Erdung über Null-Leiter

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mc.y
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Jan 2005, 19:43
Hallo,

würde gerne herausfinden ob die Schutzkontakte meiner Steckdosen mit dem Null-Leiter verbunden sind, die Erdung also über den Null-Leiter geführt wird. Kann ich das messen (Durchgang??), wenn ja, wie muß das Ergebnis aussehen.

vielen Dank schon mal...
HinzKunz
Inventar
#2 erstellt: 31. Jan 2005, 19:50
hallo,

du kannst das mit nem durchgangsprüfer messen, aber wenn du die phase erwischst ist dein durchgangsprüfer geschichte und wenn du pech hast du auch.
an und für sich sollte der schtzleiterkontakt aber am schtzleiter (grün-gelb) hängen.

mfg
martin
Gelscht
Gelöscht
#3 erstellt: 31. Jan 2005, 20:05
Nimm ein ganz normales Universalmeßgerät. Spannungsbereich größer 230 Volt einstellen. - Mit den beiden Spitzen in die Dose -- 230V sollte angezeigt werden. Dann mit einer an die Erde -- falls 0 Volt angezeigt wird, den letzten Schritt zurück und die andere Meßspitze gegen die Erde. Spätestens jetzt sollten 230 Volt angezeigt werden. Ansonsten ist kein Erdanschluß in Verbindung mit dem Neutralleiter vorhanden!
mc.y
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 31. Jan 2005, 21:15

tigerente24 schrieb:
Nimm ein ganz normales Universalmeßgerät. Spannungsbereich größer 230 Volt einstellen. - Mit den beiden Spitzen in die Dose -- 230V sollte angezeigt werden. Dann mit einer an die Erde -- falls 0 Volt angezeigt wird, den letzten Schritt zurück und die andere Meßspitze gegen die Erde. Spätestens jetzt sollten 230 Volt angezeigt werden. Ansonsten ist kein Erdanschluß in Verbindung mit dem Neutralleiter vorhanden!


Hallo,

Ergebnis Spannungsmessung:

Phase-Nulleietr= 225V
Phase-Schutzkontakt=118V
Null-Leiter Schutzkontakt 112V

Darf ich das jetzt so interpretieren das die Schutzkontakte mit dem Null-Leiter verbunden sind?

Hintergrund:

ich lebe in einem Altbau und war bis jetzt der Meinung meine Steckdosen seien überhaupt nicht geerdet- (siehe auch den Thread "Ausphasen ohne Erde")

(eine HMS Filternetzleiste behauptet dies durch ein rotes Lämpchen welches, je nach dem wie herum der Stecker in der Dose steckt, anzeigen soll auf welcher Seite der Leiste die Phase ist. Leuchtet dieses Lämpchen immer und unabhängig davon wie herum der Stecker in der Dose steckt, ist die Steckdose nicht wie heut zu Tage üblich geerdet sagt das Handbuch der HMS Leiste).

Ende Februar erhalte ich einen Omtec anturion CP-2i Vorverstäker mit "active grounding" Technologie (siehe <http://www.omtec-audio.de>) und auf meine Frage an Herrn (Omtec) Baier ob diese Technologie in meinem Umfeld auch funktioniere erhielt ich folgende Antwort:

"Sie schreiben, Ihre Stromleitungen sind ohne Erdung geführt. Das ist
gleich ein spannender Test für Active Grounding.

Frage: Sind im Haus SchuKo-Steckdosen montiert (etwas anderes wäre
nicht zulässig)? Und sind die Schutzkontakte mit dem Null-Leiter
verbunden?

Wenn ja, besteht der Unterschied lediglich darin, das die Erdung
über den Null-Leiter gemacht wird, ohne eine separate Erdleitung."

ich hoffe das ich jetzt nicht noch 'nen Elektriker ins Haus holen muß.......
Genau
Stammgast
#5 erstellt: 31. Jan 2005, 21:49
Hallo
Das Ergebnis deiner Spannungsmessung läßt schließen, daß der Schutzleiter nicht mit dem Nullleiter verbunden ist und mit der Erdung in deinem Haus etwas nicht in Ordnung ist. Da würde ich dann doch mal einen Elektriker fragen wenn du dich selbst nicht damit auskennst.
HinzKunz
Inventar
#6 erstellt: 31. Jan 2005, 22:04
ich stimme "genau" zu.

vor allem wegen den seltsamen spannungen zwischen phase-schutz und null-schutz würde ich mir sorgen machen...

mfg
martin
mc.y
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 31. Jan 2005, 22:09

Genau schrieb:
Hallo
Das Ergebnis deiner Spannungsmessung läßt schließen, daß der Schutzleiter nicht mit dem Nullleiter verbunden ist und mit der Erdung in deinem Haus etwas nicht in Ordnung ist. Da würde ich dann doch mal einen Elektriker fragen wenn du dich selbst nicht damit auskennst.


ouh mann äh, verdammte Hacke - ich hasse diese Hütte...
mc.y
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 31. Jan 2005, 22:14

HinzKunz schrieb:
ich stimme "genau" zu.

vor allem wegen den seltsamen spannungen zwischen phase-schutz und null-schutz würde ich mir sorgen machen...

mfg
martin


ich rate mal das zwischen null und schutz nix,0 sein müßte?
AnnoN
Stammgast
#9 erstellt: 31. Jan 2005, 22:18

Phase-Nulleietr= 225V
Phase-Schutzkontakt=118V
Null-Leiter Schutzkontakt 112V


Wenn Du dich nicht vermessen hast bedeutet das daß die Erdleitung irgentwo unterbrochen ist.

Die Schutzfunktion ist somit nicht mehr gewährleistet!

Wenn jetzt ein Gerät hinter der Unterbrechung im Fehlerfall einen Erdschluss verursacht dann stehen die Gehäuse aller ebenfalls hinter der Unterbrechung angeschlossenen Geräte unter lebensgefährlicher Spannung!

Ich würde das schnellstens von einem Fachmann überprüfen lassen.

gruss Anno
HinzKunz
Inventar
#10 erstellt: 31. Jan 2005, 22:19

ich rate mal das zwischen null und schutz nix,0 sein müßte?


exakt

mfg
martin
mc.y
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 31. Jan 2005, 22:39

AnnoN schrieb:
Wenn Du dich nicht vermessen hast bedeutet das daß die Erdleitung irgentwo unterbrochen ist.

Die Schutzfunktion ist somit nicht mehr gewährleistet!

Wenn jetzt ein Gerät hinter der Unterbrechung im Fehlerfall einen Erdschluss verursacht dann stehen die Gehäuse aller ebenfalls hinter der Unterbrechung angeschlossenen Geräte unter lebensgefährlicher Spannung!

Ich würde das schnellstens von einem Fachmann überprüfen lassen.

gruss Anno


erstmal Danke für all' die schnellen Antworten.

Habe noch mal im ganzen Haus gemessen, Ergebniss:
in allen Räumen Phase Schutz=225V Null Schutz 0V

N U R in meinem verf....m Musikhörraum gibts diese seltsamen Meßwerte. Habe die Messungen mehrfach wiederholt. Könnte es sein das ich einen Verbraucher in diesem Raum habe der das verursacht?
HinzKunz
Inventar
#12 erstellt: 31. Jan 2005, 22:48

Könnte es sein das ich einen Verbraucher in diesem Raum habe der das verursacht?


ich denke, dann wäre die Sicherung schon längst rausgeflogen. aber obs das ist lässt sich ja leicht überprüfen (alles ausstecken).

ich glaube vielmehr an einen kabelbruch, installationsfehler oder sowas. du solltest trotzdem mal nen elaktriker kommen lassen, der das überprüft.

mfg
martin
mc.y
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 31. Jan 2005, 23:04

HinzKunz schrieb:

Könnte es sein das ich einen Verbraucher in diesem Raum habe der das verursacht?


ich denke, dann wäre die Sicherung schon längst rausgeflogen. aber obs das ist lässt sich ja leicht überprüfen (alles ausstecken).

ich glaube vielmehr an einen kabelbruch, installationsfehler oder sowas. du solltest trotzdem mal nen elaktriker kommen lassen, der das überprüft.

mfg
martin


habe mal die Hauptverbraucher: Computer+Peripherie und Stereo Anlage abgestöpselt (waren nur 2 Mehrfachsteckdosen).

Ergebnis: Phase Schutz 165V - Null Schutz 55-60V.

Geht also schon in die richtige Richtung, ist wohl aber noch lange nicht so wie es sein sollte.

Ich empfinde es als sehr unangenehm das ich die Grundlagen der Elektrik nicht drauf habe - hat vielleicht jemand 'nen Literaturtipp für mich....VoltAmpere für Dummies oder so?
Robby
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 01. Feb 2005, 01:22
Die Antwort steht schon mehrfach da:

Du hast ein ernstes Problem. Lass' einen Elektriker kommen!

Wenn Du zur Miete wohnst musst Du es AFAIK nichtmal selber bezahlen, da Vermietersache.


Gruß,
Robby
.gelöscht.
Stammgast
#15 erstellt: 01. Feb 2005, 04:05
Hallo mc.y

Zur Erklärung:

Vom Potential her sind Mittelpunktsleiter (MP bzw. Null-Leiter) und Erdungskontakt identisch.

Wenn ein sog. FI-Schalter (Fehlerstromschutzschalter bzw. Summenstromwandler) vorhanden ist, so ist das so realisiert, daß Mittelpunktsleiter und Erdungsleiter VOR dem FI-Schalter miteinander verbunden sind.

In Deinem vorliegenden Problemfall fehlt definitiv die Erdung in Deinem Raum.
Du mußt Dir das so vorstellen, daß der Erdungsleiter in Deinem Zimmer sozusagen "in der Luft" hängt und einfach in der Wand mit den anderen Leitungen verläuft, und zwar ohne daß er auf der anderen Seite angeschlossen ist.
Wenn Du nun vom Mittelpunktsleiter gegen den Erdkontakt mißt, so mißt Du nur die kapazitive Einstreuung, die darauf beruht, daß die Leitungen in der Wand parallel und dicht nebeneinander verlaufen. Hier mißt Du dann die 60 Volt.

Und eine Anzeige des Meßgerätes erfolgt nur dadurch, weil es ausreichend hochohmig ist. Das heißt: Die gemessene Spannung ist nicht belastbar.

Wenn Du den Computer angesteckt hast, mißt Du 110 Volt. Dies hat mit den sog. Entstörkondensatoren im Computernetzteil zu tun. Dies sieht so aus, daß im Computer jeweils ein Kondensator (nF-Bereich) vom Mittelpunktsleiter, und ein Kondensator von der Phase auf das Computergehäuse geschlossen sind. Und das Computergehäuse ist natürlich mit dem Erdanschluß verbunden.
Daher mißt Du hier die Hälfte der Netzspannung.

Zur Lösung des Problems mußt Du unbedingt einen Fachmann hinzuziehen!

Herzliche Grüße von
Christian Böckle
mc.y
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 01. Feb 2005, 10:46

Robby schrieb:
Die Antwort steht schon mehrfach da:

Du hast ein ernstes Problem. Lass' einen Elektriker kommen!

Wenn Du zur Miete wohnst musst Du es AFAIK nichtmal selber bezahlen, da Vermietersache.


Gruß,
Robby


mach' ich, versprochen. Der Bruder meiner Lebensgefährtin ist Elektriker und gleichzeitig der Sohn unserer Vermieter ;-).

Mein dreijähriger Sohn darf dieses Zimmer eh' nicht betreten, denn hier liegen nicht nur schlechte Leitungen, hier wird auch noch gequarzt.

Gruß an das tolle Forum
lumi1
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 01. Feb 2005, 14:11
Schlimmster Fall, nur angenommen (kenne ja die Inst.nicht in Deinem Haus):

"Klassische Nullung".
Wenn der PE N irgendwo unterbrochen ist, oder nur angeknackst,
hast Du nie mehr Sorgen.


Gut,daß der Elektriker kommt.
Da würde ich auch die Finger von lassen.
Und vor allem erst mal von allen Geräten.

Am besten alles ausstöpseln,
und das Zimmer unter Elektro-Quarantäne stellen.

Was mich jucken würde:
Wie lange ist das schon so?
mc.y
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 01. Feb 2005, 14:56

lumi1 schrieb:
Was mich jucken würde:
Wie lange ist das schon so?
:hail


(unter Lebensgefahr schreibend) keine Ahnung wie lange das schon so ist, festgestellt habe ich es gestern, ich befürchte das war schon immer so
pitufito
Stammgast
#19 erstellt: 01. Feb 2005, 15:00
Nun macht den armen Kerl mal nicht verrückt. Die Erklärung von .gelöscht klingt schon sehr plausibel. Die gemessene Spannung ist nicht belastbar. Das von mc.y geschilderte Phänomen ist gar nicht mal so selten. Das passiert auch, wenn mit einem Erdungsleiter ausgestattete Geräte an einer (alten) nur zweipoligen Steckdose angeschlossen werden, welche über keine Schutzkontakte verfügt. Dann wird in dem dritten Leiter, welcher an einer Seite mit dem Gerätagehäuse verbunden ist und an der anderen Seite in der Luft hängt, eine Spannung induziert, welche sich am Gehäuse messen lässt. Das ganze muss sicher mal behoben werden, ist aber nicht lebensbedrohlich.
AnnoN
Stammgast
#20 erstellt: 01. Feb 2005, 21:20

Das ganze muss sicher mal behoben werden, ist aber nicht lebensbedrohlich.


Würdest Du Dein Leben vom Dielektrikum eines Enstörkondensators abhängig machen? Sicher nicht freiwillig.

Doch genau diese Situation besteht hier!

Eine Verharmlosung ist hier in der Öffentlichkeit nicht angebracht. Nimms bitte nicht persönlich.

gruss Anno
HinzKunz
Inventar
#21 erstellt: 01. Feb 2005, 21:34

Das passiert auch, wenn mit einem Erdungsleiter ausgestattete Geräte an einer (alten) nur zweipoligen Steckdose angeschlossen werden, welche über keine Schutzkontakte verfügt. Dann wird in dem dritten Leiter, welcher an einer Seite mit dem Gerätagehäuse verbunden ist und an der anderen Seite in der Luft hängt, eine Spannung induziert, welche sich am Gehäuse messen lässt


Und genau da liegt der Hund begraben!
Die am Schutzleiter anliegende Spannung ist harmlos (da hast du recht), aber eine anliegende Spannung bedeutet, dass der Schutzleiter nicht richtig geerdet ist. Und ein nicht geerdeter Schtzleiter ist net besonders toll, oder?
Falls ein Metallgehäuse unter Strom stehen sollte, ist diese Situation sehrwohl lebensgefährlich!

mfg
martin
mc.y
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 01. Feb 2005, 22:12

HinzKunz schrieb:
Falls ein Metallgehäuse unter Strom stehen sollte, ist diese Situation sehrwohl lebensgefährlich!

mfg
martin


jau, ich habs ja verstanden. Das Zimmer ist jetzt mit rot-weißem Band + Warnschild abgeriegelt. Ich sitze jetzt hier im Neoprenanzug und lass' nur die Ohren rausgucken. (Dummerweise haben alle meine HiFi Geräte Metallgehäuse - Computer ist aber aus Tupperware).

Zur zeit läuft Chet Baker "My Favourite Songs" und mit 'ner Flasche Cabernet Sauvignon" kann man' s "trotz ohne Erde" irgendwie aushalten.

ich verspreche hoch und heilig das der Elektriker kommt und ich mich nie nie nie mit dem nackten Arsch und ohne wat anne Füße auf meine Monoblöcke setze.

vielen Dank euch allen (auch pitufito)
Peter1
Stammgast
#23 erstellt: 02. Feb 2005, 12:38
@ mc.y

OT: Kreativ-lustiger Beschrieb! Musste laut heraus lachen wie bei einem guten Witz! - Tut gut zwischendurch, aber sorg' bitte dafür, dass es nicht zum Galgenhumor wird!

Gruss Peter
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