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An alle Analog Freunde (und ebenso an die Techniker) im Forum!+A -A |
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Autor |
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fLOh
Stammgast |
#1 erstellt: 15. Nov 2003, 19:06 | ||
Hallo! Was haltet ihr denn überhaupt von DAB (Digital Audio Broadcasting; digitaler Radiostandard)? Schließlich wird bei dem Standard auch mit verlustbehafteter Kodierung (die ja ach so schlecht ist, wie manche gerne bei Diskussionen über MP3 sagen) gearbeitet: MPEG-1 Layer-2 (MP2) Die Datenrate darf meines Wissens bis 224kbps pro Sender (in Stereo; ob Joint-Stereo erlaubt ist, weiß ich nicht) gehen. Ich denke, damit ist eine wesentlich bessere Qualität als mit der heute üblichen UKW-Übertragung möglich. Natürlich nur sofern die Sendeanstalten das Potential auch auszunutzen wissen. Aber der beste Vorteil daran ist die störungsfreie Empfangsmöglichkeit! Endlich kein Knacksen, Rauschen oder sonstwas mehr!!! Vielleicht hör ich in Zukunft auch mal wieder Radio... CU fLOh |
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Zweck0r
Inventar |
#2 erstellt: 15. Nov 2003, 20:24 | ||
Hi, genaueres weiß ich nicht darüber. Solange die Radiostationen allerdings nicht ihre grauenhaften Dynamikkompressoren/Exciter usw. abschalten, ist jedes Digitalradio Perlen vor die Säue Nebenbei bin ich immer noch stinksauer auf die Verantwortlichen des DSR-Desasters. Nach den verschleuderten 280 DM für den DSR-Empfänger kaufe ich nichts mehr, was nicht auf breiter Front durchgesetzt ist, wofür ich als Indiz einen DAB-Teil in JEDEM besseren Ghettoblaster erwarte. Grüße, Zweck |
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der_graue
Stammgast |
#3 erstellt: 16. Nov 2003, 02:40 | ||
Meine Meinung! Die meisten Radiosender senden in so miserabler Qualität, dass mir schier übel wird. Auch UKW kann verdammt gut klingen, wenn der Empfang stimmt. Selbst KlassikRadio sendet meines Erachtens dynamikkomprimiert. Andere, wie Radio3 zeigen, dass selbst Sinfonien hörenswert sein können. In Berlin gibt es JazzRadio, da kann man mal hören, was in UKW möglich ist ; Percussion perlt, Gitarrenseiten schnarren und Snares zecken richtig gut. Die Möglichkeiten von UKW wurden also nie ausgenutzt, Dienste wie RDS stiefmütterlich behandelt. Nun soll DAB den Radiomarkt in Schwung bringen, die Leute dazu gezwungen werden, neue Geräte zu kaufen. Ich höre weiter mit meinem Kenwood KT-6050 - solange das geht. |
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fLOh
Stammgast |
#4 erstellt: 16. Nov 2003, 09:57 | ||
Ich habe ja niemandem von euch widersprochen - im Gegenteil: "Natürlich nur sofern die Sendeanstalten das Potential auch auszunutzen wissen." Ich wollte eigentlich auf die Akzeptanz der digitalen und dazu noch komprimierten Übertragung hinaus. Ich für meinen Teil finde DAB ist eine sehr gute Erfindung (oder eigentlich eher eine neue Kreation verschiedener Erfindungen). Nun müssen aber die Sendeanstalten DAB in vollem Maße, d. h. auch mit maximaler Qualität ausnutzen. Bei UKW wird ja meines Wissens komprimiert usw., um die Reichweite der Sender zu erhöhen (?). Bei DAB nützt das ja nichts. Das hat immer die gleiche Reichweite (die nebenbei auch bei gleicher Sendeleistung noch höher ausfällt als bei UKW). Meines Erachtens ist der einzige wirkliche Makel am System DAB die Verwendung von MP2. MP2 bei 224kbps ist gerade mal ausreichend (es sei denn, mittlerweile gibt es Encoder mit sehr viel besserem Psycho-Akustischen Model). Die Verwendung von MP3 wurde wohl deshalb ausgeschlagen, weil das den Endgerätepreis sowie die Aufwendungen für die Sendeanstalten sicherlich erhöht hätte (obwohl MP3-Hardware ja stetig billiger werden sollte, oder?). Schade, dass sich niemand von den Entwicklern für Ogg Vorbis interessiert. Da hätte man schon mit 128kbps "wirkliche" CD-Qualität erreicht (viel besser, als das mit MP3 möglich ist, da MP3 hohe Töne zu ineffizient kodiert). Das hat aber sicherlich mit dem Hardware-Aufwand zu tun, man sehe sich nur mal die Probleme der Portable-Hersteller mit der Ogg-Vorbis-Implementierung an. (Ogg Vorbis basiert auf Fließkomma-Berechnungen, MP3 nutzt Integer. Xiph - die Erfinder von Ogg Vorbis - haben mittlerweile eine Integer-Implementation eines Vorbis-Decoders veröffentlicht, jedoch benötigt dieser immernoch mehr Rechenleistung als MP3 und auch WMA.) CU fLOh |
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DB
Inventar |
#5 erstellt: 16. Nov 2003, 13:17 | ||
@fLOh: Komprimiert wird beim UKW nicht, um die Reichweite zu erhöhen (das hat was mit Wellenausbreitung zu tun), gegen atmosphärische Störungen ist FM prinzipbedingt relativ sicher. Durch Kompression und andere Tricks wird der durchschnittliche Modulationsgrad und mithin die Lautstärke erhöht. Der Grund ist, daß die meisten Leute denken Lauter==Besser. Vermutlich, weil sie einfach zu bequem sind, den Lautstärkenknopf zu packen und nach rechts zu drehen. DAB hin oder her, es ist ein Steuergrab und Totgeburt wie DSR. Gerüchten zufolge wird DAB in Neufünfland sogar wieder zurückgebaut, da kein Bedarf. Extra wegen DAB fährt auch kein Sender ein hochwertigeres Programm. Du bekommst dann Dummschwätz und Einheitsbrei wie auf UKW, aber in digitaler Qualität. Weiter nichts. Die ganze Sache ist in den 80ern schon vergeigt worden, als man private Rundfunkstationen zuließ, ohne knallharte qualitätssichernde Maßnahmen zu erlassen. Das Resultat haben wir heute. Mittlerweile komprimieren auch die öffentlich-rechtlichen Einheitsbrei-Programme, weil es die Leute so gewöhnt sind. 1952 sendeten die Rundfunkstationen in Hifi-Qualität, aber die Radios gaben es nicht her. Heute ist es genau umgekehrt. MfG DB |
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nullchecker
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 16. Nov 2003, 14:00 | ||
Kenne mich auch hier mal wieder nicht aus, doch frage ich mich, ob ihr euch ueberhaupt schon einmal etwas mit DAB beschaeftigt hab ? Besitze seit etwa 2 Jahren einen DAB-Tuner und m.E. ist je nach Sender (z.B. bei uns Bayern 4) durchaus eine ordentliche (und vorallem rauschfreie) Qualitaet erreichbar. Stoerungsfreier Empfang ist aber nicht unbedingt ueberall moeglich (gerade bei Indoorantennen) und wenn es ersteinmal zu "Blubbern" anfaengt wuenscht sich wahrscheinlich der ein oder andere Hoerer lieber wieder ein UKW herbei. Bitrate ist in der Realitaet hoechst unterschiedlich (ein Negativbeispiel ist z.B. UK) und IMHO erst ab 192 kbps (das ist bei uns in Bayern das angebotene Maximum) tatsaechlich dem UKW hoerbar ueberlegen. Krasses Gegenbeispiel sind bei uns im Bayernensemble die "Infokanaele" (computergeneriert, mono, 48 kbps) ... Insgesamt hat aber m.E. DAB seine Chance schon versiebt, da einerseits die Programmvielfalt laecherlich ist, Endgeraete immer noch sehr teuer, keine klaren Linien in der Politik erkennbar sind ... NC Im Homebereich hat DVB oder ADR IMHO eindeutig |
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wn
Inventar |
#7 erstellt: 16. Nov 2003, 21:31 | ||
Hi zweck,
das ist genau der Punkt aber diese Vorgehensweise wird sich nicht ändern. Die DAB Macher haben das System nicht eingeführt um einen qualitativen Mehrwert zu bieten sondern um mit der kostbaren 'Resource Frequenz' ökonomischer umgehen zu können, kurz gesagt abzuzocken. Das DAB natürlich, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, qualitativ dem analogen FM Rundfunk überlegen ist steht ausser Frage, aber für wen?
Ich auch.
Das hat natürlich zur Folge, dass sich die Stationen an den Ghettoblaserkunden orientieren, also keine Korrektur der technischen Werte nach oben. - Gruss, Wilfried |
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