Musikstreamingdienste in der neuesten Ausgabe des c't-Magazins

moon1883 (Beitrag #50) schrieb:

Deswegen wäre es doch gerade heute (im Zeitalter von Streaming-Diensten) leicht, die erforderliche oder sinnvolle Kompression dynamisch an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Dem arglosen Musikkonsumenten im stillen Wohnzimmer kann doch erstmal das volldynamische Material zur Verfügung gestellt werden... Ich will nicht unverschämt sein... erstmal wieder Dolby-C-Niveau... oder wenigstens Vinyl-Niveau! Totkomprimieren kann das dann jeder nach seinem Gusto in der aktuellen Hörsituation.

Offensichtlich nicht, das war jedenfalls ein Outcome aus dem c't-Artikel. Wieder am Beispiel von TDSOTM wurden extreme Lautheitsprünge zwischen den Titeln registriert, die das Album unhörbar machen, wenn man es gut kennt. Grundsätzlich muß man auch berücksichtigen, daß die EU Maximallautstärken für die gängigsten Abhörgeräte vorschreibt und es kaum gängige und mobile Hardware mit brauchbarer, zuschaltbarer Dynamik-Kompression gibt.

RoA (Beitrag #52) schrieb:

Wieder am Beispiel von TDSOTM wurden extreme Lautheitsprünge zwischen den Titeln registriert, die das Album unhörbar machen, wenn man es gut kennt.

Das liegt wohl eher daran, dass ein jeder Anbieter mit dem Replay-Gain den Unfug treibt, der ihm beliebt.
Wäre es nur reine Dynamik-Kompression, wären die Effekte nicht desaströs.

Gruß

Passat (Beitrag #51) schrieb:

moon1883 (Beitrag #50) schrieb: Der Shit ist: Man kann jederzeit die Dynamik on-the-fly reduzieren, um sich lauten Umgebungen anzupassen - nur umgekehrt geht das leider nicht. Eine kaputtgedrückte Dynamik läßt sich nicht wiederherstellen. Doch, das geht. Ende der 70er bis weit in die 80er hinein gab es von diversen HiFi-Herstellern Dynamikexpander.

Die können aber auch nicht die Dynamik "wiederherstellen", die können höchtens eine künstliche Dynamik erzeugen.

Burkie (Beitrag #53) schrieb:

Das liegt wohl eher daran, dass ein jeder Anbieter mit dem Replay-Gain den Unfug treibt, der ihm beliebt.

Nein, nicht jeder. Bei einigen lässt er sich abschalten, wiederum andere wenden ihn gar nicht an (zum Beispiel Google Play Music).

Dabei hat dieser "unfug" etwas sehr positives: Er reduziert den Anreiz zur Teilnahme am Loudness War. Denn ich kann über eine Verrgingerung der Dynamik keine Lautheit mehr erlangen - und bin als Produzent dann vielleicht doch geneigt, stattdessen eher wieder Aufnerksamkeit über Dynamik und Qualität zu erlangen.