxenklemmen: Gleichtakt-Zuckungen subtrahieren sich hier per se zu Null." In der Tat das tun sie, aber bei jeder Art des Boxenanschlusses, weil Boxen erdfrei sind.

Und wie dann getestet wird! Kein Blindtest, keine Angabe womit verglichen wird, kein standardisiertes Musikrepertoire, das Tests wiederholbar und vergleichbar macht, es ist auch nicht klar wie die Punkte zustandekommen. Ohnehin wird fast ausschließlich mit subjektiven Attributen gearbeitet: Da sind Weinverkostungen und Modeschauen objektiver.

Wenn man auf diese Weise testet ist klar, warum verschiedene Tests das gleiche Produkt ganz unterschiedlich bewerten. Es ist sogar zu erwarten, daß die gleiche Testcrew an einem anderen Tag, bei anderer Laune, und bei anderer Anzeigen-Auftragslage das Produkt wieder ganz anders bewerten würde. Warum das irgendjemand als Grundlage für eine Kaufentscheidung heranziehen soll will mir nicht einleuchten. Für mich ist es komplett wertlos.

Nur damit kein Mißverständnis entsteht: Ich habe nichts gegen den GM50. Ich habe ihn nicht gesehen oder gehört und kann nicht beurteilen ob er was taugt oder nicht. Daß der Artikel nichts taugt kann ich aber wohl beurteilen.
deathsc0ut
Stammgast
#4 erstellt: 19. Nov 2004, 16:18
Hallo,
also ich würde Tests auf keinen Fall als unsinnig abschreiben. Natürlich kann es sein, dass manche Berichte nicht so objektiv ausfallen, aber dennnoch bieten Testberichte zumindest eine grobe Orientierung. Ich würde auch nicht nach Testberichten kaufen, aber um zu gucken, welche LS überhaupt in Frage kommen, können sie doch ganz nützlich sein. Denn am wichtigsten ist natürlich der eigene Geschmack, also wie einem ein bestimmter Lautsprecher gefällt.

MfG
deathsc0ut
bigolli
Inventar
#5 erstellt: 19. Nov 2004, 16:46
ich war früher auch sehr testgläubig, mit einiger Erfahrung (zum Teil unangenehme) sieht man diese Testergebnisse mittlerweile in einen anderen Licht, dazu zum Teil die Abhängigkeiten diverser Blätter vom Anzeigekunden .

Ich verlasse mich heutzutage lieber auf Tipps und Empfehlungen diverser I-netforen oder Bekannter und natürlich auf die Ohren (insbesondere beim Lautsprecherkauf).

gruss

bigolli
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 19. Nov 2004, 16:48
Hallo,

Testberichte fallen sogar innerhalb eines Tests konträr auf. Nicht wahr liebe Workshopteilnehmer vom letzten Wochenende?

Markus
rob-doc
Stammgast
#7 erstellt: 19. Nov 2004, 17:07
Da die Tests immer von einer begrenzten Gruppe durchgeführt werden sind sie per Definition immer subjektiv!

Allerdings ist es schon richtig - eine gewisse Marktübersicht ist durch die Magazine durchaus zu bekommen. Denn ganz ehrlich: wer von Euch der schon mal ein Gerät empfohlen hat weiss wirklich ob es das beste für den jeweiligen Anwender ist? Wenn ja, dann muss er sich fragen lassen ob er wirklich alle - und ich meine wirklich alle - entsprechenden Geräte getestet hat...

Von daher ist es sicherlich nicht schlecht dafür die Magazine herzunehmen.

Eine gewisse Parteilichkeit will ich manchen "Blättern" auch nicht absprechen, aber vollkommen gekauft ist keines der Magazine, denn das kann sich kein Verlag erlauben - oder glaubt Ihr, das würde die Konkurrenz nicht ausschlachten? Was für ein Imageverlust wäre es wenn bspw. Sony die "AUDIO" bestechen würde und ein Konkurrent könnte das nachweisen?

Die Zeitschrift wäre tot, und Sony? Schon mal darüber nachgedacht?
NoFate
Inventar
#8 erstellt: 19. Nov 2004, 18:00
Ich denke auch das Tests in den Zeitschriften nicht der völlige Blödsinn sind !!! Sie dienen für mich aber mittlerweile nur noch um mir einen Überblick zu verschaffen, wie die einzelnen Geräte ausgestattet sind !!!

Manchmal werden auch Bedienmängel oder andere Eigenheiten offen gelegt die ein Gerät bei mir sofort aus dem Rennen werfen... (z.B. lautes Laufwerk beim DVD-Player)

Aber nach Testberichten einkaufen ? Nee (nicht mehr), da ist mir mein Geld dann doch zu schade !!!

Gruß Micha
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