Europaletten mit Steinwolle als Bass-Absorber zuviel?

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SiffKopp
Neuling
#1 erstellt: 13. Jan 2020, 09:47
Moin zusammen,

ich war schon öfters stiller Mitleser im Forum und habe jetzt tatsächlich eine Frage, die ich noch nicht in den bisherigen Themen gefunden habe.

Ich baue aktuell mein Heimkino und bin in den letzten Zügen. Der Raum ist zwar recht klein (2,60m x 3,50m), für meinen Bedarf sollte es aber ausreichen. Es ist ein Kellerraum, der nackte Stahlbeton-Wände hatte.
Diese habe ich ringsum mit 10cm Aufbau mit Steinwolle gedämmt, so dass aktuell für hohe Töne bereits eine gute Absorption da ist.
Die 2. Reihe des Kinos steht auf Europaletten (2 hoch, 3 breit), so dass dort ein ziemlich fetter Bassabsorber mit den Seitenlängen 2,40m * 1,20m * 0,30m möglich wäre, wenn ich die Hohlräume der Paletten komplett mit Steinwolle ausfülle.

Zu meiner Frage:
Macht das Sinn oder ist das Overkill, weil ich mir damit die Akustik "abtöte"?

Wenn ich es richtig verstanden habe, könnte ich ein paar Diffuser vor die Dämmung bauen, die dem ganze Raum noch etwas mehr Fülle geben, falls das ganze am Ende zu Stumpf klingt.

Aber wenn Ihr sagt, der Absorber wäre zu fett, kann ich die Dämmwolle im "Podest" auch einfach weg lassen.

Was sagt ihr dazu?
Und falls ich was falsch verstanden habe, verschont mich nicht mit Schelten. Bin noch recht neu in dem Thema.

Gruß,
Daniel

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[Beitrag von SiffKopp am 13. Jan 2020, 12:32 bearbeitet]
Mankra
Inventar
#2 erstellt: 13. Jan 2020, 10:37
Im Bass gibt es kein Zuviel, nur im Hochton.

A: Welche Steinwolle? Als Breitbandabsorber für die Wände braucht es einen höheren Strömungswiderstand, z.B. von Rockwoll Termarock

B: Die Steinwolle direkt an der Wand oder mit Abstand und Hinterlüftung? Stichwort Schimmelbildung.

C: Für den Bass nimmt man einen niedrigen Strömungswiderstand, z.B. Rockwoll Sonorock. Das Podest kannst ruhig damit füllen. Aber wird nicht ausreichend sein. Zusätzliche Eckabsorber sind höchstwahrscheinlich sinnvoll.
binap
Inventar
#3 erstellt: 13. Jan 2020, 12:17
Du hast aber jetzt hinten nicht alles wieder wie vorne mit Verbundplatten zugemacht, oder?
Hast Du die Wand hinten mit Stoff verspannt? Nichts gegen Faserflug eingezogen?

Was hast Du denn genau für ein Material verbaut?

Wie Mankra schon sagte, kommt es auf Material, Abstand, Dicke und den längenbezogener Strömungswiderstand an.
SiffKopp
Neuling
#4 erstellt: 13. Jan 2020, 12:19
Ah, gut zu wissen.

Dann stopf ich das mal voll.

A: URSA GEO Trennwandplatte 100mm
Stömungswiderstannd laut Datenblatt:
5 kPa s/m²

Waren die Reste, die vom Hausbau übrig sind.


B: direkt an der Wand, Aufbau 100mm, Diffusionsoffen mit malervlies und Stoff bespannt.

C: Dann ist ja meine Wolle dafür perfekt geeignet.
Da muss ich wohl in den Ecken noch nachbessern, aber vorher hör ich mir das Ganze mal an, wenn's fertig ist.

Danke für die Infos.
SiffKopp
Neuling
#5 erstellt: 13. Jan 2020, 12:23
@binap:
Wie grad geschrieben:
Es ist alles mit Malervlies gegen Feinflug abgedichtet und dann mit Stoff überspannt.

Stömungswiderstand laut Datenblatt:
5 kPa s/m²

Der Keller ist übrigens voll gedämmt und beheizt, da sollte also eigentlich nichts groß kondensieren an den Wänden. Hab noch 2 Bilder dazu hinzugefügt.


[Beitrag von SiffKopp am 13. Jan 2020, 12:32 bearbeitet]
Mankra
Inventar
#6 erstellt: 13. Jan 2020, 12:47
Warme Luft an kalten Auswänden = Kondenswasser.
Bei dem Thema können Andere mehr helfen, bzw. hier zum einlesen: https://www.heimkino-praxis.com/schimmel-praevention/

Strömungwiderstand ist sehr gering. Ab ca. 50cm gut für Bassabsorber.
An den Wänden, als Breitbandabsorber wenig geeignet, bzw. sollten es 20cm+ sein.


[Beitrag von Mankra am 13. Jan 2020, 12:49 bearbeitet]
SiffKopp
Neuling
#7 erstellt: 13. Jan 2020, 13:10
Danke für die Infos.

Die Kellerwände sind nicht kalt, da wir 2018 neu gebaut haben und die Dämmung entsprechend gut ist. Außerdem hindert eine Schwarze Wanne die Feuchtigkeit daran, von außen einzudringen.

Wir haben eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmetauscher mit einem Lüftungsauslass im Kinoraum.
Dort kommt mit regulierter Luftfeuchtigkeit immer Frischluft rein, so dass auch keine stehende, muffige Luft entsteht.

Ich werd aber trotzdem ein Auge drauf halten.
Mankra
Inventar
#8 erstellt: 13. Jan 2020, 13:45
Ok, dass ist das eine Thema, wird's eh zeigen, ob es zum Problem wird.

Akustisch das wichtigere Thema sind die pauschale 10cm Dämmung: Damit ist nun der Hochton überdämpft, die Mitte wenig bedämpft. Das ergibt ein nur wenig homogenes Klangbild.
Wenn nicht zuviel Aufwand, man noch gut rankommt, würd ich es gegen Termarock tauschen, bzw. ganz rausnehmen, das Material für Bassabsorber nutzen und nur gezielt, wo notwendig, sprich an den Spiegelflächen mit Termarock Absorber verbauen.
SiffKopp
Neuling
#9 erstellt: 13. Jan 2020, 14:07
Puh... ok... also hab ich voll in die Tonne gegriffen.

Ich war der Meinung (und dachte, das hätte ich irgendwo gelesen), dass 10cm Aufbau hohe und mittlere Frequenzbereiche abdeckt. Und wenn man es direkt an die Wand packt, zwar schlechter gedämmt ist als mit Abstand aber durch die Gesamtdicke doch ein brauchbarer Effekt auftritt.

Um das alles auszutauschen, müsste ich die getackerte Stoffbespannung und die gesamte Abdichtung aus Malervlies und Klebeband entfernen.

Das war ne Heiden-Arbeit.
Das mach ich nur, wenn's sich für mich wirklich nicht gut anhört.

Zumindest weiss ich jetzt aber, warum es schlecht klingt, falls es schlecht klingt.

Vielen Dank für's Feedback.

Gruß,
Daniel
Mankra
Inventar
#10 erstellt: 13. Jan 2020, 14:22
Abhängig vom Strömungswiderstand, siehe:
https://www.heimkino-praxis.com/absorber-material/

Rückwärts ist immer nervig, kenn ich leider auch...
IMHO ist das noch ein überschaubarer Aufwand. Lies den Link durch und wäge den Aufwand für Dich ab.

Wenns Dich nicht überreden läßt:
Ein UMIK-1 Mikrofon + REW gehört zur Grundausstattung.
Einlesen zur Bedienung mit REW, messen und auf dieser Grundlage weitere Schritte überlegen.
z.b. an den Spiegelflächen mit weiteren 10cm die Dämmung aufdoppeln, mit Diffusioren vor der Dämmung etwas Gleichmässigkeit zurück bringen, usw.

Wahrscheinlich kostet das nachträgliche ausbügel mehr Zeit und Kohle, als wenns den Raum gleich richtig vorbereitest.
Entscheiden musst selbst, ich kann nur schreiben, wie ich es sehe und machen würde.
SiffKopp
Neuling
#11 erstellt: 13. Jan 2020, 15:20
Ich sträube mich dagegen, weil ich grad kurz vor fertig bin.
Eigentlich müsste ich nur noch Teppich verlegen und einmessen, dann wäre der Raum fertig.

Aber ich schlaf da noch mal eine Nacht drüber.
Vielleicht finde ich ja noch die Motivation

Danke für die Hilfe.
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