Gebrauchte Verstärker oft auf "high independence" gestellt

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Stereofreak92
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Aug 2021, 17:31
Hi,

mir ist auf Bildern von gebrauchten 2-Kanal-Stereo-Verstärkern aufgefallen, dass der Wiederstand eigentlich fast immer auf hoch eingestellt ist. Also "A or B 8-16 Ohm"

Ich glaube aber kaum dass da immer 8-16 Ohm Boxen dran waren, sondern es sich um eine Verwechselung zwischen Wiederstand und Leistung handelt.

Kann sowas die Lebensdauer eines Verstärkers verkürzen?
tomkaeptn
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 14. Aug 2021, 17:48
Das ist eigentlich kein Widerstand sondern eine Impedanz (Frequenzabhängiger Widerstand).
Der Verstärker kann einen Maximalen Strom. Wenn dieser durch zu niedrige Impedanz und zu
hoher Lautstärke überschritten wird wars das dann für den Verstärker.
Stereofreak92
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Aug 2021, 17:52

tomkaeptn (Beitrag #2) schrieb:
Das ist eigentlich kein Widerstand sondern eine Impedanz (Frequenzabhängiger Widerstand).
Der Verstärker kann einen Maximalen Strom. Wenn dieser durch zu niedrige Impedanz und zu
hoher Lautstärke überschritten wird wars das dann für den Verstärker.


Ok danke, also bei solchen Verstärkern erstmal fragen welche Lautsprecher daran waren, oder nicht kaufen.
Ich habe die Erfahrug gemacht, dass ein Verstärker bei Überlastung nicht komplett den Geist aufgibt, sondern tiefe Frequenzen auf einer Seite fehlen.
Hab da mit Mischpult und passiv Subwoofer schon einiege Verstärker geschädigt:)


[Beitrag von Stereofreak92 am 14. Aug 2021, 17:57 bearbeitet]
tomkaeptn
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Aug 2021, 18:05
Je nachdem. Kann sein daß bei dem Verstärker in dem Fall nur ein Kanal überlastet wurde. Die meisten
Verstärker haben eingebaute Schutzschaltungen. Wenn der Verstärker funktioniert funktioiert er. Und bei
Bässen ist die Impedanz niedriger.
Passat
Inventar
#5 erstellt: 14. Aug 2021, 18:21
Mach dir keinen Kopf um diesen überflüssigen Schalter.

Verstärker aus den 70ern, 80ern und 90ern haben fast nie so einen Schalter, denn der ist technisch unnötig.
Eigentlich jeder Verstärker hat eine Schutzschaltung, die bei zu hoher Temperatur oder zu großem fließenden Strom eingreift.
Der Schalter macht, wie man aus den Schaltplänen der Geräte gut sehen kann, nichts anderes, als die Versorgungsspannung der Endstufen umzuschalten.
Hohe Spannung = 8 Ohm-Stellung, niedrige Spannung = 4 Ohm-Stellung.
Niedrige Spannung heißt aber auch gleichzeitig weniger Leistung.

Die Hersteller machen das nur aus einem Grund:
Gesetzliche Vorgaben bzgl. Gehäusetemperatur.
In Stellung 8 Ohm mit 4 Ohm-Lautsprechern könnte das Gehäuse bei Dauervollgas wärmer werden als erlaubt.
Es gibt 3 Maßnahmen, wie man zu einer niedrigeren Temperatur kommt:
- Größere Kühlkörper verbauen. Dadurch müsste das Gehäuse aber größer werden, kostet Geld.
- Lüfter einbauen. Kostet Geld und macht Krach
- Leistungsbegrenzer einbauen, den "Ohm-Umschalter o.Ä. nennen und die Köufer in der Anleitung ermahnen, den zu benutzen.
Kostet keinen Platz und ist billig.
Ergo bauen die Hersteller so einem Umschalter ein, der die Leistung begrenzt, denn weniger Leistung = weniger Wärme.

Die Herstellerangaben bzgl. Leistung gelten immer für die 8 Ohm-Einstellung des Schalters auch bei der 4 Ohm-Angabe.
Und auch alle HiFi-Zeitschriften lassen den Umschalter immer in 8 Ohm-Stellung.
Also auch beim Neukauf unabhängig von der Impedanz der Lautsprecher diesen Umschalter immer auf 8 Ohm lassen.
Kaputt gehen kann dabei nichts.

Grüße
Roman
Dadof3
Moderator
#6 erstellt: 15. Aug 2021, 18:49

tomkaeptn (Beitrag #2) schrieb:
Der Verstärker kann einen Maximalen Strom. Wenn dieser durch zu niedrige Impedanz und zu
hoher Lautstärke überschritten wird wars das dann für den Verstärker.


Nun ja, nur dann, wenn er keine Schitzschaltung hat, was sehr selten ist, und es gilt unabhängig von einem Impedanzschalter.




Stereofreak92 (Beitrag #3) schrieb:
]

Ok danke, also bei solchen Verstärkern erstmal fragen welche Lautsprecher daran waren, oder nicht kaufen.

Es gibt nicht den geringsten Grund, sich davon bei der Kaufentscheidung beeinflussen zu lassen.

Siehe auch http://av-wiki.de/faq#ich_habe_46-%CF%89-lautsprecher_mus
Stereofreak92
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 20. Jun 2022, 15:45
Hi, war schon länger nicht mehr hier und habe erstmal die Antworten gelesen. Danke dafür:)

Ja, jetzt ist es soweit... in ca. 10 Tage. werde ich mir einen neuen analogen Stereo-Verstärker holen.

Der Überlastungsschaden meines Denon PMA-520AE geht mir immer mehr auf den Sack.
Rechts volle Bässe und links Radiosound.

Hat jemand einen Tipp wegen den Mindestwatt? Meine Canton GLE 430 haben 90 Watt und ich hab nun 3 AMP's geschrottet, weil die LS zuviel gefressen haben, oder ich zuviel zwischengeklemmt hab.

Sollte ich da lieber mal 50€ mehr ausgeben?
Highente
Inventar
#8 erstellt: 20. Jun 2022, 17:44
Da hast du aber dem Unterschied zwischen Verstärkerwatt und Lautsprecherwatt noch nicht verstanden.
Stereofreak92
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 20. Jun 2022, 18:02
Habe es überflogen, aber lese ich mir nochmal in ruhe durch;)
Passat
Inventar
#10 erstellt: 20. Jun 2022, 18:38
Lautsprecher haben eine Belastbarkeit.
Belastbarkeit = Kaputtgehgrenze.
Nenn = Dauerbelastbarkeit
Musik = kurzfristige Belastbarkeit für wenige Sekunden
Bei mehr Leistung können die Spulen durchbrennen.
Und deshalb gibt es auch 2 Angaben:
Bei höherer Dauerbelastung werden die Spulen so warm, das die durchbrennen.
Die kurzfristige Belastbarkeit ist höher, weil die Spulen danach ja Zeit zum Abkühlen haben.

Das Verstärker durch Lautsprecher kaputt gehen ist ziemlich ungewöhnlich.
Eher gehen Lautsprecher kaputt.
Und dabei spielt die Leistung kaum eine Rolle, sondern der Umgang mit dem Lautstärkeregler.
Wenn man einen Verstärker voll aufdreht, dann kommt er ins Clipping.
Clipping besteht zum überwiegenden Teil aus hochfrequenten Anteilen und die gehen auf den Hochtöner.
Hochtöner verkraften aber meist nur 10-30 Watt, auch bei Lautsprechern, die eine Nennbelastbarkeit von 500 Watt und mehr haben.
Grund dafür ist, das im Hochton für gleiche Lautstärke sehr viel weniger Leistung nötig ist wie im Tiefton.
Ergo braucht man bei normalem Musiksignal ohne Clipping auch keine hohe Belastbarkeit bei Hochtönern.

D.H. man kann auch mit einem 30 Watt Verstärker einen 500 Watt Lautsprecher kaputt machen!
Umgekehrt geht das natürlich auch, aber da wird dann eher der Tieftöner aufgeben.

Grüße
Roman
ZeeeM
Inventar
#11 erstellt: 20. Jun 2022, 19:44
Ich habe sogar mal, man konnte es optisch sehen, dass ein Hifi-Amp, ohne dass die Quelle dazu Anlass gegeben hat, sehr niederfrequent "gehampelt" hat und den TT zum Anschlag brachte.
Zweck0r
Moderator
#12 erstellt: 20. Jun 2022, 19:47

Stereofreak92 (Beitrag #3) schrieb:
Hab da mit Mischpult und passiv Subwoofer schon einiege Verstärker geschädigt:)



Stereofreak92 (Beitrag #7) schrieb:
Hat jemand einen Tipp wegen den Mindestwatt? Meine Canton GLE 430 haben 90 Watt und ich hab nun 3 AMP's geschrottet, weil die LS zuviel gefressen haben, oder ich zuviel zwischengeklemmt hab.


Ist mit dem "zwischengeklemmt" der Passivsub gemeint ? Passivsubs sind nicht ohne Grund so ziemlich ausgestorben, wenn man von aufeinander abgestimmten Billig-Komplettsystemen absieht.

Wenn man Passivsub und Vollbereichsboxen einfach parallel schaltet, kann die Impedanz auf Werte sinken, für die insbesondere günstige Verstärker nicht ausgelegt sind. Das ist unabhängig von der Leistungsangabe, denn die bezieht sich meist auf die gebräuchlichen 4 oder 8 Ohm.

Günstige Hifi-Verstärker sind auch nicht für dauerhafte Partypegel gedacht. Hol dir am besten eine PA-Endstufe mit expliziter Leistungsangabe für 2 Ohm-Lausprecher.

Oder wirf die Passivweiche aus dem Sub, und verpass ihm ein Aktivmodul, um den Stereoverstärker zu entlasten.


[Beitrag von Zweck0r am 20. Jun 2022, 19:48 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#13 erstellt: 20. Jun 2022, 19:47
Die Schäden sind sicherlich durch den passiven Subwoofer entstanden. Die Canton haben wahrscheinlich 3-4Ohm Mindestimpedanz und der Sub vielleicht auch nur 4 Ohm, das ergibt dann 2Ohm gesamt. Das kann dann nicht jeder Amp ab.
Stereofreak92
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 20. Jun 2022, 21:30

Zweck0r (Beitrag #12) schrieb:

Stereofreak92 (Beitrag #3) schrieb:
Hab da mit Mischpult und passiv Subwoofer schon einiege Verstärker geschädigt:)



Stereofreak92 (Beitrag #7) schrieb:
Hat jemand einen Tipp wegen den Mindestwatt? Meine Canton GLE 430 haben 90 Watt und ich hab nun 3 AMP's geschrottet, weil die LS zuviel gefressen haben, oder ich zuviel zwischengeklemmt hab.


Ist mit dem "zwischengeklemmt" der Passivsub gemeint ?



Jo:-)

... habs leider immerwieder angeschlossen und was damit geschrotet.


[Beitrag von Stereofreak92 am 20. Jun 2022, 21:32 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#15 erstellt: 20. Jun 2022, 21:58
Wie gesagt: Passivweiche aus dem Subwoofer rauswerfen, und so etwas einbauen (spontan ergoogelt, ich habe das Modul nicht selbst getestet):

https://www.lautsprechershop.de/monacor/monacor_aktivmodule.htm

Aktivmodule mit Hochpegeleingang, wie z.B. das SAM-300D, belasten den Stereoverstärker nicht zusätzlich.

Das Subwooferchassis wird wahrscheinlich eine Doppelschwingspule haben. Diese so an das Aktivmodul anschließen, dass sich eine passende Impedanz ergibt: bei 2 x 8 Ohm beide Spulen parallel schalten -> 4 Ohm. Haben die Schwingspulen je 4 Ohm, dann nur eine davon anschließen, oder beide in Reihe schalten.


[Beitrag von Zweck0r am 20. Jun 2022, 21:59 bearbeitet]
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